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Rezensionen zu
Die Fotografin - Am Anfang des Weges

Petra Durst-Benning

Fotografinnen-Saga (1)

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Mimi Reventlow ist ihrer Zeit weit voraus. Mit dem Gedanken Hausfrau und Mutter zu sein kann sie sich nicht anfreunden. Deshalb schlägt sie den Heiratsantrag von Heinrich der als Vikar in der Pfarrei ihres Vaters arbeitet aus. Mimi möchte in die Fußstapfen ihres Onkels Josef treten und Wanderfotografin werden. Und das im Jahre 1911 und als Tochter eines Pfarrers. Fast undenkbar. Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss. So sind meine Erwartungen, wenn ich ein neues Buch von Petra Durst-Benning in der Hand habe immer recht hoch. Mit „Die Fotografin-Am Anfang des Weges“ wurden meine Erwartungen auch wieder mehr als erfüllt. Die Autorin versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen. Mimi ist eine starke Frau die weiß was sie will. Sie lässt sich durch erste Misserfolge nicht abschrecken und findet ihren Weg sich einen Namen als Wanderfotografin zu schaffen. Sie versteht es, sich in einer Männerwelt zu behaupten. Doch dann wird ihr geliebter Onkel Josef krank und sie reist auf die Schwäbische Alb um nach dem Rechten zu sehen. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von Laichingen, einem Ort auf der Schwäbischen Alb Hier gehen die Uhren anders. Das Sagen haben die Webereibesitzer, denn die Webereien sind so gut wie die einzige Verdienstmöglichkeit für die Einwohner. Die Menschen sind arm und halten an ihren alten Traditionen fest. War der Großvater Weber so ist auch der Vater Weber und der Sohn wird natürlich auch Weber. Man spürt aber deutlich beim Lesen, dass manch einer der jungen Leute ausbrechen möchten. Dass sie eigene Träume haben aber nicht wissen wie sie die verwirklichen sollen oder sich nicht trauen. Am Ende des Buches ist eine Leseprobe vom 2. Band „Die Fotografin-Die Zeit der Entscheidung“ und es schließt direkt an das Ende des 1. Bandes an. Ich freue mich schon sehr Mimi wieder zutreffen.

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplars. Auf dieses Buch habe ich mich schon riesig gefreut, da ich schon die Maierhofen Reihe von Petra Durst-Benning kenne. Und die Autorin hat es auch hier wieder geschafft, mich zu begeistern. Zum einen fand ich die Protagonistin Mimi wirklich toll und sehr authentisch. Sie hat schnell ein Platz in meinem Herzen eingenommen. Die Geschichte beginnt mit einem Heiratsantrag und ab gabelt sich schon der Weg für Mimi. Sie ist Fotografin und verfolgen ihren Weg im Jahr 1905. Neben Mimi gibt es aber auch noch Eveline. Sie ist so ganz anders als Mimi und lebt auch anders als sie. Ihre Geschichte spielt in Laichingen und dort hat die Autorin sehr schön die Schattenseiten der Industrie dargestellt. Mimi ist ein Freigeist, jung, stark und mutig. In der damaligen Zeit als Frau ein Beruf zu ergreifen war nicht sehr leicht, vorallem nicht als Wanderfotografin. Sie bereist andere Länder ohne männlichen Begleitschutz. Bei dieser Protagonistin hat sich Petra Durst-Benning wirklich sehr mühe gegeben. Man verfolgt ihren Weg mit freuden und hoffnungen und die gesamte Story hält einen in den Bann. Ich konnte das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Aber auch die anderen Charaktern wirkten sehr glaubwürdig und authentisch. Alles ist sehr gut recherchiert, das karge Leben, die Armut der Leinenweber, der Stand der Frau zur damaligen Zeit. Man erfährt auch warum Mimi unbedingt Wanderfotografin werden möchte. Mimi schafft es sich gegen alle Widerstände durchzusetzen, und erlernt den Beruf der Fotografin. Auch ihre Eltern haben sie dabei unterstützt und den Rücken gestärkt, was ich in dieser hinsicht sehr gut fand, den eigentlich war der Gedanke der Eltern da immer, das eine Frau am besten einen reichen oder arbeitenden Mann heiratet. Der Schreibstil war wieder sehr bildlich und emotional. Man fängt die ersten Seiten an zu lesen und kann auch nicht so schnell aufhören. Der Spannungsbogen hält auch bis zum Ende. Als Leser merkt man schnell das man hier kluge Frauen bei ihrem Lebensweg begleitet. Angefangen bei einer exzellenten Recherche, über die saubere Ausarbeitung der einzelnen Figuren, das Schreiben von spannenden Kapiteln bis hin zum Buchende, das einem mit der Frage zurücklässt, was wohl noch geschehen wird, konnte die Autorin durchaus beeindrucken. Ich kann das Buch wirklich nur ans Herz legen und freue mich auch schon riesig auf den nächsten Band.

