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Rezensionen zu
Die letzte Stunde

Minette Walters

Die Pest-Saga (1)

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Lady Anne ist nicht zu beneiden. Ihr Mann, Sir Richard, der Herr von Develish, ist ein grausamer, harter und egoistischer Zeitgenosse, der mit Vorliebe wehrlosen Frauen nachstellt; egal ob Kind oder Erwachsene. Und auch ihre Tochter Eleanor ist ganz der Papa. Besonders gerne quält sie ihre Untergebenen und würde den jungen Thaddeus, der, wie man munkelt, ein Bastard ist, zu gerne unterjochen. Doch Thaddeus hat etwas, dass Eleanor und auch ihrem Vater bei Weitem fehlt und das ist Intelligenz. Als Eleanor erfährt, dass sie bald heiraten soll; dazu auch noch einen schmächtigen, aber reichen Burschen vom Nachbargut, ist sie verärgert, glaubt gar, ihre Mutter hätte diese Verbindung in die Wege geleitet. Doch dann wird Sir Richard zugetragen, Eleanors zukünftiger Gemahl habe sich womöglich eine schwere Krankheit zugezogen; schon einmal erkrankte er an den Pocken. Sir Richard macht sich auf, um dem Gerücht auf den Grund zu gehen. Mit im Gefolge befindet sich auch Lady Annes Vertrauter Gyles Startout, der schon bald begreift, dass seinem Herren und dessen Gefolge verheimlicht werden soll, wie gravierend das Ausmaß der Krankheit tatsächlich ist. Denn die Menschen im Ort sterben wie die Fliegen. Ob reich oder arm, keiner scheint immun dagegen zu sein. Gyles ist entsetzt, als er die Wahrheit erfährt, warnt Sir Richard eindringlich und rät ihm umgehend abzureisen, doch Sir Richard begreift mal wieder nicht den Ernst der Lage, bis es zu spät ist. Zwar kann sich der Tross noch auf den Heimweg machen, doch bringt er die Krankheit bis vor die Tore Develishs. In der Zwischenzeit hat Lady Anne aber bereits Kunde über die rätselhafte Seuche erhalten und beschließt, um ihre Gefolgschaft zu schützen, die Zugbrücke zu zerstören und Sir Richard und seine Mannen, einer unfreiwilligen zweiwöchigen Quarantäne zu unterziehen. Sie lässt sich nicht umstimmen, auch nicht vom Verwalter, den sie bald darauf kurzerhand absetzt. An dessen Statt, soll nun Thaddeus die Tätigkeit des Verwalters übernehmen. Eleanor ist wütend auf Lady Anne, will unbedingt, dass ihr Vater behandelt wird, doch Lady Anne bleibt hart. Es dauert nicht lange, da sind Sir Richard und seine Gefolgsleute tot. Nur Gyles hat überlebt und versucht in seiner Quarantänezeit alles, um dem verlassenen Dorf den Anschein von Tot und Krankheit zu geben, damit mögliche plündernde Menschen, die des Weges kommen, glauben, auf Develish wäre nichts mehr zu holen. Währenddessen wird ein Junge ermordet aufgefunden. Thaddeus nimmt sich der Sache an, doch was er herausfindet, bringt ihn in eine knifflige Lage…. Ich kannte bislang nur die Krimis von Minette Walters; da aber historische Romane mein bevorzugtes Genre sind, war ich natürlich sehr neugierig auf Minette Walters Genrewechsel und ob es ihr gelingen würde, für ausreichend historisches Flair zu sorgen. Nun, nach dem Lesen, muss ich sagen, dass ich etwas hin und hergerissen bin, bei meiner Bewertung. Ich tendiere zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, entscheide mich aber doch für vier Punkte, weil die Autorin einen süffigen, sehr eingängigen Schreibstil an den Tag legt und ihr Roman, „Die letzte Stunde“, eine nicht alltägliche Geschichte erzählt. Denn, auch wenn es am Rande um die Pest geht, die Lady Annes Gemahl und seine Mannen dahinrafft, ist es doch in erster Linie ein Buch, das die Geschichte einer cleveren Frau erzählt, die bereits sehr früh lernen musste, sich gegen die Widrigkeiten der Männerwelt zu behaupten und die die ihr auferlegten Probleme nun mit Bravour bewältigt. Zugegeben, Lady Anne wirkt sehr modern in ihrem Verhalten, wenn nicht gar zu modern; weiß zum Beispiel Schlüsse zu ziehen, die Menschen dieser Zeitepoche höchstwahrscheinlich noch nicht einmal in Erwägung gezogen hätten (Stichwort Quarantäne) und erscheint überhaupt so, als ob sie jeden Schritt ihrer Widersacher bereits im Voraus erkennen würde. Genauso gestrickt ist auch Thaddeus, den sie zu ihrem Verwalter ernennt; wohingegen Thaddeus, zwischenzeitlich auch eine rätselhafte, harte Seite zeigt. Lady Anne und Thaddeus sind interessante Romanfiguren, allerdings fehlten mir ein wenig mehr Ecken und Kanten an ihnen. Manche Rezensenten bemängelten, dass sie die Akteure des Romans an sich, durchweg unsympathisch fanden, doch hier möchte ich ein energisches Veto einlegen. ;-) Ich fand Lady Anne und Thaddeus durchaus sympathisch; allerdings hatten sie es auch nicht leicht, sich gegen schwache, nervige Charaktere, wie zum Beispiel Eleanor durchzusetzen, bzw. an deren Vernunft zu appellieren. Einzig die ständigen Wiederholungen bezüglich Eleanors Unzulänglichkeiten, nervten mich nach einer Weile. Nach dem ersten Drittel des Buches, schlichen sich kleine Längen ein, die Handlung trat auf der Stelle und auch die Untersuchung des Kriminalfalles gestaltete sich nicht unbedingt spannend. Dazu fand ich, dass die Ausdrucksweise der Romanfiguren teilweise zu modern wirkte. Aber, ab dem Moment, als sich die Story dann aus zwei Perspektiven weiterentwickelte und diverse Geheimnisse gelüftet wurden, wurde es wieder besser. Enttäuschend fand ich es allerdings, dass die Geschichte praktisch mittendrin endet. Es wäre schön gewesen, wenn man als Leser bereits im Klappentext darauf aufmerksam gemacht worden wäre, dass es sich hier um einen ersten Teil handelt. So hängt man nach dem Lesen leider für eine Weile in der Luft. Einerseits bekommt man hier eine interessante Geschichte geboten, andererseits fand ich die Umsetzung nicht ganz gelungen und habe das typisch historische Flair noch ein wenig vermisst. Fazit: Süffiger Historienschmöker, allerdings mit gewissen Schwächen, der dennoch die Neugierde auf die Fortsetzung wecken kann.

