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Rezension zu
Rachewinter

Spannend, aber streckenweise etwas gar konstruiert

Von: Aglaya
23.10.2018

Die Wiener Anwältin Evelyn Meyers soll einen jungen Transsexuellen verteidigen, dem vorgeworfen wird, seinen deutlich älteren Liebhaber getötet zu haben. Gleichzeitig wird in Leipzig der Polizist Walter Pulaski zu einem Todesfall gerufen, bei dem er das Opfer kennt, es ist der Vater einer Schulfreundin seiner Tochter. Während Evelyn nach dem Täter im Mordfall sucht und Pulaski die Hintergründe "seines" Todesfalls zu klären versucht, sterben in den verschiedensten Städten weitere Männer… Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person in der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive. Neben den beiden Ermittlern Evelyn Meyers und Walter Pulaski kommen auch Täter, Opfer, sowie Pulaskis Tochter und deren Freundin zu Wort. Zweifel, wer die Szene gerade erlebt, gibt es kaum, nur der Täter wird (logischerweise) lange im Dunkeln gelassen. Die Handlung folgt dem reihenüblichen Schema. Es gilt, einen Serienmörder zu fassen, wobei die Handlung zunächst in zwei Stränge aufgeteilt wird, von denen einer in Wien, der andere in Leipzig spielt. Für den Leser ist klar, dass die Geschehnisse irgendwie zusammenhängen müssen (sonst würden sie ja nicht im selben Buch vorkommen), aber die beiden Ermittler gehen über einen Grossteil des Buches davon aus, dass sie sich mit einem Einzelfall beschäftigen. Der Autor Andreas Gruber schlägt ein hohes Tempo an, das auch die Spannung hochhält. Minuspunkte gibt es allerdings dafür, dass etwas gar oft der Kommissar Zufall zu Hilfe eilt… Ich kann als cis-hetero nicht wirklich mitreden, aber ich glaube nicht, dass Andreas Gruber mit diesem Buch der LGBTQ-Community einen grossen Gefallen getan hat. Abgesehen davon, dass eine Transfrau konsequent das ganze Buch hinweg als "er" bezeichnet und Begriffe wie "umoperiert" und "Geschlechtsumwandlung" verwendet werden, erscheint mir die aufgestellte Behauptung, dass die meisten Hetero-Trans-Menschen zunächst denken würden, sie seien homosexuell, doch ziemlich abwegig. Wie erwähnt kann ich nur aus zweiter Hand berichten, aber ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die allermeisten Trans-Menschen schon lange bevor Sexualität überhaupt ein Thema wird feststellen, dass sie von der Natur das falsche Geschlecht zugeteilt erhalten haben. Das Hörbuch wird, wie alle (oder zumindest die, die ich kenne) Andreas-Gruber-Hörbücher von Achim Buch gelesen. Man merkt, dass Herr Buch (ich finde den Namen so toll…) bereits viel Erfahrung mit dem Autor hat, seine Darbietung ist auch hier überzeugend. Die Morde werden teilweise recht graphisch beschrieben, weshalb ich die Reihe sensibleren Lesern nicht empfehlen würde. Mein Fazit Spannend, aber streckenweise etwas gar konstruiert

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