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Rezensionen zu
Die Traumdiebe

Cherie Dimaline

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Ich bin von der Geschichte begeistert. Ich liebe "Die Traumdiebe" Cherie Dimaline hat sich damit in mein Herz geschrieben. Die Charaktere sind mir sehr sympathisch und ich konnte jedem sehr gut verstehen. Es war so interessant, ich konnte und wollte das Ebook nicht aus der Hand legen und musste immer weiterlesen. Auch das Cover ist so schön gestaltet. Ich liebe dieses Blau und finde es sehr passend zum Buch. Die Traumdiebe bekommt von mir wundereschöne 5⭐

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"Das Leben der Menschen hatte sich komplett verändert. Und sie wurden immer kränker, nur dieses Mal im Kopf. Sie hörten auf zu träumen. Und ein Mensch ohne Träume ist nichts als eine Maschine mit kaputtem Messgerät." (Die Traumdiebe, S. 120) Inhalt: Das Leben von Frenchie ist hart und entbehrungsreich. Im Kanada nach der Klimakatastrophe wird sein Volk erbarmungslos gejagt, um ihm das zu nehmen, was sie als letzte Menschen auf der Erde bewahrt haben: Die Fähigkeit, zu träumen. Nach dem Verlust seiner Familie schlägt sich Frenchie zunächst alleine in den Wäldern durch, bis er auf eine andere Gruppe von Ureinwohnern trifft, die ihn bei sich aufnimmt. Doch die Gefahr in Form der Traumdiebe der Regierung ist allgegenwärtig... Meine Meinung: Ich habe ca. 100 Seiten gebraucht, um wirklich in die Geschichte eintauchen zu können. Die Hintergründe werden erst nach und nach aufgedeckt und leider sind einige Fragen offen geblieben. So wurde meiner Meinung nach nicht ausreichend erklärt, was es mit den Träumen und den Plänen der Regierung wirklich auf sich hat. Mit Frenchie gab es einen Protagonisten, mit dem ich sympathisieren konnte, auch die anderen Mitglieder seiner Familie wurden gut charakterisiert und die schreckliche Verfolgung der Ureinwohner war stets präsent. Die aufkeimende Liebe zwischen Frenchie und Rose wurde sehr zart beschrieben und hat mir gut gefallen. Der Schreibstil war insgesamt wortgewaltig und bildhaft, für mich hätten es an manchen Stellen ein paar weniger detailreiche Vergleiche sein dürfen, da ich das Buch so teilweise etwas anstrengend zu lesen fand. Die Grundidee der Geschichte finde ich wirklich spannend, leider hadert es für mich etwas an der Umsetzung. Für mich ist "Die Traumdiebe" somit eine interessante Dystopie mit wichtigen Themen, die jedoch viele Fragen offen gelassen hat und mich nicht zu einhundert Prozent erreichen konnte. Zuletzt möchte ich gerne noch anmerken, dass ich mir aufgrund der Beschreibungen einiger schlimmer gewalttätiger Szenen eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches gewünscht hätte.