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Solide Geschichte

Von: Suse

06.05.2018

»Ein Schwarzer Tod hat unser Land befallen. Nur wenige werden verschont bleiben.« Südengland, Juli 1348: An der Küste ist die Pest ins Land gekrochen. Binnen kürzester Zeit entvölkert sie ganze Landstriche, Angst und Panik regieren. Allein Lady Anne, die Herrin von Develish, nimmt das Heft in die Hand. Sie bringt all ihre Schutzbefohlenen auf ihrem Anwesen in Sicherheit und lässt die Zugangsbrücke verbrennen. In ihrem kleinen Reich zählen nicht mehr gesellschaftliche Konvention und Rang, sondern Einsatz für die anderen. Als neuen Verwalter setzt Anne Thaddeus ein, den niedrigsten, aber klügsten ihrer Diener. Doch kann sich die Schicksalsgemeinschaft gegen die schreckliche Krankheit behaupten, die vor ihren Toren tobt? Gegen die Verzweifelten und Raffgierigen, die Develish angreifen? Werden die kargen Vorräte reichen? Dann geschieht ein grausamer Mord und droht Lady Annes Gemeinschaft endgültig zu zerreißen ... Die Autorin: Minette Walters arbeitete lange als Redakteurin in London, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit ihrem Debüt "Im Eishaus", das 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde, zählt sie zu den Lieblingsautoren von Millionen Leserinnen und Lesern in aller Welt. Alle ihre bisher erschienenen Romane wurden mit wichtigen Preisen ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Minette Walters lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Dorset, England. Meine Meinung: Ich lese zwischendruch mal ganz gerne einen historischen Roman. Neben der Hexenverfolgung interessiert mich auch die Pest, die in diesem Buch zum tragen kommt. Es ist ein Buch was man nicht so schnell wegliest, der Schreibstil ist etwas anspruchsvoller. Viele historische Romane lassen sich aber langsamer lesen und mich stört das nicht. Ich würde sagen, dieses Buch ist jedoch nicht unbedingt für Einsteiger in dem Gengre geeignet. Ansonsten ist die Geschichte aber sehr interessant auch wenn ich finde man hätte noch intensiver auf das Hauptthema Pest eingehen können. Die Autorin hat eine Geschichte geschaffen die mir Freude gemacht hat. Doch leider waren mir nicht alle Charaktere sympathisch aber das muss es ja auch nicht. Ich kann das Buch empfehlen für alle die gerne einen guten historischen Roman lesen möchten. Im Ganzen betrachtet ein gelungenes Buch.