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Mein Buchtipp

Von: get lucky

29.11.2018

Was für ein Highlight für mich, wenn meine Lieblingsschriftstellerinnen pünktlich vor Weihnachten neuen Lesestoff liefern. :O) Die Fotografin --- Petra Durst-Benning Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen … Ich liebe es, in solchen Romanen auf die Schwäbische Alb zu ziehen, z.B. nachfühlen zu können, wenn es dort einen Kittel kälter ist als anderswo,..., und ja auch meine Mama war schon in diesen Webereien in Laichingen als Näherin tätig. Das Buch also ein Muss für mich!!! ;o) Ich habe sowieso alles (!) gelesen, was aus Frau Durst-Bennings Feder stammt, und bin jedes mal aufs Neue fasziniert, wie sie es schafft ihre Leser in den Bann zu ziehen. Eine starke Frau, die dann auch noch ausgerechnet in diesem Ort landet, wo neue Ideen und Träume als vollkommener Irrsin angesehen werden. So bildlich, so wahr ist diese Geschichte beschrieben, wirklich sehr gut recherchiert! Ich freu mich total, dass ein zweiter Band folgt, bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie Minna sich weiter entscheidet und kann euch diese Buch wirklich wärmstens empfehlen! ✫✫✫✫✫

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Bereits seit Jahren lese ich immer wieder gern die Reihen von Petra Durst-Benning. Schon oft hat sie mich in die unterschiedlichsten Zeiten mitgenommen. Was ihnen immer gemein war sind die starken Frauencharaktere, die die Handlung dominieren, aber auch eine Authentizität, die den Leser immer mitten in die Zeit entführt, in der das jeweilige Buch spielt. Die akribische Recherche schlägt sich immer darin wieder, dass man die unterschiedlichsten Situationen und Menschen und vor allem deren Lebensumstände praktisch miterlebt. All dies ist auch in "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" der Fall. Sowohl das gutbürgerliche Leben, das Mimi in ihrer Kindheit lebt, als auch der ganz gegensätzliche Alltag der Menschen in dem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb, das stellvertretend für viele, viele andere Orte der Zeit klar macht, was die Industrialisierung für die Arbeiter bedeutet hat. Auch gibt es in Petra Durst-Bennings Büchern immer ein vorherrschendes Thema, um das sich alles dreht. So habe ich in der Vergangenheit viel über Schönheitsprodukte, Champagner- und Glasherstellung erfahren. Wie der Titel des Buches vermuten lässt, geht es hier um Fotografie: ihre Geschichte, die Wandlungen, die beispielsweise die Porträtfotografie mit der Zeit durchgemacht hat und auch, was Fotografie für die Menschen bedeuten kann. Zeit und Thema fand ich sehr interessant und der Schreibstil der Autorin, der alles lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehten lässt, hat auch diesmal seinen Zauber gewirkt. Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss. Das erste Mal hatte ich aber so meine Probleme mit der Protagonistin. Ich kann nicht genau festmachen, woran es lag, aber Mimi ist ein wenig spröde, vielleicht ist es das. Sie hat eine ganze Zeit gebraucht, bis sie mir wirklich nahe gegangen ist, das kenne ich von den anderen Protagonistinnen so gar nicht. Allerdings hat sie es vor Ende des Buches doch geschafft, sodass ich gespannt bin, wie ihre Geschichte weitergehen wird.

