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Rezensionen zu
Der Bär und die Nachtigall

Katherine Arden

Winternacht-Trilogie (1)

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€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Der Bär und die Nachtigall ist ein wundervolles Wintermärchen. Es liest sich wie die klassischen Märchen von damals, mit magischen Wesen und Geistern, aber hier gibt es keine Prinzessin, die gerettet werden muss. Nein, hier ist Wasja unsere Protagonistin und sie ist diejenige, die ihr Dorf rettet—denn sie ist die einzige, die die Geister von früher sehen kann und die in der Lage dazu ist, die dunkle Magie, die sich in den Wäldern erhebt, aufzuhalten. Wasja ist stur und schlau und mutig. Sie ist die perfekte Protagonistin für ein Märchen wie dieses und es war wundervoll, sie auf dieses Abenteuer zu begleiten. Und Katherine Arden ist die Art von Autorin, die einen mit ihren Worten in einen Bann zieht, aus dem man sich nicht lösen kann, bis man die allerletzte Seite erreicht hat. Ich kann euch nur empfehlen, Der Bär und die Nachtigall zu lesen, in die winterliche Atmosphäre einzutauchen, die Katherine Arden hier erschaffen hat, und zusammen mit Wasja auf ein Abenteuer zu gehen und ihre Familie zu retten!

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Der Bär und die Nachtigall ist mal wieder ein Buch, das aufgrund des Hypes auf Goodreads, auf meiner Wunschliste gelandet ist. Als ich gesehen habe, dass es endlich auf Deutsch übersetzt wird, wusste ich: Ich muss es haben! Ich habe kaum bis gar keine Ahnung von russischen Volkssagen und war deshalb umso gespannter, was mich im Buch erwarten würde. Die Handlung spielt im alten Russland im 14. Jahrhundert. Wir lernen Pjotr Wladimirowitsch als schwer arbeitenden Grundbesitzer und Bauer kennen, der mit seiner Frau zu Beginn des Buches vier Kinder hat. Unterstützt wird die Familie von dem Kindermädchen Dunja, das sich nicht nur um die Kinder kümmert, sondern ihnen auch regelmässig mystische Geschichten erzählt. Pjotrs Frau wird zu Beginn des Buches noch einmal mit einem fünften Kind schwanger. Einem Kind, das das Schicksal der Familie für immer verändern sollte. Und das beginnt damit, dass die Mutter kurz nach Wasjas Geburt stirbt. Wasja ist ganz anders als ihre vier älteren Geschwister. Sie ist ein richtiger Wildfang, unberechenbar und wird als äusserlich hässlich beschrieben. Doch Wasja ist etwas ganz Besonderes: Sie hat die Gabe Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, weshalb sie es immer wieder in die Natur zieht, die von Wald-, Wasser- und Sumpfgeister nur so wimmelt. Die Handlung wird sehr überschaubar und chronologisch erzählt. Man kann nicht nur beobachten, wie Wasja allmählich älter wird, sondern auch, wie ihre Geschwister nach und nach das Nest verlassen, heiraten, Kinder bekommen und/oder ihrer beruflichen Bestimmung nachgehen. Auch ihr Vater heiratet einige Zeit nach dem Tod seiner Ehefrau seine zweite Frau - Anna - die ebenfalls die Gabe besitzt, Geister zu sehen. Im Unterschied zu Wasja, zweifelt sie aber dadurch an ihrem Verstand und wirkt nach aussen hin verwirrt und seltsam. Wasjas Rolle wird im weiteren Handlungsverlauf immer weiter in den Vordergrund gerückt, denn mit zunehmenden Alter nehmen auch die Gefahren zu, die nicht nur durch den Winterkönig, sondern auch durch einen ominösen einäugigen Mann im Wald verursacht werden. Wasjas Schicksal wurde bereits bei ihrer Geburt festgelegt und als sie im Buch das heutige Jugendalter (und damalige junge Erwachsenenalter) erreicht, muss sie sich dem stellen, wofür sie geboren wurde... Katherine Arden hat eine ganz wundervolle Geschichte im alten Russland geschrieben, die sehr ruhig und langsam erzählt wird. Aber gerade diese ruhige Erzählweise war es, die mir besonders gefallen hat. Man hat so die Gelegenheit, langsam