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Ein historischer Roman mit einer Heldin, die ihrer Zeit weit voraus ist. In Develish herrscht eine starke, selbstbewusste und kluge Frau, die sofort die Gefahr der Pest erkennt und ihre Gefolgsleute schützen möchte. Als ihr Mann stirbt hat sie nur noch ihre Tochter und die macht ihr das Leben nicht gerade leicht. Zum Glück hat sie treue Diener die zur Seite stehen und alles versuchen um zu überleben. Als ein schrecklicher Mord passiert versucht Thaddeus die Ruhe auf Develish zu wahren, indem er mit den fünf möglichen Tätern die sichere Burg verlässt und auf suche nach Vorräten geht. Dabei hat er schon einen verdacht wer den Mord begangen hat. In der Abwesenheit ihres Beraters muss Lady Anne sich mit anderen Dingen auseinander setzen. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Der Roman versetzt einen direkt in das England des 13. Jahrhunderts. Der Anfang hat mich ziemlich verwirrt, durch die Schreibweise war es alles durcheinander. In einem Kapitel gab es gleich drei Sichtweisen und das ist meiner Meinung nach zu viel, zum Glück kam es nicht so oft vor. Für den Einstieg in die Geschichte war es nicht so toll. Es gibt so spannende Stellen in dem Buch, solche wo man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Doch leider haben die eher langweiligen Stellen die Oberhand gewonnen. Mehr über meine Meinung gibt es auf meinem Blog.

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Dorseteshire, eine kleine Stadt im Süden Englands, schottet sich vom Rest des Landes während der großen Pestepedemie vollkommen von dem Rest des Landes ab. Lady Anne setzt von nun an nicht auf das Geburtsrecht ihrer Untertanen, sondern auf den persönlichen Einsatz für die Gemeinschaft. Und trotz der knappen Vorräte werden die Begehrlichkeiten bei den Bewohnern in der Umgebung. Und auch im Inneren der Stadt verläuft nicht alles so friedlich wie gewünscht... Minnete Walters hat sich einen Namen als sehr erfolgreiche Krimiautorin gemacht – umso interessanter, dass sie in ihrem neuen Werk „Die letzte Stunde“ das Genre gewechselt hat und einen historischen Roman vorlegt. Angesiedelt zu Zeiten der Pest kommt tatsächlich jede Menge viel mittelalterliches Flair herüber, besonders die Schrecken der Pest, die ganze Landstriche entvölkert hat, sind sehr treffend und intensiv beschrieben. Die Figuren, insbesondere Lady Anne wirken für die Zeit aber schon deutlich fortschrittlich, haben eher neuzeitliche Ideale und Vorstellungen. Die gesellschaftlichen Strukturen in Dorseteshire sind aber äußerst interessant und sorgen für gelungene Gedankenspiele. Toll auch der Schwenk ab der Hälfte der Handlung, denn dann kehrt Walters doch noch in vertrautere Gefilde zurück, indem in die mittelalterliche Welt ein Kriminalfall eingebaut ist. Auch wenn sich die Handlung nicht auf die Enttarnung des Täters konzentriert, sind deutliche Elemente des Genres zu erkennen, was einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Die Darstellung der Charaktere ist hier noch etwas einseitig, der Trennstrich zwischen Gut und Böse ist klar gezogen. Hier hätte ich mir mehr Variabilität gewünscht, der aber noch mit dem zweiten Teil kommen kann. Zweiter Teil? Ja, genau, dass hier ein Mehrteiler gestartet wurde, ist nicht so recht vom Verlag vermittelt worden. Und so kommt die Ankündigung mitten in der Handlung sehr überraschend, dass eine „Fortsetzung folgt“. Es hat richtig Spaß gemacht, in die von Walters erschaffene Welt einzutauchen, da sie sehr lebendig gestaltet wurde und die Stimmung gekonnt auf den Leser übergreift. Auch ihre Charaktere sind lebendig dargestellt, könnten aber mehr Facetten vertragen. Die Handlung nimmt verschiedene Wendungen und Schlenker, ist unterhaltsam und spannend aufbereitet, sodass auch dieser Ausflug ins andere Genre sehr lesenswert geraten ist.

