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Rezension zu
Der dunkle Wald

Ein genialer zweiter Teil!

Von: Anna von liveyourlifewithbooks
10.10.2018

Inhalt Ye Wenjie hat vor vielen Jahren eine unglaubliche Entdeckung gemacht: auf einem anderen Planeten existiert intelligentes Leben. Doch durch diese Entdeckung schwebt die Erde in großer Gefahr, denn eine Invasion steht ihnen bevor. Trisolaris ist auf dem Weg und vier Menschen werden auserwählt als sogenannte Wandschauer unabhängig voneinander und unter strenger Geheimhaltung einen Abwehrplan zu entwickeln. Drei von ihnen sind berühmte Wissenschaftler und Politiker. Der vierte ist ein völlig Unbekannter. Luo Ji ist Astronom und Soziologe und hat keinerlei wissenschaftliche Erfolge gefeiert. Dennoch wird er als Wandschauer auserwählt und weiß nicht, was er mit dieser Aufgabe anfangen soll. Doch plötzlich muss er feststellen, dass er der einzige der vier Wandschauer ist, den die Trisolarier um jeden Preis tot sehen wollen. Schließlich ist sein Plan ganz anders, als alles, was die Menschheit jemals getan hat. Nachdem ich das Hörspiel zu „Die drei Sonnen“ zu Ende gehört habe ist sehr schnell klar gewesen, dass ich die Trisolaris Trilogie unbedingt weiterverfolgen möchte. Die Art, wie Cixin Liu schreibt hat mich komplett begeistert und so hat es nicht lange gedauert, dass ich „Der dunkle Wald“ angefragt und schließlich auch die Zusage bekommen habe. Herzlichen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Der Anfang der Geschichte spiegelt die Unsicherheit und Angst der Menschheit im Bezug auf die bevorstehende Invasion der Trisolarier unglaublich gut wider. Man spürt von Seite 1 an, dass sich Angst breit macht und niemand genau weiß, wie man dem eigenen Ende entgegen sehen soll. Gleichzeitig sind sich alle Wissenschaftler und Politiker dessen bewusst, dass es noch Jahrhunderte dauern wird, bis die Flotte der Trisolarier tatsächlich im Sonnensystem angelangt. Sie haben also eigentlich genügend Zeit, um sich einen Plan auszudenken, der das Überleben der Menschheit sichert. Die Frage ist jedoch, wie soll das gelingen, wenn man den eigenen Feind kaum kennt? Niemand weiß, wie fortschrittlich die Trisolarier wirklich sind. Was muss die Erde dieser Flotte entgegen setzen, um überhaupt eine Chance zu haben? Gibt es überhaupt eine Chance oder sollte man sich an Verhandlungen setzen? Doch was hat die Erde für Möglichkeiten, um eine Verhandlung überhaupt plausibel zu machen? Es gibt etliche Fragen die bedacht und diskutiert werden müssen und gleichzeitig schwebt diese Angst über den Köpfen der Menschen: werden wir alle vernichtet werden? Wird es keine Zukunft mehr geben? Liu bringt die Stimmung unglaublich auf den Punkt, denn beim Lesen hat mich ebenfalls diese Trostlosigkeit, Ratlosigkeit und Angst befallen. Was, wenn die Menschen keine Lösung finden? Was, wenn Trisolaris auftaucht und alles Leben auslöscht? Was dann? Gleichzeitig wollte ich die Menschheit natürlich nicht aufgeben aber ich habe absolut keine Ahnung von Physik oder Astronomie. Ich musste mich darauf verlassen, dass die Charaktere im Buch mir erklären, was sie tun und das haben sie auch getan. „Wenn man alles unmögliche ausgeschlossen hat, dann muss das, was übrig bleibt, und sei es noch so absurd, das einzig Mögliche sein. Oder haben Sie eine bessere Erklärung?