in die Welt von Wasja einzutauchen und alle Charaktere - und deren gibt es viele - kennenzulernen. Dadurch, dass man Wasja beim Aufwachsen kennenlernen kann, wird einem als Leser*in ihre Bedeutung für den Verlauf der Geschichte auch immer deutlicher, denn sie zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Und trotzdem dreht sich nicht alles nur um sie, man erfährt auch einiges über den Rest ihrer Familie, ihre Stiefmutter oder die Nebencharaktere, wie etwa den neu hinzugezogenen Priester Konstantin, der Wasja das Leben schwer macht. Obwohl ich noch nie in Russland war und mich mit dem historischen Russland schon gar nicht auskenne, hatte ich den Eindruck, dass die Autorin die Kultur und die Stimmung der damaligen Zeit sehr gut eingefangen und beschrieben hat. Während der ganzen Geschichte konnte ich mir die Schauplätze sehr gut vorstellen und Teil der russischen Sagenkultur werden. Wie adäquat die Autorin die russische Folklore umgesetzt hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Gerade der Winterkönig fand ich aber sehr faszinierend (und das nicht nur, weil er mich an die weissen Wanderer aus Game of Thrones erinnert hat :D). Trotz all dem Lob, hat sich bei mir aber während dem Lesen nicht dieses Gefühl eingestellt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und/oder ich unbedingt wissen muss, wie es weiter geht. Es war zwar jedes Mal ein Vergnügen in Wasjas Welt einzutauchen, aber ich konnte das Buch auch gut einige Tage zur Seite legen. Und das ist auch das einzige, was mir ein bisschen gefehlt hat: Dieses Gefühl, dass mich ein Buch packt und ich es unbedingt in einem Stück zu Ende lesen möchte. Aus diesem Grund konnte nicht die volle Sternezahl vergeben. Fazit: "Die Bär und die Nachtigall" ist eine ruhige, aber wundervoll erzählte Geschichte, die im historischen Russland spielt und dem Leser die russische Volkssagen näher bringt. Die Autorin lässt sich Zeit, die verschiedenen Charaktere einzuführen und lässt die Leser*innen an der Entwicklung der Protagonistin Wasja teilhaben. Eine schöne Erzählung, in deren Welt ich immer wieder gerne eingetaucht bin. Trotzdem hat mir ein bisschen das Gefühl gefehlt, dass mich die Story so packt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Von mir gibt es deshalb 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Dieses schöne Buch habe ich von dem Bloggerportal Randomhaus zum Rezensieren erhalten und ich habe mich sehr darüber gefreut. Die Außen- und Innengestaltung des Buches fand ich total schön und winterlich. Aus diesem Grund wollte ich es auch unbedingt in der Winterzeit lesen und es hat mich deshalb durch die Weihnachtszeit begleitet. Das hat für mich sehr gut gepasst, da das Buch auch überwiegend in der kalten Jahreszeit spielt und dazu noch in Russland, wo es generell etwas frostiger ist als hier. Außerdem spielen Wintergeister und -dämonen eine große Rolle in diesem Buch. Katherine Ardens Roman ist ein wenig wie ein russiches Märchen gestaltet und hat dementsprechend einige russische Eigennamen, welche jedoch im Glossar nochmal übersetzt und erklärt werden. Es ist entsprechende eines Märchens ein etwas außergewöhnliches Sprachbild für so eine lange Geschichte. Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis ich mit dieser Schreibweise zurecht kam und mich ins Buch gefunden habe, dann hat es mich jedoch nicht mehr gestört. Die Hauptprotagonistin des Buches ist Wasja (Kurzform des Namens), welche im Gegensatz zu den anderen Bewohnern ihres Ortes, die Dämonen und auch Schutzgeister sehen kann, welche in den alten Geschichten vorkommen und auch heute noch in den jeweiligen Häusern/Orten zugegen sind. Wasja ist eine starke und mutige Persönlichkeit. Sie lässt sich absolut nichts gefallen und kämpft für das, was ihr wichtig ist. Ich fand sie sehr bewundernswert, denn selbst zu den Zeiten, in