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Kurze Zusammenfassung: Eleanor, die Tochter von Lady Anne und Sir Richard soll bald mit Lord Peter verheiratet werden. Um die Ehefähigkeit von Lord Peter zu prüfen und Eleanors Mitgift zu übergeben reist Sir Richard mit einem Troß aus 10 Reitern nach Bradmayne. Wie es Sir Richards Charakter entspricht besteht sein Aufenthalt in Bradmayne überwiegend aus ausschweifenden Gelagen. Gerade mal zum Gottesdienst schafft er es, ansonsten ist er für alles andere nie nüchtern genug. So bekommt er nichts davon mit, was in der Umgebung von Bradmayne geschieht. Auch sein Troß bekommt nichts mit, einzig Gyles ist aufmerksam genug um zu erkennen welches Unglück sich zusammenbraut. Doch er wird nicht ernst genommen, da er der einzige "Bauer" unter dem berittenen Troß ist. Erst als es schon zu spät ist erkennen Sir Richard und seine Begleiter, dass sie inmitten des Ausbruchs einer entsetzlichen Krankheit geraten sind. Ihnen bleibt nur die eilige Flucht zurück nach Develish. Auf dem Weg nach Hause durchqueren sie mittlerweile fast entvölkerte Landstriche, unfassbar, kamen sie doch erst vor kurzem, auf dem Hinweg, durch blühende Ortschaften, die nun wie tot da liegen. Sir Richard und seine Männer sind auch nicht vor der Pest gefeit, als sie zu Hause ankommen ist ein großer Teil der Männer tot und Sir Richard schwer erkrankt. Richards Frau, Lady Anne, hatte die Kunde von der Pest schon vor einigen Tagen erreicht und sie ergriff sofort Maßnahmen um die Bewohner von Develish zu schützen. Alle Bewohner des Ortes wurden in die Burg geholt und der Zugang zur Burg. geschlossen. Noch nicht einmal der sterbende Ehemann darf hinein, er muss in einer Kate, gepflegt durch Gyles, sterben. Lady Anne wuchs in einem Kloster auf und dort lernte sie, dass ein Isolieren des Kranken unabdingbar ist. Ihr Handeln passt aber nicht jedem, so hat sie sich dadurch ihre Tochter Eleanor zur Feindin gemacht. Als sie Hugh, den Verwalter, nach Sir Richards Tod, des Amtes enthebt und dafür den Knecht Thaddeus Thurkell einsetzt hat sie einen zweiten Feind. Auch das Lady Anne es schafft viele der Bewohner vor der Pest zu schützen, stimmt ihre Feinde nicht milde. Bald muss sich Anne nicht nur gegen die Pest, Eleanor und Hugh wehren, sondern auch noch gegen einen Mörder, der mit ihnen hinter den verschlossenen Türen der Burg lebt..... Fazit: Minette Walters kenne ich als Autorin vieler erstklassiger Krimis und das sie nun einen historischen Roman geschrieben hat, hat mich neugierig gemacht. Ich habe das Buch fast verschlungen, leider musste ich es in zwei Etappen lesen, denn nach ca. 100 Seiten habe ich selbst eine schlimme Grippe bekommen und war deswegen nicht so empfänglich für eine Geschichte in der Menschen sehr an einem Infekt leiden. Aber auch beim zweiten Anlauf hat mich das Buch sofort wieder gepackt. Geschichte, wie auch die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Die Figuren waren klar gezeichnet, sodass ich sofort wusste wen ich vor mir habe. Sir Richard hat nicht arg so viele Auftritte, aber Minette Walters ist es trotzdem sehr gut gelungen ein Bild von einem egoistischen, herrischen Rüpel einzufangen. Sir Richard hat mit wenigen Worten einen einprägsamen Charakter bekommen. So auch alle anderen Figuren. Sie mussten nicht langatmig beschrieben werden, sondern haben ihren Charakter in ihren Handlungen bekommen und in dem sie durch die Augen ihrer Mitmenschen beschrieben wurden. Die Beschreibung des Zuges der Pest durch England ist auch sehr gut gelungen. Man weiß einfach nach dem Lesen worum es geht und wie die Pest es schaffen konnte ganze Landstriche leer zu fegen. Aber es geht ja nicht nur um die Pest, es geht auch um die Rolle der Frau im Mittelalter und um die Bedeutung einer gewissen Bildung. Lady Anne muss in einer von Männern dominierten Welt die Führung übernehmen und für die ihr Anvertrauten das Beste entscheiden. Auch gegen den Willen von Männern, die meinen auch ein Recht auf die Führungsposition zu haben. Lady Anne ist gebildeter als ihre Schützlinge und hat es auch nicht versäumt den Menschen von Develish den Zugang zu Bildung zu eröffnen. Dadurch sind die Menschen auf der Burg geschützter als in anderen Ortschaften. Anweisungen werden als sinnvoll erkannt, begriffen und umgesetzt und ihre Vertrauten sind durch ihre Bildung auch in der Lage eigenständig gute Entscheidungen zu treffen. Das retten vielen das Leben und auch im restlichen Land hätten viel mehr Menschen überlebt, wenn ihnen der Zugang zu bestimmten Zusammenhängen ermöglicht worden wäre. Damit ist Lady Anne aber nicht nur eine "Retterin" sondern sie ist auch für die bestehende Ordnung gefährlich. Der Roman ist also wesentlich vielschichtiger als man im ersten Augenblick meint und das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich finde Minette Walters ist dieser historische Roman wirklich gelungen.

