Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Sieh mich an

Erin Stewart

(78)
(23)
(2)
(1)
(0)
€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,99 [A] | CHF 19,00* (* empf. VK-Preis)

Der provokante Titel und die farbliche Gestaltung des Buches fordern den Blick des Lesers regelrecht ein. Sie versprechen eine Geschichte, die den Leser ansprechen und nicht mehr loslassen wird. Ein Versprechen, das eingehalten wird. Von der ersten Seite an wird der Leser in den Bann der 16-jährigen Ava gezogen, die unbeschönigt von ihrem Leben berichtet. Ava, die in keine Spiegel mehr sehen mag. Ava, die vor einem Jahr die wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hat. Ava mit dem Flickwerk aus verfärbten Transplantaten, das sie ihr Gesicht nennt. Ava, die nicht mehr weiß, wer sie eigentlich ist. Die vom Feuer verschluckt wurde. Die früher mal eine Million Sachen war, aber jetzt nur noch eines: Das verbrannte Mädchen. Ava, die nicht mehr hoffen will, weil Hoffen anstrengend ist. Ava, die jetzt zurück in die Schule soll. Avas Geschichte ist komplex und sehr real. Und vor allen Dingen sehr menschlich. Sie ist ein Teenager, der mit dem ganz normalen Drumherum an Hormonen und Erwachsenwerden fertig werden muss. Auf dem Weg zu einer neuen Normalität wird Ava aktiv und erobert sich ihr Leben zurück. Auch von unsensiblen Äußerungen will sie sich nicht mehr unterkriegen lassen. Die alte Ava mag damals gestorben sein, aber sie erkämpft sich ihre neue Identität. Selbst als ihre Welt erneut zusammenzubrechen scheint, gibt ihr das Halt und neue Kraft. In Avas Geschichte geht es um Schmerz. Einen Schmerz, den man Menschen manchmal ansehen kann. Es geht um den äußeren Schmerz. Die Art Schmerz, die unschöne Narben hinterlässt. Es geht aber auch um den inneren Schmerz, den, den keiner sehen kann. Keinem Menschen ist Schmerz unbekannt, doch geht jeder anders mit ihm um. Die Autorin zeichnet sehr menschliche und realistische Charaktere, die mit ihren Fehlern und Problemen eine unglaubliche innere Stärke besitzen. Manchmal müssen sie diese erst selbst entdecken, genau wie Ava, die von einigen angestarrt wird und für andere eine Inspiration sein soll. Die Geschichte beschäftigt sich mit der Frage nach dem danach. Gibt es ein Leben danach? Wenn das Schlimmste passiert ist, dass du dir nur vorstellen kannst, wie lebst du damit? Was passiert, wenn du nur noch nach Hause gehen willst, es dieses Zuhause aber nicht mehr gibt? Wenn die Menschen, deren Umarmung du zum Überleben brauchst, nicht mehr da sind? Wenn die Dunkelheit dich überfällt? Letzten Endes muss Ava erkennen, dass sie um ihr Leben kämpft. Dass sie immer gekämpft hat. Und dass sie nicht alleine ist. Und als nun ihre äußere Heilung fast abgeschlossen ist, beginnt sie, auch von innen zu heilen. Sie lernt, ihren Schmerz zuzulassen. Und loszulassen. Ein bewegendes Buch, das aber nicht das Mitleid des Lesers wecken will. Es gibt Einblicke in medizinische Details und zeigt eine Sicht auf, die die meisten Menschen lieber ignorieren. Es zeigt alle Figuren unabhängig von ihrem Charakter und der Lebensgeschichte in erster Linie als Menschen. Es ruft zu einem menschlichen Umgang miteinander auf. Trotz der relativ schwerwiegenden Thematik war das Buch sehr angenehm zu lesen. Relativ kurze Kapitel und der flüssige Schreibstil laden zum Weiterlesen ein. Die Sprache ist einer 16-Jährigen angemessen, entspricht aber keinen Klischees über Jugendsprache. Das führt in Kombination mit vereinzelten Tagebucheinträgen dazu, dass sich die Geschichte sehr real anfühlt. Der zum Teil