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Rezensionen zu
Die Fotografin - Am Anfang des Weges

Petra Durst-Benning

Fotografinnen-Saga (1)

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3,5 Sterne für Mimi‘s Start als Wanderfotografin

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

04.10.2020

!3,5 Sterne! Klappentext: „Mimi Reventlow war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …“ Petra Durst-Benning startet mit ihrer Geschichte um Mimi ihre „Saga“ der Wanderfotografin. Wir erleben eine völlig andere Zeit und dürfen dabei sehr gut abtauchen. Dennoch merken wir Leser schnell, dass das Jahr 1911 noch nicht gemacht ist für starke Frauen mit Durchsetzungsvermögen. Mimi zeigt Zähne und nimmt all ihren Mut zusammen um ihren Traum ein wenig wahr werden zu lassen. Ein wirklich schönes Highlight ist der Lokalkolorit um Laichingen. Wir erleben Dorfbewohner, die natürlich sich fürchterlich über Mimi echauffieren aber auch die, die sich hinter vorgehaltener Hand eingestehen müssen, das es mutig ist, was sie tut. Durst-Benning hat einen schönen flüssigen Schreibstil und demzufolge ein ruhiges Lesegefüge bei dem der rote Faden immer da ist. Dennoch muss ich gestehen, ist der Verlauf der Geschichte eher ruhig und seicht. Wir kennen solche Geschichten bereits zu genüge aber es ist eine angenehme Unterhaltung und mal ein anderes Spektrum wird angesprochen. Nett aber mehr auch nicht - 3,5 Sterne hierfür.

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Ich bewerte hier die mp3 Version. Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch die Liebe … Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Bildern Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …PortraitDurst-Benning, Petra Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über zwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Viele Ihrer Bücher sind Spiegel-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Durst-Benning lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land. Pages, Svenja Svenja Pages wirkt als Schauspielerin regelmäßig in bekannten TV-Serien mit. Sie ist außerdem eine etablierte Sprecherin, die ihre Stimme beim Synchronisieren und im Hörbuch gekonnt zur Geltung bringt (u.a. Jodi Picoult, ‚Kleine große Schritte‘ und Marissa Stapley, ‚Das Glück an Regentagen‘) Das Höhrbuch ist sehr toll und die Geschichte unheimlich spannend. Eine Junge Frau die ihren Weg bestreitet und sich nicht beirren lässt. Sie Zeigt ihrem lang jährigen Freund/Verlobten das sie dieses leben nicht will und geht in eine anderes Dorf. Pflegt ihren onkel und zeigt sich sehr stark wie ich finde. Mein empfinden jedoch hätte sein können das die Vorlesende etwas flüssiger hätte lesen können zudem hatte ich stellenweiße probleme ihr zu folgen. (wie gesagt das ist mein empfinden) Ich werde mir jedenfalls das Buch noch holen und selbst nochmal lesen. Ich gebe 4Sterne und freue mich auf den zweiten Teil.

