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Rezensionen zu
Der Store

Rob Hart

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Als erstes muss ich sagen, ich finde die Aufmachung vom Buch unglaublich gut gelungen. Es hat einen grell roten Buchschnitt und der Umschlag ist wie ein Karton vom Versandhaus gehalten! Absolut passend zum Thema. Der Barcode auf dem Cover besteht aus Händen, die, so scheint es für mich, nach dir greifen, um dich in die Cloud zu ziehen. Eine Anspielung darauf, wie schwer es ist, sich von der (bzw aus der) Cloud zu befreien. Mit 592 Seiten ist "Der Store" alles andere als leichte Kost, aber man kommt ab der Mitte gut voran. Vorallem das erste drittel aber zieht sich schon sehr. Wenn man dran bleibt, wird man belohnt. Rob Hart lässt uns in eine (gar nicht all zu weite) Dystopische Welt eintauchen, in der "Cloud" den Markt regiert. Den Arbeitsmarkt, den Verkaufsmarkt ... alles läuft über Cloud. Wir begleiten Paxton und Zinnia, die sich in der MohtherCloud beworben haben, um wegen zwei völlig verschiedenen Beweggründen, dort zu arbeiten. Schnell wird klar, es ist nicht alles Gold was glänzt. Cloud hat ein eigenes Bewertungsprinzip, welches Aufstiegsmöglichkeiten bietet, aber auch den sofortigen Rauswurf. Keiner deiner Schritte bleibt unbemerkt, wegen einer Trackinguhr, ohne die niemand seine Wohnung verlassen kann - so scheint es zumindest. Doch scheinbar scheint der Store zu bröckeln, denn es gilt für Paxton als Security Mitarbeiter ein internes Drogenproblem zu lösen. Für Zinnia heißt es laufen, packen, laufen, packen und noch mehr laufen und packen ... jeden Tag das gleiche. Doch deswegen ist sie eigentlich gar nicht im Store. Sie will ihre ganze eigenen Ziele verfolgen und Paxton kommt ihr da ganz recht. Zinnia ist mir von ihrem Verhalten oft eher unsympatisch, aber ich denke das war auch vom Autor so gewollt. Am Ende ist man einfach automatisch auf Paxtons Seite ... bis auch dort sich noch das Blatt wendet und eine alte bekannte seinen Weg kreuzt. Ab und zu bekommen wir Eindrücke, vom schwer kranken Cloud Erfinder Gibson Wells mit, der uns an seiner letzten Reise durch die MotherClouds auf einem Blog teilhaben lässt. Man merkt im Laufe der Story relativ schnell, wie schwer es scheinbar ist, sich wieder von Cloud zu lösen, wenn man erstmal drin ist. In der Außenwelt gibt es keine perspektive mehr. Die Städte sind tot. Im Store hat man ein Leben. Man hat eine Wohnung (eher einen Schuhkarton), eine Arbeit und viele Menschen um sich, die sich eigentlich überhaupt nicht wirklich wahrnehmen - was will man also mehr?! Ich möchte gar nicht näher auf den Inhalt eingehen, nicht zu viel spoilern. Rob Hart hat eine, zum Teil sehr beklemmende, Atmosphäre in seinem Buch geschaffen. Man hat oft das Gefühl sich auf etwas einzulassen, wo man nicht wirklich wieder raus kommt. Sich in die Fänge der Cloud zu begeben. Mich hat das Buch von der Umgebung und allem drum und dran sehr an den Film "The Circle" mit Emma Watson und Tom Hanks erinnert. Da musste ich mich zwischendurch echt zwingen, die Bilder aus dem Film beim Lesen des Buches aus dem Kopf zu kriegen. "Der Store" ist ein Buch, das vorallem für Dystopie Fans gemacht ist. Eine Zeit, die unsere Enkelkinder evtl genau so erleben könnten, wenn wir nicht bald etwas an unserer Art die Erde zu behandeln ändern. Sicherlich ist es kein neues Genre, denn sowas haben wir auch in 1984 von George Orwell gelesen, jedoch hat Rob Hart es geschafft, dies in die heutige Zeit zu transportieren und vorallem "real" zu schreiben, ohne auf Sience Fiction zurückzugreifen!

