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Rezensionen zu
Das Haus der Verlassenen

Emily Gunnis

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Eine fiktive Geschichte über die unhaltbaren Zustände in einem Heim für ledige Mütter, die auf wahren Begebenheiten beruht und unglaublich spannend und wendungsreich ist - das ist "Das Haus der Verlassenen" von Emily Gunnis, welches ich über das Bloggerportal Randomhouse lesen durfte. Die junge Ivy wird im Jahr 1956 ungewollt schwanger und von ihrem Stiefvater daraufhin in das St. Margaret´s Heim für ledige Mütter geschickt. Wer jetzt denkt, dass sie sich dort in Ruhe auf ihre Schwangerschaft konzentrieren und auf die Geburt vorbereiten kann, alles über Babypflege lernt und in den allerbesten Händen ist, der irrt sich gewaltig! Das St. Margaret´s ist in kirchlicher Hand und wird geleitet von einem Pater und Nonnen. Die Nonnen sind überaus grausam zu den armen, jungen Mädchen und zwingen diese unter den widrigsten Umständen zu Knochenarbeiten - auch in hochschwangerem Zustand. Es gibt strengste Regeln, deren Einhaltung drakonisch durchgesetzt wird. Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Damit nicht genug: wenn die armen Mädchen entbunden haben, werden deren Babys, sofern sie gesund sind, zur Adoption freigegeben. Und die Mädchen dürfen dann noch immer nicht gehen, sondern müssen die Kosten, die sie durch ihren Aufenthalt im Heim verursacht haben, weiter abarbeiten, wenn die Gebühren nicht direkt von ihnen bezahlt werden können. Ivy verzweifelt immer mehr und schreibt ihrem Liebsten Briefe, in denen sie ihm die Lage schildert und ihn um Hilfe bittet. Diese Briefe fallen sechzig Jahre später Samantha (Sam) in der Wohnung ihrer Großmutter Nana in die Hände. Lt. Nana handelt es sich um Briefe, die ihr verstorbener Mann, Sam´s Großvater, in einem alten Schrank gefunden hat (er war Antiquitätenhändler). Fortan gehen die Briefe Sam nicht mehr aus dem Kopf. Da sie Journalistin ist, geht sie der Sache nach und stößt auf viele Geheimnisse, die sich von damals bis in die Gegenwart hineinziehen. Emily Gunnis schafft es, mich von Seite 1 an bis zum Ende in den Bann der Geschichte zu ziehen. Sie springt zwischen den Zeiten hin und her, erzählt mal die Geschichte von Ivy im Jahr 1956, schwenkt dann in das Jahr 2017, wo man mit Sam gemeinsam auf Spurensuche geht, hüpft in das Jahr 1976 und 1969 und wieder zurück zu Ivy. Das hört sich jetzt vielleicht verwirrend an, ist es aber überhaupt nicht. In den jeweiligen Jahren wird immer ein Teil der Geschichte aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt und nach und nach fügt sich das alles zu einem Bild, einer einzigen Geschichte zusammen, die es wirklich in sich hat und so manch überraschende Wendung birgt. Am Anfang habe ich geschrieben, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht. Zwar ist das St. Margaret´s Heim und die Charaktere im Buch allesamt fiktiv. Aber es beruht auf dem qualvollen physischen und psychischen Missbrauch, dem Frauen u.a. in Irlands Magdalenenheimen ausgesetzt waren. Wenn ihr wissen wollt, was es damit auf sich hat, schaut euch gern den Artikel hier an: stuttgarter-nachrichten.de/massengrab-fuer-800-kinderleichen-irlands-regierung-laesst-nach-leichen-von-heimkindern-suchen Wer sich für das Thema interessiert und die englische Sprache beherrscht, kann sich gern auf der folgenden Homepage umsehen, wo es genau um das Thema "Heim für ledige Mütter" geht: www.motherandbabyhomes.com Von mir absolute 5 von 5 Sternen. Ich hatte das nahezu in einem Rutsch durch, weil man es wirklich nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Rundum gelungen und einfach super geschrieben.

