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Rezensionen zu
Der Store

Rob Hart

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Von der Store habe ich mich eine Weile fern gehalten. Seit Dezember 2019 lag das gute Buch auf meinem SuB. Es kam mir immer so überwältigend vor, was die Seitenanzahl betrifft. Insgesamt bin ich jetzt jedoch froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn es war wirklich gut, auch wenn man einige Stellen hätte weg kürzen können. Rob Hart hat damit einen dystopischen Roman geschrieben, der mich ab einen gewissen Zeitpunkt aufgesogen hat. Eigentlich hatte ich mir dieses Buch damals schenken lassen, weil das Cover und der Buchschnitt so wunderschön waren. Jetzt ist auch der Inhalt so schön. Eine Mischung aus Amazon-Intrige und George Orwell. Die Story hat mir an sich gut gefallen. Der Spannungsbogen war recht flach gehalten und ging erst in den letzten Buchabschnitten richtig hoch. Das war aber keinesfalls schlimm. Es war dadurch ein Wohlfühlbuch ohne richtig großen Nervenkitzel. Der Beginn des Buches war schön und angenehm. Wir lernen zunächst Gibson kennen, der Gründer von Cloud und ein sympathischer junger Mann der viel Dreck am stecken hat. Er begleitet uns durch das gesamte Buch und erklärt immer mal wieder, was es mit Cloud und dem System auf sich hat. Das Coint-System oder auch das Raiting. Dadurch lernen wir viel mehr von der Welt auch wenn ich diese Teile am Ende häufiger übersprungen habe, da mich diese Informationen irgendwann nicht mehr wirklich interessiert haben. Die Hauptstory war dafür zu spannend. Der gesamte Mittelteil hat mir recht gut gefallen. Wo der Einstieg noch etwas schleppend war und mich nicht sonderlich angezogen hat, war der Mittelteil das genaue Gegenteil. Ich kann nicht sagen wann das war, aber ab einem gewissen Zeitpunkt, wollte ich immer weiter lesen. Nicht weil es auf einmal so spannend war. Viel mehr wollte ich Paxton und Zinnia weiter auf ihrer Reise begleiten und hoffte grundsätzlich, dass sie doch zueinander finden. Wie es ausgeht, sage ich euch hier natürlich nicht, dass wäre zu viel gespoilert. Das Ende kam dann doch recht überraschend. Alle offenen Fragen haben sich soweit aufgeklärt und trotzdem ist da ein Cliffhanger, der wohl niemals aufgelöst wird. Deswegen hat dieses Buch einen am Ende noch einmal aufgewühlt und es regt die eigene Fantasie an. Die Frage, wie es denn jetzt weitergeht, schwebt im Raum und geht erst einmal nicht weg. Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Anhand von Paxton konnte man besonders gut erkennen, wie leichtgläubig und manipulierbar die Menschen werden, wenn sie in einer Blase wie der Cloud leben. Paxton war für mich am Anfang jemand, der gut in den Wiederstand gepasst hätte. Allein sein Denken und die Vorgeschichte, über die man nach und nach mehr erfährt, lassen einen so von ihm denken. Im Laufe der fast 600 Seiten wandelt er sich jedoch enorm. Das nicht zum Negativen, er wurde viel mehr immer sympathischer. Es hat Spaß gemacht und Neugierde geweckt, wie es mit diesem Mann weitergeht. Deswegen ist er einer meiner Lieblingscharaktere im Buch. Zinnia war mir zunächst unsympathisch aber auch unberechenbar. Ich wusste zunächst nicht, was ich von ihr halten solle, aber auch dies änderte sich während dem Buch. Sie ist ein wacher, intelligenter Mensch und das ist gut so. Dadurch verfällt man selbst nicht in das Denken, dass die Cloud so wundervoll ist. Immer wieder hinterfragt man wegen der Protagonistin die gesamte Handlung. Ihre Entwicklung war ebenso ersichtlich wie die von Paxton und doch bleibt er mein Favorit. Die Nebencharaktere wie Dobbs und Dakota, welche vermehrt auftauchten, machten die gesamte Geschichte nach und nach spannend. Ohne sie, wäre das Buch nur halb so spannend gewesen. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, an manchen Stellen hätte man die Handlung kürzen können, da für die Länge des Buches doch recht wenig Spannung war, aber es war trotzdem ein interessantes und gutes Buch. Es erhält von mir 4 von 5 Sterne.