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Ich weiss noch, wie ich mir nach "Winterwind" wünschte, Autorin Petra Durst-Benning würde einmal Gegenwartsromane schreiben - was sie kurz darauf mit der Maierhofen-Serie auch tat. So schön die Serie ist, trotzdem vermisste ich mit den Jahren ihre historischen, immer toll recherchierten Romane. Auch hier ging mein Wunsch in Erfüllung und nun gelang mit der Veröffentlichung ihres neuestes Werkes der Start einer fünfteiligen Saga über eine junge Frau, die sich nicht mit der Zukunft als Pfarrfrau begnügen will. Mimi, die Heldin der Serie, sieht am Leben ihrer Mutter was auf sie wartet, wenn sie Heinrich heiraten würde. Sie entscheidet sich für das harte Leben als Wanderfotografin, worin Onkel Josef Mimi anfänglich tatkräftig protegiert. Ihre Mutter unterstützt Mimi einerseits, andererseits hegt sie grosse Bedenken. Der Vater scheint Mimi zu vertrauen, von ihm hört man aber nicht viel. Die ersten Monate sind nicht leicht für Mimi und trotzdem bereut sie ihren Entscheid nicht. Nachdem Mimi durch einen Zufall eine berühmte Person fotografieren kann, floriert das Geschäft und allerorten wird nach ihr gefragt. Da erreicht sie plötzlich eine Nachricht, dass es, ihrem inzwischen im Weberdorf Laichingen sesshaft gewordenen, Onkel Josef schlecht geht. Keine Frage, dass Mimi auf dem Weg zu einem weiteren Auftrag in Laichingen Halt macht. Josef geht es gesundheitlich gar nicht gut und braucht jemand der ihn pflegt. Mimi übernimmt vorläufig - denkt sie zumindest. Ihr Aufenthalt verlängert sich immer weiter, wobei Mimi die Gemeinde mit ihrer Art und ihren modernen Ansichten aufwirbelt. Fast schon als Ketzerin verschrien, wird sie von wenigen Bewohnern gemobbt. Andere hingegen sind fasziniert und wollen der weit herum gereisten Mimi glauben. Die Szenen in Laichingen machten mich traurig. Denn nur allzu gut hat Petra Durst-Benning das karge Leben der Dorfbewohner, deren Träume und Sorgen sowie die Zukunftsaussichten der Jugendlichen beschrieben. Geschickt webt die Autorin in die Einzelschicksale der Menschen viel Wissenswertes mit ein, zum Beispiel der Einblick in die Arbeit eines Fotografen - besonders gelungen sind die Abschnitte über die Bildretusche, quasi Photoshop vor 100 Jahren - wie auch die schwere Arbeit der Weber und die Weiterentwicklung der Stoffbearbeitung. Erneut zeigt sie mehrere Berufszweige auf, die sich nicht nur durch die Industrialisierung weiterentwickeln und lässt uns diese Umwälzungen in ihren Charakteren miterleben. Petra Durst-Benning porträtiert wie gewohnt starke Frauen, lässt aber die ganze Gefühlspalette über Eifersucht und Neid, wie auch das Bedauern über eigene, vielleicht vorschnelle Entscheidungen nicht zurück. Ein wenig enttäuscht war ich, als Mimi - zwar verständlicherweise - immer länger in Laichingen blieb und nicht mehr auf Reisen ging. Ja, ich weiss, das kann sich in den vier weiteren Büchern noch ändern, aber dennoch hätte ich Mimi gerne mehr unterwegs begleitet. Ihr Aufenthalt im Leinenweberdorf dauerte mir zu lange, einiges wiederholte sich schon fast - aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig. Leider bricht das Buch gefühlt mittendrin ab, ist nicht in sich abgeschlossen, was ich bedauerte. Mir fehlt ein schlüssiger und würdiger Abschluss des ersten Teils dieser Saga. Sehr schön fand ich den Bezug zu "Bella Clara", denn Mimi lernt Clara Berg kennen. Wer historische Romane mag und die Jahrhundertwind-Trilogie noch nicht kennt, sollte dringend mal einen Blick darauf werfen. Den frischen Wind aus der Trilogie hat die Autorin auch in "Die Fotografin" mitgenommen und deshalb ich bin gespannt, wie Mimi und die Laichinger sich weiter entwickeln. Insbesondere nimmt mich Wunder, ob sich die Träume von Alexander und Anton erfüllen. Fazit: Fesselnder und interessanter Auftakt zu der fünfteiligen Serie über eine Fotografin anfangs des 19. Jahrhunderts. 4 Punkte.

