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Nina Kunzendorf liest Andreas Pflüger: Endgültig

Die Hörbuch-Aufnahmen von "Endgültig" waren für alle im Studio ein Erlebnis - für den Autor, der gebannt seinem eigenen Text lauschte, ebenso wie für uns.
Nina Kunzendorf hat uns im Studio ein paar Fragen beantwortet, was wir aufzeichnen durften:

1. Schauspielerin und Hörbuchsprecherin – wo unterschieden, und wo ähneln sich diese beiden Berufe?

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Wenn ich als Schauspielerin arbeite, dann habe ich das Glück, dass ich mich auf eine Figur konzentrieren kann. Ich kann mich in diese reindenken und nachempfinden und, das ist entscheidend, ich habe Spielpartner mit denen ich mir Bälle hin- und herwerfen kann.
Als Hörbuchsprecherin habe ich ein ganzes Panoptikum an Figuren vor mir, das heißt ich muss in der Lage sein, mich in viele verschiedene Figuren einzufühlen und die Stimme zu erfühlen. Obendrein bin ich alleine in einem Raum und habe den Text vor mir – das heißt es eine wesentlich einsamere Angelegenheit.

2. Was war für Sie das Besondere an „Endgültig“ von Andreas Pflüger?

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Das Besondere ist tatsächlich erst einmal die Figur Jenny Aaron, eine Fallanalytikerin, die blind ist. Das ist entscheidend für die Figur, entscheidend für die Geschichte und es beeinflusst die Art wie sie handelt, denkt und empfindet auf eine sehr besondere Art und Weise. Das finde ich toll geschrieben.
Ich finde die Innenwelten ganz toll, ich finde es atmosphärisch dicht und die gewählten Bilder oft sehr sinnlich. Was mir besonders gefällt ist, dass es auf eine Art und Weise geschrieben ist, die dem Hörer die Fantasie nicht aufdrückt, die Figuren und Situationen nicht überstülpt, sondern die einen großen Raum lässt, damit das beim Zuhörer entsteht – und das wird in jedem Fall sehr unterschiedlich und eigen sein. Das ist etwas, dass ich sehr mochte.

Davon abgesehen ist es sehr spannend!
Man liest es, ich hoffe: man hört es!, und möchte nicht ausschalten – genauso wenig wie ich, als ich es gelesen habe, das Buch zur Seite legen wollte.

3. Was muss ein Hörbuchsprecher Ihrer Meinung nach ganz besonders gut können?

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Er muss es vermögen, einzig mit seiner Stimme bei dem Zuhörer eine Welt zu erschaffen, die dreidimensionaler ist als das geschriebene Wort. Im besten Fall entstehen beim Zuhören Räume, entsteht Fanatsie, entstehen Situationen, die man vor Augen hat. Man hat Geräusche im Ohr und Figuren vor dem Auge, die nicht aus Papier sind, sondern im Kopf zu Fleisch und Blut werden. Und wenn einem das gelingt, ist das besonders toll.

4. Gibt es so etwas wie die Magie der Stimme? Worin liegt sie?

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Ich glaube es gibt die Magie der Stimme, aber ich glaube, die ist so subjektiv wie Sympathie und Antipathie. So, wie der eine Mensch jemanden attraktiv findet und der andere ihn auf den Tod nicht ausstehen kann – wie ein Mensch einen Geruch besonders lecker und anziehend findet und ein anderer sich abwendet. Genauso ist es, denke ich, mit der Magie der Stimme. Das wird jeder für sich unterschiedlich bewerten und betrachten. Ich glaube es gibt sie, aber wahrscheinlich gibt es 580 Millionen Magien der Stimme und jeder hat seine eigene Vorstellung davon.

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