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Tatsächlich machte mich das doch eher schlichte Cover mit dem einfachen Barcode neugierig, und die ersten Meinungen der Blogger haben mich dann final überzeugt. Erzählt wird die Geschichte aus drei Sichten, die von Paxton, Zinnia, und Gibson. Zwischendurch gibt es noch andere kurze Sequenzen, die dann mal eine Werbung oder Ähnliches darstellen. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, weil er sich den Situationen und Stimmungen der jeweiligen Person immer anpasste. So konnte man als Leser mehr, und vor allem auch eher unbewusst, mitfühlen. So waren zum Beispiel die Kapitel von Gibson anfangs locker und ganz anders als eben die von Paxton, wenn er einen harten Arbeitstag hatte. Schon am Schreibstil konnte man die Stimmung erkennen, ohne dass ein einziges Wort darüber verloren wurde. Auch die Protagonisten haben mir gefallen, gerade da sie so verschiedene Ansichten und Vorhaben hatten, hatten sie doch auch relativ viele Ähnlichkeiten und so konnte beispielsweise auch eine kleine Romanze entstehen, die aber nie im Vordergrund stand, sondern die Geschichte sogar noch etwas aufgelockert hat. Darüber hinaus war die Handlung und besonders die Umstände des Buches sehr nah an unserer Realität. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Online Handel immer bedeutender wird, denn auch jetzt merkt man ja schon, dass immer mehr Läden schließen müssen, weil sie gegen große Ketten einfach nichts machen können. Diese Zukunftsvision ist zeitgleich aber auch sehr beunruhigend, denn tatsächlich könnte auch unsere Zukunft irgendwann so aussehen wie die von Paxton und Zinnia. Was die Spannung angeht, hat mir aber eindeutig etwas gefehlt. Ungefähr das erste Drittel des Buches war schlichtweg langweilig, weshalb ich mich auch schwer getan habe, wirklich viel am Stück zu Lesen, denn es passierte eben einfach nichts. Es gab viele wirtschaftliche Erklärungen und Einführungen in das System der Geschichte, was man meiner Meinung nach auch hätte kürzer ausfallen können. Dafür wurde es ab der Hälfte dann immer spannender, bis ich das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen konnte und wollte. Ich konnte nicht anders als mitzufiebern, dabei geschah die ein oder andere erschreckende Entdeckung in der Geschichte, Geheimnisse wurden enthüllt und Seiten gewechselt. Also ja, zum Ende hin wurde das Buch sehr gut! Alles in allem ist Der Store eine sehr gute, gar nicht so unrealistische Zukunftsdystopie, die anfangs zwar Schwächen hatte, diese aber mit einer spannenden, aufregenden zweiten Hälfte wieder einigermaßen gut machte.

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Meine Meinung Nachdem die Klimakatastrophe eingetreten ist und der Mensch die Erde fast gänzlich zerstört hat, gibt es ein paar Orte, an denen ein paar Auserwählte recht komfortabel leben können. Während in den Städten der Straßenkampf tobt und die Menschen um ihr Überleben kämpfen, werden die Bewohner der Cloud-Zentren medizinisch versorgt, haben ein sauberes Heim und können sich in Läden und Restaurants alles holen, was sie wollen. Warum dann nicht alle bei Cloud arbeiten und leben? Weil eben nicht jeder dafür geeignet ist. Dieses Buch hätte so gut sein können - aber leider hat der Autor zu viel verschenkt. Am Anfang war ich wirklich noch positiv gestimmt. Mir gefiel der Schreibstil und die Beschreibungen, der Leser wird ohne langes Geplänkel direkt in die Geschichte geworfen und die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Sicht der drei Protagonisten geschildert. Das mag ich ja wirklich gerne. Doch dann kam leider die Ernüchterung. Das erste Mal, als ich dachte, dass dann aber langsam mal etwas passieren könnte, war nach etwa 100 Seiten. Natürlich braucht man auch erstmal etwas Hintergrundwissen bei so einer Geschichte und bei fast 600 Seiten bleibt ja viel Raum, aber langweilen wollte ich mich eigentlich nicht. Als nach über 200 Seiten allerdings noch immer nichts passiert war, hätte ich das Buch am liebsten zurück ins Regal gestellt. