Unsere Nominierungen für den Leipziger Buchpreis 2023

Wissenswertes zum Leipziger Buchpreis 2023

Nominiert in der Kategorie BelletristikNominiert in der Kategorie Sachbuch

Wann wird der Leipziger Buchpreis 2023 verliehen?

Der Preis der Leipziger Buchmesse 2023 wird in diesaem Jahr am 27. April 2023 um 16 Uhr verliehen. Ort: Glashalle auf dem Leipziger Messegelände

Wieviele haben sich für den Leipziger Buchpreis beworben?

Es wurden 465 Werke aus 161 Verlagen eingereicht..

Welche Kategorien gibt es beim Leipziger Buchpreis?

Es gibt drei Kategorien: Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung

Wer sind die Nominierten für die Kategorie Belletristik?

Ulrike Draesner: Die Verwandelten (Penguin Verlag), Joshua Groß: Prana Extrem (Matthes & Seitz Berlin), Dinçer Güçyeter: Unser Deutschlandmärchen (mikrotext)Clemens J. Setz: Monde vor der Landung (Suhrkamp Verlag), Angela Steidele: Aufklärung. Ein Roman (Insel Verlag)

Wer sind die Nominierten für die Kategorie Sachbuch/Essayistik?

Regina Scheer: Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution (Penguin Verlag), Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey: Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus (Suhrkamp Verlag), Jan Philipp Reemtsma in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur (C.H.Beck), Simone Schlindwein: Der grüne Krieg. Wie in Afrika die Natur auf Kosten der Menschen geschützt wird - und was der Westen damit zu tun hat (Ch. Links Verlag), Birgit Weyhe: Rude Girl (avant-verlag)

Kann man auf der Leipziger Buchmesse die Bücher auch kaufen?

Die Leipziger Buchmesse ist eine Novitätenmesse. Daher müssen Autoren und ihre aktuellen Bücher im Vordergrund der Präsentation stehen. Generell dürfen nur Produkte ausgestellt und verkauft werden, die für den Vertrieb über den Buchhandel vorgesehen sind. (Quelle: leipziger-buchmesse.de) --> Ja, Sie können die Bücher auf der Buchmesse kaufen.

Wie erreiche ich die Messe?

Die Adresse der Leipziger Buchmesse lautet wie folgt:

Leipziger Messe GmbH

Messe Allee 1

04356 Leipzig

Wer per ICE am Leipziger Hauptbahnhof ankommt, fährt mit Regionalbahn (RB) oder S-Bahn (MDV) in nur sechs Minuten bis zum Haltepunkt "Leipzig Messe". Direkt aus dem Stadtzentrum fährt zudem die Straßenbahn in rund 20 Minuten bis zum Messegelände.

Die Verwandelten - Nominiert für den Leipziger Buchpreis 2023 Kategorie Belletristik


von Ulrike Draesner

»Wir hielten uns an den Händen, für die Kraft. Jede brauchte einen Menschen.«

Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht.

Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS.

Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt. Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung, von Gewalt.

Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht?

Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt. Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen?

Ulrike Draesner gibt den Verwandelten ihre Stimmen zurück.

Sie erfinden sich neu, wechseln Sprache und Land, überraschen sich selbst mit ihrem Mut, ihrem Humor, ihrer Kraft. Die Bedeutung von Familie verändert sich, Freiräume entstehen. Ein erschütternder Roman, bewegend, aufwühlend, zärtlich, klug.

Schaut: die Liebe der Töchter zu ihren Müttern, der Mütter zu ihren Töchtern. Schaut, wie sie blitzt durch ein dunkles Tuch.

»Draesners mitreißender Roman macht in seiner Atemdichte einen explosiven Eindruck, wie wenn, kaum dass das Wort ergriffen wurde, die ganze Geschichte mit einem Mal herausmusste und Satz für Satz sich sofort aneinanderfügte, leicht und souverän, geleitet von einem sicheren Gespür, das sich ganz selbst vertraut.«

DIE ZEIT, Eberhard Rathgeb (23. März 2023)

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Bittere Brunnen - Nominiert für den Leipziger Buchpreis 2023 Kategorie Sachbuch


von Regina Scheer

Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution
Die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau

Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon, später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er-Jahren den Sozialisten anschließt und in den Kampf stürzt.

Hautnah erlebt sie den großen Traum von der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das Panorama einer Epoche.

Mitreißend erzählt Regina Scheer von einer außergewöhnlichen Frau in unruhigen Zeitläuften, geprägt von existenziellen Auseinandersetzungen unter Gleichgesinnten in der Weimarer Demokratie, während die Nazis bedrohlich erstarken, von Widerstand, Flucht und Exil sowie der Hoffnung auf den Aufbau eines anderen Deutschland nach dem Krieg.

Regina Scheer kannte Hertha Walcher (1894‒1990) seit ihrer Kindheit und führte über viele Jahre Gespräche mit ihr.

Sie bietet einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die klandestin nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und dort Lenin und Stalin begegnete; die Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war, deren Weggefährten Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht, Willy Brandt hießen.

Voller Empathie erzählt Scheer von einem entbehrungsreichen Leben im Dienst einer großen Idee, von unzerstörbarer Hoffnung, von Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, aber auch von erbittertem Streit unter Menschen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.

»Teilnehmende Biographik - so könnte man Regina Scheers Lebensbeschreibung von Hertha Gordon-Walcher nennen.

Scheer war mit ihr befreundet und erzählt auf der Grundlage jahrelanger Gespräche. Geboren 1896 und gestorben 1990 kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, war die jüdische Kommunistin Gordon-Walcher Zeitzeugin einer permanenten Desillusionierung in Kaiserreich, Weimarer Republik, „Drittem Reich", Exil und DDR, die aber ihrem politischen Idealismus nichts anhaben konnte.« Begründung der Jury, Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023 (23. März 2023)

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Infos zum Leipziger Buchpreis



Der Leipziger Buchpreis ist einer der renommiertesten Literaturpreise in Deutschland.

Seit 2005 wird der Preis alljährlich im Rahmen der Leipziger Buchmesse verliehen und zeichnet herausragende deutschsprachige Werke in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung aus.

Die nächste Verleihung des Leipziger Buchpreises findet im Jahr 2023 statt und verspricht wieder ein Highlight der Literaturszene zu werden.

Die Nominierten und letztendlichen Preisträger des Leipziger Buchpreises 2023 werden von einer Fachjury ausgewählt, die sich aus bekannten Persönlichkeiten der Literatur- und Kulturwelt zusammensetzt. Die Auswahlkriterien sind dabei sowohl inhaltlicher als auch ästhetischer Natur und sollen die Vielfalt und Qualität der deutschsprachigen Literatur widerspiegeln.

Neben der Verleihung des Leipziger Buchpreises bietet die Leipziger Buchmesse auch zahlreiche weitere Veranstaltungen und Möglichkeiten, um sich über die aktuelle Literaturszene zu informieren und mit anderen Literaturinteressierten auszutauschen.

So gibt es beispielsweise Lesungen, Diskussionsrunden und Workshops, bei denen Autorinnen und Autoren ihre Werke vorstellen und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Der Leipziger Buchpreis 2023 wird also nicht nur ein spannender Wettbewerb, sondern auch ein unvergessliches Ereignis für alle Literaturbegeisterten. Man darf gespannt sein, welche Werke in diesem Jahr gewinnen werden und welche Autorinnen und Autoren letztendlich den begehrten Preis mit nach Hause nehmen dürfen.