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Die Kaffeehaus-Saga von Marie Lacrosse: Historischer Hintergrund und leckeres Tortenrezept

Über die Entstehung der Wiener Kafeehäuser

Wien ist die Wiege aller Kaffeehäuser. Der erste Cafétier fand der Legende nach im Jahr 1683 einen zurückgelassenen Sack Kaffeebohnen, den die Türken nach ihrer zweiten vergeblichen Belagerung Wiens dort zurückgelassen hatten. Der Cafétier wusste, wie man Kaffeegetränke aus den Bohnen herstellt, und eröffnete das erste Kaffeehaus.
Bald erfreute sich das bittere Getränk in Wien einer so großen Beliebtheit, dass weitere Kaffeehäuser wie Pilze aus dem Boden schossen. Schon 1730 soll es dort mehr als dreißig solcher Gaststätten gegeben haben.
Schon im 18. Jahrhundert verbrachten die ausschließlich männlichen Besucher viel Zeit in Kaffeehäusern. Sie lasen die dort ausliegenden kostenlosen Zeitungen, die damals noch sehr teuer waren. Manch eine verbotene Zeitung war auch dabei.
Außer dem Lesen gab es bald die Möglichkeit, sich im Kaffeehaus mit verschiedenen Spielen zu vergnügen. Besonders Billard spielte man gern.
Schnell erweiterten die Kaffeehäuser auch ihr kulinarisches Angebot und schenkten alkoholische und nicht alkoholische Kaltgetränke aus. Hinzu kamen im Laufe der Zeit die charakteristischen Speisen: Sehr bekannt ist das Fiaker-Gulasch. Aber auch rustikale Mehlspeisen, zum Beispiel Strudel oder Buchteln, stehen bis heute auf den Speisekarten.
Im Vorfeld der März-Revolution 1848 ging es in manchen Kaffeehäusern sogar konspirativ zu. Hier trafen sich die Aufrührer, bespitzelt von als Gäste getarnten Spionen im Auftrag Seiner Majestät und des mächtigen Fürsten von Metternich.
Das Kaffeehaus trat rasch seinen Siegeszug durch die Habsburger-Monarchie und ganz Europa an. Die typische Kaffeehauskultur findet man aber bis heute am ehesten in Wien.

Über die Wiener Kaffeehauskultur im ausgehenden 19. Jahrhundert

„Sie haben es gut, Sie können ins Kaffeehaus gehen“, wird sogar Kaiser Franz Joseph zitiert.
Tatsächlich wurden die Wiener Kaffeehäuser im Laufe des 19. Jahrhunderts Treffpunkt, Zufluchtsort und für manche Besucher sogar ihr zweites Wohnzimmer.
Im klassischen Kaffeehaus gab es keinen Konsumzwang. Im Winter hielten sich dort viele Gäste auf, die zu Hause die Heizung einsparen wollten oder erst gar kein Geld zum Heizen hatten. Mit einem Kleinen Schwarzen (der österreichischen Bezeichnung für Espresso) konnte man sich ungestört den ganzen Tag dort aufhalten.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert traf sich dort auch die Wiener Künstler-Bohème. Insbesondere der Literatenkreis „Jung Wien“, zu dem später weltbekannte Dichter wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal oder Felix Salten (der Erfinder von Bambi) gehörten, tagte regelmäßig im Café Griensteidl am Michaelerplatz und nach dessen Schließung im Café Central in der Herrengasse.
Auch andere berühmte Zeitgenossen wie Gustav Klimt, Sigmund Freud oder der seinerzeit überaus populäre Wiener Bürgermeister Karl Lueger waren regelmäßig in Kaffeehäusern anzutreffen.

Über Frauen im Kaffeehaus

Frauen spielten im 19. Jahrhundert im öffentlichen Leben lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Wenn überhaupt, begaben sich Damen der gehobenen Gesellschaft ausschließlich in männlicher Begleitung außerhalb ihres häuslichen Kreises.
Dies galt lange Zeit auch für Kaffeehäuser: Bis zum Jahr 1840 war Frauen der Besuch solcher Etablissements sogar verboten. Aber da Kaffeehäuser als typisch männliche Domäne galten, begab man sich als Dame, die etwas auf den eigenen guten Ruf hielt, bis zum Ende des Ersten Weltkriegs nicht dorthin.
Als Paradox kann daher gelten, dass schon früh eine der wichtigsten Persönlichkeiten im klassischen Kaffeehaus weiblich war: Die Sitzkassiererin thronte wie eine Königin hinter ihrer Theke. Sie war verantwortlich für die Weitergabe aller Bestellungen und deren Abrechnung. Die Beträge trug sie sorgfältig in ein Kassenbuch ein. Sie verwaltete auch den Zucker, als der noch ein teures Gut war.
Meine fiktive weibliche Hauptfigur der Kaffeehaus-Trilogie, Sophie von Werdenfels, hatte dennoch auch in der Rolle der Leiterin des Cafés Prinzess bereits Ende des 19. Jahrhunderts prominente Vorbilder. Alle genannten Damen übernahmen die Aufgabe nach dem vorzeitigen Tod ihres Ehemanns.
Die erste Frau, die schon 1888 ein klassisches Kaffeehaus führte, war Susanna Griensteidl, eben jene Wirtin des Literatenkreises „Jung Wien“.
Das heute noch berühmte Konditorei-Café Demel am Kohlmarkt wurde ebenfalls zur Zeit meines Romans bereits von einer Frau geführt: Maria Demel übernahm die Leitung 1891 nach dem Tod ihres Gatten.
Die bekannteste Witwe Ende des 19. Jahrhunderts, die ein Jahr später mit dem gleichnamigen Hotel auch das dazugehörige Restaurant und Kaffeehaus übernahm, war Anna Sacher. Sie entwickelte sich zu einer der prominentesten Wiener Persönlichkeiten ihrer Zeit und gilt als eine der ersten emanzipierten Frauen im Kaiserreich.
Während ich die anderen Kaffeehaus-Leiterinnen nur am Rande erwähnt habe, nimmt Anna Sacher daher in Band 3 meiner Kaffeehaus-Trilogie einen größeren Raum ein.

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche

Marie Lacrosse

Nach dem Tod ihres Onkels leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess mit großem Erfolg. Sie entwirft neue Produkte und sorgt für eine spektakuläre Schaufensterdekoration. Das Café wird schon bald zum Treffpunkt der Wiener Kulturbohème. Da gefährdet ein unbekannter Saboteur ihren Erfolg, dem Kaffeehaus droht schwerer Schaden. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem Sophie in tiefer Sorge um ihre Schwester Milli ist. Derweil ist Sophies große Liebe Richard sehr unglücklich in seiner Standesehe mit Amalie. Und sucht nach einer Möglichkeit, Sophie wieder nahe zu kommen ...

Erscheint am 11. Oktober 2021

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