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es vermutlich auch nicht bis zum Ende durchgehalten. Es passiert nämlich leider gar nichts. Zumindest gut zwei Drittel des Buches gibt sich der Autor Beschreibungen, Aufzählungen und unnötigen Nebensträngen hin, die es dem Leser wirklich schwer machen. Als Beispiel greife ich mir mal Zinnia raus. Sie arbeitet im Lager und muss bestellte Ware aus den Regalen holen und zu einem Förderband bringen. Auf Seite 131 werden hintereinander 87 Gegenstände aufgezählt, die sie zusammensuchen muss. Das liest sich einfach nicht schön und sorgte dafür, dass ich diese Stellen einfach übersprungen habe. Solche Stellen kommen tatsächlich öfter vor. Wecker. Duschradio. Buch. Digitalkamera. Buch. Handyladegerät. Schneestiefel. Sonnenbrille. Medizinball. Designer-Messengerbag. Tablet. Buch. Salzpeeling. Schlauchschal. Kneifzange. Ondulierstab. Vakuumiergerät. Weihnachtsbaumbeleuchtung. Packung Kugelschreiber. Set mit drei Schneebesen aus Silikon. Geräuschunterdrückende Kopfhörer. [...] (Seite 131) Im letzten Drittel ist dann endlich mal was los und es passiert was. Jetzt nicht unbedingt etwas, was mich vom Hocker gehauen hätte, aber immerhin irgendwas. So dankbar st man als Leser dann doch irgendwann. Mir hat der aktuelle Bezug sehr gut gefallen. Wir betreiben Raubau mit unserem Planeten und zerstören ihn langsam aber sicher, große Unternehmen machen kleine Geschäfte platt und der Mensch wird immer abhängiger von der Technik. Was ich lobend erwähnen will, ist die Aufmachung des Buchs. Es kommt ohne Schutzumschlag und durch diesen Packpapier-Look (der sich auch tatsächlich so anfühlt) erinnert es doch stark an ein Paket, das man nach Hause geschickt bekommt. Der Barcode mit den greifenden Händen passt absolut zur Geschichte und der farbige Buchschnitt ist selbstverständlich auch ein Highlight. Fazit Ein Buch, das mit seinem aktuellen Bezug wirklich wachrüttelt. Zumindest wachrütteln könnte, wenn man es denn dann auch tatsächlich bis zum Ende durchhält. Durch die Längen und viel Belanglosigkeit fällt das ziemlich schwer. Dieses Buch hätte wirklich richtig gut sein können, wenn der Autor das Potential nicht verschenkt hätte.

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Ein Roman der in ziemlich naher Zukunft spielen könnte. Der Mensch hat die Umwelt zerstört und man kann sich nicht mehr draußen frei bewegen. Alles wird nach Hause geliefert – aus der Cloud – dem Unternehmen wo Zinnia und Paxton einen Job finden. In der Cloud wohnen und arbeiten sie und es scheint als finden sie das auch gut so. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, in denen es um Paxton und Zinnia geht, je in der dritten Person Singular. Lediglich Gibson Wells, der Erfinder der Cloud macht da eine Ausnahme, er berichtet in der Ich-Form. Diese Aufteilung fand ich im Buch sehr gut, denn jeder sieht die Cloud aus einem andern Blickwinkel, was dadurch gut deutlich wird. In der Cloud gibt es Arbeit, Wohnraum, Freizeitangebote, medizinisch Versorgung und Essen für die Mitarbeitet. Jedoch werden diese auch stark kontrolliert. Dies soll den Leser wachrütteln. Schon jetzt werden tausende unserer Daten gespeichert und man kann mehr über uns sagen als uns lieb ist. Ich fand das Buch spannend und es löste schon gewisse Bedenken in mir aus, was unsere Zukunft angeht. Werden wir wirklich irgendwann unsere Umwelt komplett zerstört haben und in so etwas wie der „Cloud“ arbeiten? Ab Mitte bis Ende des Buches nahm die Spannung ein wenig ab, es passierte nicht mehr so viel, erst gegen Ende kam wieder etwas Spannung rein. Dennoch ist das Buch gut zu lesen und bekommt von mir solide 3/5 Sternen