aberwitzige Humor der Autorin kommt in der jungen Erzählerin hervorragend zur Geltung. Die Autorin geht sehr sensibel mit dem Schmerz um, mit dem ihre Figuren zu kämpfen haben. Sie lässt ihn für den Leser lebendig werden, jedoch nie überhandnehmen. Das Fazit lautet nie Hoffnungslosigkeit. Vielmehr lässt es den Leser mit einer Botschaft zurück: Menschen machen Fehler. Hinfallen und Aufstehen gehören zum Leben. Manchmal darf man erst ein bisschen liegen bleiben . Aber nie sollte man vergessen, dabei hoch in den Himmel zu schauen und dann die Hand zu nehmen, die sich einem entgegenstreckt.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Die 16-Jährige Ava hat bei einem Brand sowohl ihre Eltern, wie auch ihre Cousine, ihr "normales" Aussehen und ihr zuhause verloren. Nach endlosen OPs ist ihr Gesicht jetzt von Narben übersäht - es ist wirklich ein Alptraum für sie, als sie nun wieder in die Schule gehen soll. Schon bald schließt sie sich jedoch mit Piper zusammen, die sie auch aus ihrer Therapiegruppe kennt. Piper überredet Ava wieder ins Theater zu gehen und die beiden Mädchen fangen an gemeinsam mit dem Jungen Asad eine neue Normalität zu finden. Doch dann gibt es plötzlich die Möglichkeit einer Schönheits-OP für Ava... Meine Meinung: Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, was mich in diesem Buch erwartet, aber ich wusste ganz genau, dass ich diese Geschichte über ein Mädchen, dass sich nach einem so harten Schicksalsschlag wieder zurück ins Leben kämpft, unbedingt lesen muss. Und ich wurde nicht enttäuscht. Erin Stewarts Schreibstil ist angenehm schnell zu lesen, besonders gemacht haben ihn für mich aber vor allem Avas leicht zynische, ironische Kommentare. Diese lockern die Geschichte etwas auf, helfen dem Leser aber gleichzeitig Avas Situation besser nachfühlen zu können. Ava an sich hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen. So langsam hat sie es wirklich satt, dass alle in ihr entweder die "bewundernswerte Überlebende", eine Mahnung oder ein Schreckgespenst sehen. Sie hat ihren ganz eigenen Humor und eine beeindruckende Stärke, sodass es wirklich riesigen Spaß gemacht hat ihr bei ihrem Weg und ihrer Entwicklung zuzusehen. Auch die Handlung kommt schnell in Schwung, ehe wir uns versehen begleiten wir Ava schon in die Schule und in die Therapiegruppe, wo sie dann Piper kennen lernt. Und dieses Mädchen ist einfach so genial :D Sie ist der nötige "Tritt-in-den-Arsch" den Ava braucht um sich zu Trauen und statt sich zu verstecken auf eher provokative Art mit ihrem Aussehen umzugehen. Zwischen den Beiden Mädchen entwickelt sich eine wunderschöne, sehr echte Freundschaft, die für mich dieses Buch ausmacht. Der Junge Asad passt ebenfalls sehr gut zu den Beiden, sodass schon bald ein Trio entsteht, dass man einfach nur liebhaben kann. Gemeinsam mit ihren Freunden gewinnt Ava immer mehr von ihrem Leben zurück und dabei bleibt es wirklich permanent spannend. Zum Ende hin gab es dann noch eine überraschende Wendung von der ich wirklich geschockt war, die aber gleichzeitig auch so gut gepasst hat. FAZIT: Meiner Meinung nach geht es in diesem Buch umso viel mehr, als um den Weg eines Mädchens, das nach einem schrecklichen Unfall unglaublich viel verloren hat: Es geht um Freundschaft, darum sich zu finden, sich gegen andere zu behaupten und zu verstehen, dass es so viel wichtigere Dinge, als unser Aussehen gibt. Zusammengefasst ist das Buch also ein geniales Debüt, welches wirklich jeder lesen sollte! 5 von 5 Sternen

Lesen Sie weiter

Du bist mehr als deine Narben

Von: J.E.