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INHALT: Die 26-jährige Minna, genannt Mimi, hatte schon als Kind den Traum, eines Tages Fotografin zu werden. Als eine der ersten Frauen hatte sie dann die Möglichkeit, die Ausbildung tatsächlich zu absolvieren. Doch seitdem wird sie im Fotoatelier, in dem sie angestellt ist, nur als Assistentin eingesetzt. Dabei würde sie so gerne selbst hinter der Kamera stehen! Allerdings ist dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Frau und Tochter des Pfarrers, für die meisten Leute undenkbar. Trotzdem entschließt sich Minna, ab sofort ihr Glück als Wanderfotografin zu versuchen. Dabei möchte sie weg von den gestellten Bildern und stattdessen mit natürlichen Posen die Persönlichkeit und Schönheit der Menschen hervorheben. So zieht sie mit ihrer Fotoausrüstung von Ort zu Ort. Doch als ihr geliebter Onkel Josef krank wird, muss sie abrupt nach Laichingen reisen, um ihn zu pflegen und um nach seinem Fotoatelier zu schauen. Bei den traditionsbewussten Einwohnern auf der Schwäbischen Alb, die in der Leinenweberei und auf den Feldern hart für ihr Brot arbeiten müssen, stößt Minna mit ihrer unkonventionellen Art schnell auf Misstrauen. Und irgendwann muss sie sich entscheiden, ob sie trotzdem bleiben oder weiterziehen soll... MEINUNG: Mit der Fotografin Mimi, ist der Autorin eine äußerst starke, selbstbewusste, optimistische und mutige Protagonistin gelungen, die ich als Person recht gerne mochte. Mimi schätzt die Unabhängigkeit und dass sie ihrem Traumberuf nachgehen kann. Deshalb kann sie es auch anfangs nicht verstehen, dass die Laichinger, von denen viele von Armut betroffen sind, lieber die mühsame Arbeit ihrer Vorfahren ausüben, statt für ihre eigenen Träume zu kämpfen. Doch Mimi bringt frischen Wind mit und wirbelt das Leben einiger Einwohner gehörig auf... In diesem ersten Band der Fotografin-Saga, bekommt man dabei Einblicke in den (Arbeits-) Alltag der Laichinger. Durch die verschiedenen Perspektiven und Handlungsorte kommen die Unterschiede zwischen den ärmeren Menschen im Dorf und den wohlhabenderen Leuten in der Stadt, besonders gut zur Geltung. Das beschwerliche Dorfleben wird sehr bildlich beschrieben, so dass ich es mir gut vorstellen konnte und es auf mich authentisch wirkte. Ein paar schwäbische Begriffe hier und da sowie Orte die meiner Heimat nahe sind, bauten für mich nochmals eine ganz besondere Verbindung zur Geschichte auf! Interessant fand ich es auch, einen Einblick in die damalige Fotografie & Bildbearbeitung zu bekommen. Immerhin hat sich da die letzten hundert Jahre sehr viel verändert! Beinahe ebenso stark wurde die Leinenweberei & Stickerei im Buch fokussiert. Ich persönlich fand es nicht schlecht, hätte mir diese Thematik jedoch etwas dezenter eingesetzt gewünscht. Zumindest hätte der Buchtitel für mich noch besser gepasst, wenn die Fotografie noch klarer im Vordergrund gestanden wäre. Meine Aufmerksamkeit für das Buch konnte trotz des sehr einfachen Schreibstils bis zum Ende gehalten werden. Es wurde nicht langatmig. Trotzdem hätte ich mir noch ein paar inhaltliche und emotionale Höhen und Tiefen gewünscht. FAZIT: Ein schönes, leichtes Buch für zwischendurch, mit tollen Einblicken in das damalige beschwerliche Dorfleben, die Fotografie und die Leinenweberei/ Stickerei. Inhaltlich & emotional hätte ich mir noch ein paar Höhen und Tiefen gewünscht. 4/5 Sterne!

