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Rezensionen zu
Die Tote in der Sommerfrische

Elsa Dix

Viktoria Berg und Christian Hinrichs ermitteln (1)

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Historienkrimis sind ein zunehmend beliebtes Genre. Spätestens seit Volker Kutscher seine Gereon Rath Reihe im Berlin der verklingenden Weimarer Republik ansiedelte und damit ungeahnte Erfolge feiern durfte, finden sich Nachahmer. Elsa Dix zum Beispiel, die ihren Erstling 1912 spielen lässt und somit zeitlich ansiedelt unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. Spielstätte ist die ostfriesische Insel Norderney, von der die in Düsseldorf lebende Autorin sagt, es sei die Insel, auf der sie am liebsten ihre Urlaube verbringe. Die alte Architektur habe in ihr die Idee zu dem Krimi reifen lassen. So weit so gut. Ich glaube ihr ja, wenn sie in eineinhalb Seiten (!) Danksagung schreibt, der Stadtarchivar der Insel habe sie ausführlich über das Norderney des Jahres 1912 informiert. Mag ja sein. Aber leider hat Frau Dix es nicht verstanden, das in Atmosphäre umzusetzen. An keiner Stelle im Buch hatte ich das Gefühl, mich im Jahr 1912 zu bewegen. Im Gegenteil. Es war vielmehr so, als führten mich zweitklassige Schauspieler, die in die Mode der Belle Epoque gesteckt worden sind und sich darin bewegten und sprachen wie Aufziehpuppen, durch eine Kulisse. Der karge Hinweis auf den wenige Monate vor der Zeit, in der der Roman angesiedelt ist, erfolgten Untergang der Titanic oder den Einsturz einer Landungsbrücke in Binz auf Rügen, bei der 17 Menschen starben, sind nicht geeignet, das Zeitkolorit zu färben und den Lesern die Atmosphäre jener Epoche zu vermitteln. (Hier noch eine Klugscheißerei am Rand: Das Unglück in Binz war Anlass, die DLRG ins Leben zu rufen.) Das liegt möglicherweise an den vergeblichen Bemühungen von Dix, ihren Akteuren zeitgemäße Sprache in den Mund zu legen. Dabei beweist sie weder ein glückliches Händchen noch viel Geschick. Die sprachlichen Unterschiede zwischen Adel, Großbürgertum und Arbeitern vermag sie nur unzulänglich herauszuarbeiten. Etwas Studium der Schriften der Mann-Brüder Thomas und Heinrich hätte viel dazu beitragen können. Sie missachtet außerdem den semantischen Wandel von Begriffen von damals zu heute. Es sei nur ein Beispiel genannt. Sie verwendet den Begriff „vor Ort“ in der Bedeutung, die sich in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten bildete: „sich an Ort und Stelle zu befinden“. Tatsächlich bedeutete vor fast 110 Jahren „vor Ort“ – ein Begriff, der aus Sprache der Kumpel, der Bergleute, stammt – sich unter Tage aufzuhalten. Und zwar dort „vor Ort“, wo Kohle oder Erz abgebaut werden. Vor allem beherrschte das Großbürgertum und der Adel von 1912 noch die damals geltende deutsche Grammatik. Etwas, womit sich die Elsa Dix von 2020 schwer tut. Etwa in dem sie den Konjunktiv II mehrheitlich in der sprachlich-ästhetisch fragwürdigen Form mit „würde“ bildet, statt die korrekte konjugierte Verbform zu verwenden, der häufig auch noch der passende altertümliche Klang anhaftet und damit schon wieder zeitgemäß wäre. Damals wusste man auch, dass ein deutscher Satz nach Subjekt – Prädikat – Objekt aufgebaut ist. Ein Satz wie dieser: „Und da haben Sie Ihre Eltern allein reisen lassen?