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„Frenchie's Geschichte ist herzzerreißend, charakterstark und tief berührend“ Worum es in der Geschichte geht: Kanada's Natur ist nach Umweltkatastrophen zerstört., die Gewässer sind stark verschmutzt, das Klima hat sich verändert und die Menschen haben, bis auf wenige, die Fähigkeit zu träumen verloren. Frenchie gehört zur Minderheit der Träumenden und ist somit ein wichtiger „Rohstoff“, denn es wurde eine Möglichkeit entwickelt die Träumenden zu „verwerten“, um den Nicht – Träumenden zu helfen ihren Makel zu beheben. Wie der Rest seines Volkes – den Ureinwohnern Kanadas – sind auch er und sein Bruder auf der Flucht vor den „Anwerbern“ die seines gleichen jagen, fangen und letztendlich töten. Nachdem er schon Mutter und Vater verloren hat verliert er auch noch seinen Bruder an die „Schulen“ und steht ganz alleine da. Er tut was ihm sein älterer Bruder immer wieder eindringlich ans Herz gelegt hat, er flieht Richtung Norden. Halb verhungert und schwer krank findet ihn eines Tages eine kleine Gruppe von Flüchtigen im Wald und nimmt sich seiner an. Frenchie überlebt und findet in seinen Rettern eine neue Familie, mit der er Richtung Norden vor den „Anwerbern“ flieht. Immer wieder gibt es neue persönliche Herausforderungen und Gefahren die sie gemeinsam überstehen müssen und nirgends ist die kleine Gruppe wirklich sicher. Viele Schicksalsschläge gibt es wegzustecken, die Frenchie zu einer Entscheidung zwingen. Mein erster Eindruck zum Buch: Das Cover ist wunderschön und etwas ganz besonderes. Es ist kreativ und strahlt eine unbeschreibliche Atmosphäre aus. Beim betrachten habe ich lange überlegt was hier nicht so richtig passt und dann ist mir aufgefallen, das das Bild erst Sinn ergibt, wenn man das Cover auf den Kopf stellt. Denn Unten ist Oben. Ab hier war mir klar das in diesem Buch eine tolle Geschichte stecken muss und so war es dann auch. Schreibstil und Lesefluß Cherie Dimaline hat einen wahnsinnig lebendigen und mitreißenden Schreibstil. Ich habe ihre Worte nicht nur gelesen, ich habe sie erlebt und gefühlt. Ich hatte klare Bilder vor Augen, so extrem anschaulich und durchdringend beschreibt sie die Umgebung und ihre Protagonisten. Sie arbeitet sehr viel mit Metaphern und das gefällt mir immer besonders gut. Die Kapitel haben Überschriften, die einem eine Ahnung davon geben worum es im Abschnitt gehen wird und führt einem so Stück für Stück durch Franchie's Geschichte. Dieses Buch liest sich wundervoll, dank dem unkomplizierten Sprachstil. Wenn ich die Zeit gehabt hätte, wäre ein Tag für deise Geschichte kein Problem gewesen. Zur Geschichte: Der Einstieg in die Geschichte war vom ersten Wort an ergreifend für mich. Die Traumdiebe ist keine Dystopie im klassischen Sinne, der „Held“ kämpft nicht, zumindest nicht offensichtlich. Er flieht und versucht in einer grausamen Welt zu überleben. Es geht darum wie die Menschen unter extrem Bedingungen fühlen, denken und handeln. Das macht die Geschichte zu etwas ganz besonderem. Das erlebte wird aus Frenchie's Perspektive in der Ich-Form erzählt, was einem dem Protagonisten gleich viel näher bringt. Die Geschichte ist auf ihre Art fesselnd, mitreißend und spannend. Schon nach dem ersten Kapitel hatte ich Tränen in den Augen, so sehr hat es mich berührt. Im Mittelpunkt steht die kleine Gruppe von 10 Personen und Cherie Dimaline erzählt nicht alles sofort, nach und nach erfährt man die Geschichte der einzelnen Protagonisten, der Ureinwohner Kanadas, wie es zu den Naturkatastrophen kam und welche Auswirkungen sie auf die Menschheit hat. Die Charaktere: Es würde den Rahmen sprengen jetzt auf jeden einzelnen Charakter einzugehen, aber so viel steht fest obwohl es einige waren war es überhaupt kein Problem den Überblick zu behalten und sie alle zu mögen. Frenchie und seine neue Familie sind bis auf's kleinste Detail ausgearbeitet und regelrecht echt. Jeder von ihnen ist etwas ganz Besonderes. Es war von der ersten Seite an ganz einfach zu den