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Bereits seit Jahren lese ich immer wieder gern die Reihen von Petra Durst-Benning. Schon oft hat sie mich in die unterschiedlichsten Zeiten mitgenommen. Was ihnen immer gemein war sind die starken Frauencharaktere, die die Handlung dominieren, aber auch eine Authentizität, die den Leser immer mitten in die Zeit entführt, in der das jeweilige Buch spielt. Die akribische Recherche schlägt sich immer darin wieder, dass man die unterschiedlichsten Situationen und Menschen und vor allem deren Lebensumstände praktisch miterlebt. All dies ist auch in "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" der Fall. Sowohl das gutbürgerliche Leben, das Mimi in ihrer Kindheit lebt, als auch der ganz gegensätzliche Alltag der Menschen in dem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb, das stellvertretend für viele, viele andere Orte der Zeit klar macht, was die Industrialisierung für die Arbeiter bedeutet hat. Auch gibt es in Petra Durst-Bennings Büchern immer ein vorherrschendes Thema, um das sich alles dreht. So habe ich in der Vergangenheit viel über Schönheitsprodukte, Champagner- und Glasherstellung erfahren. Wie der Titel des Buches vermuten lässt, geht es hier um Fotografie: ihre Geschichte, die Wandlungen, die beispielsweise die Porträtfotografie mit der Zeit durchgemacht hat und auch, was Fotografie für die Menschen bedeuten kann. Zeit und Thema fand ich sehr interessant und der Schreibstil der Autorin, der alles lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehten lässt, hat auch diesmal seinen Zauber gewirkt. Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss. Das erste Mal hatte ich aber so meine Probleme mit der Protagonistin. Ich kann nicht genau festmachen, woran es lag, aber Mimi ist ein wenig spröde, vielleicht ist es das. Sie hat eine ganze Zeit gebraucht, bis sie mir wirklich nahe gegangen ist, das kenne ich von den anderen Protagonistinnen so gar nicht. Allerdings hat sie es vor Ende des Buches doch geschafft, sodass ich gespannt bin, wie ihre Geschichte weitergehen wird.

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Die Fotografin

Von: Katja E.

12.11.2018

Ich habe lange keinen historischen Roman aus der Feder von Petra Durst-Benning gelesen, aber als ich von ihrer neuen Reihe hörte wusste ich: Das muss ich lesen. Ich mag starke Frauen, ich fotografiere selbst sehr gerne und da war diese Geschichte rund um die Fotografin Mimi natürlich ein Muss für mich. Petra Durst-Benning überzeugt mich bei diesem Buch erneut wieder mit ihrem Können, ein gut durchdachtes und sehr gut recherchiertes Buch zu einem bestimmten Thema zu schreiben. Man merkt auf jeder einzelnen Seite die hervorragende Recherchearbeit, die Zeit, die sich dafür genommen hat. Dadurch gelingt es der Autorin, die vergangene Zeit, den Beginn der Wanderfotografie, authentisch wiederzugeben. Auch die Erschwernisse der damaligen Zeit, die Sensation das eine Frau alleine und ohne männlichen Schutz auf Wanderschaft geht – all das wird sehr packend, sehr spannend und sehr detailliert wiedergegeben. Dazu sind die Figuren, allen voran natürlich Mimi, so sauber und detailliert herausgearbeitet, dass man sich in die Handlung hineinversetzt fühlt. Was mir hier gefallen hat: obwohl Mimi eindeutig die Hauptfigur des Buches ist, bekommen auch andere Figuren aus dem Buch so viel Raum, dass sie sich entwickeln können und den Roman dadurch bereichern. Sprachlich ist das Buch sehr bildhaft, sehr mitreißend geschrieben. Gedanken, Gefühle und Worte sprudeln nur so, ergeben eine Einheit und ziehen den Leser von Anfang an in den Bann des Buches, der Geschichte. Der sogenannte Spannungsbogen ist von Anfang auf an auf einem sehr hohen Level, man will immer weiter lesen, tiefer eintauchen. Das Ende des Buches lässt viele Fragen offen, ist spannend und man fiebert der Fortsetzung entgegen, die im April 2019 erscheinen wird. Von mir bekommt das Buch 4 ½ von 5 Sternen, da ich davon ausgehe, dass die Autorin bei der Fortsetzung noch eine Schippe mehr draufsetzen, sich noch mehr steigern kann.

