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Rezensionen zu
Neun Tage Unendlichkeit

Anke Evertz

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Es ist mit diesem Buch wie mit dem Glauben an sich und im Allgemeinen. Religiös glaubende Menschen kommen in den seltensten Fällen mit rein akademischen und intellektuellen Einsichten eines „Systems“ um die Ecke, sondern gegenteilig, sie berichten zunächst von einer persönlichen Erfahrung, die dann durch den Verstand reflektiert und kommuniziert wird (wenn es in Richtung eines religiösen Systems überhaupt geht). Für den Betrachter und Zuhörer liegt das Verständnis dessen, was gesagt und erzählt wird, natürlich in solchen Fällen darin begründet, wieweit man der konkreten Person glaubt im Sinne von vertraut und solche Berichte selbst für überhaupt wahrscheinlich hält. Und was Anke Evertz letztlich „aus dem Jenseits“ plakativ und bildkräftig zu erzählen hat und was, glaubt man ihr, ihr eigenes Leben fundamental veränderte, das ist am Ende für den Leser tatsächlich eine Glaubenssache. Sei es im Sinne eines „Fürwahrhaltens“, dass es außerhalb der eigenen Person und Empfindungen noch andere „Räume“ und „Seins-Weisen“ gibt und im Sinne eines „Vertrauens“, dass Anke Evertz einerseits über tatsächliche Ereignisse des eigenen Lebens berichtet und diese nicht auf irgendwelche chemischen Reaktionen im Gehirn einer „nah-toten“ Person zurückzuführen sind. Denn Evertz ist fast gestorben durch einen Unfall mit Feuer stand sie lichterloh in Brand und pendelte, schwer verletzt, 9 Tage durch einen komatösen Zustand zwischen Leben und Tod, in dem sowohl das allgemein bekannte „über sich schweben und den eigenen Körper betrachten“ stattfand, wie aber auch die Begegnung mit einem „Lichtwesen“ als eine klare Form von „Lehrer“ für die Autorin, der ihr tiefe Einblicke in die fast unbegrenzte Möglichkeit des geistigen Seins vermittelte. Was Evertz in durchaus verständlicher, eher einfacher Sprache wiedergibt, was nicht immer ganz genau und treffend in klare Worte gefasst werden kann, weil die Erlebnissphäre jener 9 Tage natürlich deutlich auf seelisch-emotionalem Gebiet vorliegt. Hier muss der Leser Abstriche machen an klaren, einfachen Hauptsätzen, ist aber durchaus in der Lage, der emotionalen Eindrücklichkeit der Schilderungen zu folgen, die für Evertz erkennbar existenzielle Folgen nach sich gezogen haben. Was im zweiten Teil des Buches dann reflektiert und auch klar verständlich, wenn auch nicht unbedingt mit wesentlichen, neuen Erkenntnissen versehen in eine Art „Lebensprogramm“ einmündet. Dass dieses Leben am treffendsten mit einem „bedingungslosen Ja“ und einem Wissen um die innere Verbindung von allem Lebendigem angegangen werden sollte. Dass Hingabe und Anerkennung, echter Dank für die Existenz und Möglichkeiten des eigenen Seins dazu gehören und das in jeder Lebenssituation, erscheint sie auch noch so festgefahren, Möglichkeiten zumindest einer Wahl bereit liegen. Die aber eben auch eine klare, teils mutige, vor allem aber ernste Entscheidung als Resonanz benötigt. Um eben das zu finden, was einen ausmacht und dieses dann zum Ausdruck zu bringen. Nicht mehr, aber vor allem auch nicht weniger ist der „Sinn des Lebens“, den Evertz durch dieses einschneidende Erlebnis für sich erkannt und angenommen hat. Was durchaus anregend zu lesen ist, auch wenn dies nicht unbedingt „neuen Inhalte“ sind, stellen die „Schlüssel zum Leben“ im Buch doch wieder die Erinenrung daran her, dass es auch anders gedacht und gegangen werden könnte, als es die alltägliche Prägung oft in den Raum setzt. Eine durchaus interessante Lektüre, die hier und da Fantasie, im Gesamten einen gewissen Glauben und am Ende auch die Bereitschaft fordert, aktiv etwas an sich und für sich zu tun.

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