denen alle gegen sie sind und sie für verrückt erklären, steht Wasja zu sich und dem was sie ist. Es gibt noch sehr viele weitere Personen in dem Buch, welche teilweise größere oder auch kleinere Rollen einnehmen, ich jedoch nicht definitiv als Hauptprotagonisten identifizieren könnte. Eine Person, welche jedoch noch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt, ist der Priester Konstantin, welcher versucht den Glauben an die alten Sagen aus den Köpfen der Menschen zu vertreiben und somit ein großes Unheil über sie bringt.. Ihn fand ich entsprechend seiner Rolle bösartig und uneinsichtig. Er achtet außerdem vor allem auf sein eigenes Wohl und ist für einen Priester definitiv zu egoistisch. Die verschiedenen Geister und Dämonen aus der russischen Sagenkultur kennen zu lernen, hat mir sehr gut gefallen, da es mal um so ganz andere Figuren, als in den typischen Fantasy Büchern ging. Etwas schade fand ich es, dass mir die Geschichte ziemlich lang vorkam. Dies lag vor allem daran, dass unwesentliches Geschehen in die Länge gezogen wurde und dafür das wirklich Wesentliche ein wenig zu kurz kam. Hierdurch war es auch schwer eine durchgehende Spannung zu halten und ich habe mich ab und an gefragt ob das jetzt schon alles war oder noch etwas passieren wird. Fazit: Die Gesamtaufmachung des Romans ist sehr gut gelungen. Auch finde ich, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist den russischen/sibirischen Geist einzufangen und in der Geschichte mit dem Leser zu teilen. Dadurch, dass ich wirklich sehr schwer in das Buch rein gekommen bin und sie mir dann ab und zu etwas langatmig vorkam, gibt es einen Punktabzug. Trotzdem ein schönes winterliches Buch, das schön für die Weihnachtszeit geeignet ist.

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Lieblingszitat „»Woher hast du die?« »Vom Rand meines Reiches.« »Und wo ist das?« »Wo der Schnee schmilzt.«“ (S. 355) Es gibt manche Bücher, die passen einfach richtig in eine bestimmte Jahreszeit. Sommerliche, leichte Bücher, die man gerne liest, damit es einen in der Nase kitzelt – und winterliche Bücher, die perfekt in die eisige Zeit von Schnee und Sturm passen. Genau so ein Buch ist „Der Bär und die Nachtigall“. Nicht nur, dass es im Norden von Rus spielt (im Winter), sondern auch die sagenbehaftete Handlung lässt mich direkt tiefer in die Kuscheldecke rutschen und froh sein, in einer Welt mit Heizung und Wasserkocher zu leben. „Der Bär und die Nachtigall“ hat mich mit dem leisen Charme überzeugt, der sich von hinten angeschlichen hat und mir ganz sanft von einem Land berichtet hat, indem noch Hausgeister, Rusalkas und der Winterdämon leben… Klappentext In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt ... „Es war Spätwinter in Nord-Rus und der Himmel düster vom Niederschlag, der weder Regen noch Schnee war.“ (S. 11) Als mich dieses Buch – zuallererst wegen des doch recht hübschen schlichten Covers - angezogen hatte, da dachte ich an eine süße und etwas unheimliche, märchenhafte Erzählung. In den Grundzügen stimmt das auch so und doch steckt noch viel mehr in diesem Roman. Die Handlung spielt in einer Zeit, als Rus noch Rus hieß und man gerade begonnen hatte, das riesige Land zu christianisieren. Kirchen waren errichtet worden und Pfarrer erzogen die Bevölkerung nun im Glauben der Katholiken – doch Rus ist groß und hoch oben im Norden wo Wasja geboren wird, ist man nicht so steif wie in der Hauptstadt. Obwohl hier Kirchen stehen, gedenkt man immer noch den verschiedenen Geistern und natürlich erzählt man sich Geschichten von Morosko, dem Winterkönig. Schon alleine dieses Setting, einerseits etwas historisch angehaucht und gleichzeitig sehr winterlich-düster, machte mich unglaublich neugierig. Und ich muss wirklich sagen, dass ich jetzt sehr interessiert über mehr Geschichten aus Rus und noch mehr Informationen