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Rezensionen zu
Die Macht der Clans

Thomas Heise, Claas Meyer-Heuer

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Das Buch ist detailreich, sehr informativ und aufschlussreich geschrieben. Zwei Spiegelreporter, sind auf den Spuren der türkisch-kurdischlibanesischen Clans und wir finden, daß es ein sehr interessantes und anspruchsvolles Thema in der Gesellschaft ist. Da hat sich jemand größte Mühe gegeben dieses Buch zu schreiben, der Schreibstil war immer flüssig, man kam gut in die Geschichte rein, vorallem ist dieses Buch gut recherchiert worden, die Thematik ist sehr gut ausgearbeitet und sehr gut vorstellbar geschrieben worden, denn in der heutigen Zeit ist dies wohl Gang und gebe und die bittere Realität. Es ist schon erschreckend, einfach machtlos zuzusehen, ohne etwas unternehmen zu können. Die Justiz fällt wohl manchmal fragwürdige Urteile. Aber es entspricht der Realität und man kann wenig dagegen unternehmen. Das ist das traurige an der Geschichte, es ist Real und die Menschen schauen nicht genau hin, oder ist es ihnen schlicht weg egal? Das Buch ist sehr gut geschrieben und wir können dieses Buch allen Empfehlen, die diese Themen interessieren und auch nachvollziehen können.

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Clans mit ihren kriminellen Strukturen werden eingehend beleuchtet. Die Gesetze des Staates und der Polizei werden völlig ignoriert, es herrschen eigene Gesetze. Die Größe der Familie entscheidet über die Macht und Ehre steht über allem. Das Buch gibt einen erschreckend ehrlichen Einblick in die Strukturen. Mehrere Verbrechen werden geschildert und als Leser bleibt man fassungslos zurück. Fassungslos über so viel Dreistigkeit und über die verlorene (falls sie jemals da war) Kontrolle des Staates... . Dieses Buch braucht Zeit zum Lesen (das geht wirklich nur scheibchenweise) und zum Verdauen. Ich habe im Anschluss auf Netflix mit #4Blocks angefangen (ich weiß, ich hänge dem Hype einige Jahre hinterher) aber so ähnlich sieht die Realität wohl tatsächlich aus. Ein erschreckendes Buch. Wer sich für das Thema interessiert, hierfür bietet das Buch einen guten Überblick.

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Das Sachbuch „Die Macht der Clans“ wurde von Thomas Heise und Claas Meyer-Heuer geschrieben. Es ist bei der DVA (Deutsche Verlags-Anstalt) erschienen. Beide Autoren sind Journalisten und arbeiten für SPIEGEL TV. Sie recherchieren seit 2003 zum Aufstieg krimineller Banden und Clans. In diesem Buch geht es um verschiedene arabische Großfamilien und ihre kriminellen Machenschaften. Im Rahmen des Buchs wird nicht nur aufgezeigt, in welchen Bereichen der organisierten Kriminalität die Clans und Großfamilien tätig sind, sondern auch welchen Einfluss die Legislative, die Judikative und die Executive bzw. ihr Versagen auf ihr Handeln haben und mit welchen Mitteln die Clans versuchen ihre Macht beizubehalten bzw. auszubauen. Dabei wird auch deutlich, dass in den Großfamilien unter anderem auf Grund ihrer Herkunft und Kultur andere Werte und ein großer Zusammenhalt innerhalb der Familie bestehen. Beispielsweise wird vom Überfall auf das KaDeWe, dem Pokerraub sowie der Flüchtlingswelle und das dazugehörige politische Verhalten berichtet. Aber auch die unterschiedliche Verteilung der Großfamilien und Clans über das Bundesgebiet und welchen Einfluss hierauf das Verhalten der einzelnen Bundesländer hat, sind Bestandteile des Buchs. Die Autoren betonen in ihrem Buch, dass nicht alle Mitglieder dieser Großfamilien kriminell sind und dass auf keinen Fall auf Grund der jeweiligen Herkunft auf das Handeln der Personen geschlossen werden darf. Die dem Buch zu Grunde liegenden Informationen stammen dabei unter anderem aus mehreren hundert Aktenordnern mit polizeilichen Ermittlungsakten, die beispielsweise Haftbefehle, abgehörte Telefonate und Vermögensaufstellungen enthielten. Ich finde das Buch sehr informativ und es zeigt durch offene Worte auf, wer alles seinen Teil zu der Macht der Clans beigetragen hat bzw. dazu, dass diese auch weiterhin besteht. Fazit: Es lohnt sich das Buch zu lesen.

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dieses Buch ist krass. Liest sich wie ein Krimi nur mit dem Hintergrund das er echt ist.Eine Gänsehaut jagt die Nächste . Wirklich sehr er erschreckend das alles. Hier ist alles so detailliert geschildert und recherchiert. Nichts wirkt " unehrlich/ dazu erfunden" . Alles leider vorstellbar. Auch das die Polizei hier versagt. Aus Angst, Desinteresse, Bestechung? Kann man denken was man will. Der Schreibstil ist wirklich fesselnd. Die Seiten fliegen und ich tauche immer weiter ab in diese Story, in diese Welt. Wirklich mutig wie da recherchiert wurde.

