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Rezensionen zu
Balkan Blues

Elvira Mujčić

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Ich bin ganz zufällig auf dieses Buch gestoßen und dachte mir, oh das wäre sicher nicht schlecht. Da ich auch aus dem ehemaligen Jugoslawien komme, und diesen Bezug habe, war ich extrem neugierig. Nun muss ich sagen, dass das Buch alles in allem mich hat überzeugen können. Die Autorin wählt einen humorvollen und doch realistischen Schreibstil, mit dem man ziemlich gut in die Geschichte reinkommt. Sie erzählt sehr fließend, sodass man nach kurzer Zeit feststellt, dass man sehr weit in der Geschichte gekommen ist. Das finde ich großartig, da es dadurch keine langatmigen Stellen gibt. Auch an Spannung fehlt es nicht. Die ganzen Geschehnisse machen es "spannend" und vor allem schockieren sie einen immer wieder. Erst durch solche Geschichten sieht man, wie schrecklich Krieg ist und wie leid einem diese Menschen tun. Alles in allem ist es ein gutes Buch, welches mich gut unterhalten hat. Ich kann es auch aufgrund der wichtigen Thematik jedem ans Herz legen. Krieg ist und bleibt etwas schreckliches.

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Bereits sieben Jahre vor dem wirklichen Tod der Großmutter bereitet die Familie auf Wunsch von „Nana“ in Elvira Mujčićs „Balkan Blues“ die Bestattung nach muslimischen Brauch vor. Als der traurige Tag dann schließlich eintritt, ist das (emotionale) Chaos groß: Das Beerdigungsunternehmen, dass den Körper von Italien nach Bosnien bringen sollte, existiert nicht mehr, die Familie ist in ganz Europa verteilt und die drei Geschwister (und Enkelkinder) müssen sich innerhalb kürzester Zeit in die alte Heimat begeben, um es rechtzeitig zur Beerdigung zu schaffen. Es beginnt ein urkomischer Roadtrip. Das Ziel von Lania und ihren beiden Brüdern ist Srebrenica. Der Ort des Massakers an der muslimischen Minderheit. Der Ort, an dem ihre Großeltern ein Haus bauten, eine Familie gründeten, den sie Heimat nannten und aus dem sie schließlich vertrieben wurden, bis heute unwissend um das Schicksal ihrer beiden Söhne und weiterer Familienmitglieder. „Balkan Blues“ ist eine heitere, selbstironische Erzählung, dennoch bindet die aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende und in Italien lebende Autorin Elvira Mujčić in zarten Nuancen die Schrecken der Vergangenheit und des Krieges ein. Da sind die vielen Briefe des Roten Kreuzes, die sich im Nachttisch befinden und von der erfolglosen Suche des Vaters der Geschwister zeugen, die vielen weißen Kreuze auf den Feldern neben der Straße, die auf den letzten Kilometern vor dem Ankommen von Lania und ihren Brüdern von den Ermordeten des Ortes erzählen, die Frage nach der Identität der Überlebenden, nachdem es das Land ihrer Kindheit und Jugend nicht mehr gibt. Dennoch bietet „Balkan Blues“ viele komische Momente, immer mit dem Fokus auf die Zukunft.

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