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Rezensionen zu
Sie mussten nach links gehen

Monica Hesse

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Meistens enden Bücher über den Holocaust mit der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Nicht so dieses Buch. Hier geht die Geschichte dann erst richtig los. Die Autorin setzt sich mit vielen Fragen auseinander: Wie ist es, wenn man auf der Suche nach den Angehörigen ist? Was macht es mit einem, dass man nicht weiß, ob die Lieben noch leben oder nicht. Wie soll man nach dieser Erfahrung weiterleben? In wie weit kann man den eigenen Erinnerungen vertrauen? Was verdrängen Gehirn und Psyche, damit man weiterleben kann? Monica Hesse zeigt sehr gut, wie unterschiedlich Menschen ticken. Die einen nehmen ihr Leben wieder auf, verdrängen die Erfahrungen, die sie im KZ machen mussten. Sie schauen nach vorn und versuchen, wieder zu leben. Die anderen, wie auch unsere Protagonistin, Zofia, haben es schwerer, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Zofia kann das Erlebte nur schwer verarbeiten. Sie kann nicht einfach nach vorne schauen, das Leben wieder aufnehmen, dass sie vor dem KZ gelebt hat. Ich konnte das sicher nur in Ansätzen nachvollziehen, da ich zum Glück nie derartige Erfahrungen machen musste. Monica Hesse hat es aber geschafft, mir Zofia sehr nahe zu bringen, so dass ich dennoch gut verstehen kann, dass sie eben nicht ihr Leben einfach wieder aufnehmen kann. Teilweise lässt Zofia und nur wenig an ihrem Innenleben teilhaben und genau das hat es für mich umso eindringlicher gemacht. Sie versucht, das Erlebte mit sich selbst auszumachen, weiß teilweise selbst nicht, ob ihre Erinnerungen wahr sind oder ob Dinge anders passiert sind. Und dennoch vermittelt das Buch auch Hoffnung. Hoffnung, dass der Mensch stärker ist, als er denkt. Die jungen Menschen in den Auffanglagern versuchen, ihr Leben wieder aufzunehmen. Es wird gearbeitet, es wird gelacht, getanzt und geheiratet. Wir sind vermutlich so gestrickt, dass wir weiter machen. Die traumatischen Erlebnisse werden verarbeitet oder verdrängt und das Leben geht weiter. Wobei es einen auch sehr nachdenklich macht. Wovon lassen wir uns heute teilweise schon runter ziehen? Trotz des Ukraine Kriegs, der nicht so weit von uns weg ist, leben wir in sicheren Zeiten. Uns geht es gut, wir jammern teilweise auf ziemlich hohem Niveau. Für mich rücken derartige Bücher auch meine Perspektive immer wieder zurecht. Ich fühle sehr viel Demut, wenn ich solche Geschichten lese. Der Schreibstil ist einfach gehalten. Man kann der Geschichte sehr gut folgen. Die Autorin baut keine großen Schnörkel ein. Sie erzählt Zofias Geschichte, so wie sie es verdient. Direkt, authentisch, Auf den Punkt. Ich fand das extrem passend. Dieses Buch ist zwar in einem Jugendbuchverlag erschienen, meiner Ansicht nach ist es aber auch für Erwachsene eine absolut geeignete Lektüre. Oft vergisst man, wie jung Zofia eigentlich noch ist. Sie musste, bedingt durch ihre Erfahrungen sehr viel schneller erwachsen werden, als es junge Leute heute müssen. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Ich habe bereits schon mehrere Bücher über die Kriegszeit gelesen, aber auf das Neue Buch von Monica Hesse war ich sehr gespannt. Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Monica Hesse hat einen spannenden, aber doch leichten Schreibstil. Die Kapitellänge war meiner Meinung nach immer genau richtig. Zu Beginn erfährt der/die Leser*in etwas mehr über Zofia und ihre Familienverhältnisse. Das fand ich sehr schön, da man so direkt einen Einblick in Zofias Welt bekam. In der Geschichte geht es primär um Zofia und die Zeit im KZ. Ich fand es interessant, aber gleichzeitig auch sehr erschreckend, wie die Menschen versuchten im KZ zu überleben und zu leben. Nach den Erzählungen her, einfach nur grausam. Auch das Thema Judenverfolgung wird in dem Buch groß thematisiert, welches ich sehr wichtig finde. Es wird auf jeden Fall sehr gut und realistisch dargestellt, sodass man mehr über dieses Thema erfahren und lernen kann. Der Titel des Buches ist meiner Meinung nach passender denn je gewählt worden. "Sie mussten nach links gehen" beschreibt die Situation, als Zofias Familie alle nach links Richtung Gaskammer gehen mussten, außer Zofia und ihr Bruder. Ein absolut passender Titel, nichts desto trotz ein ganz schlimmes Ereignis für Zofia. Ich fand es unfassbar stark und mutig von Zofia, dass sie sich nach dem Krieg auf die Suche machte, um ihren Bruder Abek zu finden. Als Leser fiebert man dort richtig mit und hofft einfach, dass Zofia ihn lebendig findet. "Sie mussten nach links gehen" ist meiner Meinung nach ein gelungenes Jugendbuch, das das Thema zweiter Weltkrieg sehr anschaulich und realistisch darstellt. Eine klare Leseempfehlung, für alle, die gerne über diese Themen lesen. Ein Buch, das nicht so schnell vergessen wird.

