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Rezensionen zu
Eine Handvoll Asche

Abir Mukherjee

Sam-Wyndham-Serie (3)

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Der Brite Sam Wyndham und sein indischer Kollege „Surrender-not“ haben sich bereits bei ihren ersten beiden Fällen in mein Leseherz geschlichen. Ich mag die unkonventionelle Art, mit der Sam an die Verbrechensbekämpfung herantritt, aber auch seinen Helfershelfer, der ihn immer wieder an gegebener Stelle bremst und wieder in die richtige Spur bringt, sollte er sie mal verlassen haben. Das passiert ihm nicht nur im dienstlichen Bereich, auch privat ist er gelegentlich auf dubiosen Pfaden unterwegs – immer dann, wenn er, um seine Sucht zu stillen, eine Opiumhöhle aufsucht. War das Verlangen in den ersten beiden Bänden noch kontrollierbar, so nimmt es inzwischen unhaltbare Dimensionen an. Nun steckt der Ermittler in der Zwickmühle, denn natürlich möchte er seine Sucht besiegen, er muss aber auch auf jeden Fall dem Verbrechen die Stirn bieten. So findet Sam eine Behelfslösung und kann sich um die Morde kümmern. Und das ist gut so, denn es gibt immer mehr Tote, die einem grausamen Ritual zum Opfer gefallen zu sein scheinen. Wie auch in „Ein angesehener Mann“ und in „Ein notwendiges Übel“ verknüpft der Autor geschickt inszenierte und spannende Verbrechen mit den historischen Hintergründen der indischen Kolonisierung durch die Briten und würzt diesen Krimi-Cocktail mit jeder Menge indischen Flairs. Er beschreibt atmosphärisch, man ist geneigt, mit Auge, Ohr und Nase zu lesen, und die Geschichte mit allen Sinnen zu erfassen. Das erscheint mir in diesem Band noch besser gelungen zu sein als in den anderen beiden, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben. Obwohl während der Ermittlungen immer Wyndhams Opiumsucht thematisiert wird, steht sie nicht im Vordergrund, sondern ergänzt den Kriminalroman um einen Punkt, der im damaligen Indien für viele Menschen zum normalen Leben dazu gehörte. Zudem ist sie indirekt der Aufhänger für diesen Fall. Denn als bei einem Besuch Wyndhams in der betroffenen Opiumhöhle eine Razzia durchgeführt wird und der Ermittler keineswegs mit diesem Ort in Verbindung gebracht werden darf, flieht er Hals über Kopf und stolpert dabei im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Eine Leiche, die es bei weiteren Recherchen plötzlich nicht mehr zu geben scheint. Aber so leicht sind Sam und Surrender-not nicht auszutricksen. Intensive Ermittlungen beginnen und die beiden ziehen alle Register. Nebenbei müssen sie es noch mit einem politischen Aufrührer aufnehmen und gegen die beruflichen hierarchischen Gegebenheiten ankämpfen. „Eine Handvoll Asche“ bietet einen spannenden Kriminalfall mit überzeugenden, stellenweise gar witzigen Ermittler-Duo, einem gut durchdachten Plot, vielen historischen Hintergrundinformationen und jeder Menge Indien-Flair. Ich schließe mich gern der Meinung der Deutschen Presseagentur an und erlaube mir, sie zu zitieren: »Abir Mukherjees neuer Fall besticht durch seine anschauliche Darstellung der schwierigen politischen Lage der Kolonialherren, die den gewaltlosen Widerstand der Inder nicht verstehen.« Inhalt Kalkutta 1921. Der Besuch einer Opiumhöhle nimmt für den britischen Ermittler Sam Wyndham ein unerwartetes Ende, als er im Rausch von einer Razzia überrascht wird und nun unerkannt vor seinen eigenen Leuten fliehen muss. Noch benommen vom süßlichen Rauch will er über das Dach des Hauses flüchten – und stößt auf eine Leiche. Mit zwei Stichen niedergestreckt, die Augen gewaltsam entfernt. Doch Wyndham hat keine Zeit, den Schauplatz genauer zu untersuchen. In letzter Sekunde bringt er sich selbst in Sicherheit. Aber der grausame Fund ist erst der Auftakt einer Reihe blutiger Ritualmorde, die das politisch immer unruhiger werdende Kalkutta in Angst und Schrecken versetzen. Autor Abir Mukherjee ist Brite mir indischen Wurzeln: Seine Eltern wanderten in den Sechzigerjahren nach England aus. Sein Debütroman Ein angesehener Mann schaffte auf Anhieb den Sprung auf die britischen Bestsellerlisten. Mukherjee lebt mit seiner Familie in London. Quelle: Heyne Verlag

