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Rezensionen zu
Das Haus am Ende des Fjords

Kiri Johansson

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Vulkane, Geysire, heiße Quellen, Wasserfälle und grüne Wiesen – Island ist für viele ein Inbegriff der Natur, der Abgeschiedenheit und Ruhe. Autorin Kiri Johansson hat nach „Islandsommer“ nun ihren zweiten Roman im hohen Norden angesiedelt. „Das Haus am Ende des Fjords“ ist eine Liebeserklärung an das Land, in dem im Sommer die Sonne nie untergeht. Isving führt ein gemütliches Bed & Breakfast samt Café in den unwirtlichen, aber beeindruckend schönen Westfjorden. Eigentlich ist alles gut – doch dann stellen Ärzte eine unheilbare Krankheit bei ihr fest. Isving macht dennoch weiter, bis eines Nachts ein Fremder bei ihr vor der Tür steht und ein Zimmer sucht. Thór ist Rockstar, sucht in der Abgeschiedenheit nach Inspiration und findet sie bei Isving. Andere Bücher hören an dieser Stelle auf – doch Kiri Johansson setzt da an: Sie geht der Frage nach, was nach dem Happy End passiert. Das Resultat ist eine herzerwärmende Geschichte, die die Schönheit Island einschließt.

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Die Dänin Isving führt zusammen mit ihrer Schwägerin Gabrielle ein B&B in Kopavik. Alles ist gut. Doch dann wird Isving krank, die Ärzte diagnostizieren eine Multiple Sklerose und Gabrielle verlässt Kopavik. Nichts mehr ist gut. Isving hat einige Probleme vor sich liegen, sie sieht schwarz und weiss nicht, wie sie sie das alleine mit ihrer Krankheit schaffen soll. Und im Winter, ausserhalb der Touristenzeit, verdient sie sowieso nichts. Sie plant das zugehörige Café nächstes Jahr zu verkaufen, möchte das aber nicht, denn ihre Mitarbeiterinnen brauchen ihre Jobs ja auch. Noch hat Isving Bedenkzeit. Einer ihrer Gäste ist Jon, der eigentlich Thor heisst und ein bekannter Musiker ist. Er hat sich eine Auszeit genommen und ist froh, dass er hier in seiner Heimat, auf Island, Ruhe hat und nicht jeder ihn kennt - mit Sonnenbrille und Bart getarnt ist das auch nicht schwer. Ihm fehlt seit einiger Zeit die Kreativität, um neue Lieder zu schreiben. Die schöne Frau, die er in einem Hot Pot beobachtet, wird zu seiner neuen Muse. Eine Stimme, so glockenrein und klar, wie es sie selten gab, wehte zu ihm herüber. Fasziniert lauschte Thór in den Abend. Die Melodie war ihm nicht fremd, aber auf diese Weise hatte er sie noch nie gehört. Wie gebannt folgte er der Stimme und fand eine Elfe. Sie lag mit geschlossenen Augen im Wasser, die herrlichen Haare ausgebreitet wie ein Fächer. Von ihrem einzigartigen Gesang vollkommen verzaubert ließ er sich auf einem Felsen nieder. Im schwachen Licht der Laternen glaubte er, rotes Haar zu erkennen und ein blasses, sommersprossiges Gesicht, aber das konnte ebenso gut Einbildung sein, denn sie glich auf erstaunliche Weise der seiner Fantasie entsprungenen Muse, für die er all die Songs geschrieben hatte, bis sie im letzten Jahr über Nacht einfach aus seinem Leben verschwunden war. Schnell merkt Thor, dass es sich bei seiner unbekannten Muse aus dem Wasser um seine Gastgeberin Isving handelt. Es entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte, in der beide Geheimnisse voreinander haben - er weiss nichts von ihrer MS, sie nicht, dass er Mitglied der Splendid Pirates ist. Oder doch? Island ist ein Dorf und so ist es kein Wunder, dass die Leserinnen im Laufe der Story auf Bekannte aus "Islandsommer" treffen, etwa bei einem Besuch in Aki's Kaffi Berlin oder gegen Ende bei einem Zusammentreffen mit Merit und Krjstian. "Das Haus am Ende des Fjords" hat mir gut gefallen, obwohl das letzte Drittel ein wenig lang gezogen wirkte, auch wenn ich weiss, dass gewisse Dinge ihre Zeit brauchen. Das aktuelle grau-nasse Wetter war als Lesebegleitung äusserst passend. Es hat mich grad noch mehr in die Geschichte eintauchen lassen, beides machte Lust auf heisse Schokolade und ein Bad, wenn auch nicht in einem Hot Pot, dann halt in der Badewanne - natürlich immer mit dem Buch in der Hand, bis es ausgelesen war. Thematisch hat Kiri Johansson einiges reingepackt. Neben Isvings Krankheit, ein Musiker ohne Muse, allgemein das Leben in Island, wurde auch der Walfang thematisiert. Alles floss wunderbar in die Geschichte mit ein. Am Ende der Lektüre möchte man am liebsten einen Island-Urlaub buchen, und diesen in Isvings Bed & Breakfast verbringen, sich von Katla oder Isving bekochen lassen, mit Jökull zu den Seehundstränden fahren und sich vielleicht sogar auf eins von Kristins Pferden setzen. Fazit: Liebe in schwierigen Zeiten, aber an einem wunderbaren Ort mit netten Bewohnern - das bekommt ihr in dem unterhaltenden "Das Haus am Ende des Fjords". 4 Punkte.

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