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Rezensionen zu
Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

Ottessa Moshfegh

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Ihr kennt doch sicher diese bleierne Müdigkeit. Das Gefühl, wenn die Augen schon brennen und drücken, sich kaum noch offen halten lassen? Wenn man gähnen muss, bis es in den Ohren knackt und im Kopf rauscht?! Tiefe, bleischwere Müdigkeit. Obwohl diese oft mit einem leeren Akku verbildlicht wird, fühlt Müdigkeit sich für mich eher so an, als wäre es etwas, was mich überflutet und schwer auf mich legt. Genau so schwer hat sich auch die Stimmung in „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ von Ottessa Moshfegh auf mich gelegt. Im Roman will die Protagonistin ein Jahr lang möglichst durchgehend schlafen. Das Leben tut ihr so weh, ist so verwirrend und anstrengend, dass sie es nicht mehr aushält, wach zu sein. Sie will endlich Ruhe in ihre Gedanken bringen, nicht mehr ständig um die immer gleichen Sorgen kreisen. Schließlich ist Schlaf doch Ruhe, schwereloses und (wenn man nicht wie ich wild träumt) gedankenloses Schweben. Sie fragt sich, ob ihr Leben überhaupt noch gelebt werden kann, einzig dieser erholsame Schwebezustand des Schlafs scheint ihr Rettung zu sein. Dabei geht es vor allem um Verlust: der Verlust der Eltern, der Beziehung, der Hoffnung ins eigene Leben und wichtiger Menschen. All diesen Themen kann und will sie sich nicht mehr stellen. Zumindest nicht sofort. Vielmehr hofft unsere ich-Erzählerin darauf, nach einem Jahr der Ruhe und Entspannung mit erfrischten Gedanken und neuem Mut aufzuwachen. Ob ihr das gelingt und ob es wirklich so leicht ist, so viel Zeit wie möglich im seligen Schlaf zu versinken, verfolgen wir im Verlauf dieser wirklich ungewöhnlichen Geschichte. Passend zum Thema ist übrigens auch der Aufbau des Romans sehr einlullend. Es werden ermüdend lang und ausführlich die Medikamente aufgezählt, die sie nimmt und die Tage ähneln sich natürlich sehr. Ich war mehr als ein Mal am Ende der Lektüre selbst so müde, wie die Protagonistin es gern sein möchte. Wirklich unangenehm war mir übrigens die ableistische Sprache. Es werden immer wieder ableistische Beleidigungen in den Text eingestreut. Das hätte in der Form nicht sein müssen. Und warum ist es der Autorin so wichtig zu betonen, wie wunderschön die Hauptfigur ist? Wäre ihr Schlaf weniger attraktiv, wenn sie übergewichtig und/oder nicht normschön wäre? In meinen Augen wäre es gerade verständlich, wenn Menschen erschöpft und „ermüdet“ vom Leben sind, die überall Abwertung und Diskriminierung erfahren.

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Mein Jahr der Ruhe und Entspannung - Ottessa Moshfegh (übersetzt von Anke Caroline Burger). Diesen Roman hat man eine Weile wirklich überall gesehen, wohl nicht zuletzt weil das Thema so gut in die Zeit des Lockdowns gepasst hat und jetzt habe ich Moshfeghs Roman auch endlich gelesen. Nach einigen schlimmen Erfahrungen und dem Tod ihrer Eltern beschließt die Protagonistin ein Jahr lang eine Art Winterschlaf zu halten, um nach dieser Zeit ihr Leben in neuer Frische anzugehen. Dafür lässt sie sich eine Unmenge an unterschiedlichen Schlaftabletten verschreiben, um nur gelegentlich aufzustehen und sich etwas zu essen holen zu müssen. Ein paar Punkte haben mir besonders gut an dem Roman gefallen: 1. Die Protagonistin beschreibt und bewertet ihr Umfeld, meist nicht besonders freundlich, und die Darstellung von einer eher unsympathischen Frauenfigur als Protagonistin hat mir sehr gefallen. 2. Alles an dem Roman ist überzeichnet. Von der Therapeutin, die der Protagonistin ohne Ende Tabletten verschreibt und welche diese einnimmt wie Tic Tacs, bis zur Beschreibung der Kunstgalerie in der unsere Protagonistin gearbeitet hat. Vor allem die überspitzte Darstellung von moderner Kunst fand ich amüsant. 3. Moshfegh schafft es Depression nicht romantisierend darzustellen, sondern realistisch abzubilden welche Formen sie annehmen kann. Ich glaube nicht, dass das Buch jedem gefallen wird, denn es ist sehr ruhig, aber wer interessiert ist an einer Charakterstudie mit etwas dunklem Humor ist hier richtig.

