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Rezensionen zu
Der Bücherdrache

Walter Moers

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In einem Traum wird Hildegunst von Mythenmetz in ein Buch verschleppt, wo er den Buchling Hildegunst Zwei trifft, der das gesamte Werk des Schriftstellers auswendig lernt. Der Buchling erzählt ihm eine Geschichte aus seinem Leben: Einst hörte er während einer Schulstunde die Legende von Nathaviel, dem Bücherdrachen. Dieser soll im Ormsumpf hausen und sich schon so lange in ormgetränkter Literatur wälzen, dass er zum Orakel geworden ist. Als er einigen Mitschülern berichtet, dass ihm eine besonders gute Frage für den Bücherdrachen eingefallen ist, offenbaren die ihm, dass die Legende wahr ist und sie den Weg kennen. Der Weg zum Drachen soll gar nicht weit sein! So machte sich Hildegunst Zwei spontan auf dem Weg und erlebt Dinge, mit denen er niemals gerechnet hätte. Das Cover des Buches ist für mich ein echter Hingucker: Der Bücherdrache blickt den Leser mit ernsten Augen an, davor steht ein kleiner Buchling mit einem Blick, in dem eine Mischung aus Neugier und Angst liegt. Nach acht Jahren endlich wieder ein neuer Zamonien-Roman, der von Walter Moers selbst illustriert wurde! Auch das Thema reizte mich sehr: Ein Drache, der sich so lange in ormgetränkten Büchern gewälzt hat, dass diese nicht nur seinen ganzen Körper eingehüllt haben, sondern er auch all ihr Wissen aufgesogen hat. Bevor man mehr über den Bücherdrachen erfährt wird dem Leser berichtet, wie Hildegunst von Mythenmetz von dieser Geschichte erfahren hat: Über einen Traum, in welchen er in ein Buch verschleppt wird, wo er ein Buch findet, in das er verschleppt wird und Hildegunst Zwei trifft, der ihm eine Geschichte erzählen will. Ein verwirrendes, Inception-mäßiges Intro, das meiner Neugier aber keinen Abbruch tat. Schon bald beginnt Hildegunst Zwei, dem Schriftsteller seine Geschichte zu erzählen. Sie führt den Buchling hinaus aus der Ledernen Grotte, in dem sein Volk in Frieden lebt, und hinein in die unbekannte Welt der Katakomben von Buchhain. Dort macht er aufregende Entdeckungen, erlebt einige Überraschungen und erfährt große Geheimnisse. Die lebendigen Beschreibungen und gelungenen Illustrationen machten die wundersame Welt der Katakomben und des Ormsumpfes greifbar und ließen mich tief ins Buch eintauchen. Der Kern des Buches und mein Highlight ist ein längerer Dialog - humorvoll, philosophisch und voller Wortwitz. Hier läuft der Autor zu Höchstform auf und konnte mich absolut begeistern. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem einzigen Abend durchgelesen. Zum Ende hin wird es noch einmal spannend und ist dann viel zu schnell vorbei. Denn nach nur 165 Seiten heißt es Abschied nehmen, auf den letzten 20 Seiten des Buches ist eine Leseprobe von „Die Insel der 1000 Leuchttürme“ abgedruckt. Insgesamt eine absolut gelungene Geschichte aus den Katakomben von Buchhaim. Ein Must Read für alle Zamonien-Fans!

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ABENTEUERLICH, HUMORVOLL UND BEEINDRUCKEND KREATIV.

Von: Sarah Ricchizzi

25.03.2019

Walter Moers schreibt wie ich es sonst im deutschsprachigem Raum noch von niemandem gelesen habe. Sein Schreibstil und seine Ausdrucksweise sprechen von einer zugleich überdurchschnittlich kreativen und intelligenten Sprache. Mit einem Wortschatz und fantasievollen Neologismen schmückt Moers seine Texte aus und lässt sie dennoch nicht überladen, sondern genau richtig wirken: Durch den geradezu pompösen Schreibstil lässt er die Literaturwelt aufatmen, denn genauso sollten Bücher geschrieben werden. „Der Lehrer hat uns erzählt, dass der Bücherdrache Nathaviel genannt wurde. Aber auch – je nach Legende – Elivathan, Thanaviel, Levanthia oder Ilathevan.“ – Der Bücherdrache | Walter Moers Seine Liebe zur Literatur unterstreicht Moers mit jedem weiteren Kapitel. Auch in Der Bücherdrache findet sich der Leser in der Welt der Bücher wieder, nämlich in den alt bekannten Katakomben von Buchhaim. Dabei stehen dieses Mal die Buchlinge und ein sagenumwobener Bücherdrache im Vordergrund. Es ist herrlich angenehm auf altbekannte Zeitgenossen zu treffen und weitere Geschichten über sie zu erfahren. Dabei ist auch dieser Roman nur ein Vorgeschmack auf all die Geschichten, die Moers über Zamonien, allen voran Buchhaim, noch zu bieten hat. Die Geschichte selbst wird durch die typischen und wundervollen Zeichnungen von Walter Moers verziert. Der Anfang beginnt gar mit einem von Moers Comiczeichnungen und lässt die Geschichte damit noch viel tiefer und lebendiger wirken. Die künstlerische Note, die Moers seinen Büchern verleiht, betonen umso deutlicher seine Liebe und die Leidenschaft zur Literatur und Kunst. Beides vereint sich gekonnt in seinen Werken. „Genau. Oberklug. Superinspiriert. Über die Maßen kreativ aufgeladen. Von allen Mußen geküsst. Der Drache soll druckreif gesprochen haben. Auf Zuruf sogar in Reimen von jedem beliebigen Versmaß. Man glaubte, dass er auf alle – wirklich alle! – Fragen eine Antwort hatte. Erschöpfend, endgültig und so makellos formuliert, dass man seine Antworten gleich in Stein meißeln konnte. Ohne Lektorat.“ – Der Bücherdrache | Walter Moers Wie in Die Stadt der träumenden Bücher und Das Labyrinth der träumenden Bücher werden auch hier wieder Bücher als zentrales Thema behandelt. Dabei lässt sich Walter Moers stets neue Anekdoten einfallen und fädelt hier und dort die größten Sehnsüchte eines Bücherwurms ein. Seine Einfälle verwandeln sich häufig in etwas Lebendiges und lassen jedes noch so unscheinbare Wort zum Leben erwecken. Und nicht nur der Leser selbst wird auseinandergenommen, sondern auch die Kunst des Schreibens. >Na ja, ich schreibe aus denselben Gründen nicht, aus denen die meisten Leute nicht schreiben. Weil sie keine Lust haben, jahrelang mit ein paar fixen Ideen im Kopf herumzulaufen, die vielleicht irgendwann mal einen Roman ergeben könnten. Fffff… Wer will das schon? Nur Schriftsteller. Nur Dichter. Außer denen unterhalten sich nur Kinder und Geisteskranke in Gedanken mit Figuren, die sie sich selber ausgedacht haben.< – Der Bücherdrache | Walter Moers Fazit Mit Der Bücherdrache hat Walter Moers den Lesern wieder Lesestoff aus Zamonien geliefert. Es ist eine humorvolle, mit einer beeindruckenden Ladung Kreativität geschriebene Geschichte. Neben dem hohen literarischen Gehalt, schmücken zudem noch die allzeit beliebten Zeichnungen von Moers die Seiten und lassen dieses Werk wieder einmal zu einem wundervollen Roman heranwachsen.

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