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Inhalt ich wollte „der Store“ unbedingt lesen, da ich Dystopien sehr gerne mag und neugierig war, wie der Autor dieses Thema angeht. Die Parallelen zwischen Amazon und der Cloud in diesem Buch sind deutlich zu erkennen. Es war erschreckend zu sehen, wie viel Macht die Cloud hat und wie schlimm es wäre/ist, wenn ein Wirtschaftsunternehmen in der Politik mitmischen darf. Inhaltlich möchte ich nicht zu viel Spoilern, dennoch fand ich den informativen und den erzählenden Teil sehr ausgewogen. Die Storyline war spannend aufgebaut, hatte allerdings ein paar Längen, wodurch die Spannung etwas verloren gegangen ist. Schreibstil Rob Hart hat sich ein sehr detailliertes System zu Aufbau und Funktionsweise der Cloud entwickelt. Man merkt, dass sehr viel Recherche und Überlegungen in dieses Buch eingeflossen sind, dennoch wurde man selten von zu vielen Details erdrückt oder gelangweilt. Auch die drei verschiedenen Sichtweisen waren weniger überfordernd, sondern eher aufschlussreich. Die Eintönigkeit des Arbeitsalltag zum Beispiel war sehr anschaulich dargestellt. Charaktere Den Wechsel zwischen den drei Charakterperspektiven fand ich sehr spannend. Ich mochte Zinnia überraschend gerne, sie hat hart gearbeitet für das was sie will. Aber Zinnia ist nicht nur eine Kämpferin, sie hat auch Gefühle, was sie sehr menschlich gemacht hat. Ich mochte sie tatsächlich noch ein Ticken lieber als Paxton, der vermutlich der Liebling der meisten Leser ist. Ihn mochte ich auch gerne, aber er war gelegentlich etwas zu weich für meinen Geschmack. Gibson war ebenfalls ein spannender Charakter, allerdings ist er etwas flach geblieben. Cover Das Cover ist schön, schlicht und passt gut zum Inhalt. Der Barcode mit den Händen zeigt schön, wie Menschen in den Augen von Online-Großhändlern zu Ware werden und der rote Buchschnitt rundet das ganze noch einmal ab. Er ist definitiv der Hingucker. Fazit Das Buch hatte zwar an mancher Stelle seine Längen, aber ist dennoch sehr lesenswert. Es öffnet einem ein wenig die Augen und bietet gleichzeitig Unterhaltung. Genau das was ich von einer Dystopie erwarte. Das Buch erhält 4 von 5 Sternen von mir.

