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Rezensionen zu
Untertauchen

Daisy Johnson

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Eine Mutter verschwindet spurlos und taucht 16 Jahre später wieder auf. Ein junges Mädchen läuft von zu Hause weg, aus Angst seinen geliebten Eltern etwas anzutun. Der Bonak, eine bösartige Kreatur, sucht die Menschen in ihren tiefsten Ängsten heim. Und über allem der reißende Fluss, der die Fäden hält und schicksalhaft zusammen führt. „Untertauchen“ von Daisy Johnson begibt sich auf die Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen; was bedeutet Familie, Identität und Sexualität? Können wir unserer Herkunft und Geschichte entwachsen und Erlösung finden von Schuld? Der Roman ist in drei zeitliche Abschnitte unterteilt; „Das Cottage“ erzählt die Gegenwart, „Der Fluss“ die Vergangenheit (rastlos und ständig in Bewegung), „Die Jagd“ widmet sich dem Raum dazwischen. Erzählt wird außerdem abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Gretel und Margot/Marcus. Diese verschiedenen Erzählstränge verlangen dem Lesenden einiges an Konzentration ab. Einmal jedoch den Anspruch abgelegt jeden Satz und Gedanken sofort in Gänze verstehen zu wollen, fiel es mir nicht weiter schwer, am Ball zu bleiben- im Laufe der Geschichte rutscht alles irgendwie an seinen Platz. Die bildhafte, poetische Sprache des Romans hat mich sehr berührt und gefesselt - an dieser Stelle gilt auch ein großes Lob der Übersetzerin Birgit Pfaffinger. Die intensiven Naturbeschreibungen und die der Einsamkeit entsprungene, eigenbrötlerische Art der Protagonisten, sowie das Selbstverständnis, mit welchem die Autorin die Gefühls- und Gedankenwelt der Menschen schildert erinnerten mich an „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens. Ein tolles, ein besonderes Buch und eine absolut begeisterte Empfehlung von mir für jeden, der sich auf eine sprachlich wunderschöne, phantasievolle, manchmal auch melancholische und herzzerreißend traurige, fast märchenhaft anmutende Erzählung einlassen mag.

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Inhalt : Sechzehn Jahre ist es her, dass sie ihre Mutter zuletzt gesehen hat. Die Hälfte ihres Lebens hat sie versucht, ihre Kindheit zu vergessen - die Zeit auf dem Fluss, auf einem Hausboot, frei und ungebunden. Die Jahre danach, als ihre Mutter plötzlich weg war und sie bei Pflegeeltern unterkam. Gretel hat nicht aufgegeben, bei Kliniken, Leichenhäusern und Polizeistationen nachgefragt. Dann bringt ein Anruf die beiden wieder zusammen. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Während das Erinnerungsvermögen der Mutter zusehends schwindet, will die Tochter endlich verstehen. Warum wurde sie im Stich gelassen? Was ist damals geschehen, in jenem letzten Winter auf dem Fluss? Vita : Daisy Johnson, 1990 geboren, war mit 27 Jahren die jüngste Finalistin des renommierten Man Booker Prize. Bereits für ihr Debüt »Fen« wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Johnson gilt als einer der »faszinierendsten Stimmen ihrer Generation« (Entertainment Weekly). Der New Yorker nannte den Roman »bezaubernd schön«, die New York Times feierte seine »erzählerische Wucht«. Daisy Johnson lebt in Oxford am Ufer der Themse. Meine Meinung : Unsere Protagonistin verbrachte ihre Kindheit zusammen mit ihrer Mutter auf einem Hausboot. Vor sechzehn Jahren verschwand die Mutter plötzlich und es gab seither keinerlei Lebenszeichen mehr von ihr. Die beiden hatten ein ganz besonderes Verhältnis zueinender und erfanden auch eigene Wörter und eine eigene Sprache. Plöztlich aber nimmt ihre Mutter wieder Kontakt zu Gretel auf. Leider ist sie mittlerweile an Demenz erkrankt und pflegebedürftig. Sie hat nur kurze klare Momente, meistens kann sie sich an ihre Tochter kaum und wenn nur bruchstückhaft erinnern. Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Der Teil mit der Überschrift " Cottage " spielt in der Gegenwart, " Jagd " beschreibt die Suche von Gretel und " Fluss " spielt in der Vergangenheit auf dem Hausboot. Daisy Johnson beschreibt in einer sehr bildhaften, metaphorischen Sprache das Leben von Gretel und ihrer Mutter, die zeitlebens oft mit ihrem Leben überfordert scheint. Man muss als Leser voll konzentriert und aufmerksam sein, sonst kann man mit den verschiedenen Zeitebenen und der komplexen Erzählstruktur leicht den Überblick verlieren. Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und braucht die volle Aufmerksamkeit vom Leser. Mich hat der Schreibstil von Anfang an gefesselt und fasziniert und ich hoffe, dass wir von dieser Autorin noch sehr viel mehr lesen werden. Wer ein aussergewöhnliches Buch abseits vom üblichen Mainstream sucht, dem kann ich dieses Werk nur ans Herz legen. Ich vergebe für das Buch die Höchstbewertung von 5 Sternen. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Klappentext “Ich weiß nicht mehr viel von dem, was auf dem Fluss passiert ist.” Nach sechzehn Jahren findet sie ihre Mutter wieder. Und will verstehen, was passiert ist - damals, in jenem letzten Winter auf dem Hausboot. Cover Das Cover ist mir sofort ins Auge gefallen, ich finde es wunderschön und ansprechend. Schreibstil Der Schreibstil ist fesselnd und packend, ich konnte mich nicht mehr entziehen. Ihre Gedankengänge bringt die Autorin perfekt zu Papier und schafft es damit den Leser nicht mehr loszulassen. Inhalt/Rezension Das Buch erzählt aus mehreren Zeitzohnen und aus unterschiedlichen Personenansichten heraus. Am Anfang habe ich den Zusammenhang nicht sehen können, doch als die Fäden sich zusammengezogen haben, hat es mich umgehauen und sehr beeindruckt. Gretel pflegt ihre demenzkranke Mutter, man liest immer etwas von einem Fluss und das irgendetwas nicht besprochen wurde, an das sich Gretel nicht erinnern kann. Ihre Mutter hat sie als Jugendliche verlassen und diesen Grund will sie aufspüren. Sie macht sich auf die Suche nach ihr und findet sie auch. Doch die Antwort bekommt sie leider erstmal nicht. Immer wieder fällt der Name Markus, der eine zeitlang bei den beiden auf einem Hausboot gewohnt hat. Doch warum dieser dann einfach verschwand und wer es war, erfährt man auch erst nach einiger Zeit. Diese Erzählweise hat mich sehr gefesselt. Es ist wie bei einem Puzzle, jedes Teil wird erst nach und nach gefunden und am Ende ergibt sich ein Bild. Doch das dieses Bild so verstörend und treffend ist, hätte ich am Anfang nicht gedacht. Fazit Spannend bis zum letzten Satz. Ich habe mit einer Wucht am Ende des Buches gerechnet, doch als sie mich getroffen hat, war ich darauf nicht vorbereitet gewesen. Zum Buch Autorin: Daisy Johnson Verlag: btb Buchlänge: 304 Seiten Erscheinungstermin: 14.09.2020