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Die Wanderfotografin

Von: Martinas Buchwelten

10.11.2018

Bewertung: 4 1/2 Sterne Im ersten Teil "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" startet Petra Durst-Benning in eine neue Reihe rund um Minna Reventlow. Die junge Frau entzieht sich jeglicher Konventionen, als sie ihren großen Wunsch Fotografin zu werden, in die Tat umsetzt. Die Pastorentochter bewundert seit ihrer Kindheit ihren Onkel Josef, der als Wanderfotograf durch die Lande zieht. Mimmi darf, dank eines Vorfalles in ihrer Kindheit, nach einem Jahr "Frauenschule" in Berlin eine Ausbildung zur Fotografin beginnen. Ihr Lehrherr hält allerdings nichts von Frauen im Berufsleben und auch ihr Verlobter möchte, dass sie nach der Heirat ihren Beruf aufgibt. Mimi lehnt daraufhin seinen Heiratsantrag ab. Nach Abschluss ihrer Ausbildung tritt sie in die Fußstapfen ihres Onkels und arbeitet als Wanderfotografin. Die Liebe zu ihrer Arbeit und mit ihrer unkonventionellen Art zu fotografieren, hat sie bald Erfolg. Als Mimi erfährt, dass es ihrem Onkel Josef gesundheitlich schlecht geht, will sie ihn ein paar Tage besuchen. Dieser hat vor Jahren die Wanderschaft aufgegeben, spät geheiratet und in Laichingen, einem Leinenweberdorf, ein Fotoatelier eröffnet. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich zur Ruhe gesetzt. Als Mimi in Laichingen, ankommt, fällt die moderne und selbstbewusste Frau bald auf. Außerdem legt sie sich unwissentlich gleich am ersten Tag mit dem größten Arbeitgeber des Dorfes an. Aufgrund der schweren Krankheit entschließt sich Mimi länger zu bleiben und den Onkel zu pflegen, sowie sein Geschäft wieder zu öffnen und fortzuführen. Doch ihr weht ein starker Wind entgegen, denn selbstbewusste, mutige Frauen mit eigenem Willen sind im Dorf nicht gefragt. Petra Durst-Benning ist schon als Kind mit dem Thema "Historische Fotografie" in Berührung gekommen und ist noch heute fasziniert davon. Für sie stand fest, dass sie einmal einen Roman darüber schreiben möchte, dessen erster Band nun veröffentlicht wurde. Doch nicht nur die Fotografie, sondern auch die Lebens- und Arbeitsweise der Weber und das immer stärkere Aufkommen von Fabriken, hat die Autorin einfließen lassen. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dorfes sind kleine Könige und die Menschen von ihnen abhängig. Der Zeitgeist und der große wirtschaftliche Umschwung sind zu dieser Zeit ein großes Thema. Die Charaktere hat die Autorin, wie ich bereits von ihr gewohnt bin, sehr lebendig und facettenreich dargestellt. Mimi ist eine starke und selbstbewusste Protagonistin, die ihren Traum leben möchte, was als Frau zu dieser Zeit fast undenkbar ist. Dafür gibt sie ein zukünftiges Leben an der Seite eines Mannes, Ehe und Familie, auf. Ihr Freigeist und ihre Kreativität helfen ihr in Laichingen mehr als einmal über die Runden zu kommen. Das ganze Gegenteil ist Evelyn. Die Tochter einer reichen Chemnitzer Fabrikantenfamilie ist blauäugig ihrer Liebe gefolgt, ohne etwas vom harten und entbehrungsreichen Leben in Laichingen zu ahnen. Sie hadert mit ihrem Schicksal und beneidet Mimi, ohne jedoch selbst etwas gegen ihre Lage beizutragen. Die Rolle der Frau war 1911 keineswegs mit Heute vergleichbar. Haushalt, Kindererziehung, Heimarbeit und Kirchgang stellen die Eckpfeiler einer gewissenhaften und gläubigen Ehefrau dar. Da fällt eine Frau wie Mimi, die ihrer Zeit voraus ist, ganz gehörig auf... Aber nicht nur die Charaktere sind unglaublich liebevoll und detailliert beschrieben, sondern auch die landschaftlichen Besonderheiten der Ziele, die Mimi bereist. Die Schwäbische Alb, wo der Winter länger dauert unddie Menschen von der Weberei oder der Landwirtschaft leben, wird ebenso bildhaft beschrieben. Das karge Leben der Leinenweber und der noch immer verankerte Glauben, dass die Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und denselben Beruf erlernen müssen, egal welche Begabungen sie haben, ist ein wichtiges Thema des Romans. Der vorwitzige Anton, dessen Eltern das einzige Gasthaus im Ort bewirtschaften, hat keine Lust als Gastwirt in Laichingen zu versauern. Auch sein Freund Alexander, der zeichnerisch äußert begabte Sohn eines Webers, soll beim verhassten Fabriksbesitzer Gehringer, denselben Beruf wie sein Vater erlernen. Als Mimi sich für ihn einsetzt und einen Platz an der Kunstschule für ihn besorgen will, kommt es zu einem Eklat. Aber nicht nur Alexander und Anton haben Träume und Begabungen... Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über konstant. Das Ende bleibt leider offen und Teil Eins endet mit einem gehörigen Cliffhanger, was mir nicht wirklich gefällt. Hier hätte man wenigstens einen der offenen Handlunsgstränge enden lassen können. Deswegen gibt es einen halben Stern Abzug, da ich es als Kaufzwang ansehe, wenn im ersten Teil so alles offen bleibt... Trotzdem kann ich es kaum erwarten Teil 2 zu lesen, der jedoch erst im April 2019 erscheinen wird. Fazit: Ein gelungener Auftakt der Reihe rund um "Die Fotografin". Petra Durst-Benning verleiht dem Roman lebendige Charaktere, sowie interessante Einblicke in die Fotografie der damaligen Zeit. Ich bin schon gespannt auf den Folgeband.