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Wir begeben uns in die MotherCloud ein Internet-Versand-Handel wie wir ihn kennen. Nur ein wenig in der Zukunft, die gar nicht so weit weg ist. Glaube das kann man schon gar nicht mehr dystopisch nennen, all das was Rob Hart hier beschreibt haben wir bereits. Smarte Uhren, Hightech vom Feinsten und Überwachung und Drohnen. Auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Alles was wir übers Internet tun, jede App weiß was wir mögen, lesen, kaufen und wie unser Puls gerade ist. Wir lassen das zu. Wir wissen das Mitarbeiter ausgebeutet werden, wir wissen das die Innenstädte deshalb kaputt gehen.Tief im Innersten wissen wir doch, dass das Mist ist. Ganz ehrlich und man macht es doch immer wieder. Da kann man sich schon selbst nicht mehr leiden. Aber wie heißt es so schön. Entweder alle machen mit oder es funktioniert nicht. Und es funktioniert für diesen großen Konzern im Internet den jeder kennt. Aber wie geht es den Mitarbeitern? Müssen die vielleicht wirklich schon so ausartend schuften wie es in „Der Store“ beschrieben ist? Die Uhr zeigt dem Mitarbeiter an, was er machen muss. Die Uhr öffnet Türen, die Uhr zeigt dein Ranking an. Bist du 5 bist du gut. Bist du 3 solltest du schleunigst besser werden, bist du 1 fliegst du. Kann sein, dass man erst mal schaut und dich von einem Posten zu einem anderen schickt, der noch schlechter ist als der, bei dem du warst. Da kriege ich Hörner. Und man kann nichts dagegen tun. Die Cloud ist mächtig. Draußen herrscht Öde. Da willst du auch nicht. In der Cloud geht es dir noch gut, wenn du Leistung bringst. Draußen ist nichts. Ödland. Dafür aber bringt dir die Drohne binnen Stunden deine bestellte Ware. Gefällt mir das jetzt wirklich?Die Story hat hier 2 Protagonisten, die aus unterschiedlichen Gründen ein Bewerbungsverfahren durchlaufen, um in der Cloud aufgenommen zu werden. Und diese Story ist es dann auch, die sich leider zieht. Da finde ich, hätte Rob Hart anderes auffahren müssen. Der Grundgedanke ist aber gut und hat mich am Buch festhalten lassen. Definitiv macht das Buch nachdenklich. Aber bringt es auch zum umdenken? Ich denke der Zug ist längst abgefahren. Wir kaufen im Internet. Ich muss zugeben das Umdenken hat noch nicht begonnen. Weil wir so bequem sind. Es wird uns so einfach gemacht und Daten, ja die hat ja schon jeder. Jo! Tja, so lange wir so denken, wird die Zukunftsversion von Rob Hart bald keine mehr sein. Die bestellenden Leute wissen nicht, wie krass es den Mitarbeitern der Cloud geht. Die wohnen, arbeiten und leben dort. Alles wird überwacht. Krank sein? Ach was denn. Mit dem gebrochenen Arm kannst du doch noch weiter machen. Phu! Geld ist auch nichts mehr Wert. Gezahlt wird in Credits, welche ja dann quasi sofort wieder in die Cloud fließen. Die verlieren ja nichts. Nur die Mitarbeiter verlieren ihre Identität. Auch haben Lese- Vorgänger schon das gleiche gesagt, ich sage es aber auch das sich „Der Store“ einreihen kann an „Fahrenheit 454“ oder „Schöne neue Welt“ und „1984“. Teils sind diese Dinge, die dort beschrieben wurden, ja auch passiert. In jeder Geschichte steckt in Körnchen Wahrheit. Wir sind nur nicht bereit, diese zu sehen. (Leider gekürzt da nur 4000 Zeichen möglich)

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Über „Der Store“, von Rob Hart musste ich sehr viel nachdenken, während des Lesens und danach. Die Protagonisten, Paxton und Zinnia, fangen beide an, in einem der Standorte des Stores zu arbeiten. Dem Online-Shop, der alles herstellt und überall hinliefert. Unzähligen Menschen bietet das Unternehmen Arbeitsplätze und Wohnraum. Das Buch ist abwechselnd aus zwei bzw. drei Perspektiven geschrieben: Aus Zinnias und aus Paxtons Sicht. Zusätzlich gibt es noch Kapitel, die wie Blogposts, vom Inhaber des Stores verfasst wurden. Diese geben Aufschluss über den Entstehungsprozess des Stores und lassen ihn utopisch gutem Licht dastehen. Diese drei Perspektiven sind wunderbar ausgewogen und geben einen umfangreichen Einblick in die Sichtweisen der Protagonisten. Zinnia ist eine ziemlich harte Nuss und wirkt sehr kalt sowie abweisend. Paxton ist das genaue Gegenteil: Er denkt viel über seine Gefühle nach und lässt sich häufig von Emotionen leiten. Die Beziehung der beiden fand ich an manchen Stellen etwas knapp und mir zu neutral geschrieben. Sie entwickelt sich neben der eigentlichen Geschichte des Buches, nimmt nicht sehr viel Raum ein, hat aber einen großen Einfluss auf die Story. Heftig sind vor allem die technologischen Mittel und die Zustände, die in der fiktionalen Welt herrschen. Denn auch, wenn man sagen kann, das Buch ist eine Dystopie, überschneidet sich vieles mit unserer realen Welt oder ist nur einen Katzensprung davon entfernt. Der Autor hat es auf hervorragende Weise geschafft, mich anhalten und über die parallelen zu unserer Welt nachdenken zu lassen. Mich hat das Ende wohl genauso überrumpelt wie wohl viele andere und ich kam direkt nach dem Lesen schwer damit klar. Doch trotzdem finde ich es passend und ich denke, ich verstehe auch, wieso Rob Hart es so geschrieben hat.

