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Rezensionen zu
Untertauchen

Daisy Johnson

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Phantasievoller, magischer Schreibstil

Von: Mirabellaparadise

25.10.2020

Mit ihrem Roman UNTERTAUCHEN wurde DAISY JOHNSON als bisher jüngste Autorin für den Shortlist Man Booker Prize nominiert. Das interessant gestaltete Cover ist für mich zweideutig: Es könnte einerseits die Unterwasserwelt im Fluss, aber andererseits auch die diffusen Gedankengänge eines Alzheimerpatienten darstellen. Die sprachlich hochbegabte Autorin besticht durch ihren phantasievollen, magischen Schreibstil mit ausgefallenen, blumenreichen Metaphern. Ich habe bisher nie etwas Vergleichbares gelesen. Johnsons Wortwahl entspricht nicht der modernen Alltagssprache. Für mich ist es reine Poesie. Der Zeiten- und Perspektivenwechsel sowie die komplexe Handlung der rätselhaften Geschichte stellen hohe Ansprüche an die Aufmerksamkeit der Leserschaft. Der Kern der Geschichte behandelt bedeutsame und zeitrelevante Themen wie Demenz, Ödipus-Mythos, Gender, ausgesetzte Kinder, Selbstverletzung als Ablenkung von seelischen Schmerzen, die verzweifelte Suche nach Angehörigen, uvm. Bei diesem Roman handelt es sich meiner Meinung nach um sehr anspruchsvolle Literatur, die neben den (Reclam) Klassikern Goethe, Schiller, etc. in das Repertoire von Schulen aufgenommen werden könnte. UNTERTAUCHEN ist perfekt geeignet für Interpretationen. Als Urlaubs- oder Freizeitlektüre empfinde ich UNTERTAUCHEN eigentlich zu kompliziert und verschachtelt. In diesem Fall lautet meine Empfehlung: 1-3 Kapitel pro Tag und dann das Gelesene „wirken lassen“.

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Klappentext “Ich weiß nicht mehr viel von dem, was auf dem Fluss passiert ist.” Nach sechzehn Jahren findet sie ihre Mutter wieder. Und will verstehen, was passiert ist - damals, in jenem letzten Winter auf dem Hausboot. Cover Das Cover ist mir sofort ins Auge gefallen, ich finde es wunderschön und ansprechend. Schreibstil Der Schreibstil ist fesselnd und packend, ich konnte mich nicht mehr entziehen. Ihre Gedankengänge bringt die Autorin perfekt zu Papier und schafft es damit den Leser nicht mehr loszulassen. Inhalt/Rezension Das Buch erzählt aus mehreren Zeitzohnen und aus unterschiedlichen Personenansichten heraus. Am Anfang habe ich den Zusammenhang nicht sehen können, doch als die Fäden sich zusammengezogen haben, hat es mich umgehauen und sehr beeindruckt. Gretel pflegt ihre demenzkranke Mutter, man liest immer etwas von einem Fluss und das irgendetwas nicht besprochen wurde, an das sich Gretel nicht erinnern kann. Ihre Mutter hat sie als Jugendliche verlassen und diesen Grund will sie aufspüren. Sie macht sich auf die Suche nach ihr und findet sie auch. Doch die Antwort bekommt sie leider erstmal nicht. Immer wieder fällt der Name Markus, der eine zeitlang bei den beiden auf einem Hausboot gewohnt hat. Doch warum dieser dann einfach verschwand und wer es war, erfährt man auch erst nach einiger Zeit. Diese Erzählweise hat mich sehr gefesselt. Es ist wie bei einem Puzzle, jedes Teil wird erst nach und nach gefunden und am Ende ergibt sich ein Bild. Doch das dieses Bild so verstörend und treffend ist, hätte ich am Anfang nicht gedacht. Fazit Spannend bis zum letzten Satz. Ich habe mit einer Wucht am Ende des Buches gerechnet, doch als sie mich getroffen hat, war ich darauf nicht vorbereitet gewesen. Zum Buch Autorin: Daisy Johnson Verlag: btb Buchlänge: 304 Seiten Erscheinungstermin: 14.09.2020

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Gretel wurde vor sechzehn Jahren von ihrer Mutter verlassen. Sie lebten zuvor gemeinsam auf einem Hausboot, wo sie sogar eigene Wort erfanden und schotteten sich damit nicht nur räumlich von der Gesellschaft ab. Gretel wuchs bei Pflegefamilien heran und wurde Lexikografin. Sie hatte die Hoffnung nie aufgegeben, ihre Mutter wieder zu sehen und sie immer wieder gesucht. Dabei hat sie auch versucht, Marcus zu finden, der zeitweise mit ihnen auf dem Boot war. Nach all den Jahren der Abwesenheit erreicht Gretel ein Anruf ihrer Mutter, der wie ein Hilferuf wirkt. Sarah ist inzwischen dement und kann sich kaum an die eigene Tochter erinnern. "Untertauchen" ist ein Roman, der in der Gegenwart im "Cottage" handelt, als Gretel ihre wiedergefundene verwirrte Mutter bei sich aufgenommen hat, und in Rückblenden von der "Jagd", der Suche Gretels nach Sarah sowie auf dem "Fluss", vom Leben auf dem Hausboot erzählt, wobei mit Marcus noch eine weitere Perspektive in Erscheinung tritt. Die unterschiedlichen Zeitebenen und verschiedenen Charaktere sind dabei nicht einfach in den Kontext einzuordnen und sorgen für einen komplexen Aufbau der Handlung. Die Geschichte beginnt mit der Suche Gretels nach Sarah, entwickelt sich dabei aber zu einem Ödipuskomplex, den ich so nicht erwartet habe. Es ist eine tragische, rätselhafte Geschichte, die melancholisch erzählt wird und eine beklemmende Atmosphäre schafft. Sie handelt von einer überforderten Mutter, die in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben scheint, von der Sehnsucht nach Nähe und Heimat, einer Suche nach den eigenen Wurzeln und von Angst. Die Angst nimmt im Leben von Sarah einen so großen Raum ein, dass sie mit "Bonak" sogar ein eigenes Wort für die Gefahr geschaffen hat, vor der sie sich Zeit ihres Lebens fürchtet. Auch Marcus erscheint von "Bonak", einem Ungeheuer, dass ihn unter Wasser zieht, besessen. "Untertauchen" fesselt, da man als Leser diese komplexe, undurchsichtige Familiengeschichte entwirren möchte. Der bildhafte Erzählstil unterstützt dabei auch sprachlich die Mystik in der Geschichte, die an die Sagen der griechischen Mythologie erinnert und die Grenzen von Erinnerungen, Traum, Wahn und Wirklichkeit verschwimmen lässt. Das Ende empfand ich nicht nur im Hinblick auf Schuld und Sühne etwas unbefriedigend. Mir fehlte auch eine Erklärung für das Verhalten von Sarah in der Vergangenheit und so manches Ereignis, an das sich Gretel erinnerte.