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Band 3 der Sam Wyndham-Reihe Kalkutta 1921. Der Besuch einer Opiumhöhle nimmt für den britischen Ermittler Sam Wyndham ein unerwartetes Ende, als er im Rausch von einer Razzia überrascht wird und nun unerkannt vor seinen eigenen Leuten fliehen muss. Noch benommen vom süßlichen Rauch will er über das Dach des Hauses flüchten - und stößt auf eine Leiche. Mit zwei Stichen niedergestreckt, die Augen gewaltsam entfernt. Doch Wyndham hat keine Zeit, den Schauplatz genauer zu untersuchen. In letzter Sekunde bringt er sich selbst in Sicherheit. Aber der grausame Fund ist erst der Auftakt einer Reihe blutiger Ritualmorde, die das politisch immer unruhiger werdende Kalkutta in Angst und Schrecken versetzen. (Quelle: Klappentext) „In einem Bestattungsinstitut auf eine Leiche zu stoßen ist nicht ungewöhnlich. Dass sie kurz zuvor noch aus eigener Kraft durch die Tür marschiert ist, dagegen schon. Ein zweifellos faszinierendes Rätsel, bloß fehlte mir die Zeit, mich damit zu beschäftigen, da ich gerade um mein Leben rannte.“ (Sam Wyndham) – Seite 10, eBook …mit diesem Satz beginnt der 3. Band der historischen Krimireihe um Captain Sam Wyndham, der vor über drei Jahren von London nach Kalkutta versetzt wurde. Zusammen mit seinem Kollegen, dem Sergeant „Surrender-not“ Banerjee wird er zu einem Mordfall gerufen, der einige Rätsel aufweist – denn genau diese tödlichen Verletzungen hat Wyndham erst gestern bei einer anderen Leiche, über die er bei seiner Flucht aus der Opiumhöhle gestolpert ist – gibt es da einen Zusammenhang? Nach und nach stoßen die beiden Ermittler auf immer mehr Hinweise, die eine klare Spur ergeben. Jedoch versucht eine andere Stelle die Nachforschungen zu verhindern – mit allen Mitteln…. Neben einem sehr mysteriösen Fall erfährt man auch wieder einiges über die aktuellen Entwicklungen in Indien, denn der Roman spielt in einer Zeit voller politischer Unruhen – diese werden vom Autor detailreich geschildert. Zudem rückt auch das gesundheitliche Problem von Sam Wyndham immer mehr in den Vordergrund – seine Opiumsucht, mit der er schon lange zu kämpfen hat. Die Handlung entwickelt sich langsam und nimmt nach und nach immer mehr an Fahrt auf – viele einzelne Puzzleteile fügen sich zusammen und ergeben schließlich ein sehr überraschendes Bild. „Ich nahm den Raum noch einmal in Augenschein. Irgendwas passte hier nicht, wie eine falsche Note inmitten eines Musikstücks. Aber ich kam einfach nicht dahinter, was es war.“ (Sam Wyndham) - Seite 187/188, eBook Hinten im Buch findet man neben einem interessanten Nachwort auch wieder ein hilfreiches Glossar, in dem die indischen Begriffe erläutert werden, die im Roman immer wieder auftauchen. Auch erfährt man mehr zu den historischen Ereignissen aus den 1920er Jahren, die in Indien politisch sehr unruhig waren. Mein Fazit: Wieder ein gelungener Band der historischen Krimi-Reihe. „Eine Handvoll Asche“ hat mir sogar noch etwas besser gefallen als die beiden Vorgänger – ein spannender Fall voller Rätsel vor außergewöhnlicher Kulisse und einem packenden Finale. Sehr lesenswert!

