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Rezensionen zu
Die Geschichte einer afrikanischen Farm

Olive Schreiner

Manesse Bibliothek (21)

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"Könnte ich doch nur in der Zukunft noch einmal auf die Welt kommen! Dann ist man als Frau vielleicht nicht mehr von Geburt an gebrandmarkt." Kapitel 3 "" Gregory Rose findet seine Seelenverwandte" S. 310 Diese Zitat von Lyndall einer der Protagonisten des 1883 erstmals erschienenen Romans finde ich sehr bezeichnend für den ganzen Roman. Lyndall, eine junge Frau die als Waise bei ihrer Tante lebt will sich nicht zufriedengeben mit der Rolle die ihr als Junge Frau von der Gesellschaft Aufgebürdet wird. Sie will einen a Beruf erlernen und so viel Wissen erlangen wie möglich ist da sie dieses mit Freiheit gleichsetzt. Durch sie entlarft Olive Schreiner nach und nach sehr gelungen immer mehr Gesellschaftliche Probleme ihrer Zeit, voreheliche Schwangerschaft, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Rolle des Christentums die die Überwindung von Geschlechterschranken verhindert und vieles mehr. Auf der anderen Seite steht Waldo, der Mann ihrer Schwester der aus seiner Patriachal bevorzugten Stellung heraus nicht gelernt hat das Unrecht zu sehen, wozu auch, es ist doch alles gut und bequem so wie die Dinge sind. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten kommen sich näher, Waldo verliebt sich in Lyndall, diese Leidenschaftliche Frau die flammende Reden über Freiheit, Gleichstellung und Selbstbestimmung hält, umfassende Bildung für Frauen fordert Der Roman wurde 1883 veröffentlicht. Als Verfasser desselben wurde Mr. Ralph Iron genannt von dem man bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Der Roman wurde von mehreren Verlagen abgelehnt, nach dem Erscheinen und nachdem bekannt wurde das es sich bei der Verfasserin um eine noch nicht einmal dreißig Jahre alte Frau handelte war es nahezu ein Skandal. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen auch wenn ich anfangs ein bisschen brauchte um in die Geschichte hineinzufinden. Vielen Dank an das bloggerportal und den manesse.verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar

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„Das Unrecht besteht nicht darin, was man uns antut, sondern darin, was man aus uns macht.“ Ich habe dieses Jahr eine neue, klassische Autorin und ihr Werk kennengelernt – eine wahre Entdeckung und Inspiration, die ich euch heute am #Klassikersamstag gerne näher bringen möchte. Es geht um Olive Emilie Albertina Schreiner und ihren Roman „Die Geschichte einer afrikanischen Farm“, veröffentlicht 1883. Anlässlich des 100. Todestags der Autorin, Feministin und Menschenrechtlerin am 11.12.2020, erschien dieses Buch bei Manesse in einer wunderbaren Neuübersetzung. Inhalt: Es geht um die eigenwillige, unverheiratete, kluge Heldin Lyndall. Sie will Bildung, keine Ehe, die gleichen Rechte und Pflichten wie die Männer und sie misstraut der Liebe. Sie erlebt schon als junges Mädchen, die Bigotterie und Ignoranz der Menschen kennen und erfährt, wie beschränkt die Lebensperspektiven für „ihresgleichen“ leider sind. Doch dank einer großen inneren Stärke verteidigt sie in der Farmerswelt der südafrikanischen Karoo ihre Unabhängigkeit und verliert dabei das Ziel nie aus den Augen: weibliche Selbstbestimmung bis zuletzt. Meinung: Was für ein Klassiker! Und einer, der hier gar nicht so bekannt ist. Ich hoffe, das etwas ändern zu können, denn der Bildungsroman ist ein literarisches Kleinod. Darin geht es um Themen wie Feminismus, Sexualität, Ehe, der Macht von der Kirche gegenüber Frauen, Emanzipation, voreheliche Schwangerschaft Selbstbestimmung und vieles mehr. Die Geschichte strotzt nur so vor intelligenten, fortschriftlichen einprägsamen Passagen. Wahnsinn, dass sie dieses Buch 1883 geschrieben hat und das in Afrika! Ihre Erzählkunst ist poetisch, klug, einnehmend, witzig, sprachgewaltig und berührend. Besonders gut gefällt mir, dass die Übersetzung sehr sensibel mit kritischen Wörtern um gegangen ist und je kontextabhängig, deutsche Entsprechungen gefunden hat. Die Protagonistin ist wahnsinnig gut gelungen und eine Sympathieträgerin – man leidet und hofft mit ihr mit und möchte am liebsten die Kämpfe mit ihr austragen und schreien wegen der Ungerechtigkeit der Zeit. Fazit: Ein wundervolles Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, der literarisch reisen will, sich für Klassiker, Feminismus, Afrika und starke Frauen-Figuren interessiert.

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Olive Schreiner war eine südafrikanische Schriftstellerin, die sich für Unterdrückte einsetzte und als eine frühe Vertreterin der Frauenbewegung und als Pazifistin gilt. Sie wurde 1855 geboren und starb 1920. Mit 28 Jahren erschien ihr erster, autobiographisch geprägter Roman, den sie allerdings unter dem männlichen Pseudonym Ralph Iron veröffentlichte. Schon kurz darauf erschien auch die erste deutsche Übersetzung und dieses Jahr wurde er vom Manesse Verlag neu aufgelegt. „Eine afrikanische Farm“ ist ein Roman, der die Themen Sexualität und Schwangerschaft vor der Ehe, Macht von Kirche und Religion gegenüber Frauen und weibliche Emanzipation, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung behandelt. Auf der Handlungsebene geht es um die junge, unverheiratete, kluge, schöne und widerspenstige Lyndall, die zusammen mit ihrer gutmütigen, friedfertigen und bodenständigen Cousine Em, der Tochter der Farmerin Tant’ Sannie und mit Waldo, dem religions- bzw. gotteskritischen Sohn des bibeltreuen Farmverwalters Otto, auf Sannies Farm aufwächst. Es geht um das gemeinsames Aufwachsen von Lyndall, Em und Waldo und um deren Leben vor dem Hintergrund eines kolonialen Farmlebens inmitten der Karoo-Wüste, einer endlosen afrikanischen Steppenlandschaft. Während die unbescholtene, angepasste und treuherzige Em auf der Farm bleibt, geht die wissensdurstige Lyn auf ein Mädchenpensionat und kehrt auch der ruhige und introvertierte Waldo der Farm den Rücken. Lyndall sträubt sich dagegen, konservative Rollenklischees zu übernehmen und will auch als sie schwanger wird nicht heiraten. Sie schwört auf Bildung, Gleichberechtigung und Freiheit. Eine solch‘ willensstarke, rebellische und unangepasste Heldin wie Lyndall, die nicht wenige Konventionen und Normen hinterfragt und über den Haufen wirft, wird heute bewundert. Beim Erscheinen des Romans 1883 löste sie Erstaunen, Aufsehen und wahrscheinlich auch Unmut aus. Noch ein zweiter Punkt zog große Aufmerksamkeit auf sich: es ist dies die Beschreibung und die subtile Kritik an den heuchlerischen Weißen, die einerseits Glauben und Frömmigkeit predigen und andererseits vor Gewalt und Unterdrückung nicht Halt machen. Skandalträchtige Inhalte am Ende des 19. Jahrhunderts! Ich empfehle diesen poetischen, anspruchsvollen und interessanten Roman sehr gerne weiter. Er hat mich gut unterhalten und meinen Horizont erweitert. Genauso, wie es meiner Meinung nach sein soll.

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