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„Denk dran, die Freiheit gehört dir, bis du sie aufgibst.“ Doch wie frei ist man tatsächlich, wenn scheinbar die gesamte Welt von ein und demselben Unternehmen gelenkt wird? Paxton und Zinnia treffen bei Cloud, dem weltweitgrößten Onlinehändler, als Fremde aufeinander. Ohne zu ahnen, was dem jeweils anderen durch den Kopf geht, kommen sich die beiden Kollegen schnell näher – und entdecken mehr oder minder gemeinsam, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. „Der Store“ eine drastische Zukunftsversion, die beinahe erschreckend real wirkt. Cloud hält die Gesellschaft in der Hand, weit über die üblichen Tätigkeitsfelder eines Unternehmens hinaus. Im Rahmen der Geschichte bekommt der Leser einen detaillierten Einblick in ein Geschäftsbild, das bei zu langem Überlegen beklemmende Gefühle auslöst – aber so interessant ist, dass man immer mehr erfahren möchte. Es waren die ausgefeilten Beschreibungen und die Spannung einer schnitzeljagdähnlichen Geschichte, die mir über kleinere Längen des Buches hinweggeholfen haben. Ich glaube sogar, dass die stellenweise zähen Beschreibungen notwendig sind, um dem Leser bewusst zu machen, was genau die Monopolstellung von Cloud eigentlich bedeutet. Dass ich anfangs einen Moment gebraucht habe, um mich an die beiden Protagonisten zu gewöhnen, wurde später durch die unerwartete Vielschichtigkeit der Charaktere ausgebügelt. Auch die Entwicklung des Romans an sich hat mich überzeugt. Die genau beschriebenen Prozesse von Cloud, welche aufzeigen, wie viel Mühe sich der Autor bei der Ausarbeitung gegeben hat, überraschten mich immer wieder. Meiner Meinung nach funktioniert es nicht, dieses Buch nur zu lesen. Es wird erwartet, dass man mit offenen Augen auch zwischen den Zeilen verschwindet, um sämtliche Tragweiten zu verstehen. Dennoch muss ich zugeben, dass mich das Ende nicht überzeugt hat. Nachdem man sich zuvor stellenweise sehr viel Zeit gelassen hat, kommt der finale Abschluss recht abrupt – und lässt den Leser mit einigen offenen Fragen unbefriedigt zurück. Ein Manko, mit dessen Einfluss ich auf 4 Sterne komme.