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Wow! Ein emotionales und zugleich spannendes Buch über den Umgang mit jungen Frauen, die eine widrige Zeit in von Nonnen geführten Heimen verbringen mussten. Dieser Roman beruht auf tlw. wahren Begebenheiten. In den 1960ern gab es zahlreiche Mutter-Kind-Heime in Irland und in Großbritannien in dem sich Abscheuliches abgespielt hat. Am Beispiel von Ivy werden die Greultaten, Lebensumstände und der Schmerz der werdenden Mütter beschrieben. In diesem Buch begleiten wir nicht nur Ivy, sondern auch Sam, die die Geheimnisse rund um das St. Magrets aufspüren möchte! Hierbei werden die Fäden der Vergangenheit mit den aktuellen verknüpft, was das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis macht. Ein durchweg spannendes und aufrüttelndes Buch, welches ich kaum aus der Hand lesen konnte. Absolut lesenswert.

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Bewertet mit 4.5 Sternen Zum Buch: Sam ist eine alleinerziehende Journalistin, die bei ihrer Großmutter lebt. Als sie spät in der Nacht an Nanas Geburtstag zurückkommt, las ihre Nana einen Brief aus dem Jahr 1956. Dieser Brief ist von der minderjährigen Ivy an ihren Liebsten geschrieben, mit der Erkenntnis, das sie ein Kind erwartet. In den fünfziger und sechziger Jahren war es noch üblich ledige Mütter in sogenannte Mutter-Kind-Heime zu geben. Nach und nach deckt Sam die Ereignisse von Ivy und ihrem Baby auf ... Meine Meinung: Eine Geschichte die unter die Haut geht. Ich wusste nicht, oder wollte es nicht wissen, was in Großbritannien für schreckliche Verhältnisse für ledige Mütter herrschten. Alles im Namen Gottes und der katholischen Kirche. Emily Gunnis ist es gelungen, diese Ereignisse in einen packenden, spannenden Roman zu verarbeiten, der mich tatsächlich von Beginn an Fesseln konnte. Ich lese selten Krimis und hatte auch nach dem Klappentext nicht wirklich auf dem Schirm, dass es sich hier um einen handelt. Aber dieser Krimi war es wert, dass ich ihn las. Ich fand es unfassbar, wie die Geschichte nach und nach aufgedeckt wurde, ich hatte schreckliches Mitleid mit den Müttern und auch mit den Babys. An manchen Stellen war es vielleicht ein wenig vorhersehbar, aber das gehört dazu, und manche Stellen waren, meiner Meinung nach, unnötig, aber dennoch lesenwert. Ich kann Das Haus der Verlassenen für jeden der gerne spannende Romane liest nur empfehlen, aber auch Geschichtlich ist dieses Buch ein Erfolg. Mich hat es jedenfalls sehr gut unterhalten.

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„Vorsicht Spoiler!“ Ivy ist verliebt. Aus dieser Liebe geht ein Kind hervor, nur dass es der Vater niemals kennenlernt. Ivy wird von ihrer Mutter und Stiefvater in ein Heim für ledige Mütter gesteckt. Es wird von Nonnen dominiert, die den Müttern alles abverlangen, sogar ihr Kind. Die Mütter müssen hart arbeiten, außerdem müssen sie für ihr Vergehen Buße tun, denn die Frauen sind alle nicht verheiratet. Ivy ist unglücklich und hofft immer noch, dass der werdende Vater sie aus dem Heim holt. Sie schreibt ihm im geheimen Briefe. Dann lernt sie ein kleines Mädchen kennen, das auch in diesem Heim lebt. Ivy versucht dieses kleine Mädchen zu beschützen, aber die Nonnen wollen ein Geheimnis bewahren und dieses Mädchen weiß mehr, als gut für sie ist. Viele Jahre später findet Sam Briefe einer jungen Frau. Damit wird ihr Instinkt geweckt für eine gute Story. Die Journalistin beginnt nachzuforschen. Die Zeit drängt, denn das Grundstück ist verkauft und das Haus soll abgerissen werden. Sam rechnet nicht damit, dass die Geheimnisse auch ihre Familie betreffen. Das ist die Kurzfassung, denn ich möchte nicht den ganzen Inhalt verraten. Meine Meinung: Ich kann nur sagen, lest das Buch, es verlohnt sich. Der Titel ist ebenso treffend, wie das Cover des Buches. Die Geschichte hat Tiefgang, ist einprägsam und hat eine eindrucksvolle Handlung. Es gibt zwei Zeitebenen, die sich auf beeindruckender Weise verbinden. Das Geschehen ist in Kapitel angelegt, die mit entsprechendem Zeitvermerk versehen sind. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und ist dramatisch bis zum Schluss. Sie fesselt den Leser, den man möchte, den Verlauf am Liebsten beeinflussen, damit nichts Trauriges mehr kommt. Es sind die aufwühlenden Briefe, die in einer anderen Schriftform vorhanden sind, die den Leser erschüttern. Anschaulich und authentisch ist die Darstellung des Umfeldes, egal welcher Epoche. Man kann sich in das Milieu hineinversetzen, ebenso sind die Protagonisten überzeugend. Man spürt den Druck, ebenso die Traurigkeit. Es nimmt einem mit, beim Lesen. Gerade die Heftigkeit der Beeinflussung durch die Nonnen, die Zwangslage der Frauen, der Druck und Zwang durch die Kirche und anderer Stellen. Außerdem fühlte ich mich traurig, denn die Frauen hatten damals keine Chance auf ein glückliches Leben. Überrascht hat mich die Wendung, die die Geschichte nimmt. Also mich hat das Buch überzeugt, denn ich konnte nicht aufhören mit lesen. Eine kreative Geschichte, die mit einem gelungenen Werdegang überzeugt. Sie ist zeitweise bedrückend, gleichwohl dramatisch und äußerst berührend. Fazit: Die Autorin hat hervorragend historische Hintergründe verarbeitet, sie zu einer ergreifenden Erzählung verwandelt und mit glaubhaften Charakteren besetzt. Ich kann das Buch nur empfehlen zu lesen – grandios!

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Eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. Ein Roman, der berührt, weil man weiß, die Geschichte ist zwar fiktiv, aber die Leiden, die geschildert worden sind, haben andere junge Frauen zur damaligen Zeit in so manch einem Mütterheim erleiden müssen. 1956 wird die junge, unverheiratete und schwangere Ivy in ein Mütter-Heim gesteckt, wo sie unter härtesten Bedingungen arbeiten und leben muss, auch nach der Geburt ihrer Tochter. 2017 fallen der Journalisten Sam erschütternde Briefe von Ivy in die Hände. Sie macht sich auf der Suche nach der Wahrheit um mehr über Ivy herauszufinden. Über ihr Leben, ihre Tochter, aber auch über ihren Tod, über die unmenschlichen Zustände in dem Heim. Dabei stößt sie auf so manchen Todesfall, der aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, anscheinend doch nicht natürlich war. Was oder vielmehr wer steckt dahinter? Emily Gunnis kann sehr fesselnd erzählen. Trotz aller Schwere, trotz aller Trauer, die man beim Lesen empfindet, kann man sich dem Sog des mehr Erfahren-Wollens nicht entziehen, man kann das Buch schwer aus der Hand legen. Abwechselnde Zeitpersepektiven, ein von Anfang an im Dunkeln tappen, das erst nach und nach offenbaren vom Geschehen in der Vergangenheit, fesseln. Die Geschichte berührt, aber vor allem man kann sich die Zustände, die damals geherrscht haben, kaum vorstellen, dabei sind seit dieser Zeit erst 60 Jahre vergangen. Daher ist es wichtig, dass man durch solche Romane darauf aufmerksam macht, dass so eine Zeit nicht vergessen wird. Ein Roman der unter die Haut geht und berührt. Eine tragische Geschichte, spannend und abwechslungsreich geschrieben Volle Leseempfehlung !

