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Rezensionen zu
Der lange Nachmittag der Erde

Brian W. Aldiss

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Die Erde in einer Zeit die Millionen von Jahren in der Zukunft liegt, ist Schauplatz des Science Fiction Romans „Der lange Nachmittag der Erde“ von Brian W. Aldiss. Die Sonne ist auf die Hundertfache ihrer jetzigen Größe angewachsen, die Erde dreht sich nicht mehr um sich selbst und der Mond ist nach kosmischen Maßstäben in unmittelbare Nähe herangerückt. Pflanzen haben inzwischen die Herrschaft über den Planeten übernommen, die wenigen noch lebenden Tiere sind zum Teil Symbiosen mit Pflanzen eingegangen und die wenigen noch lebenden Menschen kämpfen in kleinen hierarchischen Gruppen um ihr Überleben. Der junge Gren möchte sich nicht unterordnen und begibt sich auf ein wagemutiges Abenteuer. Der 432 Seiten dicke Roman „Der lange Nachmittag der Erde“ ist 2021 im Heyne Verlag erschienen. Erstmalig veröffentlicht wurde das phantastische Abenteuer aber bereits 1962 und im gleichen Jahr wurde der Autor dafür mit den bekannten und respektablen HUGO-Award ausgezeichnet. Die Geschichte ist auch heute noch als durchaus gelungen zu bezeichnen und hat in all den Jahren seit seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner ursprünglichen Faszination eingebüßt. Zwar ist der Schreibstiel inzwischen etwas gewöhnungsbedürftig und auch die Spannung ist nicht durchgehend auf einem hohes Niveau, aber der Inhalt und der Ideenreichtum überzeugt dafür. So hat Brian W. Aldiss mit seinem Science Fiction Roman ein zeitloses Werk geschaffen und genau das sollte Science Fiction schließlich sein. Mission completed! Das Vorwort übrigens hat Neil Gaiman geschrieben und stimmt in überragender Form auf den Roman ein.

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Es gibt Bücher, die machen Spaß, da weiß man recht schnell, dass man die weiterempfehlen wird. Bücher, die direkt in die imaginäre Liste, der unbedingt zu lesenden Geschichten eingehen. Die man jedoch trotzdem nur ein Mal liest und deren Inhalt man später eher schlecht als recht wiedergeben kann. Und es gibt absolute Meisterwerke, die man mehrmals liest, die einem immer in Erinnerung bleiben und die sich fundamental von anderen Büchern abheben. Michael Endes "Die unendliche Geschichte", Jeff Vandermeers "Southern Reach Trilogie", Henrik Tikkanens "Brändövägen 8 Brändö. Tel. 35", Robert Anton Wilsons und Robert Sheas "Illuminatus! Trilogie" sind solch außergewöhnliche Geniestreiche. Jedes auf seine Art. Brian W. Aldiss, den ich bisher gar nicht kannte, hat bereits in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Roman Hothouse, Treibhaus, geschrieben und Heyne hat ihn in einer Neuübersetzung in der Reihe Meisterwerke der Science-Fiction als „Der lange Nachmittag der Erde“ herausgegeben. Ein Roman, der zu einer Singularität bei mir geführt hat. „Der lange Nachmittag der Erde“ habe ich tatsächlich zuerst als Audio gehört. Und was Achim Buch da abliefert, ist für mich ab sofort der Maßstab, was als Sprecher möglich ist. Nicht nur, dass Brian W. Aldiss eines der phantastischsten Meisterwerke der Science-Fiction aller Zeiten geschrieben hat, Achim Buch liest es dermaßen grandios, dass ich mir anschließend noch das Buch gekauft habe, es sofort gelesen habe und danach noch einmal das Audiobook gehört habe. Sowohl Aldiss‘ Hothouse als auch Achim Buch sind somit vom mir bis dato Unbekannten zu einem ewig bleibenden Eindruck geworden. Und Buchs Interpretation der verschiedenen, ich nenne sie jetzt mal „Menschenartigen“, ist so unfassbar gelungen, dass mir der zweite Hör-Durchgang noch mehr Spaß gemacht hat. Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir das Hörbuch anhöre. Wer also Audiobooks mag, muss hier zugreifen. Buchs Leistung ist einmalig. Der grüne Planet Aber worum geht es überhaupt? Brian Aldiss hat eine Zukunftsvision entworfen, die so anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe. Definitiv mehr Phantastik als Science-Fiction, aber das ist ja eh mein Lieblingsgenre. Bei Aldiss geht es nicht ein paar Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende in die Zukunft, sondern hier geht es um evolutionäre Visionen. Der phantastische Abenteuerroman spielt etwa zweitausend Millionen Jahre in der Zukunft. Die Sonne ist auf ein Vielfaches ihrer uns bekannten Größe angewachsen und hat die Erde in ein von teils fleischfressenden Pflanzen überwuchertes Treibhaus verwandelt. Die Erde hat aufgehört sich um die eigene Achse zu drehen und es gibt folglich eine Tag- und eine Nachtseite. „Alles gehorchte einem unabdingbaren Gesetz und wuchs, wucherte zügellos und verstörend in seinem Wachstumsdrang.“ Der Kontinent, auf dem das Abenteuer beginnt, ist von einem einzigen, riesigen Baum überwuchert. „Banyanbäume entwickelten sich zu unerreichter Komplexität und wurden unsterblich.“ Die meisten Säugetiere sind aufgrund der Herrschaft der Pflanzen ausgestorben, insgesamt leben nur noch wenige Tiere, vielmehr haben Pflanzen angefangen tierische Eigenschaften und Überlebensstrategien zu kopieren. Menschen sind kleiner geworden und nur noch 30 bis 40 cm groß. Und so wie die Evolution scheinbar weniger komplex geworden ist, so ist auch die gesamte Gesellschaftsstruktur einfacher geworden. Genauso wie die Sprache, was wiederum bedeutet, dass auch die Weltwahrnehmung schlichter geworden ist. Dabei wird zwischen den verschiedenen Evolutionen und Entwicklungen unterschieden. Die Sprache passt also zur Gruppe bzw. Art und ist nicht einfach nur eine andere Sprache. Der Weltenbauer All das ist unfassbar grandios von Aldiss durchdacht. Die verschiedenen Pflanzen und Lebewesen, die stakkatoartige, schlichte Sprache, die Handlungen der Protagonist*innen. Alles passt zusammen. Natürlich vollkommen abgefahren, vollkommen absurd und geradezu wahnsinnig – aber eben wahnsinnig genial. Es gibt nur sehr wenige Bücher, die mich, ob der Ideen des Autors so sehr gefesselt und in eine völlig andere Welt entführt haben. Hier wird die Phantasie ausgereizt ohne dass jemals das Gefühl aufkommt, dass das so nicht passen kann. Wie auch. Wer kann schon sagen, was die Evolution in zweitausend Millionen Jahren zustande bringt. Ok, abgesehen vom Stillstand der Erde. Dennoch das Worldbuilding sucht seinesgleichen. Aldiss erschaffene Welt ist dermaßen kohärent und plausibel durchdacht, dass es eine reine Freude ist, diese zu entdecken. Die letzten verbliebenen Menschen haben ihre eigene Kultur, spezielle Riten, sowie Glaubens- und Weltvorstellungen. Die Gruppe um Gren, Lily-Yo und Yattmur wird von Aldiss auf einige harte Proben gestellt. Im Prinzip handelt es sich, wie schon erwähnt, um einen Abenteuerroman. Quasi eine Odyssee 