“ bedeutet, dass die angesprochene Viktoria tatsächlich ihre Eltern allein wegfahren ließ. Gemeint ist aber tatsächlich, dass die Eltern ihre Tochter ohne Begleitung in die Sommerfrische reisen ließen. Wenn‘s die Autorin (leider) nicht beherrscht, sollte man zumindest vom Lektorat, spätestens vom Korrektorat erwarten, dass diese sinnentwertenden Formulierungen richtig gestellt werden. Gleichzeitig biegt sich Elsa Dix die Realität zu Beginn des 20. Jahrhunderts so zurecht, wie sie glaubt, sie zu benötigen. Da ist Viktoria Berg, aufsässige Tochter eines Staatsanwalts. In der dem Großbürgertum entstammenden jungen Frau schlummert der Drang nach Unabhängigkeit in einer Zeit, in der die Freiheit der Frauen von ihren Männern vorgegeben wurde. Und diese Unabhängigkeit erhofft sich Viktoria Berg erhalten zu können, indem sie Lehrerin wird. Dabei missachtet Dix, dass es zu dieser Zeit ein Lehrerinnen-Zölibat gab. Ein, natürlich von Männern geschaffenes, Verbot für Lehrerinnen zur Eheschließung. Heiratete eine Lehrerin dennoch, verlor sie ihre Privilegien wie Beamtenstatus und Pension. Und natürlich den Job. Eine Diskriminierung, auf die Elsa Dix mit keinem Wort eingeht. Und das, obwohl sie sich sonst über vieles, zu Recht, echauffiert. Zwar erwähnt sie den Begriff „Lehrerinnen-Zölibat“, allerdings so lala nebenher, ohne es kritisch zu hinterfragen und ziemlich am Ende des Buches. Und es erweckt den Eindruck, als sei ihr dieses diskriminierende Edikt erst sehr spät zugeflüstert worden. Zu spät, um es noch sinnbringend in das weit fortgeschrittene Manuskript einzufügen. Soweit zu den mangelnden Recherchen über das Jahr 1912, das politisch vor allem geprägt war vom Säbelrasseln Europas am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Davon erfährt man jedoch nichts. Kein Wort auch von den Olympischen Spielen, die zu dieser Zeit in Schweden ausgetragen wurden, kein Hinweis auf den in Deutschland umstrittenen Gerhart Hauptmann, der im Dezember des Jahres den Literaturnobelpreis erhielt. Dafür umso mehr Worte um einen Fotoapparat des Typs „Kodak Brownie“ – ein Gerät aus Pappe, das damals zwei Mark kostete – mit dem der Journalist Christian Hinrichs über die Insel eilt, um im Auftrag des Chefredakteurs der „Frau von Welt“ einen Bericht über die wohlhabenden Sommerfrischler auf Norderney zu schreiben. Dabei stößt er auf die Leiche von Henny. Sie treibt im Meer, aber weder Christian noch Viktoria glauben daran, dass Henny Selbstmord beging. Noch dazu, da Viktoria Henny kennt, die einst im Berg‘schen Haushalt lebte und der Viktoria Nachhilfe in Lesen und Schreiben erteilte. Und auch Christian ist ein Aufsässiger, der mit den Konventionen bricht und statt wie sein Vater im Schlachthaus die Schweinehälften zu zerteilen, lieber Journalist wird. Allerdings trägt er ein düsteres Geheimnis mit sich, das zwar im Verlauf des Buches gelüftet, nicht aber gelöst wird. Und so erfährt man nicht, auf welches Schicksal Christian Hinrichs zusteuert, als er die Insel in Richtung Hamburg verlässt, wo er sich für den Tod eines Polizisten verantwortlich glaubt. Wem das Zeitkolorit gleichgültig ist, wer eine Liebesgeschichte mag, in der der pleite gehende Adel seine schwindenden Privilegien schamlos ausnutzt und wo der Standesdünkel auch familiäre Zwietracht sät, der ist mit der auch sprachlich leichten Kost von Elsa Dix Erstling gut bedient.

