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Rezensionen zu
Die andere Frau

Michael Robotham

Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz (11)

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Ein sehr privater Fall

Von: hope23506

16.01.2019

INHALT: Der Psychologe Joe O'Loughlin muss nach einem Anruf ins Krankenhaus eilen. Dort soll sein Vater nach einem brutalen Überfall im Koma liegen. Im Krankenhaus angekommen findet er am Bett seines Vaters nicht seine Mutter, sondern eine fremde Frau vor, die behauptet, die Ehefrau von seinem Vater zu sein. Er hat diese Frau noch nie in seinem Leben gesehen und dementsprechend verwirrt. Er weiß nicht, was er glauben soll und ob die Fremde die Wahrheit sagt. Um der ganzen Sache auf den grund zu gehen, stellt er Nachforschungen an und ganz langsam kommt er einer Wahrheit näher, die im alles abverlangen wird und seine ganze Vergangenheit in Frage stellt. MEINE MEINUNG: Dieser Psychothriller ist der elfte Band der Reihe um den Psychologen Joe O'Loughlin, den man aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann (ich hatte leider bisher nur die ersten paar Bücher gelesen) obwohl er mich neuguerig auf die anderen Geschichten gemacht hat. Gleich augefallen ist mir, daß Michael Robotham hier eine ganz schnelle und rasante Sprache hat. Das kommt gerade durch die kurzen Dialoge zum Ausdruck. Diese geben dem Buch eine Schnelligkeit und eine Spannung und man merkt gar nicht, wie die Seiten dahinfliegen. Michael Robotham hat hier eine sehr private Seite von Joe gezeigt, wir dringen als Leser tief in sein Leben ein, was ihn sehr nahbar und verletzlich macht. Immer wieder tritt auch seine Krankheit in den Vordergrund und zeigt, wie eingeschränkt er ist. Ich fand den Spannungsaufbau sehr gelungen, gut platzierte Wendungen bringen immer wieder Bewegung in den Fall und es wird nicht langatmig. Vom Ende und der Auflösung war ich sehr überrascht und ich fand es sehr gut gelöst. FAZIT: Sehr gut durchdacht, sehr gut konstruiert und ein unerwartetes Ende. Mir hat dieser elfte Fall von Joe sehr gut gefallen und ich gebe dem Buch 4/5 Sterne. 🌟🌟🌟🌟