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In seinem Roman »Der Store« (OT: The Warehouse) zeichnet Rob Hart eine beängstigende Zukunftsversion. Die Umwelt wurde durch den Klimawandel zerstört, ganze Innenstädte sind ausgestorben, ein Leben außerhalb klimatisierter Anlagen ist kaum noch möglich. Der Wirtschaftsgigant »Cloud«, ein Online-Versandhaus, hat die Monopolstellung inne und versorgt die Menschen mit Hilfe von Drohnen schnell und effizient mit allem, was gebraucht und gewünscht ist. Damit dies alles möglich ist, arbeiten Mitarbeiter rund um die Uhr in cloudeigenen Städten. Ihre Tätigkeiten, vor allem aber ihre Leistung wird getracked und mittels eines Rankings bewertet. Wer zu langsam ist, ist nicht wirtschaftlich und muss gehen. "Ich wollte ein Buch schreiben, das das Thema 'übermächtige Regierungen' aufgreift. Jeder fürchtet sich vor einem Kontroll-Staat wie in George Orwells '1984'. Aber ich denke, dass die Übermacht der Wirtschaft in Wirklichkeit immer mehr zum Problem wird." (Zitat: Rob Hart) Cloud erinnert – ob gewollt oder nicht – an Amazon, ein Gedanke, der mich während der Lektüre natürlich nicht losgelassen hat. Vieles, was hier beschrieben wird, existiert bereits so oder in ähnlicher Form. Macht man sich das erst einmal bewusst, schwingt ein mulmiges Gefühl beim Lesen mit, das einen nicht mehr loslässt. Hart weiß zu fesseln und auch zu schockieren und im Nachhinein betrachtet ist es fast schon eine Farce, dass ich ausgerechnet diesen Roman auf meinem Amazon Kindle gelesen habe. Seine Protagonisten sind Paxton, dessen eigenes junges Unternehmen durch Cloud zerstört wurde; Zinnia arbeitet in der Wirtschaftsspionage und lässt sich beim Giganten Cloud einschleusen. Und zu guter Letzt kommt auch Gibson Wells, der Gründer von Cloud selbst zu Wort. Er ist charismatisch und äußerst einnehmend, nimmt sich selbst dabei augenscheinlich gar nicht so wichtig und wirkt recht gönnerhaft. Ein wahrer Heilsbringer oder doch alles nur Fassade? Sein Leben – ein Musterbeispiel für Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen. Ein Mann, der bereits als Kind erkannt hat, dass man an sich selbst und seine Ideen glauben und sie in aller Konsequenz verfolgen muss. Viele seiner Argumente für Cloud klingen plausibel: Die langfristigen Ziele für die Umwelt und das Klima, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, Bewertung nach messbarer Leistung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit – alles macht irgendwie Sinn. Doch zu welchem Preis? »Denk daran, die Freiheit gehört dir, bis du sie aufgibst.« Ist ein fremdbestimmtes Leben denn noch menschenwürdig und überhaupt lebenswert? Und wenn doch der Markt bestimmt, sind es nicht wir – die Käufer, die den Markt darstellen? Wo hört Wirtschaftlichkeit auf und fängt Ausbeutung an? Welchen Preis zahlen wir (oder andere) für Bequemlichkeit und ständige Verfügbarkeit? Wichtige Fragen, die dieser Roman aufwirft, die Antworten darauf überlässt Hart dem Leser selbst und bleibt damit dem Grundsatz der Selbstbestimmung treu. Das gefällt. Der Fokus der Geschichte, nämlich die Misstände bei Cloud an den öffentlichen Pranger zu stellen, scheint sich mit fortschreitender Seitenzahl ein wenig zu verlieren, was einen bitteren Beigeschmack bei mir hinterlässt. Es erging mir ähnlich wie Paxton. Auch er verliert sein ursprüngliches Ziel augenscheinlich aus den Augen, ist gefangen im leistungsorientierten, eintönigen Hamsterrad von Cloud. Er wird so zum Opfer der Manipulation. Zinnia hingegen verfolgt ihren Plan zwar weiterhin, allerdings nicht stringent. Sie kann sich nicht gegen ihre eigenen Gefühle (das Menschsein) wehren, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Grenzen und Ziele verblassen und einige Fragen bleiben ungeklärt. An sich nicht schlimm aber eben auch irgendwie unbefriedigend. Fazit: Eine düstere Anti-Utopie, die aufrüttelt und nachdenklich stimmt, sich flüssig liest und zu fesseln weiß aber sich im Verlauf auch leider größtenteils in 0815-Thrillereffekten verliert.