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Clan-Kriminalität ist zu einem Aufreger-Thema geworden - nicht an erster Stelle, aber doch mit spürbar wachsender Bedeutung. Es gibt inzwischen einige Spezialisten, die es in dem gut abgeschirmten Bereich der Großfamilien-Systeme zu erstaunlicher Expertise gebracht haben. Die beiden Autoren dieses Buches, beide erfahrene Journalisten, gehören ohne Zweifel dazu. Zwischen einer allgemeinen Einleitung in die Thematik - insbesondere ihre Entstehungsgeschichte - und einem kurzen Ausblick auf die Zukunft bietet das Sachbuch vor allem Eines: Jede Menge konkrete Beispiele, penibel recherchiert unter intensiver Nutzung polizeilicher Ermittlungsakten. Tatsächlich besteht die eigentliche Leistung des Buches darin, abstrakte Erkenntnisse zu den Strukturen, Machtverhältnissen und Funktionsweisen der bekanntesten arabisch-stämmigen Clans in personengebundene Geschichten zu übersetzen. Es werden jede Menge Namen genannt, Verwandtschaftsverhältnisse dargelegt, Vorstrafenlisten aufgerollt und Vermögensverhältnisse offengelegt. Teilweise werden die (kriminellen) Lebensläufe der Clan-Größen über über viele Jahre hin beschrieben, angefangen mit Jugendstraftaten bis hin zum Beherrschen ganzer Stadtviertel. Geschaut wird auch auf die andere Seite, auf die Anstrengungen des Staates und seiner Behörden, dem kriminellen Treiben Einhalt zu gebieten. Hier halten die Autoren ihre Enttäuschung - manchmal wohl auch Fassungslosigkeit - nicht hinter dem Berg. Sie beschreiben das anfängliche Versagen bei der Aufgabe, die (bevorzugt aus dem Libanon) stammenden Flüchtlinge bzw. Asylbewerber zu integrieren; diese Herausforderung stellte sich bereits in den 80er-Jahren. Was dann in den nächsten 30 Jahren angesichts stetig wachsender Probleme passierte, wird als eine toxische Mischung von Ignoranz, Verdrängung, Feigheit, political correctness, Multi-Kulti-Naivität, Justizversagen und Resignation dargestellt. Inzwischen - so sind die Autoren überzeugt - werde zwar die Größenordnung der Misere erkannt, für eine nachhaltige Lösung könnte es aber schon fast zu spät sein. Das Buch baut zwar auf einer enormen Faktenmenge auf, den Autoren geht es aber ganz eindeutig darum, eine Botschaft zu vermitteln und Einfluss zu nehmen. Sie sind keine neutralen Berichterstatter, sondern legen ganz bewusst - und immer wieder auch süffisant - den Finder in die Wunde. Es regt sie auf, dass sich unser Staat vorführen lässt von der offen zur Schau gestellten, auf extremer Familienloyalität und Gewaltbereitschaft basierender Parallelmacht. Und so führen die beiden Journalisten unseren Staatsapparat vor: seine Trägheit, seine grenzenlose Toleranz, seine Inkonsequenz, seine Schwäche. Sie werden beispielsweise nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Menschen mit dicken Autos und einem aufwändigen Lebenswandel weiter unbeirrt Sozialleistungen abgreifen, dass Gerichte in einer geradezu absurden Weise Strafverfahren einstellen bzw. skandalös milde Urteile aussprechen und dass auch bekannte und gemeingefährliche Serienstraftäter letztlich nicht abgeschoben werden (können). Wenn den Autoren etwas gelingt, dann Folgendes: Sie machen sehr konkret deutlich, dass die von uns so geschätzten Freiheitswerte zu Regelungen (bei Asyl, Sozialleistungen, Strafrecht und Datenschutz) geführt haben, die auf der Voraussetzung basieren, dass die von ihnen betroffenen Menschen eine Art minimale Identifikation oder Grundsolidarität mit unserem Gemeinwesen empfinden. Wenn genau dies aber nicht der Fall ist, weil abgeschottete Parallelgesellschaften mit einem archaischen Rechts- und Ehrverständnis den Staat ausschließlich als Melkkuh betrachten - dann läuft unsere Liberalität ins Leere und wird letztlich verachtet und verlacht (nach dem Motto: "Wie soll man einen Staat respektieren, der so mit sich umgehen lässt?"). Letztlich machen die Autoren so auch etwas deutlich, was sie an keiner Stelle aussprechen: Das Staatsversagen gegenüber den kriminellen Machtstrukturen ist durchaus ein Faktor, der Politikverdrossenheit und Populismus schürt. Das Weggucken und das Wegducken der staatlichen Ordnung wird von den Menschen als ungerecht und skandalös erlebt. Wer selbst mit dem Sozialamt zu tun hat, will es einfach nicht hinnehmen, dass stadtbekannte Drogendealer oder Bordellbesitzer und ihre zahlreichen Familienmitglieder jeden Monat Stütze von einem hilf- und zahnlosen Staat kassieren. Wer wundert sich da noch über die Buch-Verkaufszahlen eines gewissen Herrn Sarrazin und die Wahlerfolge einer bestimmten Partei?! Man kann sich daran stören, dass es immer wieder die gleichen Abläufe sind, die da erzählt werden. Man kann sich fragen, welchen zusätzlichen Erkenntnisgewinn es bringt, in den verschiedenen Clans all die Straftaten und (oft fehlenden) Verurteilungen aufzuzählen. Man kann sicher auch kritisieren, dass die Autoren mit mancher Formulierung auch bewusst "Stimmung machen", also mit Emotionen spielen. Es gibt auch eine Prise "Reißerisches" in der Darstellung. Ich hätte mir ein wenig mehr grundlegende Analyse und etwas weniger "Sex and Crime" gewünscht, insgesamt noch ein wenig mehr Sachlichkeit. Denn die Situation spricht eigentlich für sich selbst und bräuchte kein sprachliches Aufheizen. Unterm Strich wurde hier ein sehr informatives Buch vorgelegt, das insbesondere Leser/innen ansprechen wird, die gesellschaftliche Fragestellungen gerne auf der Ebene von Einzelfällen und -schicksalen vermittelt bekommen. Nach diesem Buch kann wohl niemand mehr ernsthaft behaupten, dass die ganze Problematik nur hochgeredet würde. Wer das tatsächlich (noch) denkt, sollte dieses Buch lesen.

