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Rezension zu
Im Visier des Mörders

Lest Sharon Bolton!

Von: Kaisu
19.10.2018

“Eigentlich sollte die Frau, diese Jessica Lane, tot sein. Elf Personen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen. Lane hingegen hat nicht nur überlebt, sie ist verschwunden. Sie ist und bleibt verschwunden.” (Buchbeginn) Schon gewusst? Selbst wenn man Höhenangst hat, kann man problemlos mit einem Ballon fahren. Denn man ist nicht mit dem Boden verbunden, sondern schwebt frei in der Luft, sodass das Schwindelgefühl ausbleibt. Sagen zumindest die Ballonführer. Ob das stimmt, kann ich selbst nicht beurteilen. Die zwölf Passagiere, des Fluges über den Northumberland National Park hatten jedenfalls ihre hellste Freude am Flug. Bis zu diesem einem Moment. Der alles zerstörte. Wortwörtlich. Da macht man eine gemütliche Ballonfahrt, genießt die Schönheit und Stille der Natur und dann ist da diese Frau. Gehetzt. Panisch. Verzweifelt. Auf der Flucht. Verwundert schaut man, wovor sie wegrennt. Schließlich hat man von oben einen feinen Ausblick. Schnell ist das Übel gefunden. Ein Mann mit Gewehr und Hund. Rasend schnell hat er sie eingeholt und erschlägt sie. Mit einem Stein. Fassungslos müssen die Ausflügler alles mit ansehen. “Sie hielt den Blick weiterhin auf den Mann gerichtet, der das Gewehr gehoben und den Kolben gegen die Schulter gestützt hatte und sich jetzt an die Maier lehnte. Er zielte auf sie. Sie war sich ganz sicher.” (S.19) Kurz darauf ist der Ballonführer Sean kopflos. Erschossen von dem Mann auf dem Boden. Warum gehen sie nicht einfach hoch, mag man jetzt fragen? Wieso bewegen sie sich nicht aus der Schusslinie raus? Rufen Hilfe und fotografieren den Täter? Dazu muss man sich vor Augen halten, dass ein Ballon nicht mal eben 10 Meter in die Luft heben kann. Alles passiert verzögert. Dazu das Moor, der schlechte Empfang. Man befindet sich quasi im Niemandsland. Kann nur auf die Bodentrupps hoffen, die den Ballon später in Empfang nehmen. Doch soweit soll es nie kommen. der Ballon stürzt ab alle Insassen, bis auf eine Frau kommen qualvoll ums Leben der Mann macht Jagd auf sie, sie ist ein Zeuge und muss weg unruhige Flucht durch die Natur und Dörfer Polizei ermittelt ihre Identität Ab sofort wird Jessica Lane, so heißt die Überlebende, gezielt von den Beamten gesucht. Doch sie bleibt verschwunden. Aus gutem Grund, wie man als Leser herausbekommt. Aus einem verdammt gutem Grund. Denn man verfolgt hier nicht nur eine Hetzjagd, man bekommt die Hintergründe aufgezeigt. Jessica, die Frau, die ihrer Schwester, einer Nonne, zum runden Geburtstag einen Ausflug aus dem Kloster geschenkt hat. Etwas, was nur selten genehmigt wird. Es zeigt die starke Verbundenheit der Frauen. Von klein auf, bis hin zum Erwachsenalter. Diese Wegweiser des Lebens werden nicht nüchtern und trocken erzählt. Fragt man sich bei manchen Szenen, warum sie einem gezeigt werden, erkennt man ein paar Kapitel später deren Bedeutung. Man baut eine extrem tiefe Verbundenheit zu Jessica auf. Leidet mir ihr, spürt ihr Tränen, ihr ängstliches Zittern und spürt den Hauch des Windes, wenn sie durch die Straßen sprintet. Als wäre das alles nicht genug, haut die Autorin kurz vor Ende noch einmal mit dem Hammer drauf. Das war mein Wow-Moment, der mir wieder einmal gezeigt hat, warum ich die Autorin so mag. Alles in diesem Buch hat einen Grund. Warum der Mann keine Zeugen möchte. Warum Jessica auf der Flucht vor diesem Mann ist und warum die Polizei zunächst so stockend vorankommt. Dieser Grund ist recht brisant und taucht immer wieder in unseren eigenen Medien auf. Mir hat die Herangehensweise an das Thema gefallen. Sharon Bolton zeigt die Probleme und Risiken auf, aber auch die guten Seiten. Abschließend kann ich auf jeden Fall einen Lesetipp aussprechen. Wer bis heute noch nichts von Sharon Bolton gehört hat, sollte das schleunigst nachholen! Sie packt mich immer emotional am Schlafittchen und lässt mich an den Fingern knabbern.

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