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In eine andere Zeit zurück versetzt

Von: Mama14

15.04.2020

Ich bin von diesem Buch jetzt nicht so begeistert. Liegt vielleicht auch daran,dass ich eigtl. keine Bücher lese, die in der Vergangenheit spielen von 19..... Fand es auch sehr in die Länge gezogen. Im großen ganzen ein Kriminalroman.

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Tolles Buch aber schwer zu lesen

Von: Irene

07.04.2020

Der Inhalt des Buches ist sehr interessant, aber schwer zu lesen. Musste verschiedene Passagen nochmals lesen. Hat daher nicht so Spass gemacht. War etwas enttäuscht. Meine Tochter hat es auch gelesen und war der gleichen Meinung.

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Leichte Unterhaltung

Von: Babette

01.04.2020

Ein leichter Roman für laue Sommertage. Für meinen Geschmack werden die Charaktere nicht genug herausgearbeitet, die Hauptpersonen hätten mehr „tiefe“ verdient. Trotzdem ein netter Krimi, eine Fortsetzung würde ich lesen.

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Nicht so mein Buch

Von: Franziska

22.03.2020

Inhaltsangabe spare ich mir wie immer, dafür gibt es den Klappentext. Das Buch ist auf jeden Fall solide geschrieben, die Handlung schlüssig, passt soweit alles. Ich durfte dies Buch vorab lesen, daher habe ich es fertig gelesen. Mich sprachen leider weder die Personen noch die Handlung richtig an. Alles ein bisschen zu konstruiert und aufgesetzt, der angedachten Zeit, in der die Handlung spielt, nicht immer angepasst. Das ist aber ja nur meine persönliche Meinung, anderen wird es sicher gefallen, daher nur 3 Sterne.

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Ein Mord am Strand

Von: SophieLin

20.03.2020

Das Buch „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix ist interessant und gut geschrieben. Die Geschichte wird aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Viktoria Berg und Christian Hinrichs versuchen gemeinsam den Mord der jungen Henny aufzuklären. Dabei stoßen sie schnell auf Schwierigkeiten und dunkle Geheimnisse. „Vorsicht Spoiler!“ Am Ende gelingt es ihnen den Mörder zu stellen und es bleibt offen, ob die beiden einander wiedersehen und weitere Fälle zusammen aufklären werden. Der Krimi erzählt die Geschichte auf einen spannende Art und bringt einem auch historisch gesehen den Anfang des 20. Jahrhunderts näher. Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen nach dem Täter suchen. Insgesamt gebe ich dem Roman drei von fünf Sternen.

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Inselfeeling

Von: Anna Ah

19.03.2020

Die Tote in der Sommerfrische ist ein solider Krimi für alle, die historische Romane und/oder das Inselgefühl Norderneys lieben. Elsa Dix versetzt uns Leser in die Zeit um 1912. Das Frauenbild dieser Zeit wird authentisch transportiert, gleichzeitig fiebert man auf der Suche nach dem Mörder mit. Kennt man das heutige Norderney, ist es eine schöne Leseerfahrung, so auch das historische Norderney kennenzulernen.

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Die Tote in der Sommerfrische von Elsa Dix

Von: Katharina

13.03.2020

Rezension zu „Die Tote in der Sommerfrische“ von Elsa Dix Bei diesem Buch handelt es sich um einen historischen Krimi, der auf Norderney im Jahr 1912 spielt. Es geht um Christian Hinrichs, welcher eigentlich als Journalist tätig ist, und Viktoria Berg, einer unabhängigen Frau. Die beiden begegnen sich das erste Mal am Strand, als Christian eine tote Frau aus dem Meer zieht und Viktoria die Leiche wiedererkennt, denn sie kannte sie noch aus Kindheitstagen. Mit der Hilfe von Christian stellt sie Nachforschungen an, denn an der Vermutung der Polizei es handle sich um Selbstmord zweifelt sie von Anfang an. Unter der Adelsgesellschaft stoßen die beiden auf verdächtige und dunkle Geheimnisse… Mir hat das Buch zwar gefallen, jedoch fand ich es an einigen Stellen etwas langweilig. Das Buch ist unheimlich gut recherchiert und man merkt, dass die Autorin sich mit allen historischen Aspekten gut auskennt. Man wird direkt in das Leben im Jahr 1912 zurückkatapultiert und meiner Meinung nach scheint alles sehr akkurat beschrieben, wobei ich hier anmerken muss, dass ich mich in Geschichte eher weniger gut auskenne ;). Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Sprecherstimmen der beiden Protagonisten kann man gut unterscheiden. Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die gerne historische Krimis lesen.

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