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SPOILERWARNUNG: Diese Rezension bezieht sich auf den Vorgängerroman "Der Schlafmacher" und setzt daher dessen Kenntnis voraus. Die im Klappentext geschilderte Ausgangssituation setzt den Leser bereits unter Strom: Wer ist diese Frau, die sich als Olivia ... vorstellt und angeblich mit Joe O'Loughlins Vater verheiratet ist? Und warum liegt dieser schwer verletzt im Koma? Treue Leser der Serie wissen, dass der Psychologe sich gemeinsam mit dem ehemaligen Polizisten Vincent Ruiz in diesen Fall verbeißen und alle Täuschungsmanöver mit analytischem Blick entlarven wird. Doch nach den ersten reflexartigen Nachforschungen in William O'Loughlins Haus ist davon keine Rede. "Die andere Frau" ist zeitlich sechzehn Monate nach "Der Schlafmacher" angesiedelt. Am Ende dieses Bandes ist Joes Frau Julianne verstorben. Während also der aufzuklärende Anschlag der Geschichte als roter Faden verbleibt, steht über weite Teile die Auswirkungen dieses Schicksalsschlages im Vordergrund. "Die nachfolgenden Jahreszeiten waren wie die Stadien der Trauer. Der Sommer verging in Leugnung und Isolation, der Herbst brachte die Wut, der Winter die Schuld, und im Frühling hatte meine Depression mich dazu getrieben, Hilfe zu suchen." (S. 10) Charlie, die ältere der beiden Töchter, ist mittlerweile mit ihrem Universitätsstudium beschäftigt und übernimmt zögerlich so etwas wie eine Mutterrolle. Joe selbst wird von der Last der Verantwortung für seine Familie, die er nun alleine schultern muss, beinahe erdrückt. Ganz besonders hingegen hat Emma, die zwölfjährige Tochter unter dem Verlust zu leiden. Ohnehin bereits ein recht schweigsames Kind, zieht sie sich noch weiter in sich selbst zurück. Sie beginnt zu schlafwandeln, wird von Angstzuständen befallen und unterschlägt ihrem Vater Einladungen ihrer besorgten Lehrer. Emma soll eine Schulkollegin die Treppe hinuntergestoßen haben, ein Verweis droht. Das zweite zentrale Thema des Romans ist Joes Familie und insbesondere das Verhältnis zu seinem Vater. Es ist erstaunlich genug, dass die Leser seinen Eltern und Geschwistern erst in diesem Band begegnen. So beginnt er über den Mann zu reflektieren, der ganz offensichtlich ein zweites Leben mit jener titelgebenden anderen Frau als seiner Mutter geführt haben soll. Um mögliche Motive für den brutalen Überfall zu finden, muss Joe in der Vergangenheit suchen - seiner eigenen und jener seines Vaters. Über die Dauer des Romans wandelt sich somit das in der Erinnerung unscharfe, kindlich verklärte Bild einer übergroßen, unfehlbaren Vaterfigur. Anhand von Dokumenten und Gesprächen mit Weggefährten gewinnt dieses Bild zunehmend an Kontur. Die Figur wird von ihrem Podest gestoßen und als dominante Persönlichkeit mit zweifelhaften Moralvorstellungen enthüllt. Der renommierte Chirurg war streng autoritär in der Erziehung seiner Kinder und ebenso skrupellos wie brilliant in seinem Beruf. Joe erfährt von Williams in einer Stiftung veranlagten Vermögen, von seiner zweiten Existenz mit einer deutlich jüngeren, vitaleren Frau als Joes Mutter, von einem vertuschten fahrlässig begangenen ärztlichen Fehler, der eine ganze Familie ruinierte. "Ich habe einen Geist gesehen, und dieser Geist ist mein Vater. Ein überlebensgroßer Mann mit einem Herz aus Stein, der einmal auf einem Sockel stand, dessen Vermächtnis jetzt jedoch so beschmutzt und vollgeschissen ist wie ein Denkmal in London." (S. 278) Der Roman wird mit dem Slogan "Joe O'Loughlins neuester Fall - und sein persönlichster" beworben. Das trifft insofern zu, als dass die bisher unbekannte Familienchronik der O'Loughlins aufgeblättert wird. Im Gegensatz zu Joes Vater William war seine Frau Julianne, die Liebe seines Lebens und Mutter seine Töchter seit Beginn der Serie eingeführt und ebenso wie Joe selbst dem Leser beinahe persönlich bekannt. Über mehrere Romane konnten die Leser eine emotionale Nähe entwickeln. Juliannes Verlust in "Der Schlafmacher" ist also weitaus aufwühlender, bewegender, persönlicher (wenn dieser Begriff schon verwendet werden soll) als der Überfall auf den bis dahin unbekannten Vater. Essentieller Bestandteil der Serie ist auch der seit "Amnesie" bekannte, rauhbeinig-kumpelhafte ehemalige Polizist Vincent Ruiz. Dieser arbeitet inzwischen als Ermittler für Unternehmensbetrug und fährt einen protzigen Mercedes. Bis Seite 92 muss man sich beim Lesen gedulden, bis Ruiz erstmals in Erscheinung tritt. Üblicherweise ist er einmal mehr, einmal weniger Joes Partner in den Ermittlungen, diesmal jedoch zu wenig präsent. Seine Rolle scheint darin zu bestehen, einem Schutzengel gleich über der Szenerie zu kreisen, um dann einzugreifen, wenn es brenzlig wird. Das ist für Joe gewiss angenehm, für den Leser jedoch wenig befriedigend. Dazu passt, dass auch die Covergestaltung einen Bruch darstellt. Das konkrete Motiv und die Farbgebung erinnern eher an Michael Robothams letzten Roman "Die Rivalin", einen Standalone, als die abstrakten, mit Blutspritzern versehenen Cover der O'Loughlin-Serie. Darüberhinaus prangt auch das inflationäre Etikett "Psychothriller" auf dem Titelbild. Offensichtlich wird der Roman aus Tradition so eingeordnet, hier ist diese Zuordnung jedoch irreführend. "Die andere Frau" weist für einen Thriller jedoch einen eklatanten Mangel an spannungserzeugenden Elementen auf. Die Figuren stehen nicht unter Zeitdruck, sind keiner unmittelbar drohenden Gefahr ausgesetzt. Die Kapitel enden nicht mit Cliffhangern, auf überraschende Wendungen wartet man vergeblich. Die Dramaturgie erinnert eher an einen Regionalkrimi, in dem die Erkundung landschaftlicher und kulinarischer Spezialitäten der jeweiligen Örtlichkeit wichtiger ist als die Aufklärung des Mordfalles. Auch hier gilt das Hauptaugenmerk dem weiten Land der O'Loughlin'schen Seele. Will man sich auf ein Genre festlegen, so kann man den Roman eine Familiengeschichte nennen, aufgespannt auf dem Rahmen eines britischen Whodunnits. Trotz eines kaum wahrnehmbaren Spannungsbogens weckt der Roman die Neugier, will gelesen werden. Diese Wirkung verdankt er der zugkräftigen, wie immer überaus lebendig gezeichneten Hauptfigur. Dieses hohe Maß an Authentizität erreicht der Autor vor allem durch den abgeklärten Tonfall eines an Parkinson erkrankten Mannes, der seinen Lebenszenit bereits überschritten hat. Joe O'Loughlin reflektiert von Berufs wegen stets präzise, seine Überlegungen sind von Erfahrung und einer pointierten Alltagsweisheit geprägt. "Vor sechzehn Stunden habe ich Rosie gesagt, sie solle das Leben wählen, weil es ein Geschenk ist. Ich habe ihr gesagt, dass das Leben zweite, dritte und vierte Chancen bietet, alle voller Hoffnung und Möglichkeiten. Was für ein Heuchler ich bin. Was für ein Betrüger. Was für ein Feigling. Emma hat mehr Mut in ihrem Ohrenschmalz als ich in meinem ganzen verbogenen und verfallenen Körper." (S. 471) Persönliches Fazit "Die andere Frau" ist ein weiteres Wegstück mit einer liebgewonnenen, inzwischen gut bekannten Figur, nachdenklich und melancholisch erzählt - nicht mehr und nicht weniger. Für sich alleine wäre der Roman vermutlich langweilig, als Teil der Serie ist es ein wichtiges weiteres Stück, ohne das vermutlich eine Lücke entstünde.

