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Rezensionen zu
Das Tor

Basma Abdel Aziz

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Das Cover fand ich unglaublich toll und auch der Klappentext klang verdammt gut. Ich erhoffte mir eine außergewöhnliche Dystopie. Der Einstieg ins Buch war ehrlich gesagt nicht ganz so leicht, durch die vielen Namen musste ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen. Als mir das schließlich gelungen war hatte ich keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Dieses Buch ist definitiv keine Leichte Kost. Es ist ein Buch welches Zeit braucht. Ein Buch welches man nicht nebenher einfach durchlesen kann. Zwar handelt es sich hier um eine Dystopie doch diese ist so unglaublich realistisch. Sie zeigt die Folgen der Unterdrückung, sie zeigt die Folgen eines Regimes. Sie zeigt klar und deutlich auf was mit den betroffenen Menschen geschieht. Tja und dann ist da noch das Tor. Für jede Kleinigkeit brauchen die Bürger eine schriftliche Bestätigung. Doch das Tor öffnet sich einfach nicht. Die Menschenmengen wachsen immens an und es scheint kein Ende in Sicht zu sein. Tagelang harren die Menschen in der brütenden Hitze aus in der Hoffnung das sich das Tor doch noch öffnet. Das ganze nahm mich emotional sehr mit, die verschiedenen Schicksale der Menschen gingen mir sehr nahe. Es war fast zu viel. Ich konnte es kaum ertragen. Es war ein stetes hin und her zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Dieses Buch ist eine Dystopie die ich so noch nie gelesen habe. Die ganze Thematik macht das ganze so unglaublich realistisch und beängstigend. Dieses Buch ist keine Dystopie im eigentlichen Sinne, sie ist definitiv anders aber dennoch absolut lesenswert. Das einzige was mir leider nicht allzu gut gefallen hatte war das Ende, denn es hörte einfach auf. Ich hatte aber noch einige Fragen und fand somit dieses Ende nicht ausreichend. Aber dennoch passte das Gesamtpaket einfach. Deshalb kann ich euch dieses Buch nur empfehlen. Ich würde euch aber bitten vorher die Leseprobe zu lesen, denn der Stil der Autorin ist doch etwas gewöhnungsbedürftig und nicht alltäglich. ➡️ Fazit: Mit "Das Tor" gelingt Basma Abdel Aziz eine außergewöhnliche Dystopie die sehr bewegend und emotional ist. Diese Dystopie ist unglaublich realistisch, das ganze ist durchaus vorstellbar und genau das macht sie so beängstigend.

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Bedrückend realistisch

Von: Miyako

23.07.2020

Worum geht es? Nach einer nicht erfolgreichen Revolution ändert sich im Land alles. Alle Bürger brauchen für alles eine Genehmigung des so genannten Tores. Wirklich alles muss genehmigt werden. Im Großen und Ganzen geht es um die Veranschaulichung eines totalitären Staates. Beleuchtet wird dies durch den fiktiven Hauptcharakter Yahya, der bei einem Tumult angeschossen wurde und eine Genehmigung durch das Tor benötigt, um operiert zu werden. Die Kugel frisst sich zusehends durch seinen Körper, während er in der riesigen Schlange vor dem Tor steht, die täglich länger wird. Gerüchte besagen, das Tor öffnet täglich, doch in Wahrheit öffnet es nie. Wie hat mir das Buch gefallen? Es war durchaus etwas komplett anders. Gesellschaftskritisch genauso wie politisch mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Eine Irrfahrt, eine Reise, die irgendwie nie enden will. Normalerweise bin ich eine Einführung der Charakter gewöhnt, dass man sich in Personen hinein versetzen kann, dass man sie versteht und mit fühlt, ihre Geschichte voll und ganz durchlebt. Es gibt aber kaum wörtliche Rede in diesem Buch, die Charaktere sind einfach so da und man muss sich selbst viel zusammenreimen. Die Geschichte beginnt abrupt und endet auch so. Zwischenzeitlich einfach sehr sehr schleppend. Dennoch ist die Story sehr wichtig und leider einfach sehr realistisch. Nicht weit weg vom Wahren Leben, was einen manchmal sehr erschüttert. Es könnte eine wahre Gegebenheit sein und das macht sas Buch so einzigartig. Wenn man ein Roman erwartet, indem alles toll ist, findet man es hier nicht. Ich persönlich finde die Idee dahinter erschreckend wie genial. Das Buch ist, das muss man an dieser Stelle sagen, nicht einfach und nicht schön zu lesen. Die abrupten Enden und schnellen Wechsel stören teilweise. Aber das ist damit nicht gemeint. Das Buch hält dem Leser eine Welt vor, die zwar so nicht existiert, aber einige Regierungen und Staaten dieser Welt bewegen sich schnell in eine solche Richtung. Kleinigkeiten halten das ganze Volk in Schacht. Die Regierungen regiert ohne sich selbst zu zeigen und bestimmt absurde Dinge, bewacht jeden Schritt der Bürger. Ein wichtiges Buch, das einen nachdenklich zurücklässt. Da ich etwas anderes erwartet habe und es mir zwischenzeitlich schwer fiel am Ball zu bleiben, könnte ich hier jede Menge Punkte abziehen. Aber aufgrund der Message und der unwahrscheinlichen Wichtigkeit über das Verständnis des Geschriebenen bekommt das Buch von mir 4,5 von 5 Punkten

