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Rezensionen zu
Mein Weg durch die Wälder

Long Litt Woon

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

♡Rezension Mein Weg durch die Wälder - von Long Litt Woon  Verlag: btb - Werbung -  Rezensionsexemplar als Printausgabe vom Blogger Portal Randomhouse Pilze - Wald - Natur - Trauer - Tod - Trauerbewältigung - Pilzführer   ♡ Long Litt Woon  verlor ihren Ehemann Eiolf Olsen viel zu früh. Nach 32 glücklichen Ehejahren verstarb er durch plötzliches Herzversagen und für Long Litt Woon brach eine Welt zusammen. Wie sollte das Leben ohne ihren Seelenverwandten weiter gehen? Nur mühsam findet sie aus ihrer Erstarrung. Sie meldet sich zu einem Pilzkurs für Anfänger an und spürt, dass die Natur und das Pilze sammeln ihr den Weg der Trauerbewältigung zeigen. Die Autorin lässt uns an ihren Gefühlen und ihrer Trauer teilhaben und teilt mit uns ihr umfangreiches Wissen über die Welt der Pilze. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Autorin schreibt aus der Ich-Perspektive, sie hat alles, was sie schreibt, selbst erlebt. Dadurch fühlte ich mich ihr während des Lesens sehr verbunden. Das Buch war, trotz dass es viele sachliche Informationen enthält, spannend und flüssig zu lesen. Mir war die Autorin sofort sehr sympathisch und ich fühle tiefe Dankbarkeit, dass sie uns Leser*innen ihre Gedanken und Gefühlswelt, aber auch ihre Trauer anvertraut hat. Der Tod einer geliebten Person ist niemals einfach. Ich konnte die Trauer und den Schmerz sehr mitfühlen. Das Buch enthält Abschnitte, in denen es um ihre Trauer, Gefühle und Trauerbewältigung  geht, diese Textzeilen sind jeweils in einer anderen Farbe gedruckt. Und es enthält Abschnitte in denen die Autorin ihr Pilzwissen und Erfahrungen mit uns teilt. Ich habe während des Lesens sehr viel über Pilze gelernt, recherchiert und ich habe richtig Lust auf das Sammeln gekriegt! Ich würde unheimlich gerne auch mal einen Pilzkurs für Anfänger besuchen und mehr darüber lernen. Die Leidenschaft der Autorin für die Pilze ist ansteckend und das Buch weckt definitiv die Sammlerlust! Im Buch sind viele Tips und Tricks, Beschreibungen zu den verschiedenen Pilzen und sogar Rezepte enthalten. Long Litt Woon hat über die Jahre ein großes Wissen über Pilze gesammelt und beleuchtet das Thema von allen Seiten: Farbe, Geruch, Duft, Erkennungsmerkmale, giftige Pilze, Heilpilze, Pilze mit psychedelischer Wirkung, Geschmack, Zubereitungsart und Orte zum Sammeln. Im Buch sind leider keine Pilzfotos zu sehen, nur Zeichnungen. Dass es keine Fotos enthält ist mein einziger Kritikpunkt, ansonsten habe ich jede Seite beim Lesen genossen. Ich gebe diesem wundervollen Buch 5/5 Sterne und empfehle es sehr gerne weiter.

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Long Litt Woon wurde in Malaysia geboren. Ihren späteren Ehemann lernte sie während eines Austauschjahrs in Norwegen kennen und so wurde das skandinavische Land ihre Heimat. Nach über 30 gemeinsamen Jahren verstarb ihr Partner unerwartet und sie musste sich mit einer neuen Situation arrangieren. Ihr langsamer Abschied und ihre Schritte in ein neues Leben stellen den kleineren Teil aber auch den roten Faden in "Mein Weg durch die Wälder" dar. Einen Ausweg aus der traurigen Situation stellt ihre langsam aufkeimende Leidenschaft für Pilze dar. Aus der anfänglichen Beschäftigungstherapie wird ein privates Forschungsprojekt, welches die Anthropologin bis zur Zertifizierung als Pilzexpertin und darüber hinaus treibt. Um die Erwartungshaltung potentieller Leser direkt in die korrekte Richtung zu lenken: Es handelt sich keines falls um ein Bestimmungsbuch und bei Exkursionen in herbstliche Wälder stellt "Mein Weg durch die Wälder" auch keine Hilfe dar. Aber sowohl in der Pilzsaison als auch während der Vorfreude auf diese ist das Buch ein toller Stimmungsmacher. Long Litt Woon nähert sich auf vielen Wegen dem Phänomen "Pilze sammeln". Besonders erkenntnisreich waren für mich die Schilderungen der verschrobenen Eigenheiten der Sammlercommunity und die durchaus länderspezifisch abweichenden Einschätzungen von Pilzen und deren Eigenschaften. Der Untertitel "Was mich Pilze über das Leben lehrten" ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber die Verknüpfung ihres persönlichen Schicksals mit der Erkundung des Pilzkosmos' in vielen seiner Facetten stellt eine gelungene Kombination dar.