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Prolog: Mit „Die Rivalin“ hat Michael Robotham überrascht. Ein Standallone-Thriller abseits der O‘Loughlin/Ruiz-Reihe. Nun sind die beiden nach drei Jahren zurück. Etliches hat sich geändert, nur eines nicht: Meine Vorfreude auf das Buch. Denn sind wir ehrlich – Robotham geht einfach immer. Egal ob es um eine Frau geht, die eine andere Frau stalkt, oder um Joe O‘Loughlin, der gemeinsam mit seinem Buddy Vincent Ruiz auf Spurensuche geht und sich dabei mit den Cops anlegt. Völlig egal, Robotham macht immer Spaß, so auch „Die andere Frau“. Auch wenn es diesmal nicht um einen Serienmörder geht - diesmal wird es richtig privat. --- Joe ist mit Emma nach von Somerset nach North London gezogen, einer besseren Gegend der englischen Hauptstadt. Emma besucht eine Privatschule, Charlie studiert Psychologie in Oxford. Nie zuvor hat Robotham den Wohlstand der O‘Loughlins so hervorgekehrt – aber macht das Joseph O‘Loughlin unsympathischer? Mitnichten. Schließlich kann er nichts dafür, dass sein Vater eine Koryphäe auf dem Gebiet der Chirurgie ist und dass er in diesen Wohlstand hineingeboren wurde. Ohnehin war er ein Rebell und ist Psychologe geworden, anstatt die Familienära der Chirurgen fortzuführen. Sein Vater war Joe zeit seines Lebens fremd; nun, wo er zwischen Leben und Tod schwebt, lernt er ihn kennen und deckt seine Geschichte Stück für Stück auf. Aber nicht nur das, denn auch seine jüngere Tochter, Emma, bereitet ihm Sorgen. Denn sie hat immer noch am Tod ihrer Mutter, der mittlerweile sechzehn Monate zurückliegt, zu kämpfen. Das äußert sich dahingehend, dass sie eine Mitschülerin die Treppe hinuntergestoßen hat. Ohnehin hat Joe einiges um die Ohren, jetzt, da er alleinerziehender Vater ist, muss Teile der Erziehung Charlie überlassen, die jetzt, da ihr Opa um sein Leben kämpft, von Oxford nach London kommt. Nicht nur, um ihren Vater moralisch zu unterstützen. Es ist so einiges drin, im neuesten Buch von Michael Robotham, der nach dem „Whodunit"-Prinzip aufgebaut ist. Denn Joe schnüffelt und schnüffelt und schnüffelt, lernt Menschen kennen, die er lieber nicht kennengelernt hätte, lernt Dinge über seinen Vater kennen, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Macht sich Freunde, aber auch Feinde. Aber nicht nur er lernt einiges kennen, sondern auch wir als Leser lernen die Familiengeschichte der O‘Loughlins kennen, denn einiges wusste ich tatsächlich noch nicht und einiges habe ich bestimmt schon fünfmal vergessen – aber das macht nichts, denn Robothams Schreibstil macht Spaß, egal worum es geht. Vor allem wenn Joe mit Vincent Ruiz unterwegs ist, lässt er immer wieder den knochentrockenen britischen Humor durchblitzen – genau nach meinem Geschmack. Ein Subthema von vielen, das zumindest im erweiterten Umfeld der Story stattfindet, ist Tennis. Dabei wird immer wieder fachspezifisches Vokabular eingebaut – nichts, was storyrelevant wäre, aber würde ich mich nicht einigermaßen mit dem Sport auskennen, wäre ich wohl zeitweise verwirrt. Es ist aber auch nicht so, dass man mit Vokabeln erschlagen wird – ich wollte es aber auch nicht unerwähnt lassen. Nicht so nach meinem Geschmack war der erste Teil des Showdowns, der eine Gewaltorgie sondergleichen ist – der zweite Teil ist dafür ein einziger Gänsehautmoment und ein Plädoyer für das Leben. Wunderschön. Auch nach dem Showdown erwartet uns noch eine emotionale Szene – Gänsehaut kann Robotham. Robotham nimmt sich seine Freiheiten und macht es sich an manchen Stellen ziemlich einfach. Zum Beispiel ist Ruiz jetzt Unternehmensbetrugsermittler, was hervorragend in den Verlauf der Geschichte passt. Das ist aber tatsächlich auch der einzige richtige Kritikpunkt, den ich an „Die andere Frau“ habe. Der Rest hat mich begeistert, gepackt und berührt. Am Ende wissen wir wesentlich mehr über O‘Loughlin als am Anfang.