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Das Haus der Verlassenen Wir schreiben das Jahr 1956. Ein junges Mädchen Ivy macht sich mit einem Koffer auf den Weg zum Mutter Kind Heim St. Margret. Die „Zuflucht“ für ledige, werdende Mütter, die nicht von ihren Familien unterstützt werden. Geführt wird das Haus von Nonnen, die weder das Wohl der jungen Frauen noch das Wohl deren Kinder im Auge haben. Ein Leben voller Grausamkeiten erwartet die Ausgegrenzten hinter den dunklen Mauern des düsteren Gebäudes. Nicht wird nach dem Leben dort sein, wie es vorher gewesen war. Und für viele ist der Weg zu St. Margret ein Weg ohne Widerkehr. Ich habe einen Moment gezögert, ob ich die Geschichte in dem Roman von Emily Gunnis würde ertragen können. Denn ich glaube, dass es in der Realität vor nicht ganz so langer Zeit viele ähnliche Geschichten gegeben hat. Geschichten von jungen Mädchen, die als einzige dafür bestraft werden, dass sie jung und verliebt waren. Die jungen (oder älteren) Männer hat es ja nicht getroffen. Letztlich reizte mich aber der Buchklappentext und ich habe mich dazu entschieden, die Geschichte von Ivy zu lesen. Während ihres Aufenthaltes hinter den düsteren Klostermauern schreibt die junge werdende Mutter verzweifelte Briefe an den Vater des ungeborenen Kindes. Darin beschreibt sie ihr Leben im Kloster und die Schikanen, denen die Frauen dort ausgesetzt sind. Rund 60 Jahre später findet die Journalistin Sam diese Briefe, die sich nun im Besitz ihrer Großmutter befinden. Entsetzt über die Zustände, unter denen die ledigen Mütter leben mussten, beginnt mit ihrer Recherche. Und stößt auf viele rätselhafte Begebenheiten, die sich bis in die Gegenwart ziehen….. Der Roman hat mich von der ersten Sekunde in seinen Bann gezogen und binnen weniger Tage hatte ich das ca. 400 Seiten starke Buch gelesen. Eine sehr spannenden Geschichte, die gut konstruiert worden ist. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, die Figuren authentisch und glaubhaft. Ich konnte mich zu jedem Zeitpunkt in die Handlung hineinversetzen. Bis zum Ende blieb das Buch für mich sehr spannend, auch wenn ich im letzten Drittel bereits wusste, welche Richtung es einschlagen würde. Die Handlung erfolgt in verschiedenen Zeitebenen, die aber absolut sinnvoll miteinander verbunden sind. Den Mittelpunkt des Buchs bildet die Grausamkeit, der die jungen Frauen ausgesetzt waren und die Auswirkungen, die erfahrene Grausamkeit auf das spätere Leben und die Psyche der leidenden Personen hatte. Denn sie mussten nicht nur hart arbeiten und menschenverachtenden Bedingungen. Letztlich wurden ihre Kinder auch zwangsadoptiert. Mehr als einmal war ich erschüttert über die Willkür, denen die Frauen ausgesetzt waren. Die Unmenschlichkeit, mit der eine Vielzahl von Personen handelte. Und letztlich die großer Anzahl derer, die einfach weggesehen haben. Weil es einfacher ist und weniger Scherereien macht. Oder für das eigene Leben schlicht angenehmer. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter ins Detail gehen, damit denjenigen, die das Buch noch lesen möchten, die Spannung nicht genommen wird. Ich für meinen Teil habe das Buch regelrecht verschlungen und bin absolut begeistert von dem Werk der in England lebenden Romanautorin Emily Gunnis. Das Werk hat mich emotional sehr berührt und die temporeiche Geschichte war zu jedem Zeitpunkt des Lesens spannend und unterhaltsam. Bedrückend war der Gedanke, wie nah diese Geschichte an der Realität ist und das diese Realität noch gar nicht lange her ist. Dem Roman gebe ich 5 von 5 Sternen, denn dieses Buch ist eines der Besten, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Leider ist es auch das einzige Buch der Autorin, welches ins Deutsche übersetzt worden ist. Aber es gibt noch einen Roman in englischer Sprache und ich überlege bereits, ob ich dieses Buch in der Originalausgabe lesen soll. Oder warten, bis es hier erscheint. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für den Roman „Das Haus der Verlassenen“. Zumindest für all jenen, die die Grausamkeit in der Geschichte ertragen können und spannende Bücher mögen.