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Tatsächlich machte mich das doch eher schlichte Cover mit dem einfachen Barcode neugierig, und die ersten Meinungen der Blogger haben mich dann final überzeugt. Erzählt wird die Geschichte aus drei Sichten, die von Paxton, Zinnia, und Gibson. Zwischendurch gibt es noch andere kurze Sequenzen, die dann mal eine Werbung oder Ähnliches darstellen. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, weil er sich den Situationen und Stimmungen der jeweiligen Person immer anpasste. So konnte man als Leser mehr, und vor allem auch eher unbewusst, mitfühlen. So waren zum Beispiel die Kapitel von Gibson anfangs locker und ganz anders als eben die von Paxton, wenn er einen harten Arbeitstag hatte. Schon am Schreibstil konnte man die Stimmung erkennen, ohne dass ein einziges Wort darüber verloren wurde. Auch die Protagonisten haben mir gefallen, gerade da sie so verschiedene Ansichten und Vorhaben hatten, hatten sie doch auch relativ viele Ähnlichkeiten und so konnte beispielsweise auch eine kleine Romanze entstehen, die aber nie im Vordergrund stand, sondern die Geschichte sogar noch etwas aufgelockert hat. Darüber hinaus war die Handlung und besonders die Umstände des Buches sehr nah an unserer Realität. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Online Handel immer bedeutender wird, denn auch jetzt merkt man ja schon, dass immer mehr Läden schließen müssen, weil sie gegen große Ketten einfach nichts machen können. Diese Zukunftsvision ist zeitgleich aber auch sehr beunruhigend, denn tatsächlich könnte auch unsere Zukunft irgendwann so aussehen wie die von Paxton und Zinnia. Was die Spannung angeht, hat mir aber eindeutig etwas gefehlt. Ungefähr das erste Drittel des Buches war schlichtweg langweilig, weshalb ich mich auch schwer getan habe, wirklich viel am Stück zu Lesen, denn es passierte eben einfach nichts. Es gab viele wirtschaftliche Erklärungen und Einführungen in das System der Geschichte, was man meiner Meinung nach auch hätte kürzer ausfallen können. Dafür wurde es ab der Hälfte dann immer spannender, bis ich das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen konnte und wollte. Ich konnte nicht anders als mitzufiebern, dabei geschah die ein oder andere erschreckende Entdeckung in der Geschichte, Geheimnisse wurden enthüllt und Seiten gewechselt. Also ja, zum Ende hin wurde das Buch sehr gut! Alles in allem ist Der Store eine sehr gute, gar nicht so unrealistische Zukunftsdystopie, die anfangs zwar Schwächen hatte, diese aber mit einer spannenden, aufregenden zweiten Hälfte wieder einigermaßen gut machte.

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In seinem Roman »Der Store« (OT: The Warehouse) zeichnet Rob Hart eine beängstigende Zukunftsversion. Die Umwelt wurde durch den Klimawandel zerstört, ganze Innenstädte sind ausgestorben, ein Leben außerhalb klimatisierter Anlagen ist kaum noch möglich. Der Wirtschaftsgigant »Cloud«, ein Online-Versandhaus, hat die Monopolstellung inne und versorgt die Menschen mit Hilfe von Drohnen schnell und effizient mit allem, was gebraucht und gewünscht ist. Damit dies alles möglich ist, arbeiten Mitarbeiter rund um die Uhr in cloudeigenen Städten. Ihre Tätigkeiten, vor allem aber ihre Leistung wird getracked und mittels eines Rankings bewertet. Wer zu langsam ist, ist nicht wirtschaftlich und muss gehen. "Ich wollte ein Buch schreiben, das das Thema 'übermächtige Regierungen' aufgreift. Jeder fürchtet sich vor einem Kontroll-Staat wie in George Orwells '1984'. Aber ich denke, dass die Übermacht der Wirtschaft in Wirklichkeit immer mehr zum Problem wird." (Zitat: Rob Hart) Cloud erinnert – ob gewollt oder nicht – an Amazon, ein Gedanke, der mich während der Lektüre natürlich nicht losgelassen hat. Vieles, was hier beschrieben wird, existiert bereits so oder in ähnlicher Form. Macht man sich das erst einmal bewusst, schwingt ein mulmiges Gefühl beim Lesen mit, das einen nicht mehr loslässt. Hart weiß zu fesseln und auch zu schockieren und im Nachhinein betrachtet ist es fast schon eine Farce, dass ich ausgerechnet diesen Roman auf meinem Amazon Kindle gelesen habe. Seine