Protagonisten eine Verbindung aufzubauen und mich von ihren Schicksalen, Hoffnungen und Wünschen berühren zu lassen. Es sind oft kleine Details, die sie durch und durch menschlich machen. Es wurde ganz klar transportiert um was für Menschen es sich handelt und wie wichtig ihnen Nächstenliebe und ihre Werte sind. Auch die Charakterentwicklung, speziell bei Frenchie, hat mich immer wieder ganz deutlich spüren lassen was für ein hartes Leben er führt und wie es sich auf ihn auswirkt. Meine Meinung: „Frenchie's Geschichte ist herzzerreißend, charakterstark und tief berührend“ Der Einstieg in die Geschichte war vom ersten Wort an ergreifend für mich. Die Traumdiebe ist keine Dystopie im klassischen Sinne, der „Held“ kämpft nicht, zumindest nicht offensichtlich. Er flieht und versucht in einer grausamen Welt zu überleben. Es geht darum wie die Menschen unter extrem Bedingungen fühlen, denken und handeln. Das macht die Geschichte zu etwas ganz besonderem. Dieses Buch ist etwas ganz, ganz besonderes. Es fing beim kreativen Cover an und hörte dann nicht mehr auf mich zu begeistern. Ich war ab der ersten Seite gefesselt. Die Charaktere, das Setting und die Atmosphäre die hier transportiert werden haben mich emotional umgehauen. Durch den lebendigen und anschaulichen Schreibstil konnte ich jedes Detail regelrecht spüren. Die Protagonisten, ihre Gefühle und ihre Handlungen waren so echt und teilweise herzzerreißend, dass ich öfter als mir lieb war Tränen in den Augen hatte. Die Gemeinschaft, die hier beschrieben wird ist herzerwärmend und so lebendig das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Diese Geschichte geht unter die Haut und regt zum nachdenken an. Ich habe zwar nicht ganz verstanden warum es für „den weißen Mann“ lebensnotwendig ist zu träumen, aber das ist mir auch egal. Die Gefahr durch die „Anwerber“ bietet letztendlich nur den Rahmen für diese emotionale, tiefgründige Geschichte über Liebe, Familie und Werte. Die echte Spannung läuft auf Charakterbasis und den herzzerreißenden Schicksalen, die jeden der Gruppe Richtung Norden führt. Ich hoffe sehr das es noch einen weiteren Band geben wird, denn ich möchte gerne noch viel, viel mehr über Frenchie und seine Familie lesen.

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Gestaltung: Ich finde das Buch optisch total ansprechend. Die verschiedenen Blautöne passen richtig gut zu der Traumthematik und der Regen und die Feder fangen die Stimmung des Buches richtig gut ein. Auch ohne Schutzumschlag sieht es richtig toll aus und im Vergleich zum Original mag ich das deutsche Cover tausend Mal mehr! Darum geht's: Die Geschichte spielt in Kanada in der Zukunft. Es ist von einer Klimakatastrophe die Rede und die meisten Menschen haben verlernt zu träumen, weshalb diese Fähigkeit ein kostbares Gut darstellt. French als einer der Ureinwohner Nachkommen kann träumen und wird deshalb von Traumdieben gejagt. Als wäre das Überleben in diesem dystopischen Zukunftsszenario nicht schon schwierig genug... Idee/Umsetzung: Dass immer mehr Bücher, gerade im Dystopie Bereich, die Klimaproblematik aufgreifen, ist in Anbetracht unserer derzeitigen Situation total nachvollziehbar und wichtig, um auf das Thema in unterhaltsamer Art und Weise aufmerksam zu machen. Das gelingt der Autorin hier einerseits irgendwie schon, da sie in erschreckenden Bilder von der zukünftigen Welt mit Umweltkatastrophen wie Erdbeben sowie Krankheiten erzählt, andererseits aber nicht wirklich eingeordnet wird, wie genau es dazu kam. Die bedrückende Atmosphäre dieser neuen Welt kommt aber in jedem Fall rüber. French führt ein sehr anstrengendes Leben, das geprägt ist vom bloßen Überlebenskampf, Flucht und der Suche nach essen und einem halbwegs sicheren Quartier. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und unkompliziert, weshalb ich schnell in die Geschichte hineingefunden habe und Frenchs Welt vor meinem inneren Auge erwachte. Am Stil habe ich nichts zu meckern und die 300 Seiten scheinen erst einmal recht wenig zu sein, ziehen die Geschichte dafür aber nicht unnötig in die Länge und sind für die Geschichte angemessen. Die Figuren fand ich insgesamt ziemlich angenehm und habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet. French erzählt uns seine Geschichte und ist ein guter Protagonist, der über die Zeit wächst und mir ziemlich sympathisch war. Auch die anderen Figuren und die eingestreute Liebesgeschichte haben mir im großen und ganzen gut gefallen, wobei ich nicht sagen kann, dass sie mir nach dem Lesen noch lange in Erinnerung bleiben werden. Den Schauplatz Kanada fand ich persönlich spannend, weil ich dazu bisher wenig Bezug hatte und einige interessante Themen aufgegriffen werden, wie z. B. so etwas wie Ahnenforschung, Kultur und dass man schätzen sollte, woher man stammt. So bekam das Buch eine weitere Ebene und etwas mehr Tiefgang. Insgesamt kam zwischendrin durchaus Spannung auf, insgesamt passiert aber nicht wahnsinnig viel, da es halt um den Alltag in dieser grausamen Welt geht. Das Buch hatte einige schöne Momente, insgesamt würde ich es als durchschnittlich beschreiben, sowohl sprachlich als auch von der Handlung her. Fazit: Wer die Idee von Traumdieben spannend findet und gerne Einblicke in eine düstere Survival Dystopie haben möchte, ist hier sicherlich an der richtigen Adresse. Ich persönlich habe mir ein paar mehr Ecken und Kanten bei den Figuren und vielleicht einen originellen Plot Twist gewünscht, aber insgesamt ist das Buch dennoch eine ganz gute Dystopie und dürfte einigen Dystopie Fans bestimmt gut gefallen.

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"Die Traumdiebe" ist eine faszinierende Dystopie, die das Leben nach einer Klimakatastrophe beschreibt. Leider ist das Geschehen über das "Davor" sehr vage dargestellt und so wird der Leser sich nur in Vermutungen auslassen können. Dadurch wirkt die Story mitunter sehr blass, da sie sich lediglich in Verfolgung und dem Überlebenswillen der Flüchtenden auslässt. Mich hätte sehr interessiert, wieso das Grauen, welches ich nun ausgesetzt bin, ihren Anfang genommen hat. Die indigen Völker, auf die nun Jagd gemacht wird, um ihnen unter barbarischen Umständen ihre Träume zu berauben, sind vom Alter her komplett verschieden und dennoch ist ein starker Zusammenhalt erkennbar. Es ist absolut krass, wie Missgunst entsteht und Urvertrauen verloren gehen. Es sind die kleinen und großen Helden, die "Die Traumdiebe" lesenswert machen. Die Hintergründe sind wie schon erwähnt nicht erkennbar und daher dauert es einige Seiten, um mit der Story warm zu werden, die letztendlich davon erzählt, wie Menschen zusammen agieren müssen, die sich vorher nicht kannten und nun als bunter Haufen versuchen zu überleben. Es ist oftmals hart, da sie verfolgt werden, um ihrer Träume beraubt zu werden. Hinzu kommt Hunger, Kälte und das fehlen von Geborgenheit. Familien werden auseinander gerissen, verraten, verkauft. Die Autorin hat sich laut meinen Mutmaßungen mit der kanadischen Geschichte auseinandergesetzt, die indigen Völker in Kanada betreffend. Auch dort wurde unter physischer und psychischer Gewaltanwendung in sogenannten Internaten (im Buch wird es als Schule benannt) versucht ein Umdenken in Kultur und Verhalten zu erzwingen. Letztendlich ist "Die Traumdiebe" eine Dystopie, die wie in diesem Genre üblich, sehr brutal und verachtend dem Menschen gegenüber. Die Story ist nicht immer übersichtlich, sodass ich eine Leseempfehlung an junge Leser_innen ab 14 Jahren nicht zustimmen kann. Ich würde das Lesealter, höher ansetzen, auch wenn Schriftbild und kurze, knackige Kapitel einem Jugendbuch angemessen erscheinen. Die Story selbst empfinde ich als überfordernd, da das Grauen und das Sterben sehr hochgehalten wurde. Insgesamt eine gut durchdachte Story, die ich mir hier und fundierter erzählt gewünscht hätte, aber dennoch überzeugt hat. Es fehlt mir ein klein wenig Schönheit innerhalb der Geschichte, die auch durch die eingestreute Liebesbeziehung nicht aufgewertet werden konnte.