26.10.2019

Die 16-jährige Ava ist nach einem schrecklichen Hausbrannt die einzige Überlebene. Neben dem Verlust ihrer Eltern und Cousine musste sie auch viele Operationen über sich ergehen lassen. Fast am ganzen Körper von Narben gezeichnet soll sie nun wieder zurück in die Highschool, um ein neues Normal zu finden. Zunächst scheint das völlig außer Frage zu stehen, schließlich ist die Highschool schon für nicht-vernarbte Teenager schwer genug. Doch dann findet Ava genau dort Freunde... Erin Stewart schafft es mit ihrem Debütroman eine gefühlvolle Geschichte zu erzählen. Ab der ersten Seite fesselt das berührende Schicksal von Ava. Diese plagt sich mit den Ängsten nie wieder dazu zugehören und gemocht zu werden. Ihr Schicksal steht ihr durch die vielen Narben in Gesicht geschrieben. Diese Ängste und Gefühle haben stark mit mir resoniert. Ich habe das ganze Buch über mitgelitten, -geweint, -gelacht und mitgefiebert, dass Ava ihren Körper und ihr neues Leben akzeptieren kann. Fazit: Eine bewegende und abwechslungsreiche Geschichte. Ich kann den Roman jedem wärmstens empfehlen.

Lesen Sie weiter

Es ändert Deine Denkweise

Von: Kerstin

25.10.2019

Ein tolles Buch, es lässt sich flüssig lesen. Die Gefühle spielen Achterbahn. Ava ein junges 16 jähriges Mädchen verliert alles nach einem Brand, Mama Papa und Cousine. Doch Onkel und Tante tuen alles. Gerade sie haben auch ihr Kind in den Flammen verloren. 2 Monate lang Ava im Koma, dann kämpfte sie sich zurück nach vielen Operationen. Sie ging wieder in die schule, der 1 Tag ein Alptraum. Dann lernt sie Pieper und Asad kennen ihr leben nimmt eine Wendung. Aber auch viele auf und abs. Aber lest bitte selber. Das Buch berührt einen sehr.. Damit hat die Autoein wirklich etwas wunderbares geschaffen

