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Rezensionen zu
Barracoon

Zora Neale Hurston

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Zum Inhalt: 1860 wurden 110 Afrikaner auf dem Schiff Clotidilde nach Amerika deportiert und dort versklavt, obwohl der Import von Slaven bereits 1808 verboten wurde. Einer von ihnen war Oluale Kossola aka Cudjo Lewis. Im Jahr 1927 besuchte die Anthropologin Zora Neale Hurston ihn und interviewte Cudjo. Daraus entstand dieser unfassbar bewegende und zutiefst erschütternde Erfahrungsbericht. Mein Fazit: Ich bin durch die Dokumentation #descendant auf #netflix auf dieses Buch aufmerksam geworden. Die Dokumentation hatte mich so sehr bewegt, dass ich das Bedürfnis hatte die persönlichen Geschichte von Cudjo Lewis zu lesen. Beim lesen wird einem schnell klar, dass es Cudjo unwahrscheinlich viel Kraft und Überwindung gekostet hat seine Geschichte zu erzählen. Immer wieder brach er das Interview ab und schickte Zora Neale Hurston weg mit der Anweisung erst in ein paar Tagen wiederzukommen. Cudjo erzählt ungeschönt von seinem Leben, seinen Verlusten, seinem Schmerz und dem unerfüllten Wunsch wieder zurück nach Hause zu kommen. Ein sehr bewegendes Buch, dass nachhallt.

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Cudjo Lewis, der als Oluale Kossola in Westafrika geboren, 1860 versklavt und nach Amerika gebracht wurde hat Zora Neale Hurston, Schriftstellerin und Anthropologin seine Geschichte erzählt. Dabei entstand ein wunderbar authentisches und berührendes Buch in dem Cudjo seine ganz persönliche Geschichte erzählt. Beim Lesen hat man das Gefühl dabeizusitzen wenn Cudjo Lewis und Zora Neale Hurston Wassermelone essen und sich unterhalten. Man bekommt hier unglaublich tragische und berührende Einblicke in Cudjos Leben das von sehr viel Schmerz und Verlust geprägt war. Immer wieder muss er während seinen Erzählungen Weinen, so sehr schmerzen ihn die Erinnerungen an Afrika, seine Zeit als Sklave und seine vielen Verluste. Cudjo ist gnadenlos ehrlich und Zora Neale Hurston hat eine Art gewählt ihn seine Geschichte erzählen zu lassen die es einem ermöglicht sich zu fühlen als würde man dabei sitzen. So erzählt Cudjo seine Geschichte in seinen eigenen Worten und Hurston fügt sozusagen ergänzend historische Fakten hinzu. So entsteht eine Erzählung die wohl niemanden kalt lassen kann, alle Generationen daran erinnert das die Zeit der Sklaverei wohl eine der schrecklichsten und furchtbarsten Zeiten war die man niemals vergessen darf und die es so nie wieder geben sollte. Für mich ein unglaublich wichtiges Buch. Vielen Dank an das @bloggerportal und den @penguin_verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar

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„Barracoon. Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven“ ist ein multifacettierter Repräsentant aus Hurstons literarischem Gesamtwerk: das Buch vereint historischen Bericht und Erzählung mittels einer Mischung aus forschenden, erzählenden und essayistischen Teilen. „Barracoon“ hat sowohl für Lesende mit wissenschaftlichen Schwerpunkten als auch belletristisch interessierte etwas zu bieten. Die erzählenden Teile werden zunächst mir mehreren einleitenden Kapiteln zur Entstehungsgeschichte und Autorin vorbereitet; im Anschluss zu den erzählenden Kapiteln wurde Wissenswertes zudem in einem Glossar ergänzt. Für Fans authentischer Biografien und schwarzer Geschichte sowie alle berufs- und hobby-Anthropolog:innen spreche ich an dieser Stelle eine Leseempfehlung aus.