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Meiner Meinung nach könnte dieses Buch unter dem Motto "Ich möchte mich nicht an die Erwartungen halten und breche mit den Erwartungen" stehen finde ich. Mimi ist eine junge Frau, die innerhalb der erste Kapitel beschließt sich nicht nach den Erwartungen der Gesellschaft zu richten, sondern Ihren Traum zu verfolgen Fotografin zu werden. Diese Haltung finde ich auf jeden Fall schon einmal bewundernswert und ich bin zudem ja auch ein Fan von starken weiblichen Charakteren, vor allem, wenn es Hand und Fuß hat, was die Damen machen. Mimis Weg finde ich wirklich spannend und vor allem finde ich es gut, dass nicht alles nur gut läuft, denn ein Start in ein Leben entgegen der Konventionen und auf eigenen Beinen wird wohl kaum ohne Reibung und Straucheln abgehen. Im im Klappentext angesprochenen Laichingen muss Mimi erkennen, dass Ihr Onkel mehr auf Ihre Hilfe angewiesen ist, als anfangs gedacht. Jedoch finden sich auch im kleinen Ort Laiching Jugendliche, die ebenfalls nicht so ganz mit dem Konform gehen, was die Gesellschaft verlangt, die Frage ist nur, kann Mimi so genug beeindrucken um etwas zu ändern, oder bleibt alles in den vorgegebenen Pfaden? Ich muss zugeben, dass mir das Buch insgesamt wirklich gut gefallen hat, weil ich Mimi als Protagonistin gern begleitet habe. Sie geht Ihren Weg und lässt dafür einiges zurück, andererseits erkennt Sie aber auch, wann es nötig ist zurückzustecken und die eigenen Pläne für einen anderen Menschen zu ändern. Allerdings wird an dieser Stelle auch deutlich gemacht, dass diese Situation nicht automatisch Stillstand bedeuten muss! Das hat mir gut gefallen. Mimis Begeisterung für das Fotografieren und vor allem auch für die Komposition der Bilder finde ich beinahe schon ansteckend und vor allem auch die Beschreibungen, wie zu dieser Zeit die "Bearbeitung" der Bilder stattgefunden hat. Interessant fand ich zudem die aufgeworfene Frage, in wie fern man mit dem Vorgaukeln des "schönen Scheins" den Menschen eher gut tut, oder eher schadet...ein interessantes Gedankenspiel finde ich. Ein Kritikpunkt ist allerdings, dass meiner Meinung nach das Vorwärtsstreben der Handlung deutlich langsamer wird, als Mimi in Laichigen ankommt. Von einem Cliffhanger am Ende eines Kapitels bis hin zum Aufgreifen dieser Passage sind hier für mich gefühlte Jahre vergangen, obwohl es sich in der Zeitspanne des Tages gerademal um wenige Tage handelt. Hier kam es mir ein wenig vor, als würde die Handlung, in Vorbereitung auf den 2. Teil, etwas gestreckt ... schade! Ich habe das Buch insgesamt genossen und Mimi gern beleitet, auch wenn das Tempo am Ende etwas vorscher hätte sein dürfen!

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Die Fotografin

Von: Katja E.

12.11.2018

Ich habe lange keinen historischen Roman aus der Feder von Petra Durst-Benning gelesen, aber als ich von ihrer neuen Reihe hörte wusste ich: Das muss ich lesen. Ich mag starke Frauen, ich fotografiere selbst sehr gerne und da war diese Geschichte rund um die Fotografin Mimi natürlich ein Muss für mich. Petra Durst-Benning überzeugt mich bei diesem Buch erneut wieder mit ihrem Können, ein gut durchdachtes und sehr gut recherchiertes Buch zu einem bestimmten Thema zu schreiben. Man merkt auf jeder einzelnen Seite die hervorragende Recherchearbeit, die Zeit, die sich dafür genommen hat. Dadurch gelingt es der Autorin, die vergangene Zeit, den Beginn der Wanderfotografie, authentisch wiederzugeben. Auch die Erschwernisse der damaligen Zeit, die Sensation das eine Frau alleine und ohne männlichen Schutz auf Wanderschaft geht – all das wird sehr packend, sehr spannend und sehr detailliert wiedergegeben. Dazu sind die Figuren, allen voran natürlich Mimi, so sauber und detailliert herausgearbeitet, dass man sich in die Handlung hineinversetzt fühlt. Was mir hier gefallen hat: obwohl Mimi eindeutig die Hauptfigur des Buches ist, bekommen auch andere Figuren aus dem Buch so viel Raum, dass sie sich entwickeln können und den Roman dadurch bereichern. Sprachlich ist das Buch sehr bildhaft, sehr mitreißend geschrieben. Gedanken, Gefühle und Worte sprudeln nur so, ergeben eine Einheit und ziehen den Leser von Anfang an in den Bann des Buches, der Geschichte. Der sogenannte Spannungsbogen ist von Anfang auf an auf einem sehr hohen Level, man will immer weiter lesen, tiefer eintauchen. Das Ende des Buches lässt viele Fragen offen, ist spannend und man fiebert der Fortsetzung entgegen, die im April 2019 erscheinen wird. Von mir bekommt das Buch 4 ½ von 5 Sternen, da ich davon ausgehe, dass die Autorin bei der Fortsetzung noch eine Schippe mehr draufsetzen, sich noch mehr steigern kann.