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Joe O’Loughlins 11. und persönlichster Fall Als Joe zu seinem Vater auf die Intensivstation gerufen wird, weil dieser überfallen wurde, sitzt eine fremde Frau an dessen Krankenbett und behauptet, Williams Frau zu sein. Zuerst glaubt Joe an einen Scherz, aber bald stellt sich heraus, dass William ein Doppelleben geführt hat. Doch wer hat ihm nach dem Leben getrachtet? Eine schier unlösbare Aufgabe wartet auf Joe. Seit vielen Jahren, schon seit „Adrenalin“ verfolge ich Joes Werdegang und den seiner Familie. Dieses Buch spielt zeitlich ca 1,5 Jahre nach „Der Schlafmacher“ und Joe kommt so langsam wieder auf die Beine, nach dem Tod seiner Frau. Und nun muss er schon wieder Krankenbesuche machen, bei seinem Vater, der im Koma liegt. Man spürt förmlich, wie ihm das wieder die Beine wegreißt. Wieder steht Joes Familie im Mittelpunkt der Story und es gab schon spannendere Bücher von Robotham. Aber gefallen hat mir das Buch dennoch. Die kurzen Kapitel sind sehr rasant erzählt und man mag das Buch kaum aus der Hand legen, auch wenn es teilweise Längen aufweist. Was mich ein wenig gestört hat: dass jeder, der etwas angestellt hat, erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Ich kenne britisches Recht nicht, fand das aber relativ unrealistisch. Fazit: wieder ein spannendes Abenteuer mit O’Loughlin, allerdings bekam Ruiz relativ wenig Raum, was mich ein wenig gestört hat. So fehlen doch die spritzigen Dialoge zwischen den beiden, was die Bücher von Robotham immer besonders auszeichnet.

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