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Erschütternd

Von: Buchseele

25.02.2021

„Auf manchen Schiffen wurden sie wie Baumstämme übereinandergestapelt.“ (Quelle: Barracoon) In diesem Buch wird die Geschichte des letzten Sklaven in Amerika erzählt. Natürlich ist diese Geschichte bereits älter und wurde ihr nur neu illustriert und aufgelegt. Dies ist natürlich mal eine ganz andere Geschichte über die schlimmen Taten des Sklavenhandels. Aus 'erster Hand' Erlebnisse und Erfahrungen geschildert zu bekommen, ist wirklich sehr erschütternd und ergreifend. Viele Aspekte wusste ich im Vorfeld auch nicht, so dass das Buch mir auch neues Wissen überliefert hat. Die Geschichte von Cudjo wurde in diesem Buch so dargestellt, als würde sie dem Leser*in gerade eben selber berichtet. Dies verstärkt natürlich den erschütternden Aspekt der Geschichte gleich noch einmal. Aber hinzu macht es dich Geschichte aber auch sehr authentisch. Was mich jedoch etwas gestört hat, dass Cudjo viel mehr über seine Zeit bevor er ein Sklave wurde und seine Zeit nach der Sklaverei erzählt hat. Viele Seiten wurden durch das Vorwort und das Nachwort der Autorin eingenommen, so dass man für den eigentlichen Aspekt des Buches nicht viel Raum hatte.

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"Barracoon: Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven" ist ein Zeitzeugenbericht von Oluale Kossola, alias Cudjo Lewis. Anfang 1840 in Banté, Benin, Westafrika geboren, wurde er mit gerade einmal 19 Jahren mit anderen Bewohnern seines kleinen Dorfes verschleppt und illegal als Sklave an Bord der "Cotilda" gebracht. Er wurde von seinem eigenen Stamm als Sklave verkauft und so in die USA gebracht, wo er bis zu seiner Freilassung sehr harte körperliche Arbeit leisten musste. Nach der endgültigen Abschaffung der Sklaverei baute er sich mit den anderen ehemaligen Sklaven gemeinsam unter widrigen Bedingungen ein Dorf auf, in dem sie alte Traditionen ihrer Herkunft aufrecht erhielten - sein größter Wunsch, nach Afrika zurückzukehren, wurde ihm aber nie erfüllt. Oluale Kossola musste in seinem Leben unglaublich viele Entbehrungen ertragen. Auch nach seinem Dasein als Sklave währte kein Glück lange. Er verlor zu Lebzeiten all seine Familienmitglieder, war fortwährend mit Rassismus konfrontiert und starb als einsamer Mann. In den 1920er Jahren machte sich die Volkskundlerin und Anthropologin Zora Neale Hurston auf, um Oluale Kossola zu interviewen und so einen authentischen Bericht über das Erleben der Sklaverei, aber auch über das Gefühl des Entwurzelt-Seins und des Nirgendwo-Dazugehörens zu schreiben. Sie führte zahlreiche Gespräche mit Kossola und zwischen den beiden entwickelte sich fast so etwas wie Freundschaft, was sich auch im Ton, in dem das Buch gehalten ist, niederschlägt. Die Autorin hat die Worte so, wie sie aus Kossolas Mund kamen, aufgeschrieben, und so eine Nähe zu dem Zeitzeugen hergestellt, die beim Lesen oft weh tat und fast brutal wirkte. "Barracoon: Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven" ist ein Stück Zeitgeschichte, das unbedingt gelesen werden sollte. Das Buch ist nicht leicht zu verdauen, ist über den Bericht von Cudjo Lewis hinaus aber auch noch mit vielen weiteren Informationen gespickt, sodass man als Leser*in die Chance hat, das Geschriebene auch richtig einzuordnen. Es ist enorm wertvoll, wichtig und bereichernd, die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven eben aus seinem eigenen Mund mit seinen eigenen Worten zu hören - nicht aus dem Mund der Verkäufer oder Sklavenhalter. Erst fast ein Jahrhundert nachdem Zora Neale Hurston das Buch von und über Oluale Kossola geschrieben hat, wurde es auch tatsächlich veröffentlicht. Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe und kann es allen nur ans Herz legen, auch wenn es sich hier um keine leichte Kost handelt.