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Als Ermittler Sam Wyndham bei einer Razzia in einer Opiumhöhle überrascht wird, flieht er Hals über Kopf, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Auf seiner Flucht stößt er auf eine Leiche. Als er die folgenden Tage mit einem neuen Fall betraut wird, ahnt er nicht, dass schon bald auch genau jene geheimnisvolle Leiche in seine Ermittlungen eine Rolle spielt … . Sam Wyndham ist zurück und im ersten Moment gerät man tatsächlich in Versuchung und möchte sagen, dass sein drittes Abenteuer auch sein bestes ist. Doch schon bald stellt sich heraus, dass sich keines der drei bisher erschienen Bücher aus der Reihe den Rang abläuft. Jeder Fall ist für sich genommen ein Pageturner, der es in sich hat und dessen Sog man sich schon nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann. Es liegt mit Sicherheit an der flüssigen Schreibweise und den humorvollen Einlagen des Autors, dass man am liebsten einfach nur immer weiterlesen möchte, bis man das Ende erreicht hat. Wie schon in den Vorgängerromanen beschreibt Mukherjee die Zeit, in der die Geschichte spielt, hervorragend und so bildhaft, dass man oft denkt, man mache eine Zeitreise und wäre wirklich mit dabei. Im dritten Teil dieser fantastischen und süchtigmachenden Reihe geht der Autor die Handlung (und auch Erzählweise) aus meiner Sicht ein wenig ruhiger an, was mir aber ausnehmend gut gefallen hat. Und wieder werden historische Begebenheiten (hin und wieder leicht verändert und abgewandelt) in einen perfekt ausgetüftelten Kriminalfall verwebt, so dass sich in den Unterhaltungswert auch immer wieder ein Wissenseffekt einbettet, an dem man richtig Spaß hat. Durch die bildhaft beschriebene und detaillierte exotische Kulisse Kalkuttas fühlt man sich teilweise wie in einem Film und möchte das Szenario gar nicht mehr verlassen. Mukherjee hat mit Sam Wyndham einen Helden geschaffen, der Fehler hat und dennoch absolut sympathisch ist. Und auch wenn man nach den Vorgängerbänden andere Romane gelesen hat, verliert man den Bezug zu Wyndham nicht. Kaum sind die ersten Seiten gelesen, fühlt man sich in der Vergangenheit wieder wohl und kann sich an die ersten Abenteuer des britischen Ermittlers wieder erinnern. Abir Mukherjee besitzt eine wunderbare Gabe, denn er verstreut in seinem Text einen grandiosen Humor, der an keiner Stelle lächerlich oder störend wirkt, sondern unglaublich menschlich und authentisch ist. Neben dem opiumsüchtigen Hauptprotagonisten spielt natürlich auch sein Kollege Surrender-not wieder mit, den ich ebenfalls sehr ins Herz geschlossen habe. Die beiden sind ein Team, das man gerne begleitet und an dessen privaten Schicksalen und Problemen man Anteil nimmt. Die politischen und menschlichen Verstrickungen zwischen den beiden sind grandios in Szene gesetzt und verlangen nach mehr. Ich war anfangs nicht ganz sicher, ob Mukherjee diese Geschichte ursprünglich als Trilogie geplant hatte, wenn ich mir aber das Ende von „Eine Handvoll Asche“ ansehe, steigt in mir die Hoffnung, dass die Abenteuer von Sam Wyndham weitergehen. Wünschenswert wäre es auf alle Fälle, denn solch hochwertige, historische Krimis mit zwei Sympathieträgern bekommt man nicht allzu oft. Band 3 dieser tollen Reihe konnte mich also auch wieder uneingeschränkt (wie schon die Bände 1 und 2) begeistern. . Fazit: Konsequent hochwertige Fortführung der Wyndham-Reihe. Absolute Leseempfehlung. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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>> In einem Bestattungsinstitut auf eine Leiche zu stoßen ist nicht ungewöhnlich. Das sie kurz zuvor noch aus eigener Kraft durch die Tür marschiert ist, dagegen schon. Ein zweifellos faszinierendes Rätsel, bloß fehlte mir die Zeit, mich damit zu beschäftigen, da ich gerade um mein Leben rannte.<< (Seite 9) Das ging doch schon mal viel versprechend los. Schon auf den ersten Seiten hat mich das Buch gepackt, es war spannend, der Kriminalfall entsponn sich so langsam und vor allem die Zeit und die politische Lage fand ich durchaus faszinierend. Darüber habe ich noch nie was gelesen und war sehr gespannt. Das Buch spielt in Kalkutta, während der Kolonialzeit. Kalkutta war bis 1911 die Hauptstadt der Kolonie Britisch-Indien und Sitz des britischen Vizekönigs. Aus den Jahrhunderten der britischen Kolonialzeit stammen auch sehr viele der prächtigen, viktorianischen Verwaltungsgebäude. Als allerdings 1911 die indische Hauptstadt dann Delhi wurde, begann der Abstieg von Kalkutta. Man lernt wirklich während der tollen Kriminalgeschichte auch viel über die Stadt Kalkutta kennen und auch über die dort herrschende Hierarchie und den Briten. Klar hat man schon von Kolonien gehört und gelesen, hier finde ich dies sehr gut recherchiert und erzählt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen und vom eigentlichen Plot abzukommen. Auch finde ich es sehr gelungen, wie der Autor hier auch bekannte Persönlichkeiten hinein bringt, die den indischen Unabhängigkeitskampf prägte, wie z. Bsp. Subhash Bose oder C.R. Das – der Präsident des Indischen Nationalkongresses. Und die beiden haben keine kleine Rolle in dem Buch bekommen. Als Leser fühlte man sich hautnah bei den Protesten dabei und ich war voll auf der Seite der Inder! >> Der wagen raste in Richtung Bhowanipore, dem Viertel, in dem Das wohnte. Surrender-not und ich saßen auf der Rückbank und leckten unsere Wunden.<<(Seite 367) Sam Wyndham und sein indischer Kollege Surrender-not ermitteln in einer mysteriösen Mordserie. Sam ist bereits nach dem 2. Mord klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Aber was ist das Motiv? Und was hat ein Krankenhaus damit zu tun? Nach und nach kommen die beiden Ermittler einer längst vergessenen Vergangenheit auf der Spur. Die Auflösung war dann irgendwann klar, aber auch sehr perfekt inszeniert. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, und allen, die Interesse an so einer Geschichte haben, kann ich es nahe legen. Allerdings ist dies bereits Teil 3 einer Serie, wobei ich keine Probleme beim lesen hatte, obwohl ich die beiden Vorgänger nicht kannte.

