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Rezensionen zu
Nie mehr schämen

Stephan Konrad Niederwieser

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Ich konnte bisher mit dem Begriff Scham wenig anfangen und habe stattdessen von Angst, Wut oder Verlegenheit gesprochen. In diesem Buch konnte ich eine Menge lernen: Es gibt einen tiefen Einblick in das Thema Scham und wofür sich Menschen schämen - zum Beispiel ihren Körper, ihre Gesundheit, ihre Herkunft, ihren Status, ihre Talente und Fähigkeiten, Sexualität oder Gefühle. Scham gehört zur Grundausstattung des Menschen dazu. Er ist hilfreich, um uns mitzuteilen, dass etwas nicht stimmt und reagieren wir adäquat, vergeht er wieder. Er wirkt gegen die Überlastung unseres Nervensystems, wie eine Art Bremse oder Lähmung. Bei kleinen Kindern, die sich nicht beachtet fühlen, führt diese Starre im Idealfall dazu, dass sich die Mutter Sorgen macht und kümmert und das Kind so lernt, sich selber zu regulieren und zu einer Vertrauensbeziehung zwischen Mutter und Kind. Wird Scham jedoch zu einem primären Modus, aus dem wir uns selbst heraus wahrnehmen, wird er chronisch. Das führt dazu, dass wir nicht mehr angemessen reagieren können: Wir beziehen Stimmungen und Reaktionen anderer auf uns selbst, lenken Wut und Aggression gegen uns selbst, statt uns abzugrenzen oder halten unsere natürlichen Impulse für schlecht. Diese chronische Scham kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Der Autor beschreibt diese anhand vieler praktischer Beispiele und zeigt außerdem viele Übungen auf, wie man die eigene Scham erkennen und mit ihr umgehen kann. Vor allem am Ende des Buches gibt es eine Vielzahl an Übungen, von denen ich einige in der nächsten Zeit ausprobieren möchte. Ein Gedanke aus dem Buch, der mich noch immer beschäftigt: Menschen, die sich selbst chronisch schämen, beschämen andere, um sich selbst so größer zu fühlen und von ihrer eigenen Scham abzulenken. In der Geschichte und unserer Gesellschaft gibt es viele Beispiele, wo Menschen und Menschengruppen beschämt und entrechtet wurden und werden: "Indem man Menschen Rechte abspricht, lässt man sie wissen: "<em>Du bist minderwertig." Mit dieser Entwürdigung werden Menschen gefügig gemacht, damit sie sich leichter missbrauchen und ausbeuten lassen</em>." Ein krasses Beispiel hierfür ist die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus. Ein anderes die Rechte von Frauen: Universitäten gibt es seit dem 12. Jahrhundert, Frauen dürfen erst seit dem 20. studieren, erst seit 1918 wählen, in anderen Bereichen gibt es noch immer Unterschiede (Gender Pay Gap, Zugang zu Vorstandsposten, etc.). Das sehr lesens- und empfehlenswerte Buch endet mit Tipps für Eltern im Umgang mit der Scham ihrer Kinder, damit diese bindungsfördernd und nicht chronisch wird.

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Die Scham überwinden - und frei sein!

Von: Susanne Diehm aus Berlin

03.08.2019

Stephan Konrad Niederwieser – Nie mehr schämen – wie wir uns von lähmenden Gefühlen befreien. Kösel-Verlag https://www.randomhouse.de/Buch/Nie-mehr-schaemen/Stephan-Konrad-Niederwieser/Koesel/e536502.rhd Bevor ich dieses Buch in der Hand hatte, war mir nicht bewusst, dass „Scham“ sich wie ein roter Faden durch das Leben ziehen kann. Das Buch des Heilpraktikers und in vielen therapeutischen Methoden ausgebildeten Autors, der auch mit seinem Buch „Das Trauma von der Seele schreiben“ überzeugte, soll Leserinnen und Lesern helfen, sich ihrer Scham bewusst zu werden, aber auch ihrer Strategien, mit denen sie sich vor Scham schützen. Im Buch gibt es Fallbeispiele und viele Anleitungen, die helfen können, sich von der Scham, bzw. Reaktionen darauf, zu befreien. Denn mit Scham verbunden sind oft Gefühle wie Angst, Schuld, Wut, ein fast physischer Schmerz – all diese Emotionen verursachen ein tiefes Unwohlsein. Scham blockiert. Sich von negativen Selbstbildern zu lösen und frei zu werden für ein Leben ohne Scham – wie der Autor es beschreibt –, dazu finden sich hier viele Anregungen. Ich kenne Glückstagebücher oder Dankbarkeitstagebücher, aber dass ich auch ein Schamtagebuch führen könnte, das war mir nicht bewusst. Aber natürlich, ganz klar Worte dafür zu finden ist ein erster Schritt. Wenn man ein Tagebuch führt, in dem Schamthemen gelistet sind – oder Veränderungen im Erleben nach Ausführen der Übungen -, dann geht man sozusagen auf die Metaebene und kann im Perspektivwechsel von dort viel besser betrachten, welche merkwürdigen Verhaltensweisen Schamempfinden hervorruft. Vom Problem geht es zur Lösung. Es gibt viele Formen von Scham. So meint der Autor: Die Scham, nicht gesehen zu werden, die Scham, Erwartungen nicht erfüllen zu können, Scham aufgrund mangelnder Fähigkeit, in Kontakt zu treten oder sogar Scham für empfundene Liebe, die Scham nicht dazu zu gehören, die Scham haben, sexuell nicht zu genügen und die Scham über die eigene Herkunft. Dem gegenüber stellt der Autor eine Übung, in der notiert wird, wie es denn wäre, die eigenen Träume zu leben, jenseits von Scham und Einschränkungen. Das ist nur eine von vielen Gegenüberstellungen, die in diesem Buch zu finden sind. Der Autor stellt Lebensstile vor, wie wir uns vor Scham schützen. Nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Kinder. Auch die Geschwister der Scham werden betrachtet: Schuld, Angst und Wut. Alles sehr einfühlsam und kompetent beschrieben. Es liest sich sehr gut, und ich bin aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen. In so vielen Themen scheint Scham der Ausgangspunkt zu sein, auch wenn es niemals unsere Schuld gewesen ist, in eine Situation hinein geboren zu werden, in der eine unbewusste Scham sich entwickelt. Wie der Weg in ein befreites Leben ohne Scham führt, lehrt Autor und Therapeut Stephan Konrad Niederwieser einfühlsam. Sehr empfehlenswert!