über die Sagen, die man damals verfolgte. Wasja mochte ich mit fortschreitender Handlung auch sehr gerne. Am Anfang war sie wirklich ein sehr unruhiges Kind, sie rennt immer fort in den Wald – deswegen und vor allem weil sie sich so sehr von ihren Geschwistern unterschied, wusste ich nicht direkt, was ich von ihr halten sollte. Um ihre Geburt rankt sich auch bereits ein dunkles Geheimnis und Wasja hat es die Jahre über in ihrer Familie auch wirklich nicht leicht. Mir gefiel das Buch besonders, als es richtig spannend wird – genaues kann man, ohne zu viel zu verraten, gar nicht sagen. Wasja muss lernen, dass sie die Welt etwas anders sieht als ihre Familie und die Untertanen ihres Vaters und sie muss erkennen, dass diese Gabe vielleicht nicht nur Segen ist. Am Ende bleibt die Frage: Kann ein kleines Mädchen denn im Alleingang den bösen Bruder des Todes besiegen? Oder braucht es Hilfe von ungeahnten Kräften? „»Wo bin ich?« Er zuckte die Achseln. »Jenseits des Nordwinds. Am Ende der Welt. Nirgendwo.«“ (S. 336) Fazit Alles in allem kann ich nur sagen: Wow, Wasjas Reise hat es mir wirklich angetan. Noch aufgeregter bin ich, weil im Englischen drei Teile dieser Reihe erschienen sind und ich hoffe, dass die Folgebände auch übersetzt werden und man mehr von Morosko, Wasja, Sascha und Aljoscha erfährt. Womit hat mich „Der Bär und die Nachtigall“ überzeugt? Es war die kindlich-leichte Art der starken Protagonistin, der düstere Winter und seine Gegner und natürlich der Ort der Handlung und die Art, wie die Autorin die Christianisierung von Rus darstellte. Wirklich ein toller Roman und ein spannender Auftakt für eine Trilogie aus dem hohen Norden. Vielen Dank an den Heyne Verlag und an das Bloggerportal von Randomhouse, die mir dieses Exemplar vorab geschickt haben. Diese Tatsache hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. [Werbung, Rezensionsexemplar] Bibliographische Angaben Seitenanzahl: 420 Seiten Autor: Katherine Arden Verlag: Heyne Verlag Genre: Roman

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Ich habe dieses Buch bei einem sehr netten Bookstagrammer gesehen und er sagte mir ich muss es noch dieses Jahr lesen. Das ist nun meine Aufgabe und er erwartet auch noch eine Rezension dazu von mir. Nun das habe ich dann wohl geschafft =) Die Winter im Dorf sind hart und kalt, doch Marina möchte unbedingt noch eine weitere Tochter bekommen und eines Tages ist sie dann auch Schwanger, obwohl sie weiß das sie dafür viel zu dünn und geschwächt ist. Doch sie wird dieses Kind bekommen und Piotr wird sie ohne Marina aufziehen müssen. Aber Marina weiß das dieses Kind besonders sein wird. Sie spürt es einfach und gibt ihr eigenes Leben für ihre Tochter. Im ersten Jahr ist Wasja nur am Weinen und Piotr weiß nicht mehr was er noch tun soll. Erst nach diesem einen Jahr wird das Kind ruhiger. Wasja wird älter  und mit der Zeit findet sie heraus das sie mit Geistern sprechen kann. Ist dies nun eine besondere Gabe oder ein Fluch? Denn jeden Abend wird dem Hausgeist ein Apfel und ein Kanten Brot hingelegt, damit dieser das Haus beschützt und Dinge flickt. Also müssen auch die Angestellten all die Geister sehen. Oder nicht? Piotr hingegen hat auch noch andere Sorgen. Er braucht eine neue Frau. Lange genug hat er nun ohne Frau gelebt und es ist an der Zeit eine neue Mutter für Wasja zu finden. Und so macht er sich mit zwei seiner Söhne auf den Weg nach Russland, um nach einer Frau für sich zu suchen. Das Buch ist in drei Teile untereilt, aber ich sage nicht was in welchem geschieht, da ich sonst zu sehr spoilern würde. Man muss diese Geschichte einfach gelesen haben, da sie wirklich bezaubernd ist. Es ist spannend, mystisch und der Schreibstil lässt einen tief in das Geschehene abtauchen, sodass man sich alles bildlich vorstellen kann. Ich bin auf die nächsten beiden Teile gespannt.