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„Untertauchen“ von Daisy Johnson So ein wunderschöner, fantastisch erzählter, spannender Roman! Toll formuliert, fantasievoll und komplex konstruiert, was dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tut. In drei zeitversetzten Erzählsträngen lernen wir Gretel kennen, die als Sechzehnjährige von ihrer Mutter Sarah verlassen wurde und seit sechzehn Jahren mehr oder weniger auf der Suche nach ihr ist. Als sie sie findet, bringt sie sie in ihr Cottage. Der erste, im Präsens gehaltene Erzählstrang bezieht sich auf diese letzten Tagen des Zusammenlebens, der täglich wechselnden Ansprechbarkeit der Mutter, der bei fortschreitender Alzheimererkrankung zunehmend die Worte abhanden kommen. Gretel hofft trotzdem, in ihren lichten Momenten Aufklärung darüber zu erhalten, was damals geschah, warum ihre Mutter ging, da sie selbst keine Erinnerung mehr daran hat. Die Kapitel springen zurück in die Zeit von Gretels Suche, hier „Jagd“ genannt, was sich, wie wir später lernen, nicht auf die Mutter, sondern auf etwas ganz anderes bezieht. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichen Protagonisten eines Dramas, das sich nun nach und nach vor unseren Augen abzuspielen beginnt. Immer wieder poppen, wie bunte Bojen, auch Erinnerungen an ihre Kindheit auf, die Gretel sehr symbiotisch mit ihrer Mutter auf einem Hausboot verlebt hat. Sarah und sie entwickelten sogar eine eigene Sprache, benutzten lautmalerisch, spielerisch selbst kreierte Wörter, was Gretels lebenslange Beschäftigung mit Worten begründet. Der dritte Erzählstrang begleitet den jugendlichen Ausreißer Marcus, der einmal Margot war, bis er am Fluss auf Gretel und ihre Mutter trifft, und später verschwindet. In dieser modernen Variante einer griechischen Tragödie werden sprachmächtig und originell zahlreiche Themen zu einem bunt schillernden Gewebe verknüpft. Es geht nicht nur um die besondere Mutter/Tochterbeziehung, sondern auch um die verbindende und trennende Kraft der Sprache und was ihr Verlust bedeutet. Furcht schwappt wie das Flusswasser in alle Lebensbereiche hinein, Urängste und Depressionen manifestieren sich als Angst vor dem Tod, vor dem Kanaldieb, dem Wasserdrachen, dem „Bonak“. Da die alten Griechen in ihrer Mythologie immer wieder Cross-Dressing und Gender-switch bemühten, hat hier unter anderem auch die wunderbare Figur der Trans-Frau Fiona ihren Auftritt. Sie besitzt, wie der alte Teiresias, das zweite Gesicht und löst das ganze Drama überhaupt erst aus, weil sie leider ihren Mund nicht halten kann. Der Roman hat mich von der ersten Seite an begeistert, sodass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte. Diese erzählerische Intensität und ein Rhythmus, zum niederknien! Dass Daisy Johnson damit als bisher jüngste Autorin auf die Shortlist des Man Booker Prize kam, ist äußerst verdient und hat mich kein bisschen überrascht.

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wunderschönes Cover

Buchhandlung Gustav Fuss

Von: Tanja Bemerl aus Waldmünchen

04.08.2020

Das Buch hat ein wunderschönes Cover, ich habe mich sehr darauf gefreut es zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Daisy Johnson schreibt fließend und beschreibt Situationen sehr gut. Im Roman geht es darum das Gretel vor Jahren von ihrer Mutter verlassen wird und dann findet sie sie wieder in einem sehr schlechtem Zustand. Sie ist dement. Nachdem Gretel ihre Mutter bei sich aufgenommen hat versucht sie heraus zu finden wer ihr Vater ist. Es ist eine Familiengeschichte die unnötig in die Länge gezogen wird. Es fehlt die Spannung weiter lesen zu wollen.

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schmerzhaft schönes Märchen

Heymann

Von: Inga Schulz aus Hamburg

07.07.2020

Ich habe Untertauchen in 2 Tagen durchgelesen. Wie die Protagonisten vom Wasser wurde ich von Plot, Sprache und Figuren magisch angesogen. Wie jedes gute Märchen ist Daisy Johnsons Debüt wunderschön und schmerzhaft zugleich. Eine zauberhafte Sage und ein Mutter-Tochter-Psychogramm zugleich. Vielen Dank an die Autorin und den Verlag, der das tolle Buch entdeckt hat!

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