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Eine starke Frau

Von: Leseratte77/Kiki77 aus dem Thüringer wald aus Bad Tabarz

22.10.2018

„Die Fotografin – Am Anfang des Weges“ von Petra Durst-Benning ist ein Roman, der zeigt, dass auch das schwache Geschlecht, Frau, sehr stark sein kann. Im Jahr 1911 war das Leben noch durch Kirche und Männer geprägt und mit Leichtigkeit und Verzicht findet eine Frau den Weg in den Beruf ihrer Träume. Mimi Reventlow verzichtet lieber auf Mann und Familie um sich ihrem Beruf als Fotografin zu widmen. Sie wird von der Familie unterstützt und will in die Fußstapfen von Onkel Josef, dem Wanderfotograf, treten. Sie hat erste Erfolge und besucht Josef dann in Laichingen, dem es nicht gut geht, und sie sein Fotoatelier übernimmt. Sie hat es in diesem Ort nicht leicht, denn in der Weberstadt herrscht Armut und Abhängigkeit der Weberei. Mimi lernt den Haushalt zu führen, Kochen, Wäsche waschen und verzaubert mit kleinen Gesten die Einwohner von Laichingen. Dann tritt ein Mann in ihr Herz, wie wird es weitergehen? Ein Roman aus dem Leben, mit viel Herz und Leidenschaft, der auch zeigt, dass das Leben zu dieser Zeit nicht einfach war und eingefahrene Wege das einfachste sind um zu überleben. Der Roman endet mitten im Geschehen, sodass man davon ausgeht, dass es eine Fortsetzung geben wird.

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