Lesen Sie weiter

Dem "Drecks-Kosmos" den Stinkefinger zeigen

Von: C.K. aus Langenfeld

25.10.2019

Kurze Zusammenfassung: Ava ist ein ganz normales junges 16-jähriges Mädchen, als ihr das Schicksal grausam mitspielt. Sie muss miterleben, wie ihre Eltern und ihre Cousine bei einem furchtbaren Brand ums Leben kommen und sie selbst nur knapp mit schwersten Verbrennungen überlebt. Seitdem hat sie zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen und ist trotzdem noch schwerst entstellt. Ihre Tante und ihr Onkel kümmern sich sehr liebevoll um sie und versuchen krampfhaft Ava wieder ins wirkliche Leben zurück zu schicken. Notgedrungen lässt Ava sich auf einen Deal mit Ihrer Tante und ihrem Onkel ein: Für erst einmal 14 Tage soll sie wieder zur Schule gehen und nicht mehr von zu Hause, geschützt durch ihre Anonymität, am Onlineunterricht teilnehmen. Ava, die große Angst hat, sich ohne Maske in der Öffentlichkeit zu zeigen überlegt sich Tarnstrategien, um diese zwei Wochen überhaupt „überleben“ zu können. Denn Entstellt und ohne Freunde ist die High School ein totaler Alptraum. Doch dann kommt es, wie im Leben so häufig, ganz anders als geplant… Meine Meinung: Ich finde das Cover sehr ansprechend, da der pinke Bobschnitt einem sofort ins Auge fällt. Das Gesicht, welches durch die vielen Narben völlig entstellt ist, wird einfach weggelassen, somit lässt man der Phantasie freien Lauf. Bei dem Thema des Buches erwartet man eine „schwere Kost“. Erin Stewart hat die Ernsthaftigkeit dieses Themas, nicht zuletzt auch durch die ausführliche Recherche, sehr gut und mitfühlend beschrieben. Trotzdem hat sie es wunderbar verstanden, Ava einem derart schwarzen Humor mit auf den Weg zu geben, der die Leser regelmäßig laut auflachen lässt. Dieses Buch lässt also alle Leser, die den schwarzen Humor lieben, voll auf ihre Kosten kommen. Von Anfang an, zieht einen der Roman in seinen Bann und man verspürt den Drang immer weiterlesen zu wollen. Den beiden anderen Hauptcharakteren, Piper und Asad, wurden starke Charaktereigenschaften gegeben, wodurch die Spannung immer gehalten wird. Vorsicht Spoiler: Die wahnsinne lebensbejahende Energie von Piper und dieselbe Leidenschaft zum Theater von Asad führt zu einer sehr starken Bindung, wodurch die drei zusammen jedes Problem bewältigen können. Trotz aller Rückschläge, die sie erleben, wird immer deutlicher, dass diese Freundschaft vorherbestimmt ist. Denn alleine hätte Ava diesen Weg niemals gehen können. Dadurch, dass sich Ava verzweifelt an ihrem früheren Ich und ihrem früheren Aussehen festklammert, kann sie nicht einmal mehr in den Spiegel sehen. Erst im Laufe des Buches schafft sie es, mit ihrem alten perfekten Leben abzuschließen, ihr neues Leben anzunehmen und ein neues Kapitel aufzuschlagen. Es ist eine Freude, dieses Buch zu lesen, da man Avas Entwicklung und auch die von Piper und Asad nie vorhersehen kann. Es ist spannend zu verfolgen, in welche Richtung sich die Charaktere entwickeln. Hier erlebt der Leser die eine oder andere Überraschung. Das Buch ist absolut empfehlenswert, da es sehr realistisch geschrieben wurde und zeigt, wie wichtig Freundschaft ist und das Gefühl, jemanden Vertrauen zu können. Und wie wir alle wissen „Jeder hat Narben, manche sind nur besser zu sehen“ trifft auf wirklich jeden von uns zu. Vielen Dank für dieses gelungene Buch.