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Unglaublich und unbegreiflich

Von: Gaby Hochrainer aus München

17.10.2020

In ihrem Buch „Die Macht der Clans“ geben die Autoren Thomas Heise und Claas Meyer-Heuer einen Einblick in die verschiedenen Clans, die sich in unserer Republik eingenistet, aber keinesfalls integriert haben. Vor ca. 40 Jahren kamen die ersten Familien, mittellos und ungebildet, aus dem Nahen Osten, zumeist aus dem Libanon. Über Jahre haben sie in Berlin, Bremen, Dortmund und Essen ihre Stadtteile für sich eingenommen und Ableger der Familien sind weiter gewandert nach Hameln, Oberhausen oder Duisburg. Allein in NRW gibt es nach neuesten Erkenntnissen mind. 111 kriminelle Clans. Sie alle, bzw. die meisten der Familienmitglieder, leben von Betrug, Erpressung, Einbrüchen, Diebstählen, Raubüberfällen, Schutzgelderpressungen, Drogenhandel, illegalen Glücksspielautomaten, Zwangsprostitution bis hin zu betrügerischen Schlüsseldiensten, Telefonabzocke und Mord. Es gibt noch immer Ehrenmorde, die in diesen Kreise als ganz normal angesehen werden. Kriminelle Clans haben Rockerbanden und die Mafia aus unseren Schlagzeilen verdrängt. Immer wieder liest man von ihren Taten, bekommt Auszüge davon im TV präsentiert. Aber nach dem, was ich hier im Buch gelesen habe, finde ich das alles einfach nur unglaublich und unbegreiflich. Das Autorenduo hat jahrelang intensiv im Milieu recherchiert und nun bekomme ich hier einen Einblick in ihr Wertesystem, ihre Denkweise, ihre Planung von Raubzügen und wie sie reden. In einer Familie zählen nur die Männer. Frauen haben keine Rechte und werden als Gebärmaschinen gebraucht, um die Größe und damit die Macht der Familie, den Clan, zu vergrößern. Für mich nicht nachvollziehbar ist auch, wie die Regierung, die Justiz und die Polizei mit den mutmaßlichen Betrügern umgeht. Da sie zumeist ohne große Strafen davon kommen, lohnt sich für die Clans das Verbrechen weiterhin. Während ich das hier lese, schüttle ich dauernd den Kopf und verstehe nicht, wie sanft gerade die Gerichte in Berlin mit diesen Verbrechern umgeht. Ich bin gespannt, ob die Maßnahmen, die z.B. Niedersachsen gerade plant und ausführt, fruchten. Zum Schluss bekomme ich noch ein Quellen- und Personenregister zum nachschlagen. Ein Buch, das mir einen guten Einblick in das Innenleben der wichtigsten Clans hier in Deutschland gibt. Das mir die spektakulärsten Fälle, die ich aus Presse und TV schon kannte, nochmal ins Gedächtnis ruft. Das mir das Wertesystem dieser Parallelgesellschaft aufzeigt. Aber auch die Versäumnisse der deutschen Politik. Ein Buch, sehr interessant, spannend und verstörend wie ein Krimi.

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