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Die Wanderfotografin

Von: Martinas Buchwelten

10.11.2018

Bewertung: 4 1/2 Sterne Im ersten Teil "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" startet Petra Durst-Benning in eine neue Reihe rund um Minna Reventlow. Die junge Frau entzieht sich jeglicher Konventionen, als sie ihren großen Wunsch Fotografin zu werden, in die Tat umsetzt. Die Pastorentochter bewundert seit ihrer Kindheit ihren Onkel Josef, der als Wanderfotograf durch die Lande zieht. Mimmi darf, dank eines Vorfalles in ihrer Kindheit, nach einem Jahr "Frauenschule" in Berlin eine Ausbildung zur Fotografin beginnen. Ihr Lehrherr hält allerdings nichts von Frauen im Berufsleben und auch ihr Verlobter möchte, dass sie nach der Heirat ihren Beruf aufgibt. Mimi lehnt daraufhin seinen Heiratsantrag ab. Nach Abschluss ihrer Ausbildung tritt sie in die Fußstapfen ihres Onkels und arbeitet als Wanderfotografin. Die Liebe zu ihrer Arbeit und mit ihrer unkonventionellen Art zu fotografieren, hat sie bald Erfolg. Als Mimi erfährt, dass es ihrem Onkel Josef gesundheitlich schlecht geht, will sie ihn ein paar Tage besuchen. Dieser hat vor Jahren die Wanderschaft aufgegeben, spät geheiratet und in Laichingen, einem Leinenweberdorf, ein Fotoatelier eröffnet. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich zur Ruhe gesetzt. Als Mimi in Laichingen, ankommt, fällt die moderne und selbstbewusste Frau bald auf. Außerdem legt sie sich unwissentlich gleich am ersten Tag mit dem größten Arbeitgeber des Dorfes an. Aufgrund der schweren Krankheit entschließt sich Mimi länger zu bleiben und den Onkel zu pflegen, sowie sein Geschäft wieder zu öffnen und fortzuführen. Doch ihr weht ein starker Wind entgegen, denn selbstbewusste, mutige Frauen mit eigenem Willen sind im Dorf nicht gefragt. Petra Durst-Benning ist schon als Kind mit dem Thema "Historische Fotografie" in Berührung gekommen und ist noch heute fasziniert davon. Für sie stand fest, dass sie einmal einen Roman darüber schreiben möchte, dessen erster Band nun veröffentlicht wurde. Doch nicht nur die Fotografie, sondern auch die Lebens- und Arbeitsweise der Weber und das immer stärkere Aufkommen von Fabriken, hat die Autorin einfließen lassen. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dorfes sind kleine Könige und die Menschen von ihnen abhängig. Der Zeitgeist und der große wirtschaftliche Umschwung sind zu dieser Zeit ein großes Thema. Die Charaktere hat die Autorin, wie ich bereits von ihr gewohnt bin, sehr lebendig und facettenreich dargestellt. Mimi ist eine starke und selbstbewusste Protagonistin, die ihren Traum leben möchte, was als Frau zu dieser Zeit fast undenkbar ist. Dafür gibt sie ein zukünftiges Leben an der Seite eines Mannes, Ehe und Familie, auf. Ihr Freigeist und ihre Kreativität helfen ihr in Laichingen mehr als einmal über die Runden zu kommen. Das ganze Gegenteil ist Evelyn. Die Tochter einer reichen Chemnitzer Fabrikantenfamilie ist blauäugig ihrer Liebe gefolgt, ohne etwas vom harten und entbehrungsreichen Leben in Laichingen zu ahnen. Sie hadert mit ihrem Schicksal und beneidet Mimi, ohne jedoch selbst etwas gegen ihre Lage beizutragen. Die Rolle der Frau war 1911 keineswegs mit Heute vergleichbar. Haushalt, Kindererziehung, Heimarbeit und Kirchgang stellen die Eckpfeiler einer gewissenhaften und gläubigen Ehefrau dar. Da fällt eine Frau wie Mimi, die ihrer Zeit voraus ist, ganz gehörig auf... Aber nicht nur die Charaktere sind unglaublich liebevoll und detailliert beschrieben, sondern auch die landschaftlichen Besonderheiten der Ziele, die Mimi bereist. Die Schwäbische Alb, wo der Winter länger dauert unddie Menschen von der Weberei oder der Landwirtschaft leben, wird ebenso bildhaft beschrieben. Das karge Leben der Leinenweber und der noch immer verankerte Glauben, dass die Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und denselben Beruf erlernen müssen, egal welche Begabungen sie haben, ist ein wichtiges Thema des Romans. Der vorwitzige Anton, dessen Eltern das einzige Gasthaus im Ort bewirtschaften, hat keine Lust als Gastwirt in Laichingen zu versauern. Auch sein Freund Alexander, der zeichnerisch äußert begabte Sohn eines Webers, soll beim verhassten Fabriksbesitzer Gehringer, denselben Beruf wie sein Vater erlernen. Als Mimi sich für ihn einsetzt und einen Platz an der Kunstschule für ihn besorgen will, kommt es zu einem Eklat. Aber nicht nur Alexander und Anton haben Träume und Begabungen... Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über konstant. Das Ende bleibt leider offen und Teil Eins endet mit einem gehörigen Cliffhanger, was mir nicht wirklich gefällt. Hier hätte man wenigstens einen der offenen Handlunsgstränge enden lassen können. Deswegen gibt es einen halben Stern Abzug, da ich es als Kaufzwang ansehe, wenn im ersten Teil so alles offen bleibt... Trotzdem kann ich es kaum erwarten Teil 2 zu lesen, der jedoch erst im April 2019 erscheinen wird. Fazit: Ein gelungener Auftakt der Reihe rund um "Die Fotografin". Petra Durst-Benning verleiht dem Roman lebendige Charaktere, sowie interessante Einblicke in die Fotografie der damaligen Zeit. Ich bin schon gespannt auf den Folgeband.