Lesen Sie weiter

Kurzbeschreibung Bei einem schrecklichen Feuer hat die 16-jährige Ava alles verloren, was ihr wichtig ist: ihre Eltern, ihre Cousine Sara, die zugleich ihre beste Freundin war, ihr Zuhause. Sie musste zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen. Und noch immer ist ihr ganzer Körper, vor allem aber ihr Gesicht, von tiefen Narben gezeichnet. Doch nun soll Ava sich Schritt für Schritt in den Alltag zurückkämpfen. Saras Eltern, die sie bei sich aufgenommen haben, verlangen von ihr, dass sie wieder die Highschool besucht – Avas schlimmster Alptraum. Schließlich einigen sie sich auf eine »Probezeit« von zwei Wochen. Ava ist wild entschlossen, danach nie wieder einen Fuß vor die Tür und schon gar nicht in eine Schule zu setzen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn Ava findet ausgerechnet dort, wo sie es am wenigsten erwartet, Seelenverwandte ... (Quelle: Heyne fliegt!) Meine Meinung Mit „Sieh mich an: Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen.“ Ist der Debütroman von Erin Stewart nun auch in Deutschland erschienen. Ich wurde hier sowohl vom Cover als auch vom Klappentext angesprochen und so habe ich das eBook geladen und dann auch flott gelesen. Die Charaktere der Geschichte hier sind der Autorin richtig gut gelungen. Als Leser kann man sich gut ins sie hineinversetzen und die Handlungen verstehen. Ava ist ein interessanter Charakter. Sie kommt sehr sarkastisch rüber, was ich aber gut verstehen konnte. Sie hat einen Schutzschild aufgebaut, gerade auch weil alle immer nur die Überlebende in ihr gesehen haben. Keiner wusste wie es ihr wirklich ging. Vor dem Brand hat Ava Musicals geliebt, jetzt zieht sie sich immer mehr zurück. Dennoch aber die Leidenschaft schlummert noch immer in ihr. Asad ist jemand, den Avas Narben nicht stören. Er wird für sie ein Freund, jemand der für sie da ist, wenn sie wen braucht. Ich empfand ihn als wirklich gut ausgearbeitet. Als Leser lernt man auch Piper gut kennen. Sie ist jemand die Ava immer wieder aufs Neue herausfordert. Sie will das Ava mehr aus sich herauskommt, das sie sich mehr zutraut. Neben den drei genannten Charakteren gibt es noch weitere Figuren, die sich sehr gut ins Geschehen einfügen. So trifft man als Leser beispielsweise auch auf Avas Tante oder ihren Onkel. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Als Leser hat man es so ziemlich einfach ins Geschehen hineinzukommen und allem zu folgen. Geschildert wird das Geschehen aus der Sichtweise von Ava. Hierfür hat die Autorin die Ich-Perspektive verwendet, die ich als wirklich passend empfand. So ist man Ava noch um einiges näher und bekommt einen guten Einblick in ihr Denken und Fühlen. Die Handlung empfand ich als wirklich gut umgesetzt. Ich war richtig im Geschehen drin und habe Ava auf ihrem Weg begleitet. Die Autorin schafft es wunderbar Themen wie Trauer, Verlust und auch Neubeginn in Geschehen zu integrieren. Sie zeigt auf das es sich lohnt nach einem Schicksalsschlag wieder aufzustehen, auch wenn es aussichtslos scheint. Und das jeder Mensch besonders ist, auch wenn er Narben hat oder anders aussieht. Es kommt immer auch auf die inneren Werte an. Als Leser wird man so auch immer wieder zum Nachdenken angeregt. Das Ende empfand ich persönlich als wirklich passen zur Gesamtgeschichte. Es macht in meinen Augen alles schön rund, schließt die Geschichte hier ab und es halt auch nach dem Beenden noch nach. Fazit Alles in Allem ist „Sieh mich an: Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen.“ von Erin Stewart ein richtig gut gelungenes Debüt, das mich wirklich sehr für sich einnehmen konnte. Gut gezeichnete interessante Charaktere, ein sehr locker und flüssig zu lesender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als emotional, eindringlich und von den Themen her auch nachdenklich stimmend empfunden habe, haben mir wirklich schöne Lesestunden beschert und mich begeistert. Absolut zu empfehlen!