2.000.000.001. Sorry, ich konnte es nicht lassen. Der zukünftige Odysseus begegnet ebenfalls unzähligen Gefahren und seltsamen Lebensformen. Huschbeeren, Termiezen, Bauchmännern, Egelsegel, Scharfpelze und fast alle trachten einander nach dem Leben. Und während einstmals die Menschen die Natur beherrschen wollten, beherrscht nun die Natur die Menschen. Und so fordert der stete Kampf ums Überleben seinen Tribut. Die Erzählung schwankt zwischen Weltbeschreibung und Action, aber so gut abgestimmt, dass weder das eine noch das andere zu sehr dominiert. „Über alldem schien, gleichgültige Erzeugerin des ganzen Gemetzels, die Sonne.“ Devolution Und die kleinen Baummenschen können nichts anderes tun, als sich ihrem Schicksal zu fügen. Für Erklärungen, Analysen oder selbst die richtigen Fragen fehlt ihnen die Intelligenz. Und so lässt Aldiss sie das Mantra der Ohnmächtigen „So ist es eben“, beständig wiederholen, wenn mal wieder jemand der Natur zum Opfer gefallen ist. Die Ideen von Aldiss sind so zahlreich, die teils philosophischen Gedanken so erfrischend wie amüsant, dass es eben nicht ausreicht, die Geschichte nur einmal zu lesen bzw. zu hören. Was ist das Rätsel der dunklen Seite der Erde? Was geschieht mit den hinauffahrenden Seelen? Und was ist der Sodale Ye? „Er sah sie (…) mit einem Blick an, den sie nicht als den seinen erkannte; darin lag die fatale Mischung von Dummheit und Schläue, die am Grund alles Bösen lauert.“ Einziger Wermutstropfen bleiben kleine Unterschiede zwischen Hörbuch und Schriftform, die mir unerklärlich sind, bzw. eher unverzeihlich. So werden im Hörbuch aus den Termiezen plötzlich Termächte. Ok. Mag besser klingen, aber das Original ist eben anders. Und aus „die Kunst einer Frau“ wird „ihre Kunst“. Das mögen nur Kleinigkeiten sein, aber ich möchte genau das lesen/hören, was sich der Autor mal gedacht hat. Das ist seine Kunst. Dann kann ich das auch selber bewerten. Das ändert aber natürlich nichts an dem kongenialen Duo Roman und Hörbuch, die ich beide unbedingt für Freunde der Phantastik empfehle.

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Die Welt mehrere Millionen Jahre in der Zukunft. Die Erde steht still, der Mond und die Sonne haben sich ihr angenähert und alles verändert. Die Lebewesen sind verschmolzen. Es gibt noch Menschen, ansonsten aber fast nur noch Pflanzen. Bis auf ein paar wenige Insekten, ist alles in Symbiose mit den Pflanzen eingegangen. Es herrscht ein wahrer Urwald mit etlichen Gefahren. Gren ist ein Mannkind und gehört einer kleinen Gruppe von Menschen an. Als die älteren der Gruppe alle zu den Göttern hochfahren, muss er sich einer jungen Frau unterwerfen. Denn hier haben die Frauen das Sagen. Gren hat keine Lust sich von einer Frau etwas sagen zu lassen. Dazu kommt, dass er die Gruppe mehrfach Gefahren aussetzt, weil er seinen eigenen Kopf durchsetzen will. Und so passiert, was passieren musste, er wird aus der Gruppe verbannt. Mit einer Morchel infiziert versucht er, der Welt auf den Grund zu gehen. Nebenbei will er sich auch noch zum Herrscher der Erde aufschwingen. „Der lange Nachmittag der Erde – HB“ ist ein Science Fiction Roman aus der Feder des Autors Brian W. Aldiss. Gehört habe ich das Buch als Hörbuch. Der Sprecher Achim Buch hat ganz gute Arbeit geleistet. Ich habe ihm gerne zugehört. Jetzt, nachdem ich mit dem Hörbuch fertig bin, habe ich durch