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Rezension zu
Das Versprechen der Freiheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend und unterhaltsam - die Überraschung unter den Neuerscheinungen!

Von: Kathrin Nievelstein
08.10.2018

„Auch für Lily ist es Zeit zu gehen. <..> Sie wirft einen letzten Blick auf das Schiff, das mehr als fünf Wochen ihr Zuhause gewesen ist, doch auf einmal ist alles zu viel, und eine gewaltige Woge der Trauer spült über sie hinweg.“ (S. 458) Ende Juli 1939 bricht die „Orontes“ von London auf nach Syndey – auf ihr reisen neben der Protagonistin, der jungen Lily Shepherd, u.a. das exzentrische Ehepaar Eliza und Max Campbell, die Geschwister Edward und Helena, die Jüdin Maria Katz, die unheimliche Kabinenmitbewohnerin Ida und der immer laute George Price. Sie alle suchen in Australien einen Neuanfang und haben so ihre dunklen Geheimnisse, die die wochenlange Reise einerseits spannend und unterhaltsam, aber auch manchmal für Lily beschwerlich und mühsam machen. Lily selbst möchte in Australien als Dienstmädchen in einer englischen Herrschaftsfamilie arbeiten, bevor sie nach 2 Jahren nach England zurückkehrt. Die junge Frau ist unternehmungslustig und mutig, aber auch ziemlich naiv. Am Ende der Reise sind 2 Passagiere tot, der 2. Weltkrieg ausgebrochen und es ist nichts mehr wie es war... Was wie ein kluger Kriminalroman klingt, ist noch sehr viel mehr. Die Autorin Rachel Rhys (das Pseudonym der erfolgreichen Autorin Tamen Cohen) hat mich ehrlich gesagt ziemlich überrascht, denn ihr ist nicht nur ein spannender Roman in der Zeit des zweiten Weltkriegs gelungen, sondern sie hat es geschafft, Realität und Fiktion zu einem ausgezeichneten Historienroman zu verbinden! Die Sprache liest sich leicht, die Ausführungen sind detailliert und rufen in mir sofort entsprechende Bilder hervor. Ein Hinwegfliegen über die einzelnen Kapitel kann ich nicht empfehlen, denn Rachel Rhys beherrscht das Spiel mit den Worten so gut, dass sich eine wunderbare Stimmung beim Lesen einstellt, die zu der jeweiligen Passage passt. So hält man einerseits den Atem an, spürt die Verzweiflung über das Erlebte oder das Gesehene, erahnt die Beklemmung des ungewollten Kusses oder der brutalen Situation beim Landgang. Man kann sich aber auch wunderbar in die neugierige Leichtigkeit Lilys hineinversetzen, wenn sie das erste Mal in einem Seidenkleid einen Ball erlebt oder das Kribbeln der zarten Liebe... hach, ich muss wirklich sagen, dieses Buch hat mich gepackt! Und ja, eigentlich mag ich keine Krimis, aber die gekonnte Mischung aus Historienroman und Krimi hat mir ein unterhaltsames Lesewochenende beschert – ohne Alpträume, aber mit viel überraschenden Momenten und dem Rätsel, wer denn nun am Anfang des Buches von zwei Polizisten am Hafen abgeführt wird. Immer wieder ertappe ich mich, die beschriebene Kleidung in den einzelnen Textpassagen zu suchen, nur um wieder auf eine falsche Spurt geführt zu werden ;) Fazit: Für mich ist „Das Versprechen der Freiheit“ das Überraschungsbuch der September-Neuerscheinungen und eine absolute Empfehlung wert! Ich habe mich vom wunderschön gestalteten Cover anziehen und dem Klappentext verführen lassen... und es keine Seite bereut, mich auf Rachel Rhys und ihre Geschichte eingelassen zu haben.

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