Lesen Sie weiter

„Sieh mich an“, der Debütroman von Erin Stuart, ist am 14.10.2019 als Hardcover im Wilhelm Heyne Verlag der Verlagsgruppe Random House erschienen und umfasst 409 Seiten. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch das knallige Cover und besonders den Untertitel „Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen.“ Nach dem Lesen des Klappentextes war für mich klar: Ava`s Geschichte möchte ich unbedingt lesen! Der englische Originaltitel „Scars like Wings“ gefällt mir persönlich noch besser als der deutsche Titel. Im Buch geht es um die 16jährige Ava, die bei einem Hausbrand ihre Eltern und ihre Cousine verliert und selbst schwer verletzt wird. Ein Jahr und unzählige Hauttransplantationen später halten ihre Tante Cora und ihr Onkel Glenn die Zeit für gekommen, dass Ava wieder in die Normalität des Highschool-Alltags zurückkehrt. Ava lässt sich zu einer Probezeit von zwei Wochen überreden, sicher danach nie wieder eine Schule zu betreten. Doch neben allen negativen Erfahrungen die sie machen muss und die sie genauso hat kommen sehen, findet sie in Piper und Asad Freunde, die ihr Mut machen und neue Wege aufzeigen. Das Buch ist in Ich-Erzählweise aus Avas Perspektive geschrieben und man kann sich sehr gut in ihre zerstörte Persönlichkeit einfühlen Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen, vermag dennoch tief zu berühren und Emotionen hervorzurufen. Mich hat Avas Schicksal absolut gefesselt und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Besonders die Texte, die Ava in ihr Therapie-Tagebuch geschrieben hat fand ich beeindruckend. Ich mochte Avas sarkastischen und zynischen Kommentare, die eindeutig ihr Schutzschild waren. Alle sahen in ihr die „glückliche Überlebende“, ihre unzähligen Operationen und Schmerzen schien niemand wahrzunehmen. Charakteristisch dafür ist folgendes Zitat: „Aber gegen Grabsteine komme ich nicht an. Der Tod sticht das Leiden jedes Mal aus.“ Die „Ava vor dem Brand“ liebte das Musical und die Bühne, nach dem Schicksalsschlag ist die Rückkehr ins Scheinwerferlicht für ihr neues Ich undenkbar, aber die Liebe zum Musical bleibt. Diese Leidenschaft teilt sie mit Asad, der auch vor ihren Narben nicht zurückschreckt und für sie ein guter Freund und Unterstützer wird. Vielleicht auch mehr? Auch Piper, mit der Ava nicht nur zur Schule, sondern auch in eine Selbsthilfegruppe geht, hatte einen Unfall mit dessen Folgen sie zu kämpfen hat, sie scheint damit aber völlig anders umzugehen. Auf den ersten Blick scheint sie eine sehr starke Persönlichkeit zu sein,sie fordert Ava heraus mehr aus sich herauszukommen und das Leben wieder in die Hand zu nehmen, sich mehr zuzutrauen. Mir hat es gefallen Ava auf dem Weg zu begleiten, zu beobachten, wie sie durch Piper, Asad, ihre Tante und ihren Onkel wieder mehr Lebensmut fasst. Dies besonders durch die Erkenntnis, dass auch sie von anderen Menschen gebraucht wird. In diesem Jugendroman geht es um Verlust und Trauerbewältigung, um Familie und Neubeginn, aber auch um Freundschaft und Mut. Avas und Pipers Narben sind für jeden Menschen sichtbar, aber auch Coras und Glenns Narben auf der Seele sind schmerzhaft. Gerade die Annäherung innerhalb der Familie und die Entwicklung des gegenseitigen Verständnisses konnten mich bewegen. Das Buch kommt zwar nicht völlig ohne Klischees daher, ist aber trotzdem nicht unbedingt vorhersehbar und die Botschaft von Erin Stewarts Debüt ist wichtig und glasklar: Du bist viel mehr, als dein Äußeres!

Lesen Sie weiter

Narben, Schmerz & Freundschaft

Von: Gigi1985

24.10.2019

"Sieh mich an" ist ein sehr berührendes Buch. Erin Stewart hat eine mitfühlende Geschichte geschrieben. Von Anfang an habe ich mit Ava und ihem Schmerz mitgefühlt. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich der seelische und auch der körperliche Schmerz für sie anfühlt. Sie versucht ihn mit sarkastischen Sprüchen zu überdecken, aber man merkt, wie sehr sie unter dem Verlust ihres frühreren Aussehens und den Verlust ihrer Eltern leidet. Im Laufe der Geschichte konnte man spüren, wie Ava ihre Einstellung zu ihrem Äußeren ändert und irgendwann anfängt, es zu akzeptieren. Als Piper im Buch auftritt, war es für mich allerdings schwer, sie zu verstehen. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich ihre Art und Weise verstanden habe, wie sie mit anderen, aber auch mit sich selbst umgeht. Ihre teilweise manipulative Art hat mit nicht ganz so gut gefallen, aber am Ende konnte ich doch mit ihr mitfühlen. Was mir auch gut gefallen hat, war die aufopferungsvolle Art von Cora und Glenn. Obwohl die beiden selbst einen schweren Verlust erlitten haben, den man auch spürt, haben sie Ava gleich so akzeptiert, wie sie ist und ihr ihre Liebe gegeben. Erin Stewart, hat ein wirkliches tolles Buch darüber geschrieben, wie sichtbare Narben auf die Mitmenschen wirken können und das diese nicht immer den Schmerz und Verlust dahinter erkennen können oder wollen. Ein wirklich gutes Buch, dass einem zum Nachdenken anregt, wie man selbst mit Verbrennungsopfer umgehen würde.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.