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Sommer, 1348: Innerhalb weniger Wochen breitet sich die Pest im Süden Englands aus und hinterlässt unzählige Tote. Lady Anne, deren Mann Sir Richard auf Reise ist, verbarrikadiert sich und ihre Leibeigenen in ihrem Anwesen, um dem schwarzen Tod zu entkommen. Zusammen sorgt die Lady und ihr Gefolge dafür, dass ausreichend Nahrung  und Schlafplätze für alle vorhanden sind. Die Gesellschaft arbeitet Hand in Hand, um dem Grauen der Krankheit zu entfliehen, bis eines Morgens ein Mann tot aufgefunden wird. Er wurde ermordet und der Mörder muss mitten unter den Menschen auf dem Anwesen sein, denn es gelangt niemand hinein oder hinaus...  Während die Gefahr der Krankheit immer näher rückt, macht sich auch Unsicherheit auf dem Anwesen breit, die schließlich die Gesellschaft zu zerreißen droht...  Im Zentrum der Geschichte steht Lady Anne, die mit einem stumpfsinnigen und dickköpfigen Ehemann, Sir Richard,  gesegnet ist. Sie kümmert sich um die Bauern ihres Mannes, während dieser seinen Gefolgsleuten nur mit Gewalt und Verachtung gegenüber tritt. Lady Annes und Sir Richards Tochter, Eleanor, ist genau wie ihr Vater und lässt sich von nichts und niemanden etwas sagen. Lady Anne hat große Schwierigkeiten, das Mädchen in seine Schranken zu weisen.  Während der Einstieg in die Geschichte leicht viel, wurde der Rest des Buches immer träger. Kaum ein Charakter konnte mich für sich gewinnen oder meine Begeisterung für das Buch entfachen. Die Geschichte war schon logisch, schlüssig und alles andere als langweilig, allerdings bin ich weder mit dem Schreibstil klar gekommen, noch wird mir eine der Figuren in Erinnerung bleiben. Das finde ich sehr schade, betrifft jeden Leser aber natürlich individuell. Vielleicht lag es daran, dass keine der Figuren in etwa mein Alter hatte, entweder waren sie zu jung oder zu alt.  Alles in allem war "Die Letzte Stunde" von Minette Walters aber ein guter historischer Roman, den ich eher fortgeschrittenen Lesern des Genres empfehlen würde.  Meine Bewertung: 3/5

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BuchHerold.de

Von: Sebastian Herold aus Hermsdorf

13.03.2018

Für mich ist dieser historische Roman das Highlight in diesem Frühjahr. Sofort sieht man die Hauptfiguren vor seinem inneren Auge und lebt mit ihnen im Mittelalter.

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Buchhandlung Baeuchle

Von: Inge Baeuchle aus Hinterzarten

13.03.2018

Walters erster historischer Roman ist gut gemacht, gut recherchiert, Liebesgeschichte, Glaubenskrieg, Drama - alles drin. Dennoch ist der Funke nicht übergesprungen, irgendwie blutleer, die Guten sind zu gut, die Schlechten zu schlecht, die Konflikte vorhersehbar.

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