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Die Sam Wyndham Serie geht weiter! Auf dieses Buch habe ich mich schon sehr gefreut! Ich verfolge die Sam Wyndham Serie seit dem ersten Band und die ersten beiden Bände konnten mich einfach nur begeistern. Nun kam auch endlich der neue Band "Eine Handvolle Asche" in Deutschland raus. Von der Thematik her klingt dieser Band besonders spannend. Die Geschichte spielt im Jahr 1921 in Indien und der Protagonist Sam Wyndham hat immer noch einen großen Laster: Opium. Dieser Laster wird ihm nun zum Verhängnis. Bei einer Razzia wird er überrascht und auf der Flucht findet der Ermittler eine Leiche, die allen Anscheines nach erstochen wurde. Das Problem ist nur, dass er keinem von dieser Beobachtung berichten kann, weil sonst auch seine Opium Sucht zutage kommt. Abir Mukherjee ist mit diesem Buch auf jeden Fall wieder ein einzigartiges Buch gelungen und wenn du gerne klassische Kriminalromane liest, musst du dieses Buch lesen! Der Schreibstil und die Zeit, in der der Roman spielt, erinnern nämlich stark an die Bücher von Agatha Christie. Aber auch die Liebe zu Indien macht diese Serie einzigartig. Der Autor (der übrigens indische Wurzeln hat) geht auf eine ganz besondere Weise auf die Geschichte Indiens ein. 1921 war hierbei ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte Indiens, weil die Inder die Unabhängigkeit von den Briten forderte. Für den britischen Ermittler Sam Wyndham waren dies also nicht die besten Jahre. Ansonsten kann ich eigentlich nur sagen, dass man dieses Buch (und diese Serie) auf jeden Fall lesen muss! Die Liebe zu jedem Charakter und der unglaublich packende Schreibstil macht diese Serie einfach einzigartig und ich würde sogar sagen, dass "Eine Handvoll Asche" der bis jetzt beste Band der Serie ist!!! Übrigens kann man mit jedem Band der Serie anfangen zu lesen, weil die Story in sich geschlossen ist. Ich würde es jedoch empfehlen, wenn man mit dem ersten Band beginnt, weil man so viel besser die Entwicklung der Charaktere verfolgen kann. Die Sam Wyndham Serie auf einen Blick: Band 1: Ein angesehener Mann (Rezension) Band 2: Ein notwendiges Übel Band 3: Eine Handvoll Asche Die gute Nachricht für alle Sam Wyndhams Fans: Der vierte Band der Serie ("Death in the East") erscheint im englischem am 14. November 2019. Es wird also nicht mehr lange dauern, dass wir ihn auch in Deutschland lesen können!