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Das KZ Groß-Rosenau ist befreit und die achtzehnjährige Zofia Lederman findet sich plötzlich in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs wieder. Vollkommen traumatisiert von ihren schrecklichen Erlebnissen wird sie zunächst in einem Krankenhaus körperlich so weit wie möglich wieder hergestellt, bevor sie in ihr Heimatland Polen zurückkehrt. Doch Zofia bleibt dort nicht lange, denn als ihre komplette Familie von den Nazis gefangen genommen wurde, wurden alle Mitglieder von ihrer Familie nach links geschickt, nach Auschwitz in die Gaskammern und in den Tod, außer ihr kleiner Bruder und sie selbst. Und Zofia hat ihren Bruder bei ihrer Trennung ein Versprechen gegeben: dass sie ihn finden würde, egal wo er ist und von jetzt an hat Zofia nur noch das Ziel dieses Versprechen einzulösen. Nachdem mich Monica Hesses Debütroman "Das Mädchen im blauen Mantel" vor einiger Zeit umgehauen und unglaublich berührt hat, war ich natürlich sehr gespannt auf ihr zweites Buch "Sie mussten nach links gehen". Wieder einmal gelingt es ihr eine vielschichtige, eindringliche und interessante Geschichte zu erzählen. Wieder einmal sind ihre Protagonist*innen und Held*innen junge Menschen, die sich entweder mitten oder in diesem Fall unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg befinden und sich mit ihren persönlichen Schicksalen und Situationen auseinander setzen und zurecht finden müssen. Primär richtet sich Monica Hesse auch mit dieser Geschichte an Jugendliche, an die Generation, die die Schrecken und abscheulichen Verbrechen des zweiten Weltkriegs im besten Fall noch in weit entfernten Geschichten von ihren Großeltern oder sogar Urgroßeltern erzählt bekommen haben und im schlechtesten Fall ein angestaubtes Kapitel darüber in ihrem Schulgeschichtsbuch finden. Sie richtet sich an die Generation, die immer wieder an diese gleichsam traurige als auch bedeutende geschichtliche Epoche erinnert werden sollte, so dass kein Vergessen eintritt und man alte Fehler nicht wiederholt. Und auch wenn sich "Sie mussten nach links gehen" zuerst an junge Menschen richtet, erzählt das Buch auch Leser*innen anderer Altersgruppen eine intensive und eindringliche Geschichte mit einigen Elementen, an die zumindest ich selbst beim Nachdenken über die Zeit des zweiten Weltkriegs nicht gedacht habe. Das liegt vor allem an dem bestimmten Zeitabschnitt, in dem Monica Hesses zweiter Roman spielt: das unmittelbare Eintreten der Nachkriegszeit. Damit assoziiert man zunächst feiernde Soldaten in den Straßen, Orte, die zwar in Trümmern liegen, aber an denen zumindest in kleinen Dosierungen die Hoffnung zurückgekehrt ist. Eine Welt, die unter den Lasten des Kriegs beinahe zusammengebrochen ist und zumindest für den Moment wieder aufatmen kann. Zahlreiche Leben, die mit den Befreiungen der Konzentrationslagern gerettet wurden. Womit diese Zeit allerdings meistens nicht verbunden wird, sind der weiterhin bestehende Antisemitismus, mit denen die zurückgekehrten Opfer der Konzentrationslager unmittelbar bei und nach ihrer Rückkehr konfrontiert werden, unzählige Menschen, die zwar befreit wurden aber ihr gesamtes Leben und ihre Familien verloren haben und nicht wissen, wo sie hin sollen. Auffanglager entstehen für diese Menschen und für diejenigen, die suchen: Verwandte, Bekannte, Freunde, jeden Menschen, mit dem man etwas verbindet und der vielleicht überlebt haben könnte. Und damit wären wir in der Handlung und bei der Protagonistin Zofia und ihrer verzweifelten Suche nach ihrem kleinen Bruder, die sie von Polen zurück nach Deutschland führt, wo sie zu den bereits erwähnten Auffanglagern reist, um ihren Bruder ausfindig zu machen. Monica Hesse hat einige interessante und vielschichtige Charaktere geschaffen, die oft undurchsichtig bleiben und versuchen ihre persönlichen Schicksale mit sich selbst auszumachen. Gerade bei ihrer Hauptfigur gelingt es der Autorin ihre furchtbaren Erlebnisse auf besonders eindringliche Art und Weise zu erzählen, was gerade zum Ende hin dazu führt, das den Leser*innen auch mal die Luft wegbleiben kann. Die Geschichte erzählt von Freundschaft, Hoffnung, das aneinander Festhalten und den Versuch aus einem Trümmerhaufen, in den sich das eigene Leben verwandelt hat, auszubrechen und einen völlig anderen aber neuen Weg einzuschlagen. Dass der sprichwörtliche Funke bei mir persönlich nicht überspringen wollte, ist sicherlich eine rein individuelle Empfindung. Durch den großartigen Debütroman hatte ich möglicherweise zu hohe Erwartungen, die ein zweiter Roman nicht erfüllen konnte. Dennoch wurde mir in "Sie mussten nach links gehen" eine neue Perspektive der unmittelbaren Nachkriegszeit gezeigt und mir somit ein völlig neues Gesichtsfeld eröffnet. Aus diesem Grund sollten die Romane von Monica Hesse möglichst viele Menschen lesen, um sich zu erinnern und sich neue Sichtweisen aufzeigen zu lassen.