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Eine starke Frau

Von: Leseratte77/Kiki77 aus dem Thüringer wald aus Bad Tabarz

22.10.2018

„Die Fotografin – Am Anfang des Weges“ von Petra Durst-Benning ist ein Roman, der zeigt, dass auch das schwache Geschlecht, Frau, sehr stark sein kann. Im Jahr 1911 war das Leben noch durch Kirche und Männer geprägt und mit Leichtigkeit und Verzicht findet eine Frau den Weg in den Beruf ihrer Träume. Mimi Reventlow verzichtet lieber auf Mann und Familie um sich ihrem Beruf als Fotografin zu widmen. Sie wird von der Familie unterstützt und will in die Fußstapfen von Onkel Josef, dem Wanderfotograf, treten. Sie hat erste Erfolge und besucht Josef dann in Laichingen, dem es nicht gut geht, und sie sein Fotoatelier übernimmt. Sie hat es in diesem Ort nicht leicht, denn in der Weberstadt herrscht Armut und Abhängigkeit der Weberei. Mimi lernt den Haushalt zu führen, Kochen, Wäsche waschen und verzaubert mit kleinen Gesten die Einwohner von Laichingen. Dann tritt ein Mann in ihr Herz, wie wird es weitergehen? Ein Roman aus dem Leben, mit viel Herz und Leidenschaft, der auch zeigt, dass das Leben zu dieser Zeit nicht einfach war und eingefahrene Wege das einfachste sind um zu überleben. Der Roman endet mitten im Geschehen, sodass man davon ausgeht, dass es eine Fortsetzung geben wird.

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