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Pipe Dream

Von: hasirasi2

08.06.2019

Kalkutta, Weihnachten 1921: Für einen Pipe Dream – ein Hirngespinst – hält der britische Ermittler Sam Wyndham zuerst die grausam zugerichtete Leiche, über die er nachts stolpert, als er wegen einer Razzia aus einer Opiumhöhle flieht. Aber sie ist sehr real und seine Kleidung voller Blut. Als er am nächsten Tag noch einmal dort nachsieht, findet er allerdings keine Spur von dem Toten. Sollte er ihn sich doch nur eingebildet haben? Eigentlich haben Wyndham und sein indischer Sergeant Surrender-not Banerjee auch genug andere Sorgen. Der Besuch von Prince Edward of Wales steht unmittelbar bevor und sie sollen Chitta-Rajan Das, einen brillanten Anwalt und Gandhis rechte Hand, dazu bringen, dass dieser die geplanten Demonstrationen zu Edwards Besuch absagt. Dies bringt Surrender-not in eine Zwickmühle. Seine Familie ist mit Chitta-Rajan befreundet und auch er achtet ihn sehr, außerdem kann er seinen Standpunkt verstehen (und denkt insgeheim genau so). Wie soll er sich verhalten? Abir Mukherjee hat es wieder geschafft, ein mir bis dato völlig unbekanntes Stück indische Geschichte mit einem spanenden Kriminalfall zu verbinden. Vor dem Hintergrund der „Kampagne der Nichtkooperation“, bei der die Inder u.a. westliche Kleidung verbrennen, bis nur noch „eine Handvoll Asche“ übrig ist, versuchen Wyndham und Surrender-not nicht nur die angekündigte Großdemonstration zu verhindern, sondern auch weitere Morde - denn bei dem einen Toten bleibt es nicht ... Im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern („Ein angesehener Mann“ und „Ein notwendiges Übel“) überwiegt diesmal der Romananteil. Der Kriminalfall ist in reale historische Ereignisse eingebettet und nimmt erst am Ende Fahrt auf. Dann überschlagen sich allerdings die Ereignisse und Sam Wyndham zeigt, dass er trotz seines Drogenkonsums ein exzellenter Ermittler ist. Und Surrender-not ergänzt ihn perfekt. Wyndham ist sehr pragmatisch und analytisch. Ihm ist klar, dass er seine Opiumsucht dringend in den Griff bekommen muss und dass seine Tage (und die der Kolonialzeit) in Indien gezählt sind, wenn die Inder ihre Ziele erreichen. „Wir würden den Kampf, in den wir hier verstrickt waren, dieses verzweifelte Ringen um ein Indien unter britischer Herrschaft, zwangsläufig verlieren.“ (S. 226) Surrender-not hat es ebenfalls nicht leicht. Da er weiterhin für die Engländer arbeitet anstatt zu streiken, gilt er als schwarzes Schaf der Familie und hat seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu ihr. „Eine Handvoll Asche“ gibt wieder spannende neue Einblicke in das damalige Leben in Kalkutta, die Verwaltung des riesigen Landes und die Unterschiede zwischen arm und reich, Engländern und Indern. Das besondere Augenmerk liegt diesmal in deren fortschreitendem Kampf um ihre Unabhängigkeit vor einer sehr exotischen Kulisse.