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„So viele Worte vom Verkäufer, aber kein einziges Wort von den Verkauften.“ Dieses spezielle Zeitzeugnis ist auf viele Weisen sehr besonders. Cudjo Lewis wurde Anfang der 1840er in Banté, Benin, Westafrika als Oluale Kossola geboren. Als 19-Jähriger wurde er mit vielen anderen seines Stammes unter den menschenunwürdigsten Bedingungen mit der Cotilda in die USA verschleppt - verkauft von den eigenen Leuten eines anderen Stammes. Als Cudjo lebte er im entfernten Amerika, in Mobile ein langes Leben als einer der letzten Überlebenden des Sklavenschiffes. Er wurde Ehemann und Vater, jedoch weilte kein Glück in seinem Leben wirklich lang, und so fühlte er sich oft sehr einsam. Sowohl als Sklave als auch als letztendlich freier Mann, nie konnte er sich seinen Traum erfüllen, in seine Heimat nach Afrika zurückzukehren. Er starb als freier, aber einsamer Mann, als einer der letzten afrikanischen Sklaven, als ein Mitgründer Africatowns. Hurston, Volkskundlerin und Anthropologin, interviewte Kossola in den 1920er Jahren. Sie gibt Kossola in Barracoon eine Stimme, teilt sein Leben als Denkmal für die Nachwelt. Zwischen den beiden entstand dabei eine besondere, freundschaftliche Beziehung, welche durch die Erzählweise der Autorin deutlich wird. Die Berichterstattung Kossolas ist authentisch und emotional. Ein gesondertes Kapitel wurde in der Originalsprache veröffentlicht, wodurch die Wortwahl und Aussprache Kossolas noch deutlicher wird. Hurston hat seine Geschichte in entsprechende Kapitel unterteilt. Es sind zwei Leben, die sie uns vorstellt: Kossolas echtes Leben in Afrika, seine Wurzeln, Kultur und Familie sowie Cudjos Leben in Mobile, in dem er versucht hat, sich und seiner Familie ein Leben aufzubauen, ohne seine Wurzeln dabei zu vergessen. Seine Sehnsucht nach Afrika wird dabei immer deutlich. Erst im Jahr 2016 wurde Hurstons Werk veröffentlicht, durch Deborah G. Plant. Mit ihrer ehrlichen Einleitung und einem Vorwort von Alice Walker beginnt das Buch, das Nachwort Plants und ausführliche Anmerkungen zum Buch schließen es ab.

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>>Keine leichte Kost<< Dass es sich hierbei um keine leichte Lektüre handelt, sollte niemanden überraschen. Doch es ist nicht nur der Inhalt, das Leben von Oluale Kossola, das tief beeindruckend ist und bewegt. Es ist auch der Aufbau vom Buch selbst, der einen sofort spüren lässt, dass man hier etwas wirklich Wichtiges in den Händen hält. In diesem Buch treffen nämlich viele beeindruckende Stimmen aufeinander, zum einen und vorneweg natürlich Oluale Kossola, dann die Herausgeberin Deborah G.Plant, die dem Betroffenen immer wieder zugeredet und das ganze Werk nicht nur unterstützt, sondern später auch noch kommentiert hat und natürlich Zora Neale Hurston, die die Interviews geführt und zusammengetargen hat. Es ist keine typische Biographie und das soll es wahrscheinlich auch gar nicht sein. Es ist vielmehr eine Ansammlung von Erinnerungen, Eindrücken und Emotionen, die Oluale Kossola in seinem Leben gemacht hat und die ihn geprägt haben. Das Ganze sorgt dafür, dass man teils einen neuen Blickwinkel erhält, sich in Situationen wiederfindet, die man sich vorher nicht hätte vorstellen können und die einen tief berühren und noch lange Zeit in einem nachklingen. (Oluale Kossola hat in Amerika den Namen Cudjo Lewis erhalten. Da er aber auch in dem Interview mit Zora Neale Hurston es eigentlich vorzieht bei seinem afrikanischen Namen genannt zu werden, mache ich das in diesem Beitrag auch.) >>Wie ein Sturm<< Natürlich werden in diesem Buch viele grauenhafte Faktoren und Ereignisse genannt, im Großen und Ganzen beschäftigt es sich aber mit Oluale Kossolas Leben von Anfang bis Ende – wodurch natürlich auch die Zeit danach eine große Rolle spielt. Auch hier musste der Mensch mehr durchstehen, als es irgendjemand sollte und mir ist wirklich das Herz gebrochen. Dass das Alles aber irgendwo teilweise zusammenhängt wird gar nicht unmittelbar im Text genannt, sondern ist eine Erkenntnis, die nach dem Lesen immer wieder durchsickert. Dadurch kann es durchaus sein, dass man beim Lesen im ersten Moment eine andere Wirkung wahrnimmt, als die, die sich später einschleicht, was ich absolut bemerkenswert und faszinierend finde. So wird dem Leser nicht nur die Möglichkeit geboten Einblick in eine Geschichte aus einer so furchtbaren und grausamen Zeit zu bekommen, um besser zu verstehen und zu lernen, sondern man merkt auch einen bestimmten Prozess bei sich selbst, der lange anhält. Ein wirklich beeindruckendes Buch, das mich beim Lesen selbst schon sprachlos zurückgelassen hat, aber auch jetzt nach einer Weile keinesfalls an Wirkung verloren hat. FAZIT Barracoon – Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven bietet einen Zeitzeugenbericht, den es so nicht mehr geben wird. Es ist ein beeindruckendes und wichtiges Gesamtwerk, das noch lange nachklingt, gerade auch weil die Thematik nicht leicht zu verarbeiten ist und viele Denkanstöße in Gang bringt.