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Pilzesammeln gilt als der Nationalsport der Polen. Und tatsächlich habe ich sehr viele Kindheitserinnerungen daran: Wir huschen, mit Körben, Gummistiefeln und Messern ausgestattet, durch den Wald. Recht schön sind die Erinnerungen insofern nicht, weil das Pilzesuchen ziemlich frustierend war für mich als Kind. Selten hab ich überhaupt Pilze gefunden. Und wenn ich dann doch mal welche gefunden habe, die hübsch und deshalb meiner Meinung nach essbar aussahen (haha!), dann stellte sich, nachdem ich durch den ganzen Wald nach meinem Opa gebrüllt habe, IMMER heraus, dass sie nicht essbar waren. Auch mein Biologiestudium hat an dieser Ahnungslosigkeit nichts geändert. Nach der Lektüre von „Mein Weg durch die Wälder: Was mich Pilze über das Leben lehrten“ (furchtbarer Titel übrigens, da finde ich den englischen so viel besser und passender: „The Way Through the Woods: of Mushrooms and Mourning“) von Long Litt Woon hab ich jetzt aber sowas von Feuer gefangen... aber jetzt Mal von Anfang an: Witzigerweise ist mir das Buch tatsächlich zuallererst auf Polnisch begegnet (wenig verwunderlich, siehe oben). Ein Buch über Pilze und Trauer, das klingt doch ganz nach meiner Kragenweite. Dann habe ich viele begeisterte Rezensionen gelesen.... Und ja, was soll ich sagen, es ist tatsächlich hauptsächlich ein wunderbares, unterhaltsames, lehrreiches, kurzweiliges Buch über die Welt der Pilze. Genauer: über die (schräge!) Pilzsammlercommunity und ihre (Initiations-)Rituale, über essbare, nicht essbare und giftige Pilze und über die höchst interessanten, oft kulturell bedingten länderspezifischen Unterschiede in der Einteilung verschiedener Arten zu diesen Gruppen, über das Pilzesammeln und dessen Wirkung auf die hauseigene Küche, auf die Naturverbundenheit der PilzesammlerInnen, über psychoaktive Pilze, weiteres Kurioses, ach, es ist einfach äußerst facettenreich (und dabei so interessant!!!!). Ich habe es nicht nur wahnsinnig gerne gelesen, sondern auch nie ohne mein Handy dabeizuhaben – ich glaube so viel gegoogelt und recherchiert hab ich noch nie neben der Lektüre (Bilder, Informationen, Rezepte, Pilzkurse!). Und zu alldem (und das allein würde wirklich schon reichen um das Buch gut zu finden!) ist es in geringeren Teilen auch noch ein Buch über Trauer. Long Litt Woon hat sich nämlich nach dem tragischen und unerwarteten Verlust ihres Ehemannes dem Reich der Pilze zugewandt. Sie lässt uns teilhaben an den Gefühlen, die sie im Zuge dessen durchlebt – Trauer, Schmerz, das Bedürfnis nach Ablenkung (die Pilze!), die Isolation, der langsam voranschreitende Heilungsprozess (die Pilze!!)... das ist ehrlich und intim und treffend beschrieben und oft berührend. Dass das Buch auch noch ziemlich schön gestaltet ist (aber: der Titel!), tut dem Ganzen noch ein Übriges. Nach der Lektüre hab ich meine (polnischen!) Eltern angerufen und sie mussten mir versprechen, dass sie mich, diesen Herbst beginnend, in die Kunst des Pilzesammelns einweihen – ich kanns wirklich kaum erwarten. Jippie, auf in die Pilze!!