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Einige Jahre ist es her, seit Gibson die Geschäftsidee überhaupt hatte: einen Store, in dem es alles, wirklich alles gibt, was das Herz begehrt oder was man im Alltag benötigt. Er beschäftigt unzählige Menschen und zwei von ihnen sind Paxton und Zinnia. Beide haben ganz frisch im Store namens Cloud begonnen, Paxton als Sicherheitsmann, Zinnia in den Lagerhallen. Langsam kommen die beiden sich näher, dabei sind sie eigentlich grundverschieden, doch nicht nur das, auch ihre Ziele bei Cloud sind grundverschieden. Je mehr die beiden bei Cloud im Alltag einsteigen, desto mehr wird klar, dass nicht alles hier so perfekt läuft, wie es nach aussen hin scheint. Meine Meinung Das schlichte Cover mit dem besonderen Barcode machte mich neugierig und klar, woran ich gleich bei dem Titel “Der Store” denken musste. Der Einstieg fiel mir dann hier auch relativ leicht, zumindest, was den Schreibstil betrifft, denn Rob Hart erzählt leicht und gut verständlich. Doch mir fehlte leider von Beginn an ein gewisses Grundtempo. Ich brauche nicht unbedingt permanent Action in einer Geschichte, aber hier fühlte es sich immer so an, als wurde mit zu vielen Worten erzählt, was man vielleicht mit mehr Tempo hätte rüberbringen können. Dabei gab es durchaus einige Momente, vor allem im Lagerbereich von Cloud, bei denen es mir eiskalt den Rücken runterlief, zum einen, wegen der furchtbaren Arbeitsbedingungen hinter dieser Firma, zum anderen, weil es einfach nur sehr realistisch klang, was der Autor da beschreibt. Im Grunde denke ich, dass wir uns auch heute schon sehr in diese Richtung bewegen, dass es dieses eine Unternehmen gibt, bei dem man nahezu alles erhält. Dementsprechend ist das Szenario, das hier gezeigt wird, nur allzu glaubwürdig. Erzählt wird das ganze dann auch unterschiedlichen Perspektiven, bei denen man zwei neue Cloud Mitarbeiter, Paxton und Zinnia, kennenlernt, aber auch den Mann hinter dieser Firma. Das wiederum fand ich sehr gut dargestellt, denn so lernte man zwar den Grundgedanken, den Ursprung hinter Cloud kennen, aber konnte auch die unterschiedlichen Seiten betrachten, wie es für Angestellte in solch einer Firma ist. Je mehr man in der Geschichte vorankam, desto mehr geriet man mit Paxton und Zinnia in den Alltagstrott. Genau so heißt auch einer der Abschnitte: man steht auf, man geht arbeiten, man schläft. Immer wieder der selber Rhythmus, immer wieder abrackern, damit man seinen Level nicht verliert, was immerhin dazu führen kann, nicht mehr bei Cloud arbeiten zu können. Dabei gibt es für die Menschen gar nicht mehr allzu viele andere Alternativen. Während man Paxtons und Zinnias Perspektive durch einen neutralen dritte Person Erzähler vorgestellt bekommt, erlebt man Gibson in der Ich-Perspektive. Auch das ist ein guter Schachzug des Autors, denn so erlebt man als Zuschauer das eigentliche Geschehen, während man glaubt, einen vermeintlich guten Mann hinter dem Geschäft zu lauschen. Das wiederum machte es mir sehr schwer, gerade Gibson neutral zu betrachten. Der Mann hat Krebs und nicht mehr lange zu leben. Das wird schon gleich auf den ersten Seiten klar und so gibt es immer wieder Momente, in denen er von seinem Beginn von Cloud erzählt, über seinen Intentionen, darüber, wie er glaubte, mehr aus seinen Mitarbeitern zu holen etc. Man hat hier defintiv das Gefühl, einem guten Kerl zuzuhören und dann bekommt man Zinnias und Paxtons Erlebnisse geliefert und diese sind ganz schön hart. Die Bedinungen unter denen sie bei Cloud arbeiten, wirken unmenschlich, aber halt einfach auch realitätsnah. Allerdings hätte ich mir hier einfach gewünscht, dass ich diese beiden Charaktere besser kennengelernt hätte. Leider blieben mir ihre Gefühle zu fern und ich konnte mich weder in sie hineinversetzen noch mit ihnen mitfiebern oder mitleiden. Schade, denn genau da ist wohl auch der Punkt, bei dem mir das Buch einfach zu langatmig wurde. Mein Fazit Kein Frage, die Darstellung und auch die Grundidee hinter “Der Store” waren beängstigend realistisch und zeigen ein Bild, von dem wir uns heute nicht allzu weit entfernt finden. Leider hatte ich insofern Schwierigkeiten, dass mir immer wieder zu wenig Tempo in die Geschichte gebracht wurde. Ich hatte nicht genügend Nähe zu den Charaktere aufbauen können, um hier richtig tief in die Geschichte gezogen zu werden, was sie letzendlich etwas spannungsarm machte.