Protagonisten sind Paxton, dessen eigenes junges Unternehmen durch Cloud zerstört wurde; Zinnia arbeitet in der Wirtschaftsspionage und lässt sich beim Giganten Cloud einschleusen. Und zu guter Letzt kommt auch Gibson Wells, der Gründer von Cloud selbst zu Wort. Er ist charismatisch und äußerst einnehmend, nimmt sich selbst dabei augenscheinlich gar nicht so wichtig und wirkt recht gönnerhaft. Ein wahrer Heilsbringer oder doch alles nur Fassade? Sein Leben – ein Musterbeispiel für Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen. Ein Mann, der bereits als Kind erkannt hat, dass man an sich selbst und seine Ideen glauben und sie in aller Konsequenz verfolgen muss. Viele seiner Argumente für Cloud klingen plausibel: Die langfristigen Ziele für die Umwelt und das Klima, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, Bewertung nach messbarer Leistung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit – alles macht irgendwie Sinn. Doch zu welchem Preis? »Denk daran, die Freiheit gehört dir, bis du sie aufgibst.« Ist ein fremdbestimmtes Leben denn noch menschenwürdig und überhaupt lebenswert? Und wenn doch der Markt bestimmt, sind es nicht wir – die Käufer, die den Markt darstellen? Wo hört Wirtschaftlichkeit auf und fängt Ausbeutung an? Welchen Preis zahlen wir (oder andere) für Bequemlichkeit und ständige Verfügbarkeit? Wichtige Fragen, die dieser Roman aufwirft, die Antworten darauf überlässt Hart dem Leser selbst und bleibt damit dem Grundsatz der Selbstbestimmung treu. Das gefällt. Der Fokus der Geschichte, nämlich die Misstände bei Cloud an den öffentlichen Pranger zu stellen, scheint sich mit fortschreitender Seitenzahl ein wenig zu verlieren, was einen bitteren Beigeschmack bei mir hinterlässt. Es erging mir ähnlich wie Paxton. Auch er verliert sein ursprüngliches Ziel augenscheinlich aus den Augen, ist gefangen im leistungsorientierten, eintönigen Hamsterrad von Cloud. Er wird so zum Opfer der Manipulation. Zinnia hingegen verfolgt ihren Plan zwar weiterhin, allerdings nicht stringent. Sie kann sich nicht gegen ihre eigenen Gefühle (das Menschsein) wehren, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Grenzen und Ziele verblassen und einige Fragen bleiben ungeklärt. An sich nicht schlimm aber eben auch irgendwie unbefriedigend. Fazit: Eine düstere Anti-Utopie, die aufrüttelt und nachdenklich stimmt, sich flüssig liest und zu fesseln weiß aber sich im Verlauf auch leider größtenteils in 0815-Thrillereffekten verliert.

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Inhalt: Der Store liefert alles. Überallhin. Zu besten Preisen. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Bis in den Tod. Paxton und Zinnia lernen sich als Angestellte bei „Cloud” kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Das Leben im Cloud-System ist perfekt geregelt, aber unter der Oberfläche brodelt es. Denn im Geheimen formiert sich der Widerstand gegen den übermächtigen Konzern. Auch Paxton muss sich bald die Frage stellen: Ist Zinnia die, die sie zu sein vorgibt? Kann er ihr trauen …? Packende Lesung mit vier hochkarätigen Stimmen: Simon Jäger als Paxton, Anna Carlsson als Zinnia, Frank Arnold als Patriarch, Gibson Wells, und Janine Stenzel als Stimme aus dem Off. Meine Meinung: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. So ist auch der schöne Schein, in dem sich CLOUD präsentiert von mir schon von Anfang an auf einem Prüfstand gewesen. Dafür habe ich bereits zu viele Dystopien kennengelernt, um nicht früh den Braten zu riechen. Aber das macht eigentlich gar nichts, denn umso erschreckender sind die Erkenntnisse die man gewinnt, wenn man gemeinsam mit den Protagonisten immer weiter in den Sog der CLOUD gezogen wird und eigentlich längst weiß, dass hier etwas ganz im Argen liegt. Die Geschichte ist ein cleverer Mix aus 1984 und der heutigen Übermacht eines gewissen Versandriesen, Technologiekonzerns und dem ständigen Sammeln unserer Daten. Erschreckend nah an uns dran und deshalb auch so gut. Zwischendurch hatte die Story für mich einige auf und abs – im gesamten betrachtet aber eine gute und unterhaltsame Lektüre.

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