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Rezensionen zu
Das sechste Erwachen

Mur Lafferty

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“Es ist unrechtmäßig, von einer Person mehr als einen Klon gleichzeitig herzustellen. Jeder Klon ist eine Person. Das Klonen soll zur Lebensverlängerung genutzt werden, nicht zur Vervielfältigung. Wenn ein Klon von eigener Hand oder durch andere vervielfältigt wird, hat der jüngste Klon Anspruch auf die Identität, während die anderen nicht maßgeblich sind.” Internationale Zusatzbestimmungen verabschiedet 9.Oktober 2282 (Buchbeginn) Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Einer äußerst weit entfernten möglichen Zukunft. Das grellgelb leuchtende Display zeigt den 25. Juli 2493 an. Laute Geräusche dringen an unser Ohr. Doch wir können sie nicht greifen. Zu dicht in die dicke Masse der Regenerationsflüssigkeit, aus der sich unser Körper schälen muss. Hartnäckig hält sie uns in der Kapsel fest. Bevor sie sich endlich von uns löst und in die Freiheit entlässt. Eine Freiheit voller schwebendem Blut und toter Körper. Wo um alles in der Welt waren wir gerade aufgewacht? Nun, wenn wir es nüchtern betrachten: In einem Schlachtfeld. Mitten im All. Auf einem Raumschiff namens Dormire, mit dem Ziel zweitausend Menschen auf einem neuen Planeten anzusiedeln. Zum Glück sind dabei nur sechs Menschen ums Leben gekommen. Wobei, das stimmt nicht wirklich. Keine Menschen, Klone wurden ermordet und zwar genau die, die das Schiff zusammen mit der künstlichen Intelligenz IAN auf Kurs halten. Wer hat also ein Interesse daran, dass die Mission scheitert? Oder haben die Crewmitglieder ein Koller bekommen und sind ausgerastet? “Warum glaube ich, dass der Haufen Scheiße gerade noch etwas größer geworden ist?” (S.54) Praktischerweise kann sich die Crew problemlos neu erschaffen. Eine frische Klon-Crew berät sich also über die Situation. Zunächst recht sachlich und mit kühlem Kopf, bis man feststellen muss, dass wichtige Back-Up Dateien fehlen. Es ist also ihr letzter Körper. Sie sind wieder sterblich. Als ob das nicht genug wäre, kommt noch ein i-Tüpfelchen obendrauf: Sie können entsprechend auch nicht auf die Vergangenheit zugreifen und wissen nicht wer der Mörder ist. Dieser könnet jederzeit wieder zur Tat schreiten. Es gehören schließlich nur sechs Personen zum Täterkreis. Wer jetzt denkt, dass die Handlung schnell abgearbeitet ist und der Täter durch ein simples Ausschlussverfahren ermittelt werden kann, der täuscht. Natürlich stellt man Vermutungen an und kürt seinen Täter, achtet auf Details um IHN oder SIE vor den anderen zu finden. Voll logisch! Allein dafür, dass die Autorin dieses Feeling erzeugen kann, gibt einen fetten Pluspunkt. Hinzukommt, dass sie einem ordentlich Steine in den Weg legt. Nach und nach lernen wir nämlich die einzelnen Charaktere kennen. Ihre Vergangenheit und was sie auf das Schiff geführt hat. Das bringt ordentlich Schwung in den Ermittlungsradar. “Ich mache mir Sorgen um dieses Schiff. Hier haben alle ihre Geheimnisse, die sie den anderen nicht verraten. Auch du hast ein solches Geheimnis, und ich weiß, was es ist.” (S.283) Stück für Stück nähert man sich dem Finale und bekommt dieses dann auch schlüssig und nachvollziehbar präsentiert. Dabei hatte man auch nie das Bedürfnis, Seiten zu überspringen oder quer zu lesen. Alle Information saugt man förmlich wie ein Schwamm auf, um nichts zu verpassen. Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf. Gesellschaftskritik kommt dabei genauso zu Wort, wie Gedanken über das menschliche Dasein und unsere Macht, die wir nur allzu gerne den Maschinen überlassen. Teilweise ohne es zu ahnen. Nicht jede Szene oder Dialog ist perfekt und kommt ohne Floskeln aus, trotzdem kann ich für dieses Buch einen Lesetipp aussprechen. Auch für Leser_innen, die kein oder kaum Science Fiction lesen. Denn, dass man sich im All, tausende Kilometer von der Erde entfernt befindet, spürt man kaum.

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