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Inhalt: Marina, die Frau von Pjotr Wladimirowitsch, dem Fürsten von Lesnaja Semlja, stirbt kurz nach der Geburt ihres 5. Kindes. Das kleine Mädchen bekommt den Namen Wasja. Sie ist ein hässliches kleines Ding, mit wilden schwarzen Haaren, langen Fingern und riesigen Füßen, aber ihre großen Augen haben die Farbe des Waldes. Sie entwickelt sich zu einem wilden unbezähmbaren Mädchen mit eigenem Willen. Sie unternimmt einsame Ausflüge in den Wald und begegnet häufig den dort lebenden Geistern, denn Wasja hat das 2. Gesicht. Doch sie kann nicht nur die freundlichen Haus- und Waldgeister sehen, sondern auch die Dämonen und Wiedergänger. Pjotrs 2. Frau Anna hat ebenfalls das 2. Gesicht, aber während Wasja ihre Gabe positiv zu nutzen weiß und sich sogar mit einigen Geistern anfreundet und ihnen zu essen gibt, fürchtet sich die fromme Anna ganz entsetzlich vor ihnen. Als ein neuer Geistlicher nach Lesnaja kommt, entsteht ein Konflikt zwischen dem Glauben an die alten Mythen und dem Glauben der russischen Kirche. Die Folgen dieses Konfliktes lassen eine uralte grausame Macht erwachen… Meine Meinung: „Der Bär und die Nachtigall“ hat mich von Anfang an begeistern können, denn der Schreibstil ist wunderbar märchenhaft und sehr passend zur Geschichte. Auch die düstere Atmosphäre im Haus und im Wald, die magischen Wesen, der Winterkönig mit den frostblauen Augen, sowie die klirrende Kälte des russischen Winters sind toll beschrieben. Das Einzige, das meinen Lesefluss etwas gebremst hat, waren die vielen russischen Ausdrücke und Namen. Im Laufe der Geschichte habe ich mich aber daran gewöhnt. Leider habe ich erst sehr spät gesehen, dass am Ende des Buches alle russischen Ausdrücke übersetzt und ausführlich erklärt werden. Wasja, das ungestüme und unerschrockenen Mädchen, mochte ich sofort. Ihre Offenheit und Freundlichkeit den Geistern gegenüber machen sie sympathisch und zeigen ihr gutes Herz. Auch ihre enge Verbindung zu ihrem Bruder Aljoscha und ihre Zuneigung zu ihrer Halbschwester Irina, trotz des schlechten Verhältnisses zu ihrer Stiefmutter Anna, haben mir gut gefallen. Die Geschichte entwickelt sich erst langsam, steigert sich dann aber zu einem spannenden Finale. „Der Bär und die Nachtigall“ ist der erste Teil einer Trilogie und ich hoffe, dass die beiden anderen Teile möglichst bald ins Deutsche übersetzt werden. Fazit: Ein märchenhafter Roman, inspiriert von uralten düsteren russischen Mythen und voller Magie. Perfekt für kalte Winterabende! 4,5 / 5 ⭐️

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»Selbst wenn es die letzte Entscheidung meines Lebens ist, dann war es wenigstens meine.« 🐻🐦 Nachdem ich das wunderschöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, war es um mich geschehen. Ich habe mich so sehr gefreut, in die zauberhafte Welt von Wasja und dieser wundersamen Geschöpfen einzutauchen, die sie und ihr Zuhause beschützen. Das Buch habe ich bereits vor ein paar Wochen begonnen und etwas über 100 Seiten gelesen, doch zu meiner Enttäuschung bin ich mit der Geschichte irgendwie nicht so recht warm geworden. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht lag es daran, dass ich manche Stellen etwas verwirrend fand und sie mehrfach lesen musste, um den roten Faden nicht zu verlieren. Vielleicht war es aber auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Als ich das Buch nach einer Weile wieder in die Hand genommen habe, um darin weiterzulesen, hat sich meine Befürchtung zum Glück in Luft aufgelöst. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, benötigt jedoch etwas Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wenn man sich vollends auf das Buch einlässt, nimmt die Story ordentlich an Fahrt auf. Nach einer Weile entsteht beim Lesen ein kleiner Film im Kopf, der es mir enorm erleichtert hat, der Geschichte zu folgen und sie hautnah mitzuerleben. Die Art und Weise wie Katherine Arden die Landschaft in Rus und die unterschiedlichen Jahreszeiten beschrieben hat, hat mir das Gefühl gegeben, an Wasjas Seite durch die Geschichte zu schreiten. Vor allem die Kälte in Rus wurde so bildhaft beschrieben, dass es mir selbst des Öfteren eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Wasja ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit. Sie ist ganz anders als alle anderen Mädchen um sie herum; sie ist wilder, unberechenbarer, mutiger und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Die Konsequenzen sind ihr dabei egal. Sie ist ein Freigeist, setzt sich darüber hinweg, was ihr andere vorzuschreiben versuchen und möchte sich nicht in eine vorgefertigte Rolle zwängen lassen. In der Story herrschen klare Geschlechterrollen. Männer kümmern sich um ihre Familien und können ansonsten frei und selbstbestimmt ihr Leben leben. Frauen hingegen gehören entweder ins Kloster oder in die Küche. Sie werden an wildfremde Männer verheiratet und sollen dafür auch noch dankbar sein. Nur Wasja möchte sich ihrem Schicksal nicht fügen. Sie will selbst über ihr Leben bestimmen und würde sich eher für den Tod entscheiden, als ein Leben in Ketten zu führen. Sie versucht ihre Familie mit allen Mitteln zu beschützen und erntet dafür weder Dank noch Lob. Stattdessen werden ihr fiese Anschuldigungen an den Kopf geworfen. Außerdem wird sie für ihr Verhalten zum Teil auch noch heftig bestraft, was mir oft bitter aufgestoßen ist. Wasja hingegen hat sich niemals beschwert und einfach alles hingenommen, wofür ich sie zwar einerseits bewundere, anderseits aber auch bemitleide. Besonders Anna - Wasjas Stiefmutter, die selbst noch ein halbes Kind ist - hat es ganz besonders auf sie abgesehen. Sie hat keine Möglichkeit ausgelassen, Wasja ihren Hass spüren zu lassen und sie zu bestrafen. Anna ist ein Charakter, für den ich abgrundtiefen Hass verspürt habe. Ihre Art hat mich beinahe regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Konstantin - ein Priester, der ein wenig später eine relativ große Rolle in der Geschichte einnimmt - war mir ebenfalls unsympathisch. Sein Charakter und seine Absichten waren mir einfach zu undurchsichtig und viel zu widersprüchlich. Ganz anders als Dunja - sie habe ich trotz ihrer ruppigen Art sehr schnell in mein Herz geschlossen. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat - und das kommt in letzter Zeit eher selten vor - war das Ende der Story. Die letzten Kapitel waren so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Meiner Meinung nach hat es sehr gut zur Geschichte und vor allem zu Wasja gepasst. Ein anderes Ende wäre ihr vermutlich nicht gerecht geworden. 