eine andere Rezension herausgefunden, dass der Roman bereits 1962 veröffentlicht wurde. Das habe ich halt nur aus Zufall gesehen. Sollte man vielleicht etwas deutlicher darauf hinweisen, da alter Science Fiction anders ist, als der heutige. Nicht jeder mag es alte Bücher zu lesen. Mir macht es soweit nichts aus, wenn ich es zu dem Zeitpunkt des Lesens weiß. Die Welt an sich fand ich richtig gut. Auch den Punkt, dass Größe relativ ist, fand ich super. Der Autor hat sich wirklich große Mühe gegeben neue Wesen und Namen zu erfinden. Über die Namen der Pflanzenwesen musste ich schon lachen, die waren echt super. Dafür hatte er anscheinend dann keine große Lust mehr, eine anständige Story zu weben. Am Anfang fand ich es übertriebene Action. Man wird in diese neue Welt geworfen und tappt von einer Mega-Gefahr direkt in die nächste. Ein Kampf löst den nächsten ab. Das war mir echt etwas zu viel. Die Logik in der Geschichte fand ich auch sehr zäh. Warum sollten alle Erwachsenen zu den Göttern fahren und die Kinder sich selbst überlassen? Die kleine Gruppe der Kinder dezimierte sich dann auch schneller, wie man zuhören konnte. Die Sache war nicht wirklich logisch. Auch verstand ich an einem anderen Punkt die schnelle Umwandlung von Mensch zu Flugmensch nicht. Dazu frage ich mich, wie eine Gruppe Menschen von einer Insel im „Meer“ durch einen tosenden Kampf der Kreaturen, mal eben fix wieder unbescholten an Land kam. Und wieso sollte ein Hirn, aus dieser Zeit das Wissen haben, wie der Urmensch vor Millionen von Jahren entstanden ist? Oder in diesem Fall, wie er entstanden sein sollte. Wie die Welt mit Städten und Metropolen ausgesehen hat? Das Wissen wird einem ja nicht angeboren. Nicht mal im Ansatz wäre so etwas in unseren Hirnen verankert. Vor allen Dingen, wenn zwischendurch die Hirne der Menschen auf Grund der Sonnenstrahlung „verbrannt“ sind. Zusammengefasst gesagt, die Welt fand ich super. Gren absolut unsympathisch, nervig, selbstverliebt. Mit dem Rest der Figuren kam ich auch nicht wirklich klar. Es war keine wirklich sympathisch oder so, dass man bei ihr mitgefiebert hätte. Von der Story her wollte der Autor zu viel in zu kurze Zeit rein stopfen, das geht meistens nach hinten los. Vielleicht war die Story 1962, als die Frau größtenteils noch hinter den Herd gehörte und nichts zu sagen hatte, super. Da passte das auch noch, dass der Mann sich von einer Frau nichts sagen lassen wollte und sich lieber selbst als Herrscher gesehen hat. Mir war das etwas zu altbacken. Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Inhaltsangabe auf dem Buch so nicht ganz stimmt. Gren macht sich nicht mit seiner Gefährtin auf, das Rätsel der Welt zu lösen, weil er bock darauf hatte. Er flog aus der Gemeinschaft und weil dieses Mädel scharf auf ihn war, ging sie mit ihm. Und eigentlich suchten sie eine Gemeinschaft, um sich wieder anzuschließen. Wenn diese Morchel nicht dazwischen gekommen wäre. Näher gehe ich jetzt nicht auf den Inhalt ein, sonst müsste ich spoilern. Wer übertriebene Storys, die nicht immer aufzuklären sind mag, ist hier genau richtig. Wie schon gesagt, ich bin auch Fan alter Science Fiction. Doch sie sollte schon irgendwie eine logische Story vorweisen können. Da mir aber die Welt an sich sehr gut gefallen hat, gebe ich hier noch 3 Sterne anstatt 2 Sterne.

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