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Seit ihrem Jahr als Austauschstudentin lebt die Malaysierin Long Litt Woon in Norwegen, denn dort traf sie die Liebe ihres Lebens. Der plötzliche Tod ihres Mannes nach mehr als dreißig Ehejahren wirft sie völlig aus der Bahn. Um mit ihrer Trauer zurechtzukommen, belegt sie ein Einsteigerseminar über Pilze. Ihr Buch "Mein Weg durch die Wälder – Was mich Pilze über das Leben lehrten" handelt vom geheimnisvollen Reich der Pilze, vom Mikrokosmos der Pilzbesessenen und von ihrem Weg aus der Trauer zurück ins Leben. Als Sozialanthropologin hat Long Litt Woon einen aufmerksamen, durchdringenden Blick in diese Sphären. Mit Feuereifer stürzt sie sich auf ihr neues Thema, die Mykologie. Das Eintauchen ins Pilzreich gleicht einer anthropologischen Feldforschung. Sie versucht, diese Kultur von innen kennenzulernen und all dem Unbekannten einen Sinn abzutrotzen, ebenso wie in der fremdartigen Trauerlandschaft, in der sie sich befindet. Die Struktur im Reich der Pilze hilft, Ordnung in ihr Gefühlschaos zu bringen. Und allmählich durchschaut sie die verborgenen Hierarchien unter Pilzkennern, schließt Freundschaften und darf manch eigenbrötlerischen Sammler zu dessen geheim gehaltenen Pilzstellen begleiten. In Norwegens Wäldern beginnt die Saison mit dem Maipilz. An Heiligabend endet sie mit den letzten Trompetenpfifferlingen. Vielen Norwegern ist diese Welt fremd und geradezu suspekt, denn Pilze gelten als Tierfutter, potentiell gefährlich und mit Schadstoffen belastet. Ganz anders empfindet dies Long Litt Woon. Auf ihren Exkursionen geht sie in den “Pilzmodus” und genießt das Glück des Suchens und Findens:  "Ich bin den Pilzen verfallen und habe dadurch ein Paralleluniversum entdeckt, eine unsichtbare Zauberwelt direkt vor meinen Schuhspitzen, mit einer eigenen Logik und unkontrollierbaren Lebenskraft, an der ich früher vollkommen unwissend vorbeigegangen bin. Wenn ich Pilze finde, habe ich mitunter das Gefühl, die Zeit würde aufhören zu existieren. Ich erlebe Zen und Flow auf einmal."  An alle Aspekte der Pilzkunde geht die Autorin mit wissenschaftlicher Akribie heran. Sie spricht mit Experten, kniet sich in Fachliteratur, eignet sich das Pilzlatein an und probiert viele Rezepte aus. Nachdem sie sich zur Pilzsachverständigen weitergebildet hat, kann sie 150 in Norwegen wachsende Pilzarten sicher bestimmen, vor allem die essbaren von giftigen Doppelgängern unterscheiden. Kulturelle Prägungen spielen beim Pilzgenuss eine wichtige Rolle, stellt Long Litt Woon fest. Sie vergleicht die Pilz-Vorlieben verschiedener Länder wie Frankreich, Großbritannien, Malaysia und Norwegen. Zu ihrer Verblüffung gibt es keinen internationalen Konsens über die Giftigkeit von Pilzen, über ihre Qualität und über den Geruch. Der Edelpilz Matsutake, der für Japaner eine kostbare Delikatesse ist, wird in anderen Ländern als widerlich empfunden. Riesenchampignons, die in vielen Ländern beliebt sind, gelten in Frankreich wegen ihres hohen Cadmiumgehalts als minderwertig. Diese Beobachtungen, ja die Beharrlichkeit, mit der sie diese Themen verfolgt, sind wirklich erfrischend! Offen gibt Long Litt Woon ihre Gefühle und Gedanken während der schlimmsten Trauerzeit preis. Kennen- und lieben gelernt hat sie ihren Mann Eiolf Olsen schon mit Anfang 20. Nun, nach seinem Tod, erinnert sie sich an dessen liebevolle Seiten, an das gemeinsame Kochen, den Austausch über Bücher, die sie gelesen hatten; sie erfreut sich an Gebäuden, die er als Architekt geplant hat. Sie berichtet, was ihr in der Trauer half und wo Freunde und Bekannte als Tröstende versagten. Und wie seltsam es ihr vorkommt, dass die neuen Pilzfreunde Eiolf nicht kennen. Mit ihm ging auch ein “Lebenszeuge” verloren, jemand, der sie mehrere Jahrzehnte begleitet hat, dem sie nichts über sich erklären musste! Das Buch erinnert ein bisschen an "H wie Habicht" von Helen Macdonald, einer Historikerin und Schriftstellerin, welche die Trauer über den Tod ihres Vaters durch die Zähmung eines Habichts überwand. Long Litt Woons Buch hat nicht den poetischen Klang von Helen Macdonald, doch ihr gelingen anrührende Passagen über ihre “Wanderung durch die Wüste der Trauer”, über das, was sie durch den Tod ihres Mannes verlor, und was sie im Laufe der Zeit durch ihre Beschäftigung mit Pilzen gewann. Dabei ist es lehrreich und unterhaltsam geschrieben, was man bei einem Buch über solch einen Verlust nicht unbedingt erwartet! Für Pilzsammler, die nur wenige Arten kennen, ist es ein Lockruf, sich auf die Vielfalt in den Wäldern einzulassen.

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