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass jede*r von uns diesen unlustigen Witz mit den kleinen Geschwistern in der Familie abgezogen hat, von wegen sie seien adoptiert, weil sie eines Tages auf der Straße gefunden wurden (don‘t know if that‘s particular an Arab joke tbh). Bei uns war dieser joke besonders easy, weil meine Schwester @linaelabd_ bis letzten Sommer auf einem sehr wichtigen Dokument in Ägypten einen anderen Nachnamen hatte. Bis wir das geändert haben, dauerte das 24 Sommer. Jedes Jahr versuchten es meine Eltern, meine Onkeln, meine Schwester mit unseren Cousinen und Cousins, jedes Jahr dasselbe Prozedere mit demselben Ergebnis: „Es fehlt dieses und jenes Dokument, kommen Sie später wieder.“⁣⁣⁣⁣ ⁣ Genau um diese Situation handelt das Buch: der Bürokratie-Dschungel in einem weit entfernten und namenlosen Land im Nahen Osten. Die Menschen stehen in einer Schlange vor einem großen Tor und warten darauf bis es öffnet, damit sie eine Bewilligung für sämtliche Erledigungen brauchen und ihren normalen Alltag weiterleben können; aber es scheitert genau an dieser einzigen Unterschrift. Obwohl die Gründe für die Unterschrift nicht unterschiedlicher sein können, haben die Menschen in dieser riesengroßen Masse eines gemeinsam: Sie haben alle gegen die Regierung (Diktatur?) verstoßen und müssen jetzt dafür büßen.⁣⁣⁣ ⁣ Wir verfolgen vor allem die Geschichte von Yahia, der an „dem schwarzen Tag“ von einer Kugel getroffen wurde, aber nicht operiert werden darf. Damit das endlich passiert, braucht er eben eine Genehmigung „vom Tor“, aber die Kugel in seinem Körper entzündet sich mit jeder weiteren Minute, in der die Wunde unbehandelt bleibt.⁣⁣⁣⁣ ⁣ Ich find den Roman super, weil es unglaublich viele Anspielung auf die momentane Militärdiktatur in Ägypten gibt und zeigt, wie fucked up das ganze System ist. Es handelt von der Verzweiflung, von der Frustration der einfachen Menschen, die einfach nur leben wollen, aber weil sie sich systemkritisch äußern, dafür bestraft werden.⁣⁣

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Sesam öffne Dich! Oder auch nicht ...

Von: Inge Held aus Bochum

09.05.2020

*Meinung* Für das wunderschöne Cover ist das das-illustrat.de verantwortlich. Mit dem Schreibstil bzw. mit der Übersetzung konnte ich mich durchaus anfreunden, ich fand die Sprache zeitgemäß und vor allem unkompliziert, aber alles andere als sachlich. Der Roman ist in sechs Abschnitte gegliedert, sodass man ihn zügig lesen kann. Jeder Teil beginnt mit einer Krankenakte über Yahya, ein 38-jähriger, unverheirateter Handelsvertreter. In dieser Dystopie geht es weniger um die einzelnen Charaktere, vielmehr um die Gemeinschaft als solche und die Gruppendynamik. Die Handlung konzentrierte sich auf die wartenden Menschen vor dem Tor. Das Individuum verblasst, alle ähneln einander immer mehr. Dieses Schicksal verbindet und lässt alle gleich werden. Das Schicksal jedes Einzelnen verliert an Bedeutung. Mich hat dieser Roman natürlich an den arabischen Frühling, aber auch an die ehemalige DDR erinnert. Die Geschichte spiegelt viele Details in einem Regime wider und fängt das Denken und Handeln der Bürger ein. Der Patient Yahya und sein Arzt Tarik stehen im Focus dieser Geschichte. Trotz - oder gerade wegen meiner kritischen Bewerbung, hatte ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und siehe da, am Ende durfte ich zu meiner eigenen Überraschung feststellen, dass ich mit meinen Erwartungen gar nicht falsch lag. Das Tor ist wieder einmal ein Roman, der sensationell vermarktet wird, inhaltlich aber kaum der Rede wert ist? Falsch, denn Das Tor ist keine reine Dystopie, vielmehr eine Parodie auf den totalen Staat. Die Autorin macht sich über diejenigen Menschen lustig, die einfach alles befolgen und nichts hinterfragen. Wenn mir der Staat jede Entscheidung abnimmt und mich bevormundet, dann werde ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein, selbständig zu denken und zu agieren. Dann werde ich nur noch glauben müssen. Und hier wird der Glaubensstaat aufs Korn genommen. Daher trifft die Aussage im Klappentext, die Autorin habe mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor die Natur eines totalitären Staates durchleuchtet, vollkommen zu. Das Tor ist eine Erfindung des Regimes und dann will man am Ende auch noch eine Mauer um die Wartenden bauen, zu ihrem eigenen Schutz. Ja selbstverständlich, hurra! *Fazit* Man muss nicht unbedingt jeden Scherz in Anführungszeichen setzen, manchmal reicht es schon aus, einfach mal zwischen den Zeilen zu lesen, aber dieses Buch sollte man unbedingt gelesen haben. Ich vergebe fünf Sternchen und ein Dankeschön an den Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. © 2020 Frau-mit-Hut