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„Süßer Schlaf! Nichts bereitete mir so viel Freude, schenkte mir so viel Freiheit und gab mir die Macht, geschützt vor dem Elend meines Bewusstseins, zu fühlen, zu denken, zu träumen.“ Vielen lieben Dank an das @bloggerportal und den @btb_verlag, dass wir „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ von Ottessa Moshfegh, einer der radikalsten und aktuellsten Stimmen der US-amerikanischen Literatur lesen durften! [kostenloses Rezensionsexemplar] Anfang des neuen Jahrtausends beschließt eine attraktive, intelligente, finanziell abgesicherte junge New Yorkerin, deren Leben nach außen hin interessant und perfekt erscheint und der die Türen zur Welt offen stehen, Winterschlaf zu halten. Sie sehnt sich nach einem „Jahr der Ruhe und Entspannung“, in dem sie unterstützt durch einen potenten Medikamentencocktail aus Beruhigungsmitteln, Schlaftabletten und Antidepressiva hofft, der als belanglos empfunden (Schein-)Welt zu entkommen und wie neu geboren wieder aufzuwachen, unbelastet von ihrer Vergangenheit und der Realität. Die totale Betäubung als Erlösung von der Welt, um Glück und Gelassenheit zu finden. Unterstützt wir sie dabei von einer skurrilen und nicht gerade kompetent erscheinenden Psychologin, die ihr immer mehr Tabletten verschreibt. Die namenlose Protagonistin verschläft den Großteil der Zeit, unterbrochen nur von schlafwandlerischen Episoden, in der sie Nahrung aufnimmt oder zugedröhnt in Clubs geht, online dem Konsum frönt oder auch Fernsehen schaut. Die Realität lässt sich nicht aussperren, auch in Form ihrer besten Freundin Reva, die einen eigenen Satz an Problemen mitbringt. Die Grundidee des Romans ist originell und außergewöhnlich. Eine Frau, die schläft. Es passiert äußerlich nicht viel, aber man taucht tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin ab. Sie ist arrogant, gemein und egozentrisch ohne Ende, wahrlich keine Sympathieträgerin. Gefühlsarm und distanziert und doch hat mich diese Figur berührt. Man folgt ihrem Selbstzerstörungssog. Ihre Überforderung, Unsicherheit und ihre Depression und Desillusionierung werden greifbar. Diese Eigenaufgabe und Verzweiflung, aber auch der grenzenlose Egoismus ihres Verhaltens sind schwer zu ertragen. Ottessa Moshfegh zeichnet das vielschichtige Panorama einer Depression. Und doch ist es nicht nur die depressive Flucht vor der Realität, die Daseinsverweigerung der Protagonistin sondern auch eine bissig-ironische Kritik an der belanglosen Oberflächlichkeit und Egozentrik unserer Gesellschaft. Ich muss sagen, dieser Roman lässt mich ambivalent zurück. Das Konzept des Winterschlafs als Flucht vor dem Leben ist einzigartig und aktuell, wer wünscht sich nicht zuweilen und gerade momentan eine Auszeit. Wie verlockend klingt es, traumwandlerisch Gefühle, Erinnerungen und Anforderungen auszublenden, zu schlafen und am Ende dieser Katharsis wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen und von jeglichem Ballast befreit zu sein. Und wie wenig realistisch. Und wie wenig erstrebenswert erscheint es in der Form, wie die Protagonistin ihren Ausstieg aus der Welt zelebriert. Zudem hat die Autorin mir einen neuen und tiefen Blick auf psychische Erkrankungen ermöglicht. Aber ich habe das Buch streckenweise als langatmig und zu abstrus empfunden und war abgestoßen von der Protagonistin in ihrem permanenten tranceartigen Zustand, die so gleichgültig, selbstsüchtig und visionslos ist. Ein radikal-düsterer Roman voll bösem Humor, zuweilen vulgär, der sich flüssig liest und definitiv zum Nachdenken anregt. „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ ist keine leichte Lektüre zum Entspannen, sondern subtil und aufwühlend. Ein Roman, der im Gedächtnis bleibt.