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Alles beginnt mit einem Brief… Das Haus der Verlassenen beginnt mit einem Brief von Ivy an das kleine Mädchen Evelyn, in dem sie diese bittet, zu fliehen. Noch ahnt man nicht genau wovor, man spürt jedoch Ivys Verzweiflung, denn ihr Plan steht fest: sie möchte sich umbringen und durch den Trubel, der dabei entsteht, Evelyn ermöglichen zu fliehen. Sie schickt ihr den Schlüssel zu einem geheimen Gang und bittet sie, draußen in Freiheit nach Evelyns Zwillingsschwester Kitty zu suchen, von der diese bis dahin noch nicht einmal etwas wusste. Bereits dieses erste kleine Stück Text ist faszinierend, weckt Neugier und den Drang, unbedingt weiterzulesen und zu erfahren, was Ivy zu diesem Schritt getrieben hat. Und genauso geht es in dem spannenden Roman auch weiter: …der Sams Neugier weckt Im Hier und Jetzt erzählt Autorin Emily Gunnis die Geschichte von Sam, die gerade, nach der Trennung von ihrem Freund Ben, mit ihrer kleinen Tochter Emma bei ihrer Großmutter eingezogen ist. Sam geht es wie vielen Alleinerziehenden heutzutage, sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Arbeit und ihrem Kind, versucht alles unter einen Hut zu bringen. Ihr Ex ist dabei keine allzu große Hilfe und so kann sie sich nur auf ihre Großmutter verlassen, während sie als Reporterin für eine kleine Zeitung von ihrem Chef hin und her geschickt wird. Doch dann spielt das Schicksal ihr einen Brief in die Hände, den ihre Großmutter unachtsam liegen gelassen hat. Der Brief ist von Ivy an ihren Geliebten, Alistair geschrieben. Sie bittet und bettelt, dass er sie zu sich holen soll, denn sie ist in einem Heim für ledige Mütter gefangen, wo sie Alistairs Kind erwartet. Noch glaubt Ivy an ein Missverständnis, glaubt fest daran, dass ihr Geliebter sie zu sich holen wird und mit ihr und dem Ungeborenen eine Familie gründen wird. Ausführlich berichtet sie, wie es dazu kam, dass sie in St. Margaret’s gelandet ist. Auf Nachfrage berichtet Sams Großmutter, dass der Brief wohl in einem alten Schrank gewesen sein muss, den Sams verstorbener Großvater einst erstanden hatte. Und dort finden sich noch mehr Briefe, alle von Ivy an Alistair, einer flehentlicher als der andere – bis sie resigniert. Sam ist schwer fasziniert von dem Brief und beginnt zu recherchieren. Dabei erfährt sie, dass das Heim in nur wenigen Tagen abgerissen werden soll und sie weiß: die Zeit drängt. Entgegen aller Vernunft stürzt sie sich auf die Geschichte. Sie riskiert durch die nicht abgesprochenen journalistischen Arbeiten ihren Job, auch ihre Familie, weil sie kaum noch Zeit für Emma hat und schließlich auch ihr Leben und das ihrer Tochter; denn Sam ist keineswegs nur als Reporterin involviert, sondern viel mehr, als sie jemals ahnte. Spannung pur… Der Schreibstil von Emily Gunnis macht es einem sehr einfach, dran zu bleiben. Ich habe das Buch im Rekordtempo verschlungen und die letzten 150 Seiten in einer Nachtschicht gelesen, weil ich nicht aufhören konnte. Was sich erst nach einem Drama anhörte, entwickelt sich zu einem echten Thriller, den man kaum aus der Hand legen kann. Die Story ist gut aufgebaut, hat die richtigen Spannungselemente, die richtigen Zeit- und Personenwechsel, so dass man wirklich super mitfiebern kann. Einen kleinen Verdacht, was passiert sein könnte, hatte ich zwar schon ab etwa der Hälfte des Buches, aber die Auflösung war dann doch noch etwas anders als erwartet. Sehr realistisch und einfühlsam wird auch Sams Gefühlsleben beschrieben. Mit ihr konnte ich mich in vielen Punkten gut identifizieren, ihre Neugier, ihr Bestreben die Wahrheit zu erfahren, auch wenn ich selbst sicher nie so weit gegangen wäre wie sie. …angelehnt an wahre Begebenheiten Die Vorstellung, dass es in den 1950er Jahren noch immer solche Mutter-Kind-Heime gab, die den jungen Müttern vermittelten. dass sie eine Schande für ihre Familie seien, dass sie es nicht wert waren, geliebt zu werden, dass ihre Kinder in fremden Familien besser aufgehoben seien, ist für mich schockierend. Eine Generation, die in Jahren nicht so weit von meiner weg und gedanklich doch komplett fremd ist! Es fiel mir emotional sehr schwer zu lesen, wie mit den jungen Frauen, teilweise ja sogar noch Mädchen, umgegangen wurde, wie hart sie arbeiten mussten, wie sie misshandelt wurden. Das alles oft mit dem Wissen ihrer Familie, oder zumindest mit der Ahnung. Babys, die den Müttern direkt aus der Hand gerissen wurden, nachdem sie sie alleine zur Welt bringen mussten, und die dann zur Adoption freigegeben wurden – wenn sie Glück hatten und überlebten. Trotzdem ist das Buch nicht reißerisch geschrieben, nicht wie ein Psychothriller, der in Details beschreibt, wie Menschen gequält werden. Durch die Ich-Perspektive, in der Ivy in ihren Briefen schreibt, scheint das Ganze einen dokumentarischen Charakter zu haben, der einen zwar trifft, aber das Ganze aushalten lässt. Ihr Debütroman ist Emily Gunnis absolut gelungen und ich freue mich schon darauf, noch mehr von ihr zu lesen.