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Bei diesem Buch ist es mir wirklich etwas schwer gefallen, überhaupt die Überwindung zu finden um so eine emotionale und bewegende Geschichte zu lesen. Ich muss dazu sagen, dass ich mich sehr für das Thema rund um den zweiten Weltkrieg interessiere und mich hat dieses Buch auf eine ganz andere Art und Weise mitgenommen und berührt. In der Geschichte geht es um Zofia, die nach der Befreiung des Konzentrationslagers Birkenau, ihren Bruder sucht, von dem sie hofft dass er noch lebt. Man spürt diesen Schmerz regelrecht beim Lesen, den Zofia in sich trägt und auch was diese Jahre in Gefangenschaft mit ihr gemacht haben. Mit ihrer Seele, ihren Körper und allgemein ihrem Zustand. Sie ist gebrochen. Umso unglaublicher fand ich es, dass sie diesen Mut und diese Kraft aufgebracht hat und diesen schweren Weg von Polen nach Deutschland gereist ist, nur um ihren Bruder zu finden beziehungsweise um weitere Informationen über ihn zu erhalten. Als sie nach Föhrenwald kommt, begegnet sie unglaublich vielen lieben Menschen, die sie gut aufnehmen und ihr auch Kraft geben und ihr bei ihrer Suche auch helfen. Auch diese Leute haben schreckliches durchgemacht und gemeinsam, geben sie sich Kraft. Die Suche nach ihrem Bruder, verläuft dabei nicht wie geplant. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen und Zofia merkt selber, wie schrecklich diese Ereignisse doch für sie waren. Vor allem, ist es wichtig dass man nicht immer stark sein muss, sondern auch mal den Schmerz zulassen kann und einfach seiner eigenen Trauer nachgeben sollte. Ich bin beim Lesen wirklich sehr schnell emotional und auch hier blieb bei mir kein Auge trocken. Nicht nur der Verlust ihrer Familie, sondern auch ihr Zustand hat mich unglaublich traurig gestimmt und noch mal klar werden lassen, wie schrecklich und furchtbar die Zeit damals war. Das Buch und die Geschichte haben wir wirklich "gefallen". Ich glaube gefallen ist das falsche Wort aber ich fand es unglaublich informativ, bewegend und berührend. So ein Thema ist natürlich immer schwierig anzusprechen und man weiß nie so genau, inwieweit man über das Thema reden kann, da ist schon ein sensibles Thema ist. Das Buch ist unterteilt in die aktuelle Geschichte, sowohl auch Erinnerungen aus ihrer Zeit in Auschwitz. Und genau diese Erinnerungen haben mich jedes Mal zum Weinen gebracht. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schlimm das für die Menschen war. Diese Szenen sind mir wirklich unter die Haut gegangen. Ein Buch gegen das Vergessen, absolut erschreckend und bewegend.

