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»More Letters of Note« von Shaun Usher (Heyne Encore)

Shaun Usher an seine Leser

Shaun Usher
© Shaun Usher
Liebe Leser,

Zwei Jahre sind vergangen, seit Sie zum letzten Mal Post von mir erhalten haben; zwei lange Jahre, seit der erste Band von »Letters of Note« das Licht der Welt erblickt hat. Ich weiß noch, wie unglaublich aufgeregt und stolz ich war, die gedruckte Version eines vierjährigen Mammutprojekts in Händen zu halten, das ursprünglich als Website begonnen hatte. Noch größer war allerdings meine Nervosität, hatte ich doch vor, die dauervernetzte Öffentlichkeit unserer schnelllebigen Epoche des E-Books und der E-Mail für ein altmodisches, gebundenes Buch mit altmodischer Korrespondenz zu begeistern. Von Beginn an besaß die Online-Version von »Letters of Note« eine eingeschworene Fangemeinde. Eine breite Leserschaft zu erreichen jedoch – das erschien mir ein unmögliches Unterfangen. So glücklich ich auch war, dieses schöne Buch in Händen zu halten: Die Angst, vom Pixelstrom einfach fortgespült zu werden, blieb.

Glücklicherweise lag ich gänzlich falsch. Zu behaupten, dass die letzten beiden Jahre turbulent für mich waren, ist noch stark untertrieben. Heute ist das erste Buch in allen Teilen der Welt und in vielen verschiedenen Sprachen verfügbar und wird von Menschen aller Altersgruppen und jedweder Herkunft gelesen – der beste Beweis für die unvergängliche, universelle Faszination dieser Briefe. Für jemanden, der einen Großteil seiner Zeit mit der Erforschung und Analyse des geschriebenen Wortes verbringt, ist eine derart positive Reaktion natürlich Grund zu großer Freude. Wenn es mir gelungen ist, nur eine Minderheit der Leser dadurch zum eigenen Briefeschreiben zu inspirieren, hat sich die jahrelange Forschung mehr als gelohnt. Auch die Veranstaltungsreihe »Letters Live« soll nicht unerwähnt bleiben, bei der eine illustre Schar talentierter Bühnenkünstler die Briefe vor Publikum vorträgt und ihnen dadurch auf eine Weise Leben einhaucht, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.

Die vielen Einzelteile eines solchen Buches unter einen Hut zu bringen ist ein logistischer Alptraum, der mich und meinen Redakteur jedes Mal an den Rand der Verzweiflung bringt. Die Auswahl der Briefe dagegen ist eine sehr angenehme Aufgabe. Wenn Sie mich fragen: Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser zweite Band voller Briefe, Telegramme und Notizen mindestens so beeindruckend ist wie der erste. Nehmen wir zum Beispiel die begeisterte Reaktion des jungen David Bowie auf seine erste Fanpost; die ewerbung eines Professors für Polymer- und Kolloidchemie auf den Lehrstuhl zur Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts und J.K. Rowlings Antwort aus der Perspektive ihrer Romanfigur Albus Dumbledore; den offenen Brief von Lili Elvenes aus dem Jahre 1930, in dem sie ihrer Erleichterung Ausdruck verleiht, sich als einer der ersten Menschen überhaupt einer Geschlechtsumwandlung unterziehen zu dürfen; Tom Clancys langes Schreiben an seine Freunde, in dem er kurz vor seinem Aufstieg zum weltberühmten Schriftsteller die rasanten Veränderungen in seinem Leben schildert; einen handgestickten Brief, dessen gewaltiger Umfang mehrere ausklappbare Seiten umfasst; den ersten Auftritt von Peter Hase in einem charmanten, illustrierten Brief von Beatrix Potter an einen fünfjährigen Jungen; die Meldung des legendären »Dinosaurierjägers« Barnum Brown von der Entdeckung des Tyrannosaurus Rex; Florence Nightingales erschütternden Bericht über das »nackte Grauen« des Krimkriegs von 1854 und viele, viele weitere. Wie schon der Vorgängerband schwingt sich auch dieses Buch zu ungeahnten Höhen auf und dringt in tiefste Tiefen vor. Es ist eine Zeitreise - von einem 2000 v. Chr. geschriebenen ägyptischen Brief an die Verstorbenen bis hin zu dem überaus unterhaltsamen Beitrag von Robert Crumb aus dem Jahre 2014.

Dieses Buch kann man auf mehrere Arten lesen: Von vorne bis hinten, von hinten nach vorne oder einfach an einer beliebigen Stelle. Egal, welchen Brief Sie aufschlagen – jeder ist eine unersetzliche historische Momentaufnahme, die der Menschheit nicht verloren gehen darf. Also, geben Sie dieses Buch weiter, wenn Sie es durchgelesen haben, schnappen Sie sich einen Stift, und verfassen Sie Ihre eigenen Briefe.

Ihr Brieffreund,
Shaun

More Letters of Note

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