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Inhalt : Ein nicht näher benanntes Land im Nahen Osten: Seit der Niederschlagung der Revolution brauchen die Bürger für jede noch so kleine Kleinigkeit in ihrem Leben – sei es die Überweisung zum Arzt oder die Erlaubnis, Brot zu kaufen – die Genehmigung des Staates. Um die zu erhalten, müssen sie sich vor einem riesigen Tor anstellen, das angeblich jeden Tag nur einer gewissen Anzahl an Anträgen stattgibt. In Wirklichkeit aber öffnet sich das Tor niemals, und die Schlange der Menschen, die in der glühenden Hitze warten, wird länger und länger, ihre Verzweiflung immer größer. Und doch will keiner von ihnen die Hoffnung aufgeben, dass das Tor eines Tages aufgehen wird ... Vita : Basma Abdel Aziz wurde 1976 in Kairo, Ägypten, geboren. Sie arbeitet als Künstlerin, Schriftstellerin und Psychiaterin, wobei sie auf die Behandlung von Folteropfern spezialisiert ist. In ihrer Heimat setzt sie sich unermüdlich für den Kampf gegen Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte ein. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Kairo. Meine Meinung : Wir befinden uns in einem nicht näher benannten arabischen Land im Zeitalter nach den sogenannten " schändlichen Ereignissen". Für die alltäglichsten Dinge brauchen die Menschen eine Genehmigung. Dafür muss man sich vor dem Tor anstellen. Da sich dieses Tor aber schon lange nicht mehr geöffnet hat, wird die Menschenschlange davor immer länger und länger. Hierbei lernen wir unseren Protagonisten Yahya kennen. Nach und nach erfahren wir, dass er bei den kriegerischen Aufständen angeschossen wurde und er für die rettende Operation eine Genehmigung braucht. Eine alte Frau, die in der Nähe wartet, braucht sogar für den Kauf eines Laibes Brot eine Genehmigung durch das Tor. Die Autorin beschreibt in erschreckender Weise das Leben in einem absolut totalitären Staat, in dem die Menschen geduldig Tag für Tag in der sengend heißen Sonne vor einem geschlossenen Tor ausharren. Unfassbar eindringlich beschreibt Basma Abdel Aziz die Willkür dieses Staates, der jederzeit und ohne Ankündigung die Regeln ändern kann. Gleichzeitig spürt man als Leser aber deutlich die Hoffnung der Menschen, dass sich das Tor doch noch für sie öffnet. Ich hätte mir vielleicht noch mehr Einblick in das Leben der Menschen gewünscht, so streifen wir aber nur die Schicksale der einzelnen Personen am Rande. Das Ende war für mich nicht ganz befriedigend, sondern hat mich mit vielen Fragezeichen zurückgelassen. Dadurch bleibt aber viel Raum für eigene Gedanken. Für mich war dieses Buch eine unter die Haut gehende Dystopie, die noch lange nachhallen wird. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Basma Abdel Aziz erzählt in ihrem beklemmenden Roman “Das Tor” von einer bedrückenden Situation, die stark an Franz Kafkas Klassiker “Der Prozess” oder an George Orwells “1984” erinnert. Alle Romane haben die Vision einer undurchdringlichen dystopischen Bürokratie gemeinsam, und auch Abdel Aziz zeigt hier die totalitäre Absurdität einer selbstherrlichen Verwaltung. Immer hilflosere Bürger kämpfen gegen undurchsichtige Gesetze, die von einer abstrakten, nie in Erscheinung tretenden Regierung verordnet werden. Damit zieht sie nicht nur einige Parallelen zum arabischen Frühling und dessen Nachwirkungen, sondern kritisiert ganz allgemein den staatlichen Autoritarismus. Dabei vergisst sie auch nicht, den wachsenden Einfluss des religiösen Fundamentalismus’ zu erwähnen und schildert sehr eindrücklich die Gefühle und existenziellen Unsicherheiten der einfachen Leute, deren Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden. Besonders hebt sie dabei einige Frauen mit ihren unterschiedlichen Schicksalen hervor. So ist “Das Tor” eine Warnung vor staatlichen autoritären Strukturen, die die ägyptische Autorin Basma Abdel Aziz hier gekonnt ad absurdum führt – und die dennoch die Verzweiflung ihrer Protagonisten nähren. Spannend gelesen von Richard Barenberg.

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