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SIE MUSSTEN NACH LINKS GEHEN Monica Hesse hat mit ihrem Jugendbuch „Sie mussten nach links gehen“ ein interessantes Werk über die Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges geschaffen. Im Zentrum der Geschichte steht die achtzehnjährige Zofia Ledermann, deren Leben durch die Nazi-Schreckensherrschaft komplett in sich zusammen gefallen ist. Zofia ist Jüdin und ihre Familie wurde voneinander getrennt. Die traumatischen Erlebnisse, der Kampf um das Überleben und die verbitterte Suche nach ihrem kleinen Bruder Abek lassen Zofia eine anstrengende Reise durch Deutschland unternehmen. Das Thema Judenverfolgung finde ich sehr wichtig. Als Jugendliche habe ich gerne Bücher gelesen mit so einer schwierigen Thematik, um dieses grausame System und die erschreckenden Taten zu verstehen. Deswegen war ich sehr gespannt auf diesen Jugendroman, da es nicht einfach ist eine solche Thematik gut zu verpacken. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. In Rückblenden erzähl Zofia von ihren Erlebnissen vor der NS-Übernahme, dem Leben im KZ und dem Überleben. Das was sie am Leben hält ist das Versprechen, welches sie ihrem Bruder gegeben hat: sie wird ihn finden. Die vom Leben gezeichnete Zofia reist durch Deutschland und lernt so viele neue Personen kennen und muss wieder lernen zu vertrauen. Diese Gradwanderung fand ich sehr gelungen. Für mich war neu, wie eine solche Suche nach Vermissten wirklich ausgesehen hat und das es tatsächlich „Auffanglager“ gab. Trotz der harten Zeit werden auch hoffnungsvolle Momente angesprochen. An einigen Stellen war es mir persönlich zu viel Zufall, zu viel Glück. Für ein Jugendbuch war es dennoch gut. Insgesamt finde ich es sehr wichtig, dass das Thema Zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung etc. in Bücher gut durchdacht verpackt wird. Der Jugendroman „Sie mussten nach links gehen“ konnte mich überzeugen, zählt jedoch nicht zu meinen absoluten Favoriten aus diesem Genre. Habt ihr noch Buchtipps zu diesem Thema?