🐻🐦 Fazit: »Der Bär und die Nachtigall« ist ein Buch, auf das man sich vollkommen einlassen muss. Es ist keine Geschichte, die man schnell nebenbei lesen kann. Sie erfordert Geduld und vor allem Konzentration, doch dann eröffnet sich einem eine magische und manchmal etwas grausame Welt, die mich oft staunend zurückgelassen hat. Katherine Arden hat es geschafft, die märchenhaften Elemente der Story perfekt mit der Realität zu vereinen. Ich empfehle das Buch gerne weiter und freue mich auf weitere Werke der Autorin. 4/5 ⭐️ 🐻🐦 Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Die Autorin entführt im Auftaktband ihrer Winternacht-Trilogie ins mittelalterliche Russland des 14. Jahrhunderts, wo historischer Realismus auf russische Folklore trifft. Seite für Seite entführt uns Katherine Arden tiefer in die spätmittelalterliche Sagenwelt und thematisiert in ihrem Roman sowohl den Geisterglauben der Landbevölkerung als auch den christlich orthodoxen Glauben sowie das Aufeinandertreffen von alter und neuer Religion, das eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Erzählung spielt. Fanatismus, Besessenheit, Furcht: Themen mit denen sich die Autorin in Form des Priesters Konstantin Nikonowitsch in ihrem Debütroman auseinandersetzt. Eine Umbruchphase, in der das Christentum und der Glaube an die Geisterwelt um die Vorherrschaft konkurrieren. Geschickt verwebt die Autorin, die Französische und Russische Literatur studierte und eine Weile in Moskau lebte, dabei reale und fantastische Elemente miteinander. Wasilisas Leben im Norden gleicht einem russischen Wintermärchen. In Lesnaja Semlja ist es bitterkalt, doch die Leute des Bojaren, der Wasjas Vater ist, halten fest zusammen. Das Setting ist malerisch, oftmals auch düster, denn tief im Wald lauern ungeahnte Gefahren. Immer wieder werden russische Begriffe eingestreut, die später in einem Glossar erläutert werden, und die Kulisse des Romans authentisch wirken lassen. Katherine Arden hat sich in Der Bär und die Nachtigall von alten russischen Märchen inspirieren lassen, sodass viele der Gestalten an Volkssagen angelehnt sind. Wasja ist eine eigensinnige, störrische Hauptprotagonistin, die ich tatsächlich auf Anhieb möchte. Genau wie ihre bei der Geburt verstorbene Mutter besitzt auch sie das zweite Gesicht: Sie sieht die Geister, die im kalten Norden von Rus die Menschen vor Unheil bewahren. Den kleinen Domowoi, der im Kamin ihres Hauses wohnt, genauso wie den Pferdegeist oder die Wassernymphe Rusalka. Angelegt ist Wasjas Geschichte als Trilogie, sodass wir sie in Der Bär und die Nachtigall vor allem in ihrer Kindheit und Jugend begleiten, wo es erste Berührungspunkte mit der Geisterwelt gibt. Morosko, der Frostdämon und Winterkönig, bleibt am Rande und hat erst in den letzten Kapiteln seinen Hauptauftritt. Die Story wirkt insgesamt sehr beständig und ruhig, genau wie das Leben der Menschen hoch oben im Norden von Rus. Es gibt innerhalb der Erzählung keine hektischen Spannungsspitzen, dennoch kommt im Verlauf der Handlung durchaus eine packende Lesestimmung auf, die eine großartige Atmosphäre für gemütliche Leseabende im Winter schafft. Der Bär und die Nachtigall von Katherine Arden hat mich diesen Monat verzaubert. Die Autorin hat eine wunderschöne Geschichte zu Papier gebracht, die an alte russische Märchen und Sagen angelehnt ist. Wasja ist eine starke, überzeugende Protagonistin, die ihren eigenen Weg geht und uns im zweiten Band der Trilogie sicherlich noch das ein oder andere Mal überraschen wird! Bewertung: 4,5 von 5 Sternen Lisa | Prettytigers Bücherregal https://prettytigerbuch.blogspot.de/

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