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Cloud ist der weltgrößte Onlineshop. Gegründet von Gibson Wells, einem Mann mit großen Visionen. Der Kunde braucht sein Heim, aus Angst nach den Massakern des Black Friday, nicht mehr verlassen. Waren liefern Drohnen aus, somit sind die Highways der USA nicht mehr mit LKW's und Leuten auf dem Weg in die Einkaufszentren verstopft. Die Mitarbeiter leben auf einem großen Campus. Für alles ist gesorgt und niemand muss den Gebäudekomplex verlassen. Überwachungskameras gibt es fast keine, dafür muss aber jeder ein Cloud-Band tragen. Es regelt den Arbeitsablauf, ist Bezahlsystem, öffnet Türen und das Wichtigste, es zeigt das eigene Ranking an, das beim Absacken der Bewertung über die Weiterbeschäftigung entscheidet. Wer in diesem Unternehmen Arbeit findet, soll sich glücklich schätzen, muss aber vorab einen Aufnahmetest bestehen. So lernen sich Paxton und Zinnia kennen. Während Paxton zum Sicherheitsdienst eingeteilt wird, arbeitet Zinnia in der riesigen Lagerhalle. Sie beginnen eine Beziehung, haben aber unterschiedliche Beweggründe. Paxton hat eine Erfindung zum Patent angemeldet, wurde aber von Cloud überboten. Zinnia verhält sich zunehmend seltsam, denn niemand soll wissen, dass sie Industriespionage betreibt. Dieser packende Zukunftsthriller beschreibt, wie komfortabel es ist, sich mit einem Click auf den Bestell-Button sämtliche Waren ins Haus liefern zu lassen. Die Folgen sind verheerend: verödete Städte, Niedergang des Einzelhandels und die Monopolstellung eines Unternehmens, das die Preise bestimmt. Eine Firma, die ihre Arbeiter ausbeutet, buchstäblich aus Scheiße Geld macht, aber sich nach Außen als hilfsbereit, umweltbewusst, edel und gut darstellt. Ich finde, jeder sollte sein Konsumverhalten hinterfragen, denn die mögliche Realität, die im Buch aufgezeigt wird, ist erschreckend nah.

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Paxton hat alles in seinem Leben verloren und sieht keinen anderen Weg, als sich bei Cloud um einen Job zu bewerben, dem Unternehmen, dass ihn zuvor beruflich ruiniert hat. Trotz seines Widerwillens beginnt er bald, die Vorteile der Beschäftigung in der Mothercloud zu schätzen. Anders Zinnia, die gleichzeitig wie Paxton in der Mothercloud beginnt, aber einen ganz anderen Grund hatte, dien Job anzunehmen... Erzählt wird die Geschichte abwechselnd ais der Sicht von Paxton und Zinnia, unterbrochen durch kurze Zwischensequenzen aus der Ich-Perspektive von Cloud-Gründer Gibson. Im Hörbuch werden diese Perspektivenwechsel gekonnt durch verschiedene Sprecher betont. Inhaltlich hat mich "Der Store" vor allem zu Beginn stark an "Der Circle" von dave Eggers erinnert. Auch hier jagend die Angestellten der möglichst besten Punktebewertung ab, auch bei Cloud spielt sich das ganze Berufs- und Privatleben am gleichen Ort statt, wenn auch aus anderen Gründen als im Circle. Der Klappentext ist allerdings eher irreführend. Unter der Oberfläche brodelt es, Widerstand bildet sich? Vor Ort nicht wirklich. Und Paxton zweifelt keine Sekunde and Zinnia und der Aufrichtigkeit ihrer Gefühle. Auf welches Unternehmen der Autor Rob Hart mit Cloud anspielt, sollte wohl jedem schnell klar sein. Zum Nachdenken gebracht haben mich allerdings die Zwischensequenzen mit Gibson. Ist der wirklich überzeugt von all dem BS, den er da rauslässt? Oder redet er sich den Quatsch nur selber ein, damit er nachts überhaupt noch schlafen kann? Insgesamt fand ich die Handlung für ein Hörbuch von über 13 Stunden dann doch etwas mager. Es wird viel erzählt, aber wirklich viel passiert dabei eigentlich nicht. Während ich die Paxton-Sequenzen, gelesen durch den erfahrenen Simon Jäger, sehr mochte, konnte ich mit der Zinnia-Sprecherin Anna Carlsson weniger anfangen. Sie macht ihre Luftholpausen so ausgiebig, dass es sich auch mitten in einem Satz immer wie ein Satzende anhört, wodurch dann der Rest des Satzes irgendwie aus dem Nichts kommt (ergibt das überhaupt einen Sinn?). Mein Fazit Etwas wenig Handlung

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