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Im Frühjahr 1945 das KZ Groß-Rosen befreit wurde, hat der Krieg ein Ende. Für Zofia beginnt nun die Suche nach ihrem kleinen Bruder Abek, der einem anderen KZ zugeteilt wurde. Nur die Hoffnung darauf ihren Bruder wiederzusehen hält Zofia am Leben… • Das Cover des Buchs ist schlicht, zeigt aber gut, worum es in der Geschichte geht. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und flüssig. Ein nettes Detail sind die Kapitelüberschriften. Abek und Zofia haben sich ein eigenes Lied bzw Gedicht ausgedacht „von A(bek) bis Z(ofia)“ und die Kapitelüberschriften sind die Buchstaben des Alphabets. Man erlebt am Anfang des Buchs mit, wie Zofia damit zurecht kommt wieder frei zu sein, welche psychischen und körperlichen Probleme sie durch die Gefangenschaft hat und auch, wie ihre Umgebung auf die Rückkehr reagiert. Dahingehend hätte ich mir auch noch etwas mehr gewünscht, da die meisten Themen eher grob angerissen wurden. Natürlich begleitet man Zofia dann auf der Suche nach ihrem Bruder. Es wird gut dargestellt, wie die Suche nach einem Vermissten damals ablief. Wie viele Organisationen es für die Suche gab, Listen, auf die sich Suchende und Gesuchte eintragen konnten usw. Leider fehlte mir auch hier etwas Ausführlichkeit. Auf ihrer Reise lern Zofia die unterschiedlichsten Menschen kennen. Jeder hat eine andere Zeit im Krieg erlebt, eine andere Vergangenheit, die ihn jetzt prägt. Die verschiedenen Charaktere haben eine gute Bandbreite abgedeckt, aber leider fehlte mir auch hier etwas Tiefe. Die Auflösung der Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen, da sie für mich deutliche Logiklücken hat. Man muss aber dazusagen, dass es sich hierbei um einen Jugendroman handelt (was ich zunächst nicht wusste) und daher eventuell einiges etwas oberflächlicher gehalten wurde, damit es dem Alter der Leser gerecht bleibt.

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Anders

Von: Sarahs bunte Welt

20.11.2020

SO HATS MIR GEFALLEN Die meisten Bücher drehen sich um die Zeit im KZ, doch wie ergeht es den Personen danach? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Autorin. Das Cover ist passend und schlicht. Was anderes hätte ich auch nicht gepasst. Einer der Gründe, warum ich wusste, dass das Buch gut wird. Zofia und ihre Familie ist von Polen aus in verschiedene KZ gekommen. In einigen kurzen Beschreibungen wird dieser Schrecken aufgegriffen. Nicht viel, aber genügend. Denn sind wir ehrlich, diese Infos gibt es in vielen anderen Büchern. Vielmehr beginnt das Buch mit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus. Sie ist nicht fit, hat nichts mehr, kann sich an vieles nicht mehr erinnern und macht sich trotzdem auf den Weg ihren Bruder zu suchen. Obwohl die Nazis verloren haben, wird schnell deutlich, dass die Vorurteile und der Hass gegenüber Juden noch lange nicht verloren hat. Es fallen hässliche Sätze und es gibt viele Situationen, die traurig machen. Ich lerne Polen und Deutschland in der Zeit danach kennen. Lager,überstürzte Hochzeiten, die verzweifelte Suche nach Verwandten, die Angst vor dem nagenden Hunger. Die Emotionen sind so greifbar, dass mir teilweise schlecht wurde, so lebendig schreibt die Autorin. Es macht mich einfach traurig und es ist ein tiefer Einblick in die Zeit abseits von Befreiung oder der berühmten Trümmerfrauen. Es geht hier um bewegende Schicksale, die berühren wie Anne Frank, auch wenn sie fiktiv sind, denn sie wurden an echte Schicksale angelehnt. Statt eines Nachwortes hätte ich mir diese Infos aber als Vorwort gewünscht, denn vieles wäre so noch bewegender gewesen. Besonders der Schluss hat es in sich, denn dieser geht in gewisser Weise an die Nieren. Warum? Ich erfahre die Wahrheit über ihren Bruder und über Josef. Das kann niemanden kalt lassen und zeigt die grausame Wahrheit. Der Krieg war nicht mit Kriegsende zu Ende. KURZ GESAGT Fast jedes Buch endet mit der Befreiung. Dieses Buch fängt genau da an und fängt die grausame Wirklichkeit ein. Menschen, die suchen, Hoffnung haben und sich eingestehen müssen, dass vieles einfach nur eine Illusion war zum eigenen Schutz.