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„Untertauchen“ von Daisy Johnson So ein wunderschöner, fantastisch erzählter, spannender Roman! Toll formuliert, fantasievoll und komplex konstruiert, was dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tut. In drei zeitversetzten Erzählsträngen lernen wir Gretel kennen, die als Sechzehnjährige von ihrer Mutter Sarah verlassen wurde und seit sechzehn Jahren mehr oder weniger auf der Suche nach ihr ist. Als sie sie findet, bringt sie sie in ihr Cottage. Der erste, im Präsens gehaltene Erzählstrang bezieht sich auf diese letzten Tagen des Zusammenlebens, der täglich wechselnden Ansprechbarkeit der Mutter, der bei fortschreitender Alzheimererkrankung zunehmend die Worte abhanden kommen. Gretel hofft trotzdem, in ihren lichten Momenten Aufklärung darüber zu erhalten, was damals geschah, warum ihre Mutter ging, da sie selbst keine Erinnerung mehr daran hat. Die Kapitel springen zurück in die Zeit von Gretels Suche, hier „Jagd“ genannt, was sich, wie wir später lernen, nicht auf die Mutter, sondern auf etwas ganz anderes bezieht. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichen Protagonisten eines Dramas, das sich nun nach und nach vor unseren Augen abzuspielen beginnt. Immer wieder poppen, wie bunte Bojen, auch Erinnerungen an ihre Kindheit auf, die Gretel sehr symbiotisch mit ihrer Mutter auf einem Hausboot verlebt hat. Sarah und sie entwickelten sogar eine eigene Sprache, benutzten lautmalerisch, spielerisch selbst kreierte Wörter, was Gretels lebenslange Beschäftigung mit Worten begründet. Der dritte Erzählstrang begleitet den jugendlichen Ausreißer Marcus, der einmal Margot war, bis er am Fluss auf Gretel und ihre Mutter trifft, und später verschwindet. In dieser modernen Variante einer griechischen Tragödie werden sprachmächtig und originell zahlreiche Themen zu einem bunt schillernden Gewebe verknüpft. Es geht nicht nur um die besondere Mutter/Tochterbeziehung, sondern auch um die verbindende und trennende Kraft der Sprache und was ihr Verlust bedeutet. Furcht schwappt wie das Flusswasser in alle Lebensbereiche hinein, Urängste und Depressionen manifestieren sich als Angst vor dem Tod, vor dem Kanaldieb, dem Wasserdrachen, dem „Bonak“. Da die alten Griechen in ihrer Mythologie immer wieder Cross-Dressing und Gender-switch bemühten, hat hier unter anderem auch die wunderbare Figur der Trans-Frau Fiona ihren Auftritt. Sie besitzt, wie der alte Teiresias, das zweite Gesicht und löst das ganze Drama überhaupt erst aus, weil sie leider ihren Mund nicht halten kann. Der Roman hat mich von der ersten Seite an begeistert, sodass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte. Diese erzählerische Intensität und ein Rhythmus, zum niederknien! Dass Daisy Johnson damit als bisher jüngste Autorin auf die Shortlist des Man Booker Prize kam, ist äußerst verdient und hat mich kein bisschen überrascht.

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schmerzhaft schönes Märchen

Heymann

Von: Inga Schulz aus Hamburg

07.07.2020

Ich habe Untertauchen in 2 Tagen durchgelesen. Wie die Protagonisten vom Wasser wurde ich von Plot, Sprache und Figuren magisch angesogen. Wie jedes gute Märchen ist Daisy Johnsons Debüt wunderschön und schmerzhaft zugleich. Eine zauberhafte Sage und ein Mutter-Tochter-Psychogramm zugleich. Vielen Dank an die Autorin und den Verlag, der das tolle Buch entdeckt hat!

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