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Inhalt: Durch die Folgen der Klimakatastrophe haben die Bewohner Kanadas nach und nach die Fähigkeit verloren zu Träumen. Einzig die indigene Bevölkerung besitzt diese Gabe noch und wird daher von der Regierung gejagt. So trifft Frenchie, der bereits seine Familie und sein Zuhause verloren hat, auf eine Gruppe anderer Ureinwohner mit denen er gemeinsam versucht zu überleben. Mir gefällt die Umschlaggestaltung des Buches wirklich gut, die „umgedrehte“ Landschaft hat irgendwie schon etwas Träumerisches an sich und passt auch zu der ruhigen Geschichte, die das Buch enthält. Das Buch spielt vorwiegend im Wald und erzählt davon, wie die Gruppe es schafft zu überleben, enthält aber auch viele Geschichten der Mitglieder, durch die ein bisschen Klarheit über die Auslöser der Situation, aber auch über die verschiedenen Wege, wie sie zueinander gestoßen sind geschaffen wird. Die Protagonisten sind alle für sich durch bestimmte Eigenschaften hervorgestochen und besonders Frenchie hat während des Buches eine große Charakterentwicklung durchgemacht und übernimmt mit der Zeit immer mehr Verantwortung für die Gruppe. Seine Beziehung zu Rose war mir dabei jedoch etwas zu kurz beschrieben, da hätte ich mir mehr Vorgeschichte gewünscht. Trotzdem waren die Handlungen der Gruppe eigentlich immer nachvollziehbar und ich konnte bei jedem Schicksalsschlag mit ihnen mitfiebern oder mitleiden. Besonders gut hat mir die Thematik rund um den Rassismus und die Verfolgung gefallen, durch die man einiges über die Bräuche der verschiedenen indigenen Gruppen erfahren hat, jedoch auch das Thema des Verlustes der kulturellen Identität und der Versuch der Weitergabe von Traditionen an die jüngere Generation im Fokus standen. Die eigentliche Handlung rund um die Träume ist für mich aber etwas zu wenig gewesen. Es wurde kaum erklärt, wie es zu der Situation gekommen ist oder warum sie für ihre Träume gejagt werden, da hätte ich mir definitiv noch ein bisschen mehr Erklärungen gewünscht. Insgesamt war es aber ein schönes ruhiges Jugendbuch, dass sich total flüssig lesen ließ und einige wirklich schöne Passagen hatte. Es zeigt, dass man nicht Blutsverwand sein muss um eine Familie zu sein, wie wichtig es ist Hoffnung und ein Ziel zu haben und regt zum Nachdenken an. Obwohl es eine Dystopie ist, werden viele Themen behandelt, die für die indigene Bevölkerung auch ohne das Fehlen von Träumen Realität sind, weshalb ich es gut finde, dass in einem Jugendbuch der Fokus auf die Vertreibung, den Verlust von Kultur und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung gelegt wird. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Sterne, da mir zwar die Thematik und die Grundhandlung gefallen haben, ich mir aber mehr Rahmenerklärung und Worldbuilding gewünscht hätte. Ich hoffe, dass dies in der Fortsetzung, an der die Autorin aktuell arbeitet noch geschehen wird.

