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Rezensionen zu
GOTT

Ferdinand von Schirach

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Ferdinand von Schirach hat mich bereits mit seinem Werk „Terror“ enorm überzeugt - in Schrift, sowie als Film. Er versteht sich darauf, wichtige, aktuelle und diskussionswürdige Themen aufzugreifen und als moralische Dilemmata aufzuzeigen. ~~~ Das Thema der aktiven Sterbehilfe wurde zuletzt 2020 medial präsentiert, nachdem das Bundesverfassungsgericht den Paragraphen 217 für verfassungswidrig und somit nichtig erklärte. ~~~ Schirach greift in „Gott“ maßgebliche gesetzliche Regelungen, aber auch ethische Einstellungen der Komission, sowie die der Kirche auf. ~~~ Es wird in einem spannenden Schlagabtausch die Seite des (nennen wir ihn) Antragsteller beleuchtet und gegenüber die der oben genannten Instanzen gesetzt. Ich muss gestehen, dass ich diese Sichtweise nie bedacht habe und vermutlich zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens auch einfach nicht gänzlich nachvollziehen kann. ~~~ Mir hat das Buch eine Menge mitgegeben; von Gedankenanstößen über die Reflexion der eigenen Sichtweise bis hin zu Regelungen oder Ansichten anderer, die mir bisher unbekannt waren. ~~~ FAZIT: Ich finde es schwierig, ein so kurzes, aber höchst interessantes Buch in Sternen zu bewerten und hätte mir tatsächlich auch eine etwas längere Fassung gewünscht. Bei „Terror“ haben mir die zwei Alternativen Enden sehr gut gefallen; so etwas gab es hier leider nicht. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mit gesellschaftskritischen Thematiken, Ethik, Moral und Dilemmata beschäftigen möchte. ☺️🙏🏻

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Ich muss zugeben: nach dem Dialog zwischen Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge in "Trotzdem" fiel es mir schwer, wieder zu einem von Schirach Buch zu greifen. 😕 Dennoch besann ich mich auf die Genialität des Autoren und ließ mich auf "Gott" ein. Nach "Terror" ist dies das zweite Theaterstück einer geplanten Dramen-Trilogie und soll darüber Aufschluss geben, wem unser Leben gehört und wer über unseren Tod entscheiden darf. Genauer genommen: es behandelt das Thema Suizid (auch: Selbstmord oder Freitod). Zusammen mit Mitgliedern des Ethikrats, einer Augenärztin, einem Rechtsanwalt, einem Betroffenen und verschiedenen Sachverständigen (medizinisch, theologisch, juristisch) gewährt das Buch verschiedene Blickwinkel auf das Thema, welches zuletzt durch eine Gesetzesergänzung im Jahr 2015 für Furore sorgte. Das "Gesetz zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung" wurde vom Bundesverfassungsgericht inzwischen wieder gekippt, hinterlässt aber bei vielen Menschen eine Unklarheit in dieser moralischen Grundsatzfrage. 🤔 Darf man als Mensch entscheiden, wann es die beste Zeit ist zu gehen und das Leben hinter sich zu lassen? Unter Inanspruchnahme professioneller Hilfe um den sicheren, schmerzfreien Tod zu erlangen? Erschreckend sind die im Buch aufgeführten Zahlen der missglückten Selbstmordversuche, nach denen Menschen ohne Gliedmaßen oder anderen dauerhaften körperlichen Schäden ihr Leben weiter fristen müssen. Oder sollte man dem Sterbewunsch mancher Menschen weit vorher entgegenwirken und eine Gesellschaft schaffen, die lebensmüde Mitmenschen auffängt und das Leben an sich so gestaltet, dass Sterben keine Option mehr darstellt? 🌻 Das Interessante bei von Schirachs Büchern: man beginnt die Lektüre mit einer Meinung zum Thema, die unerschütterlich zu sein scheint. 💪 Doch nach nur wenigen Seiten gerät diese Meinung unerwarteterweise ins Wanken und man beginnt, andere Ansichten zum Thema zumindest zu verstehen. 🤨 Ein großartiges Buch zu einem häufigen Tabu-Thema.

