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Rezension zu
Die Unsterblichen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Werk lässt mich innehalten und nachdenken!

Von: Merlins Bücherkiste
29.10.2018

New York, im Sommer 1969: Im East Side Viertel ist eine Wahrsagerin, die jedem, der es möchte, den genauen Tag seines Todes vorhersagen kann. Natürlich haben davon auch die vier Gold-Geschwister gehört und wollen sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Doch zu welchem Preis? Was passiert, wenn Du weißt, an welchem Tag dein Leben endet? Simon geht Anfang der 1980er Jahre nach San Francisco und versucht sich dort als Tänzer. Er sucht die Liebe seines Lebens und findet in Robert seinen Partner. Klara möchte Zauberin werden und muss in den 1980er Jahren kämpfen, bis sie es endlich schafft, ihren Traum zu verwirklichen. Daniel wird Arzt und wird nach 9/11 bei der Army arbeiten. Varya hingegen forscht als Wissenschaftlerin. Jeder geht einen eigenen Weg, mit dem Wissen, wann ihr Leben enden wird. Die amerikanische Autorin Chloe Benjamin lebt mit ihrem Mann in Madison, Wisconsin. Sie hat dort literarisches Schreiben studiert und mit dem Werk „Die Unsterblichen“ ihr Debüt veröffentlicht. Simon, Klara, Daniel und Varya bilden die Hauptakteure in diesem Werk. Sie sind die Grundpfeiler, auf denen sich die Geschichte stützt und die für die Handlung verantwortlich sind. Deshalb streckt sich das Buch auch über vier Kapitel, die jedem einzelnen Teil der Geschwister gewidmet ist: 1978 bis 1982 wird Simons Weg beschrieben. Der junge Mann sucht sein Glück in San Francisco und findet dort seine große Liebe. Er wusste seit 1969, dass er jung sterben würde, deshalb hat er alles drangesetzt, glücklich zu werden. Klaras Zeit wird von 1982 bis 1991 erzählt, die ebenfalls ihre Liebe findet, zeitgleich sich aber auch selbst verwirklichen kann. Daniel erlebt seine Zeit zwischen 1991 bis 2006 und erlebt viele Höhen und Tiefen während seiner Tätigkeit als Arzt. Varya, die älteste der Gold-Geschwister, erlebt ihren Höhepunkt zwischen 2006 und 2010, während sie noch einmal alles in Frage stellt und über ihr Leben resümiert. Natürlich steht im Mittelpunkt der Handlung das Leben der Familie Gold, die der Leser von Ende der 1960er Jahre bis 2010 begleitet. Dabei stehen Probleme innerhalb der Familie, aber genauso auch der Kampf um seine eigene Verwirklichung im Fokus. Immer mit Blick auf die eigene innere Uhr, die jedem Tag dem Ende näher rückt. Das Besondere an diesem Werk ist der übergreifende Erzählstil. Natürlich ist jeder große Abschnitt einem Geschwisterteil gewidmet, doch die Geschichten überschneiden sich. Schließlich nehmen stets alle Protagonisten auch im Leben des anderen Anteil. Außerdem wird durch Rückblenden ein vollkommenes Bild der Familie erstellt, was es leicht macht, alles zu begreifen und sich die Charaktere vorzustellen. Chloe Benjamin hat einen herrlich flüssigen Schreibstil. Sehr ehrlich, aber auch passend, beschreibt sie die Erlebnisse der Geschwister und lässt damit wenig Raum für Spekulationen. Doch gelegentlich umschreibt sie auch Szenenbilder, die dem Leser dann eher verträumt oder spielerisch in Erinnerung bleiben. Das macht das Werk zu etwas Besonderes, denn es ist einfach, sich auf die Erzählung und die vier Menschen einzulassen. Das Werk lässt mich innehalten und nachdenken Mein persönliches Fazit: Dieses Buch ist schon etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil es ein sehr tragisches und interessantes Thema aufgreift, sondern auch, weil ich als Leserin die Ereignisse aus der geschichtlichen Perspektive ideal miterleben konnte. Ich habe mich herrlich in die Zeit zurückversetzt gefühlt und konnte mir alles hautnah vorstellen. Die Geschwister sind liebenswert und jeder ist charismatisch und ausdrucksstark. Es wird deutlich, wie verschieden sie sind und wie unterschiedlich sie mit ihrem Wissen und ihrem Leben umgehen. Teilweise hat mich die Erzählung traurig gestimmt, manchmal hat sie mir aber auch positive Momente geschenkt. Es ist ein Auf – und Ab der Gefühle, denn nach jedem Teil-Abschluss musste ich mich erneut auf das Kommende konzentrieren und die traurigen Erinnerungen abschütteln. Wer sich also auf anspruchsvolle, nachhaltig einprägende Lektüre einlassen möchte, muss hier einfach zugreifen. Es lohnt sich zu 100 Prozent. Es ist ein Buch, das den Leser fesselt, bewegt und mitreißt.

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