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Eine junge Frau in New York entscheidet sich einen "Winterschlaf" zu halten. Sie schluckt ein Medikament nach dem anderen, um alles um sie herum vergessen zu können, in der Hoffnung nach dem Schlaf als neuer Mensch aufzuwachen. Die Vorstellung ein Buch zu lesen indem eine Frau nur schläft, hat mich unglaublich neugierig gemacht. Es hat sich herausgestellt, dass es so viel mehr ist als nur Schlaf. Es wirkt beinahe, wie eine Flucht vor der Depression, die sie in der Realität erwarten könnte. Berechtigterweise kann man sagen, dass ihr Leben an dem Punkt nicht besonders war bzw. hat sie einige Traumata, die sie versuchen muss zu verarbeiten, doch sie findet einen Ausweg in den Medikamenten. Der Gedanke an einen so langen Schlaf war für mich sehr befriedigend und ich fand es gleichzeitig sehr faszinierend so einen Plan auszuarbeiten. Mir hat die Idee sehr gefallen, so sehr das ich sogar selber über einen Winterschlaf nachgedacht haben. Na gut vielleicht nicht mit den ganzen Medikamenten aber ist die Vorstellung nicht total toll einfach mal zu schlafen, und das Tage lang?! Im mittleren Teil des Buches empfand ich teilweise Langeweile, obwohl es da immer wieder zu Konfrontation und ein Blick in die Vergangenheit kommt. Ihre langen Ausführungen sind mir manchmal zu viel gewesen, doch zum Ende hin hat es mich noch mal richtig gefesselt. Der Ausgang des Buch ist der Wahnsinn, so vielschichtig und emotional. Es ist alles auf diesen einen Moment abgestimmt, was das Ende geradezu perfekt macht. Ich habe das Buch mit einem guten Gefühl beendet und finde die Vorstellung eines Winterschlafes immer noch faszinierend und einzigartig. Ottessa Moshfegh schreibt mit einer wunderschönen detaillierten Art und Weise, das sich das Buch in einem Rutsch lesen lässt. Den Charakter der jungen New Yorkerin stellt sie unglaublich genau dar und macht ihn auf ihre eigene Art und Weise interessant.

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Das Buch ist das erste, das ich von der Autorin gelesen habe. Ein wirklich sehr außergewöhnliches und gutes Buch. Schauplatz ist New York und wir lernen eine junge gutsituierte und gebildete Frau gutsituierte und gebildete kennen (Name bleibt unbekannt), die sich für eine Zeit aus dem Leben zurückziehen will, um zu schlafen in der Hoffnung wenn Sie wieder aufwacht ein anderes Leben zu haben. Die Protagonstin geht zu einer sehr suspekten Psychiaterin, die ihr entsprechenden Medikamente verschreibt, also Beruhigungsmittel, Antidepressiva u.a. Sie hat auch wache Momente, in denen sie Dienge erlebt, wo sie Besuch von ihrer Freundin Reva bekommt... Der Schreibstil ist super zu lesen, sehr fesselnst und flüssig. Die Autorin, die auch das Buch Eileen geschrieben hat, schafft hier ein Setting, das zwar ruhig ist aber gleichzeitig sehr wuchtig ist mit dem was die Protagonistin mitsichträgt, erlebt und was in ihr vorgeht. Wir bekommen Einblicke in ihre Gefühlswelt und Gedanken. Hin und wieder fragte ich mich, warum sie sich das antut und warum sie so mit sich umgehen lässt. Es ist eine Geschichte voller Tragik, Verlust der Eltern, Drama, Selbstablehung, Flucht aus der Gefühlswelt. Es gab in der Mitte eine Phase, die ich etwas unnötig langgezogen fand und manchmal waren mir Szenen zu sexistisch und vulgär, aber villeicht wollte die Autorin diese Themen extra so platzieren. Das Buch konnte mich jetzt nicht voll und ganz begeistern, da mir das psychologische und das Ganze mit dem Schlaf etwas zu kurz kam, aber trotzdem ist es ein gutes Buch. Ein Buch, das mich auf jeden Fall beschäftigt, vielen Dank dass ich es lesen durfte!