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Oluale Kossola war etwa 19 Jahre alt als er 1859 durch dahomeische Krieger gefangen und als Sklave an amerikanische Sklavenhändler verkauft wurde. Er überlebte die Barracoons. Er überlebte die Mittelpassage, die Überfahrt von der Westküste Afrikas nach Amerika, auf der Clotilda, dem letzten Sklavenschiff, das die menschliche Fracht unter unmenschlichen Bedingungen transportierte. Er überlebte etwas mehr als fünf Jahre als Sklave, bis er 1865 in die Freiheit entlassen wurde. In Amerika bekam Kossola den Namen Cudjo Lewis. 1927 besuchte die afroamerikanische Autorin und Anthropologin Zora Neale Hurston über einige Monate Kossola und ließ sich von ihm seine Lebensgeschichte erzählen. Erst lange, sehr lange nach Kossolas und Zora Neale Hurtons Tod – im Jahre 2018 - wurde dieses eindringliche, erschütternde Zeitzeugnis verlegt und veröffentlicht. Barracoon – das sind die gefängnisartigen Barracken, in denen die gefangengenommenen Männer und Frauen gepfercht wurden, wo sie bis zu ihrem Verkauf und der Überfahrt nach Amerika ausharren mussten. Barracoon - das ist die Geschichte von Kossola, den man deportiert, entmenschlicht, versklavt hat, dem man die Heimat, die Familie, Freiheit und den Namen genommen hat. „Cudjos Own Story" war ein wissenschaftliches Projekt der Anthropologin Zora Neale Hurston. Ein bemerkenswertes Dokument menschlicher Unmenschlichkeit. Es sind Kossolas eigene Worten, die unvergleichlichen und authentischen Sprache eines Mannes, der als letzter Überlebender in Afrika geboren war, das Massaker von Dahomey (im heutigen Benin) überlebte, der über ein unglaubliches Erinnerungsvermögen verfügt. Eines prägte sich Zora Neale Hurston nachhaltig ein: „Die Weißen hatten meine Leute in Amerika in Sklaverei gehalten. Sie hatten uns gekauft, das ist wahr, und uns ausgebeutet. Woran ich aber schwer zu schlucken hatte, war die unabweisliche Tatsache: Meine eigenen Leute hatten mich verkauft und die Weißen hatten mich gekauft.“ Seine Erzählung über seine Kindheit und Jugend, über das Leben in Afrika ist voller Details. Auch die Zeit der Freiheit beschreibt Kossola facettenreich. Als er mit anderen befreiten Sklaven Africatown aufbaute, wo nur in Afrika geborene Männer und Frauen lebten. Dass es auch einen enormen Unterschied zwischen ihm und den seinen zu den in Amerika geborenen ehemaligen Sklaven gab. Berührend erzählt er von seinen Kindern, seiner Frau und der Einsamkeit nach deren Tod. Über seine fünf Jahre als Sklave verliert er nur sehr wenige Worte. „Hart ran genommen“ wurde er, er bekam neue Schuhe, dann wurde er in die Freiheit entlassen. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass das menschliche Erinnerungsvermögen viele dunkle Flecken hat, wenn es um die schlimmsten Dinge geht, die einem widerfahren können. Kossola verspürte über all die Jahre eine ganz intensive Sehnsucht nach Afrika, zurückzukehren war ihm aus vielerlei Gründen nicht möglich. Als Zora Neale Hurston von ihm eine Fotografie anfertigen wollte, machte er sich für das Bild zurecht. Er trug seinen besten Anzug und hatte die Schuhe ausgezogen. „Ich will aussehen wie in Afrika, weil das ist, wo ich sein will.“ Seit der Fertigstellung des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung musste fast ein ganzes Jahrhundert vergehen. …die davon aufgeworfenen Fragen zu Sklaverei, und Freiheit, Habgier und Ruhmsucht, Selbstbestimmung und unserer gemeinsamen Menschlichkeit (sind) heute so wichtig wie zu Kossolas Lebzeiten.

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