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Das dystopische Setting und der mystische Touch der Träume und der Möglichkeit, diese zu stehlen, haben es geschafft, dass ‚Die Traumdiebe‘ der kanadischen Autorin Cherie Dimaline auf meiner Wunschliste gelandet ist. Die Auszeichnung mit zahlreichen Preisen hatten endgültig meine Neugier geweckt. Und dann das.. Die ersten 100 Seiten (von nur 300) kam ich nicht ins Buch. Doch Durchhalten hat sich allemal gelohnt! Spannend und fesselnd erzählt die Autorin von der Flucht durch Kanada, das mit dem Kanada wie wir es kennen, nichts mehr gemein hat. Wir folgen als Leser Francis, Spitzname Frenchie, einem sechszehnjährigen Jungen, der seine ganze Familie verloren hat. Auf der Flucht vor den sogenannten Anwerbern stößt er schließlich auf eine Gruppe Menschen, die ihm eine neue Familie wird. Diese Gruppe von neun Leuten ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Stämme, alt und jung, ein gleiches Feindbild: die Neuankömmlinge, die ihrem Land den Namen Kanada gegeben haben. Diese Neuankömmlinge brachten Krankheit und Tod, nahmen den Ureinwohnern ihre Identität und ihren Glauben, ihre Unschuld, ihr Lachen und ihr Leben. Als sich die Ureinwohner irgendwann doch wieder berappelt hatten, begann der Kampf ums Wasser. Und das frischeste Wasser gab es auf Stammesgebiet. So tobten nach und nach nicht nur Kriege an den Flüssen und Seen, sondern auch in den Städten der Welt. Als das Wetter auch noch in Dauerregen umschlug, Länder und Inseln im Meer versanken, waren die Ureinwohner Kanadas in alle Winde zerstreut, auf der Flucht vor dem kanadischen Ministerium der Träume. Denn das können nur noch die Ureinwohner: träumen. Durch die unterschiedlichen Charaktere entsteht eine sehr heterogene und interessante Gruppe, vereint durch Angst, Einsamkeit und die Flucht. Zwei Erwachsenen und sieben Kinder zwischen sechs und 18 Jahre, jeder mit seiner eigenen traurigen Geschichte. Wie schwierig es ist, in solchen Zeiten Menschen zu finden, denen man vertrauen kann, zeigt sich im Laufe des Buches. Doch unsere Gruppe ist wie eine Familie. Auch wenn sie nicht blutsverwandt sind, würden sie trotzdem ihr Leben füreinander lassen. Sie helfen anderen, wo sie können, denn in der Wildnis sollte man niemanden seinem Schicksal überlassen. So lehrt dieses Buch Freundschaft, Loyalität und Hilfsbereitschaft genauso wie Verrat und Heimtücke. Denn viele möchten auf der Seite der Sieger stehen und liefern ihr eigenes Volk ans Messer. Es wird nie explizit erwähnt, wann die Geschichte spielt. Einzig der Hinweis, dass Frenchies Mutter 2027 geboren wurde und ihre Versichertenkarte 2049 ausgestellt wurde, gibt uns ein vages Zeitfenster vor, das nicht in allzu weiter Zukunft liegt. Vor allem das Szenario um die Wasserknappheit finde ich sehr realistisch. Bei unserer heutigen Ressourcenverschwendung und der weltenweiten Produktion von Konsumgütern auf Kosten der Natur könnte ich mir gut vorstellen, dass sich ein nächster Weltkrieg um Süßwasser drehen wird.Wie die Ureinwohner auf der ganzen Welt von Neuankömmlingen behandelt wurden ist nicht dystopisch, sondern das lehrt uns die Vergangenheit in den USA, Australien usw. Ich bin vor allem deswegen schlecht ins Buch gestartet, da ich anfangs ziemlich verwirrt vom Status Quo war. Erst nach und nach wird erklärt, wie es zu der menschenverachtenden Lage gekommen ist. Ein Zeitsprung, den ich seitenlang nicht erkannt hatte, tat sein Übriges. Aber als ich dann langsam den Überblick gewonnen hatte, konnte ich die Geschichte in ihrer gesamten Härte und Brutalität genießen. Denn das ist sie: hart, brutal und menschenverachtend. Und gerade in solchen Zeiten fallen Menschen auf, die einander helfen, die gegen das System kämpfen und die sich mit den Gegebenheiten nicht abfinden möchten. Man sehnt sich nach Geborgenheit, Freundschaft und Liebe. Und genau das finden wir auch in einer Welt, die so grausam ist wie die der ‚Traumdiebe‘. 4 Sterne.