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Das Buch ist als Theaterstück aufgebaut, weswegen euch in diesem Buch nur direkte Rede begegnen wird. In diesem Fall gefällt mir das wirklich gut, da wir direkt einen Einblick erhalten, welche Person welche Ansicht vertritt und es zu keiner Verwechslungefahr führen kann. Folgende Personen treten in diesem Theaterstück auf und geben einen Einblick zur ihrer Haltung: Vorsitzende des Ethikrates. Richard Gärtner, Brandt (Augenärztin), Biegler (Rechtsanwalt), Keller (Mitglied des Ethikrates), Litten (Rechtssachverständige), Sperling (medizinischer Sachverständiger) und Thiel (theologischer Sachverständiger). »Wem gehört unser Leben? Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat, der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? Oder gehört es nur uns selbst?« Aus dem Klappentext konntet ihr bereits entnehmen, das es in diesem Buch um das Thema Sterbehilfe geht, was ich persönlich sehr interessant finde, obwohl es sich um eine schwierige Thematik handelt, bei der es viele verschiedene Ansichten gibt. Insgesamt wird die Thematik in zwei Akten aufgearbeitet. Anhand eines praktischen Falls wird einem die Thematik dargestellt und zwar geht es um Richard Gärtner, der nach dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben möchte. Auch wenn er selbst nicht viel spricht, werden seine Beweggründe und Gedanken deutlich. Dies wird im ersten Akt diskutiert und die einzelnen Ansichten werden vorgestellt. Die geführten Diskussionen und die verschiedenen Ansichten haben mich persönlich sehr zum nachdenken angeregt, noch mehr als zuvor schon. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass das Buch mit der Absicht geschrieben wurde, um uns Leser*innen zum nachdenken anzuregen, um uns selbst eine Meinung zu dem Thema bilden zu können. Sobald das Theaterstück beendet ist, befinden sich im Anhang noch drei Essays, die die ärztliche Suizidbegleitung aus drei verschiedenen Perspektiven beschreibt. Schirachs Schreibstil ist sehr klar und präzise, wodurch nicht viel drumherum gesprochen wird, sondern die Meinungen auf den Punkt gebracht werden. Dadurch enthalten die 160 Seiten viel Input, der aber nicht langweilig wird. -------- Wenn euch die Thematik Sterbehilfe auch interessiert, kann ich euch das Buch sehr empfehlen. Es zeigt kurz einen intensiven Einblick in verschiedene Sichtweisen. Viele Fragen sind zu dieser Thematik noch offen und haben noch Diskussionsbedarf. Bildet euch selbst eine Meinung, informiert euch über andere Meinungen und verurteilt nicht. Es wird kein richtig oder falsch geben.

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„Ist es denn nicht richtig für den Menschen, nach Glück zu streben und zu versuchen, Leid zu vermeiden? Ist das nicht seine Natur? Sein Wesen? Ist das Leiden eines Menschen [...], nicht ganz und gar sinnlos?“, fragt Herr Biegler, Anwalt von Richard Gärtner (78 Jahre), der nach dem Tod seiner Frau sterben möchte. Er wolle es sauber machen sagt er, seine Frau würde es so wollen. Auch wenn in einigen Ländern der Anspruch auf Ärztliche Suizidhilfe besteht, möchte Richard Gärtner in Deutschland sterben wie viele anderen Menschen, die den Wunsch haben zu sterben, ohne dafür in die Schweiz flüchten zu müssen. Das Theaterstück „Gott“ von Ferdinand von Schirach befasst sich mit dem Thema Sterbehilfe und greift Fragen wie “Wem gehört unser Leben?”, “Wer entscheidet über unseren Tod?“, „Darf ein Mensch entscheiden wie er sterben will?“ und zu guter Letzt: „Ist das unsere letzte Freiheit?“, „Sind wir das Maß aller Dinge?“ Mittlerweile sollte klar sein, dass ich ein Schirach Fan bin🤪. Ich fand alle Positionen ganz interessant und unterhaltsam. Er schafft es jedes mal, einen in seinen Bann zu ziehen. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der sich mit der Thematik auseinander setzen möchte oder zwischendurch was Gutes lesen will. Es ist ein sehr kurzes Theaterstück, sodass man es in einer Sitzung beenden kann. Außerdem gibt es die Verfilmung für einen Monat noch auf ARD, die kann ich auch empfehlen👍🏻. Mittlerweile ist in Deutschland (seit Februar 2020) auch der ärztlich assistierte Suizid erlaubt, wofür das Richard Gärtner im Theaterstück gekämpft hat.