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Auch im dritten Band der Reihe mit Captain Sam Wyndham, dem Ex-Detective von Scotland Yard, und seinem Assistenten Sergeant Surrender-not Banerjee bleibt der Autor Abir Mukherjee seinem außergewöhnlichen Setting treu und verarbeitet einmal mehr ein Stück britischer Kolonialgeschichte in einer spannenden Krimi-Story. Handlungsort ist wieder Kalkutta, wir schreiben das Jahr 1921. Indien erwacht allmählich aus seinem Dämmerschlaf, will nicht länger unter dem Joch der Kolonialmacht leben. Die Bestrebungen nach Unabhängigkeit nehmen zu. Indische Gruppen organisieren sich, Unruhen kündigen sich an, die eine Gefahr für den bevorstehenden Besuch des Prince of Wales darstellen. Man fürchtet um dessen Leib und Leben, muss die Aufständischen in Schach halten Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich Wyndham herumschlagen muss. Sein Rauschmittelkonsum bringt ihn in eine prekäre Lage. Nichts mit seligem dahindämmern, sondern Flucht vor den eigenen Kollegen bei der Razzia in einer Opiumhöhle, wobei er über eine brutal verstümmelte Leiche stolpert. Noch ahnt er nicht, dass dies nur der Auftakt einer Reihe grausamer Ritualmorde ist, bei deren Aufklärung dem Ermittlergespann von offizieller Seite jede Menge Steine in den Weg gelegt werden. Ein historischer Kriminalroman vom Feinsten. Auf der einen Seite ist es natürlich die „exotische“ Kulisse mit all ihren politischen, ethnischen und gesellschaftlichen Spannungen, der Pracht und dem Elend dicht nebeneinander, die Mukherjees Roman zu etwas besonderem macht, nicht zu vergessen die liebevoll gezeichneten Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen. Zum anderen hält sich der Autor eng an die historisch verbrieften Fakten und setzt diese gekonnt in seiner Story ein. Und vielleicht weckt er so auch bei dem einen oder anderen Leser Interesse, sich – gerade in Zeiten des Brexit scheint mir das wichtig - über die Krimihandlung hinaus mit der Thematik des britischen Empire zu beschäftigen. Denn nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen.

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Es ist der dritte Band um Captain Sam Wyndham und Sergeant Surrender-not Banerjee. Es ist mit Abstand der schwächste Krimi. Allerdings ein ansprechender, historischer Roman. Denn zwischen den grausigen Morden und ihrer Aufklärung liegen viele Seiten detaillreicher Beschreibungen. Mukherjee band die Geschehnisse um Ghandi und die beginnenden, friedlichen Demonstrationen mit ein, wickelte seinen Krimi drumherum. So erfährt man viel zum Anfang des Endes der britischen Kolonialmacht in Indien. Einzelheiten, die mir so noch nicht bekannt waren und die ich teilweise höchst interessant fand. Auch die Opiumsucht der Hauptfigur ist wieder ein Thema, dieses Mal versucht er ihrer Herr zu werden. Der Krimi mischt immer irgendwie mit, ist jedoch erst zum Ende hin tatsächlich spannend. Mittendrin fehlt das Mitfiebern, weil immer andere Ereignisse in den Vordergrund gerückt wurden. Also: Ein nett zu lesender historischer Roman mit ein wenig Krimi und viel Lokalkolorit. Wie immer sehr gut be- und geschrieben. Etwas seicht geraten.

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