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💕Rezension💕 "Sie mussten nach links gehen" von Monica Hesse *Vielen lieben Dank an @heyreader und das @bloggerportal für das Rezensionsexemplar * ~ In dem Jugendbuch "Sie mussten nach links gehen" geht es um die 18-jährige Jüdin Zofia Lederman. Nachdem 1945 das Konzentrationslager im polnischen Groß-Rosen befreit wurde und der Krieg tatsächlich vorbei ist steht Zofia vor den Scherben ihres Lebens. Das Einzige was sie all die Jahre im KZ am Leben gehalten hat war der Gedanke an ihren kleinen Bruder Abek. Als die Familie 1942 nach Auschwitz deportiert wurden Zofia und Abek getrennt und sie haben sich seit dem nicht mehr gesehen. Jetzt da der Krieg vorbei ist macht sich Zofia auf die Suche nach ihm. Doch schafft sie es in dieser chaotischen kaputten Welt ihren Bruder zu finden? Und gibt es überhaupt noch Hoffnung, dass Abek dieses Märtyrium wie Zofia überlebt hat? • Mir hat dieses Buch echt mega gut gefallen. Ich habe ja schon so einige Bücher über den Holocaust gelesen, aber dieses hier umfasst eine Zeit, die mir nicht so geläufig war. Es geht hier in dem Buch detailliert um die Zeit nach der Befreiung der Konzentrationslager. Es war wirklich so interessant und mitreißend zu lesen welches Chaos damals nach dem zweiten Weltkrieg in Europa herrschte. Es gibt unendlich viele vermisste Menschen. Die, die die menschenverachtende Maschinerie der Nazis überlebt haben stehen vor dem nichts. In den seltensten Fällen können sie zurück nach Hause. Denn ihre Wohnungen und Häuser gehören ihnen nicht mehr. So landen die meisten Menschen in den Flüchtlingslagern der Alliierten und hoffen durch Hilfsorganisationen auf ein Lebenszeichen von ihren geliebten Menschen. Und mitten in diesem Chaos versucht die junge Zofia ihren Bruder wiederzufinden. Selber ist sie von ihren Erlebnissen in Auschwitz total traumatisiert. Trotzdem ist sie so voller Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem Bruder. Ihr Schicksal ging mir unheimlich nahe und hat mich sehr mitgenommen. Besonders gut gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin. Das Buch wird aus der Perspektive von Zofia erzählt und es gibt viele Gedankengänge, die total wirr zu sein scheinen. So wird dem Leser allerdings verdeutlicht wie traumatisiert das junge Mädchen ist. Ansonsten war das Buch aber sehr einfach und leicht verständlich geschrieben. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicken an die Zeit in Auschwitz. Diese Abschnitte sind mir unheimlich unter die Haut gegangen und ich musste echt zwischendurch richtig schlucken. Die Kapitel selber sind nicht nummeriert sondern gehen von A-Z. Den Sinn dahinter erfährt man beim lesen der Geschichte, aber die Idee hinter dem Ganzen ist echt super gelungen. Das Ende war für mich eine absolute Überraschung mit der ich so nicht mal annähernd gerechnet habe und rundet dieses unglaublich gute Buch ab. Ich könnte jetzt ewig so weiterschreiben, weil die Geschichte von Zofia und Abek so besonders ist.... für mich war es ein absolutes Highlight und ich kann euch dieses so wertvolle Buch gegen das Vergessen uneingeschränkt weiter empfehlen. "Von Abek bis Zofia Von A bis Z. Wenn wir uns wiedersehen, werden wir unser Alphabet vervollständigen." 5/5⭐️

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