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Eine junge New Yorkerin, schlank und schön, möchte immer mehr schlafen. Bei einer zwielichtigen Therapeutin, die sich nicht einmal merken kann, dass die Eltern ihrer Patientin tot sind, lässt sie sich jede Menge Medikamente verschreiben, auch experimentelle. Damit dehnt sie ihre Schlafphasen immer mehr aus, auf 12 dann 14 Stunden pro Tag. Sie vernachlässigt ihre Arbeit in einer Kunstgalerie, verliert jegliches Interesse an sozialer Interkation, beispielsweise mit ihrer besten Freundin Reva, und lässt sich immer mehr gehen. Mein Jahr der Ruhe und Entspannung von Ottessa Moshfegh ist ein Buch in dem nur wenig geschieht, aber viel gesagt wird. Ein Blick auf Depressionen, wie ich ihn noch aus keinem Buch kenne. Mit einer unsympathischen Protagonistin, die einen dennoch berührt, gerade durch ihre kühle, gefühlsarme Art. Immer mehr erfährt man über sie und über die Umstände, die sie an einen Punkt gebracht haben, an dem sie der Welt nur noch den Rücken kehren will. “Ich ertappte mich, wie ich mit angehaltenem Atem auf dem Sofa lag und die Staubflocken beobachtete, die von einem Luftzug über den Dielenboden gewirbelt wurden. Dann erinnerte ich mich kurz daran, dass ich lebendig war, und war auch schon wieder weg”. (Seite 82) In der Mitte hatte das Buch ein paar Längen, alles in allem hat es mir aber ungemein gut gefallen. Dazu trug auch der eingängig Schriebstil bei. Mein Jahr der Ruhe und Entspannung ist ein lohnenswerter aber ungeschönter Blick auf eine Frau und ihre mentale Gesundheit. Erschienen ist das Taschenbuch bei BTB, ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.

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„Mein Aussehen machte mich zur Gefangenen einer Welt, in der Aussehen mehr zählte als alles andere.“ Mitte Zwanzig, mit einem Abschluss in Kunstgeschichte und haufenweise geerbten Geldes nach dem Tod beider Eltern, igelt sich die Erzählerin in ihrem schicken Appartement an der Upper East Side ein und will nur noch schlafen. Beziehungsunfähig, lebensunfähig und ohne Vision von der eigenen Zukunft katapultiert sie sich mit Hilfe von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten in einen „Winterschlaf“, einen ständigen tranceartigen Zustand der Chemiebetäubung oder des Fernsehschauen, um sich von dem gefährlich oberflächlichen Dasein zu erholen, was sie das Leben nennt. „Mein vergangenes Leben wäre nichts als ein Traum, und ich könnte noch einmal ganz von vorn anfangen, ohne Reue, gestärkt von dem Glück und der Gelassenheit, die ich in meinem Jahr der Ruhe und Entspannung gewonnen hätte.“ Eine Überforderungssymptomatik, eine Unsicherheit und Depression, mit der ihre Psychiaterin Dr. Tuttle nicht umgehen kann. Sie fertig sie mit skurrilen Allgemeinplätzen ab und verschreibt ihr immer stärkere Medikamente. Ganze Tage verbringt sie schlafwandlerisch, geht einkaufen, feiern und trifft sich mit Menschen, ohne sich daran zu erinnern. „Irgendwie schien ich im Schlaf wach zu sei. Es war ein wunderbares Gefühl. Fast wie Glück.“ Sie lebt im Schlaf und schläft im Leben und ihre gesprächsfreudige Freundin Reva ist die einzige, die sich zu sorgen scheint, aber die geht ihr gehörig auf die Nerven. Bei der Beerdigung von Revas Mutter, einer durchschnittlichen Frau aus einfachen Verhältnissen, beliebt und vermisst, wird ihr klar, wie gestört ihre eigene Mutterbeziehung war. Diese abgrundtiefe Verzweiflung macht Ottessa Moshfegh schmerzlich greifbar, die Eigenaufgabe, die Kapitulation. Ich hatte das Gefühl, einem Selbstmord auf Raten beizuwohnen, einer Imitation der Mutter, die an einer Überdosis Tabletten starb. Erst ein letzter Gewaltakt, in dem sie mit Hilfe eines verachteten Künstlers eine Katharsis durchlebt, versetzt sie in die Lage, sich dem Leben wieder zu stellen. Ein bemerkenswertes aber auch verstörendes Buch, das dem Begriff „Depression“ eine völlig neue Dimension verleiht.

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