“ (S. 373) Der technische Aspekt im Buch hat mir dieses Mal nicht ganz so viel Spaß gemacht, weil ich teilweise Stellen mehr als ein Mal lesen musste, um ansatzweise begreifen zu können um was es eigentlich geht. Ich bin mir sicher, dass ich von allen Erklärungen maximal die Hälfte verstanden habe, das hat meiner Meinung nach allerdings ausgereicht, um zu verstehen was im gesamten Buch passiert ist. Es war dieses Mal wirklich schwieriger den Gedankengängen der Wissenschaftlern zu folgen und manches wird mir wohl für immer Verborgen bleiben. Das hat mich allerdings nur in wenigen Momenten richtig gestört. Die Dringlichkeit und Spannung hat nicht darunter gelitten, dass ich manchmal länger gebraucht habe, um zu verstehen, was gerade diskutiert wird. Trotzdem hat es meinen Lesefluss etwas gestört und wahrscheinlich habe ich unter anderem deshalb so lange zum beenden des Buches gebraucht. Alles zu verarbeiten hat einfach länger gedauert. Zusätzlich zu dieser Schwierigkeit, finde ich die Aufteilung des Buches nicht so gut gelungen. Kapiteleinteilungen hätten mir wirklich geholfen den Faden nicht komplett zu verlieren. Es gibt nur Absätze und sehr große Kapitel. Allein der erste Teil des Buches geht fast 300 Seiten, ohne jegliche Kapitel. Es ist anstrengend ein Buch auf diese Weise zu lesen, weil ich nicht die Zeit habe, so viele Seiten am Stück zu lesen. Dennoch bin ich den Charakteren gerne gefolgt. Vor allem Luo Ji und Da Shi sind mir unfassbar sympathisch. Ihre Reise hat mich sehr begeistert und auch beeindruckt. Egal wie aussichtslos oder gefährlich eine Situation wird: sie stellen sich dem, was auf sie zukommt. Davon abgesehen wie genial Luo Ji in Wirklichkeit ist. Er wird von der ganzen Welt unterschätzt und das ab dem ersten Moment, als er zum Wandschauer berufen wird. Doch das ist er eben nicht umsonst geworden, wie sich im Verlauf des Buches immer wieder zeigt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Handlung rund um die anderen Wandschauer fand ich unheimlich spannend und interessant. Das gesamte Projekt Wandschauer ist genial ausgedacht und stößt trotzdem auf Probleme, die unglaublich realistisch dargestellt werden. All das könnte wirklich in unserer Zukunft stattfinden und genau dieser Aspekt hat mich umgehauen. Ich konnte es mir wirklich bildlich vorstellen und mir ist mehr als einmal eine Gänsehaut über den ganzen Körper gejagt, bei dem Gedanken, was unserer Welt bevorstehen könnte, würde sich bewahrheiten, was Liu schreibt. Es ist absolut beängstigend und genial zugleich. „Die Vergangenheit ist kein Traum. Sie holt dich immer wieder ein.“ (S.497) Die Botschaft des Autors wird vor allem gegen Ende immer deutlicher: die Menschheit kann sich nicht von ihrer Eitelkeit lösen. So viele Fehleinschätzungen, so viele Überschätzungen, so viel vergeudetes Potential und unglaublich viel Eitelkeit. Wir sind die einzigen, die intelligent genug sind, einen Weltraumkrieg zu führen. Wir sind die einzigen, die ein Recht auf die Erde haben. Wir. Wir. Wir. Und was resultiert daraus? Das müsst ihr in „Der dunkle Wald“ lesen, weil ich mehr einfach aus Spoilergründen nicht verraten kann. Ich kann nur sagen, dass mich das Ende unglaublich gepackt, begeistert und überrascht hat. Damit habe ich tatsächlich nicht gerechnet auch wenn es ein absoluter Geniestreich war und sich letztlich irgendwie doch angekündigt hat. Cixin Liu ist ein wahrer Meister der Täuschung und das liebe ich! Fazit Wenn ihr euch gerne in eine Welt fallen lasst, die von Technik, Fortschritt und der Gefahr eines interstellaren Kriegs nur so strotzt, dann solltet ihr euch dringend die Trisolaris Trilogie anschauen. Wenn ihr nach „Die drei Sonnen“ nicht wisst, ob ihr weiter lesen sollt, dann sage ich euch hiermit: tut es! Es lohnt sich unfassbar weiter in diese Welt vorzudringen und zu erleben, was die Menschheit unternehmen möchte, um die Welt zu retten und was schließlich dabei herauskommt. Ich kann nicht sagen was im Finale auf mich warten wird aber ich könnte nicht gespannter sein.

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