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„Wenn man einen Menschen oder ein Volk töten will, muss man nur seine Träume zerstören, so wie die Weißen es mit den Indianern machen: ihre Träume, ihre Magie, ihre Schutzgeister töten.“ (William S. Burroughs) Wir befinden uns in einer postapokalyptischen Welt, irgendwann in der Zukunft: Nachdem der Mensch die Ausbeutung der weltweiten Ressourcen endgültig auf die Spitze getrieben hat, wird die Erde von zahlreichen Klimakatastrophen geplagt. Im Kampf ums Überleben, verlieren die meisten Menschen ihre Fähigkeit zu träumen, weshalb von nun an auch noch auf die letzte verbliebene Kostbarkeit Jagd gemacht wird: Das Träumen. Mit ihrem Roman Die Traumdiebe (…20 im Heyne-Verlag) legt Cherie Dimaline eine spannende Mischung aus Dystopie und Abenteuerroman vor, die sich in ihrem Schrecken, den sie beim Leser hervorzurufen vermag, durchaus mit Werken wie Ray Bradburys Fahrenheit 451 oder George Orwells 1984 vergleichen lässt. Dennoch ist das dystopische Element nur eine Seite dieser vielseitigen Erzählung. Es ist ebenso eine Geschichte über Liebe, Hoffnung und die Macht der Phantasie. „Das Leben der Menschen hatte sich komplett verändert. Und sie wurden immer kränker, nur diesmal im Kopf. Sie hörten auf zu träumen. Und ein Mensch ohne Träume ist nichts weiter als eine Maschine mit kaputtem Messgerät.“ Die Fähigkeit zu träumen ist in der neuen Welt ebenso selten wie gefährlich. Das muss der junge Frenchie schmerzvoll erfahren, als seine gesamte Familie von den sogenannten Anwerbern in die ‚Schulen‘ des Landes gezerrt wird, wo ihnen ihre Träume in einer qualvollen Prozedur, die niemand zu überleben scheint, genommen werden. Von nun an schlägt Frenchie sich alleine durch die Wildnis Kanadas, bis er völlig entkräftet von Miigwans und seinen Mitstreitern gefunden wird, die ihn bei sich aufnehmen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind die Ureinwohner des Landes und haben als einzige nicht ihre Träume verloren, weshalb sie zunächst nichts anderes tun können, als so weit wie möglich vor den Anwerbern zu fliehen. Es beginnt ein ständiges Katz- und Mausspiel zwischen denjenigen, die noch eine Verehrung für die alten Traditionen und Legenden in sich tragen und denjenigen, die die ganze Welt ökonomisiert und damit zerstört haben. Es ist ein ungleicher Kampf, der viele Opfer fordert, der aber auch beweist, dass es sich lohnt, um diejenigen, die man liebt, zu kämpfen. „Und ich erkannte, solange es noch Träumende gab, würde es uns niemals an Träumen mangeln. Ich erkannte auch, dass wir alles füreinander tun würden, für das Kommen und Gehen, für den größeren Traum, den wir gemeinsam teilten. Einfach alles.“ Die Autorin hat mit Frenchie und seinen Freunden eine Vielzahl unterschiedlichster Charaktere geschaffen, die jedoch alle eines gemeinsam haben: ihren Mut und ihre Opferbereitschaft. Jeder wäre bereit für den anderen zu sterben und dennoch könnten sie unterschiedlicher nicht sein: Da ist zum einen die alte Minerva, die verwirrt erscheint und doch der wichtigste Schlüssel zu den alten Legenden ist, die dieser Erzählung so unglaublich viel Magie verleihen. Außerdem ist da der weise Miigwans, der die Gruppe voller Weitblick anführt. Und natürlich gibt es noch die rebellische Rose, in die Frenchie sich unsterblich verliebt. Die Frage ist: Wird ihre Liebe den extremen Bedingungen standhalten? Dimaline hat mit ihrer Erzählung über Gut und Böse einen Spannungsbogen geschaffen, der bis zur letzten Seite und sogar darüber hinaus bestehen bleibt. Zwar werden einige zentrale Fragen beantwortet und Handlungsstränge zu Ende erzählt, jedoch hat die Geschichte trotzdem ein relativ offenes Ende. Im Klappentext heißt es dazu, dass die Autorin bereits an einer Fortsetzung sowie an Filmadaption des Stoffes arbeite. Man darf also sehr gespannt sein, wie es mit diesen vielseitigen Charakteren weitergeht. Die Traumdiebe – Eine großartige Erzählung über Mut, Hoffnung, Selbstlosigkeit sowie die Kraft der Mythen und Träume.

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