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In "Das Haus der Verlassenen" greift Emily Gunnis ein Thema auf, von dem viele junge Frauen seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre betroffen waren - das Schicksal von Mädchen und ledigen jungen Frauen, die ungewollt schwanger wurden und daraufhin in Mutter-Kind-Heimen untergekommen sind, um dort ihre Kinder zu gebären. Wer glaubt, diese Einrichtungen dienten dem Wohl der werdenden Mütter und ihrer Babys, der irrt gewaltig. Schwerste körperliche Arbeit bis zur Geburt, grausamste Misshandlungen und auch psychische Gewalt waren das alltägliche Leid. Die jungen Mütter würden gezwungen, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Immer unter dem Deckmantel.... waren die Träger dieser Einrichtungen meist die Kirchen. Angesichts der Brutalität, die die Nonnen an den Tag legten, klingt da "Der Orden der Barmerzigen Schwestern", wie hier im Buch, wie Hohn! Emily Gunnis erzählt uns die Geschichte in mehreren Zeitebenen und in Rückblenden. Da sind einmal die erschütternden Ereignisse in St. Margaret's Ende der Fünfziger Jahre, wichtige Geschehnisse in späteren Jahren, bis hin zur Gegenwart, als die Journalistin Samantha einen alten Brief findet und mit ihren Nachforschungen beginnt. Zu Anfang ist diese ganz besondere Atmosphäre dieses Buches noch etwas zögerlich eingefangen, aber von Kapitel zu Kapitel entwickelt sich eine permanente unterschwellige Spannung und die Neugier, zu erfahren, wie die einzelnen kleinen Puzzleteilchen, die aufgedeckt werden, zusammenhängen, wird riesengroß. Dabei lässt die Autorin auch ein wenig Mystery einfließen. Bei manchen Szenen ist man sich nicht sicher ob Realität oder Schein, hinterfragt angesichts unerwarteter Todesfälle und der Art des Sterbens ob sie menschengemacht oder eine Strafe Gottes sind und ganz generell, ob so etwas wie die Hölle existent ist. Wir finden bei diesem Roman auch viele Einflüsse, die man von Psychothrillern kennt. Das ganze Buch ist EINE große Emotion, voller Tiefgang und Dramatik. Unbegreifliche, erschütternde Vorgänge gehen extrem unter die Haut, lassen einen einfach nur fassungslos und schockiert zurück und sind gleichzeitig aber auch vollkommen fesselnd. Emily Gunnis hat mich mit ihrem sehr klaren und sehr angenehmen Schreibstil, einer sehr fesselnden und emotionalen Geschichte und fantastisch gezeichneten, eindrucksvollen Figuren nahezu hundertprozentig überzeugen können! Einziger kleiner Kritikpunkt: Durch die Flut der Namen und damit einhergehend die Beziehungen der Protagonisten untereinander, habe ich mich zu Anfang ein wenig überfordert gefühlt. Da auch mehrere Generationen betroffen sind, war das manches Mal doch recht verwirrend. "Das Haus der Verlassenen" kann niemanden kalt lassen!

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