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„GOTT“ beschäftigt sich mit Fragen, die weit über alltägliche Reflexionen hinausgehen, und diskutiert über Themen, die einem Menschen meistens erst im Angesicht von Verlust und Trauer begegnen. „Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod?“ Steht bereits auf dem Buchdeckel. Die Geschichte dreht sich grundlegend um den 78-jährigen Witwer Richard Gärtner, der nach dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben möchte, obwohl er körperlich und geistig gesund ist. Eine Ethikkommission bespricht den Fall Gärtner und bringt unterschiedliche Perspektiven zum Suizid und Suizidhilfe aus Perspektiven von informierten Spezialisten zutage. Man kann sich keine klare Meinung zu solchen Themen bilden, ehe man sie reflektiert hat, und von Schirach tut der breiteren Öffentlichkeit den Gefallen, sie auf seine Gedankenreise mitzunehmen. Bereits auf informativer Basis bietet „GOTT“ einiges zum Verdauen an. Die Sachlage und ihre Nuancen werden aus einer medizinischen, theologischen, rechtlichen und persönlichen Perspektive erläutert. Gärtner selbst kommt im Stück allerdings am wenigsten zu Wort – hat er sich ja nun auch der Kommission als Diskussionsobjekt angeboten. „GOTT“ ist eine gehaltvolle Abhandlung zu einem der schwierigsten Themen im Ethikdiskurs. Es ist ein perfektes Buch für Diskussionsrunden, fundierte Unterhaltungen und allgemeinte Weiterbildung zum Thema Suizidhilfe – denn von Schirach hat hier ein beeindruckendes Maß an Informationen gesammelt. Dieses Stück lehrt nicht nur das kritische, multiperspektivische Denken und Diskutieren über heikle Sachverhalte, es bietet ein umfangreiches Maß an neuem Wissen bezüglich der Historie, Gegenwart und Entwicklungen in puncto medizinischer Ethik, Palliativmedizin, Rechtsgeschichte, – sowie Religions- und Kirchengeschichte. Eine Leseempfehlung für jeden, der bereit ist, über sehr gehaltvolle Themen zu reflektieren – und im Idealfall in der Leserunde zu diskutieren.

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Ich habe die Erfahrung bei dem Titel gemacht, dass mich einige Menschen in meinem Umkreis zunächst etwas irritiert angesehen haben. Das Buch setzt sich mit der Frage „assistierter Selbstmord“ bzw. der Sterbehilfe auseinander. Somit finde ich der Titel sehr gut gewählt, ein Stück weit auch provokant. Das Buch beinhaltet ein etwa 100 Seiten langes Theaterstück in dem meines Erachtens alle signifikanten Parteien zu Wort kommen und jede Seite bedeutet wird. Am Ende wird das Buch noch mit 3 Essays abgerundet. Ein unglaublich gut durchdachtes Theaterstück, dass zum Nachdenken anregt. Ich dachte als ich das Buch begonnen habe, eine fest verankerte Meinung zu diesem doch brisanten Thema zu haben. Ich habe mich währenddessen gefühlt wie in einem Tornado und als am Ende des Stückes dazu aufgefordert wird, sich selbst die Fragen zu beantworten, wie man dazu steht, war ich schlichtweg hin und hergerissen und das obwohl ich glaubte zu Anfang des Buches einen fest verankerten Standpunkt zu haben. Somit hat das Buch genau sein Ziel erreicht. Es hat mich dazu angeregt meine Meinung zu hinterfragen und das Thema auch wirklich von allen Seiten zu beleuchten. Ich war fasziniert, von dem Geschick des Autors ein so sensibles Thema in nur 100 Seiten so umfassend zu beleuchten und den Leser anregt das Thema zu hinterfragen. Von mir eine absolute Leseempfehlung! Fazit: Spannend, kurzlebig und regt zum nachdenke an !

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Das Drama thematisiert die ethische Frage nach Sterbehilfe in Deutschland. Verschiedene Leute kommen dabei zu Wort und äußern ihre Argumente. Auch ein Rentner, der den Wunsch hat, zu sterben erklärt sich. Auf jeden Fall interessant zu lesen und am Ende ist es offen, welcher Meinung man selbst ist. Daher gut gemacht und auch richtig, dass das Thema in unserer Gesellschaft angesprochen wird.

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Eigentlich mag ich gar nicht groß was schreiben, am liebsten würde ich nur Zitate da lassen, die so viel mehr aussagen, als meine Worte. Das Buch bietet auf wenig Seiten wieder viel Inhalt über den man nachdenken kann, sollte, muss. Ich mag die ganze Struktur und Art und Weise, es ist von allen Seiten beleuchtet und am Ende sitzt du da, du überlegst ganz genau wie du die Sache überhaupt siehst. Es gibt kein richtig oder falsch, er schlägt sich auf keine Seite, das macht das ganze noch interessanter, finde ich. Dennoch hab ich zwischendurch eine Art Wut und Groll gegen bestimmte Aussagen gehegt - und ja, sie haben mich getriggert. "Das tut es nicht. Ein Suizid ist reiner Egoismus, er ist rücksichtslos den Mitmenschen gegenüber.[...]" (S.80) Die Frage nach der Suizidbeihilfe wird stark diskutiert und für mich ein absolut lesenswertes Buch. "Darf ein Mensch entscheiden, wie er sterben will? Ist das unsere letzte Freiheit? Sind wir das Maß aller Dinge?"

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