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Jeder kennt dieses Gefühl von Scham. Viele wegen ihres Körpers oder weil man das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein oder für seine Herkunft oder oder oder. Vieles trifft auf mich zu, aber warum empfinden wir Scham und was steckt dahinter? In diesem Buch wird das Wort Scham und auch, was dahinter steckt, sehr gut erklärt. Es ist erstaunlich, was damit alles zusammenhängt und wie es uns beeinflusst. Was für Muster deutlich werden und wie unterschiedlich das Gefühl ist. Was mich einerseits beruhigt, dass man durch das Lesen das Gefühl bekommt, dass man mit seinem Gefühl nicht alleine dasteht. Es weißt mir viele aha-Erlebnisse aus. Selbst aus dem Grundgesetz wird Zitiert, Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.... Es werden viele Übungen beschrieben und auch die Geschwister der Scham, wie zum Beispiel Schuld, Angst, Wut, Hass, Ekel, Einsamkeit, Innerer Kritiker. Scham wird oft von vielen Menschen unter einem Panzer der Aggressivität gehalten. Das gab mir viel zu denken, was meine Großen angeht aber auch was in der Vergangenheit war. Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle, um mal genauer hinzuschauen, zum Beispiel in der Familie, bei sich und den eigenen Kindern. Man wird sehr erstaunt sein, was man dann alles erkennt - und wenn man was ändern möchte, sind wie schon gesagt mehrere Übungen drin, die man für sich nutzen kann.

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“Ja, schämst du dich denn überhaupt nicht?“ Nicht selten bekommen Kinder diesen Satz zu hören, wenn sie etwas angestellt oder sich daneben benommen haben. Aber wozu schämt sich der Mensch überhaupt und welchen Einfluss hat es auf unser Fühlen, Denken und die körperliche Gesundheit? Antworten darauf gibt dieses Buch von Stephan Konrad Niederwieser. Bei Säuglingen und Kleinkindern, so erklärt der Heilpraktiker, erfüllt der Scham-Affekt tatsächlich wichtige Aufgaben. Er ist ein wichtiges Bindeglied zur Bezugsperson und wirkt sich auf die Entwicklung des Selbstbildes aus. Wird Scham jedoch chronisch, kann sie uns ausgrenzen und unser geistiges und emotionales Wachstum hemmen. Ich war überrascht, wieviele praktische Übungen der Ratgeber enthält. Der Autor lädt uns zunächst ein, unsere eigenen Scham-Themen zu benennen und die Ergebnisse der Übungen und die Veränderungen, die wir dabei erleben, in einem Scham-Tagebuch zu notieren. Viele Anleitungen zielen darauf ab, unsere automatischen Scham-Reaktionen im Körper zu erforschen, indem wir auf unseren Atem, die Körperspannung und Empfindungen achten. Eine interessante Erfahrung für mich war beispielsweise, meine negativen Selbsturteile in Gedanken einem engen Vertrauten vorzuwerfen und festzustellen, wie sich das anfühlt. Auch die vielfältigen Fallbeispiele und anschaulichen Diagramme helfen zu begreifen, auf welche Weise ein schambesetztes Selbstbild entstehen und wie gefährlich es sich entwickeln kann, wenn es nicht reguliert wird. Der Autor stellt die Scham auch ähnlichen Emotionen wie Schuld, Angst oder Wut gegenüber und zeigt sowohl Parallelen als auch Unterschiede. Betroffene werden sich sicher an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen, wenn Niederwieser ganz typische Strategien beschreibt, wie wir uns vor Scham schützen. Was wir stattdessen tun können, um uns von diesem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit zu befreien und unsere Lebensfreude und -energie voll zu entfalten, zeigt uns der Autor abschließend anhand von zahlreichen Übungen. Das Buch hilft nicht nur, diesem oft nicht ganz greifbaren, unangenehmen Schamgefühl auf den Grund zu gehen und ihn klar zu benennen, sondern auch verschiedenste Methoden der Selbsterfahrung auszuprobieren, um sich Stück für Stück davon zu befreien.

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