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Rezensionen zu
Ich und meine Mutter

Vivian Gornick

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Ein tolles Memoir

Von: Bookfeminist

22.12.2023

„Ich und meine Mutter“ von Vivian Gornick erschienen 2019 bei Gornick ist Journalistin, Essayistin, Schriftstellerin und Feministin und „Ich und meine Mutter“ ist ihr Memoir. Es handelt von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter, die bereits im Kindesalter sehr problematisch und alles andere als liebevoll war. Das Buch ist 1987 zum ersten Mal veröffentlicht worden. Die damalige Zeit sah vor, dass die Frau sich um das Haus und das Kind kümmert, die Mutter der Autorin blieb deshalb als Hausfrau zuhause und kümmerte sich um die Kindeserziehung wohingegen der Vater der Autorin das Geld verdiente. Mit diesem Umstand war die Mutter der Autorin aber alles andere als zufrieden. Diese Wut darüber lässt sie leider an ihrer Tochter aus. Ihre Liebe gilt einzig ihrem Ehemann. Die Tochter rebelliert. Sie heiratet einen Mann, der nicht dem Judentum angehört, was ihre streng religiöse Mutter sehr stört, studiert und versucht ein selbstbestimmtes Leben zu führen unabhängig von einem Mann, aber der Ballast aus ihrer Kindheit ist groß und holt sie immer wieder ein. Immer wieder gerät sie dabei auch mit ihrer Mutter in Konflikt. Diese erkennt das Leben der Tochter nicht an. Die Handlung wird kunstvoll zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart im New York der 80er Jahre erzählt, in der die Autorin mit ihrer Mutter in New York spazieren geht, als Gornick eine erwachsene Frau ist und ihre Mutter im hohen Alter. Sehr intim schildert die Autorin von dieser problematischen Beziehung und gewährt tiefe Einblicke in ihre Psyche. Es ist ein wunderschön geschriebenes und klares Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung, das zwar vor 36 Jahren erschienen ist, sich aber nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat.

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Vivian Gornick beschreibt in ihrer Autobiographie die Beziehungen ihres Lebens - zu Männern, in erster Linie aber Frauen aus ihrem Umfeld, allen voran natürlich zu ihrer titelgebenden Mutter. Sie reiben sich aneinander, streiten, sind sich selten einig, auch noch auf ihren gemeinsamen Spaziergängen durch New York, als Vivian Mitte 40 und die Mutter fast 80 ist. Keine kann anscheinend die Erwartungen der anderen erfüllen. In den vielen Rückblenden in die Vergangenheit erhalten wir eine Ahnung davon, warum das so ist: Der frühe Tod von Vivians Vater stürzte die Mutter in eine tiefe Depression, Vivian heiratete einen Mann, mit der die Mutter nicht einverstanden war, um nur die wohl prägendsten Ereignisse zu nennen. Zwischen Mutter und Tochter entwickelt sich eine Art Hassliebe. Für Außenstehende sind solche Beziehungen oft schwer zu greifen. Und Biographien finde ich oft schwer zu bewerten, stellen sie nun mal die Geschichte der verfassenden Person dar und enthalten genau die Themen, die für diese Person wichtig sind. Für mich als Leserin gab es interessante und weniger interessante Passagen. Die Beschreibungen der Mutter-Tochter-Beziehung haben mich oft gepackt, die eine oder andere Schilderung z. B. des Lebenswegs diverser Nachbar*innen weniger. Ein roter Faden war zwar da; nicht immer aber habe ich die Relevanz des Erzählten erkannt - was möglicherweise durchaus an mir liegt und nicht zwingend an der Autorin. Ich vergebe 3,5 / 5 ⭐.

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Ich konnte nicht abwarten, es endlich zu lesen. Als ich dann meine Koffer packte, um 10 Tage am Strand in Qatar zu verbringen, griff ich unter anderem zu „Ich und meine Mutter“. Auf dem Flug informierte ich mich ein wenig. Vivian ist Journalisten. Ihr Memoir erschien bereits 1978, wurde jedoch erst jetzt ins Deutsche übersetzt. Warum so spät? Ich kann es mir nicht erklären. Als ich dann endlich am Pool saß. Mit Wein und Pommes ausgestattet, war ich bereit mich in ihren Worten zu verlieren. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich nicht pausieren musste und den kompletten Zeit mit Vivian’s Geschichte verbringen konnte. Vivian erzählt und auf eine Art, die man nicht anders als Balance zwischen Gefühl und Intellekt beschreiben kann, von ihren Erfahrungen, Erlebnissen, und auch Beziehungen über die Jahre hinweg. Ihre Bezugspersonen war bis dato immer weiblich, und wir erkunden gemeinsam mit ihr, wie sich ihre Einflüsse auf ihre Beziehungen über die Jahre hinweg auswirkten. Die offene Ehrlichkeit fühlt sich selbst für den Leser manch einmal an wie ein Faustschlag in den Magen. Mit aller Offenheit wird die Beziehung zwischen Mutter und Tochter beschrieben und diskutiert. Wir erleben mit, wie sich die Tochter von ihrer Mutter durch den Abschluss und ihren eigenen Intellekt emanzipieren möchte. Im selben Atemzug fühlen wir die Angst der Mutter vor ihrer weiterentwickelten Tochter als wäre es unsere eigene. Um wirklich das volle Potential dieser 220 Seiten zu nutzen, sollte man sich darauf vorbereiten, die eigenen Beziehungen, Gefühle und vielleicht auch Einstellungen zu hinterfragen, basierend auf den Fehler anderer, die wir hier aufgezeigt bekommen.

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Die Journalistin Vivian Gornick erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie wächst als Kind einer jüdischen Arbeiterfamilie in Brooklyn auf. Über ihren Vater (er starb, als sie 13 war) und ihren Bruder erfährt man nicht viel. Die Frauen in ihrer Umgebung prägen Vivian sehr. Nach dem Tod ihres Vaters fällt ihre Mutter in eine langanhaltende Depression, die Vivian extrem zusetzt und nicht nur das. Auch die permanente Unzufriedenheit ihrer Mutter belastet sie sehr. Sie unternimmt mit ihrer Mutter sehr viele Spaziergänge durch New York, auch noch als ihre Mutter schon sehr alt ist. Das Verhältnis der beiden kann man nicht unbedingt harmonisch und liebevoll bezeichnen. Auseinandersetzungen und Streitereien sind eher die Regel. Die Art, wie sie über das Mutter-Tochter-Verhältnis schreibt ist reflektiert und schonungslos. Es ist ein sehr gutes und für mich wichtiges Buch und ich bin froh, dass es nach so vielen Jahren ins Deutsche übersetzt wurde. Für mich war es noch ein kleiner Bonus, dass ich durch diese Spaziergänge, auch in New York sein konnte.

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"Ein amerikanischer Klassiker. Kaum in Worten zu sagen, wie überragend gut dieses Buch ist." (The Washington Post) Und wie recht sie haben! Ich habe das Buch von Anfang bis Ende genossen. Die Autorin beschreibt hier eine Mutter-Tochter-Beziehung in allen Facetten. Laut, leise, wütend, liebevoll, sprudelnd und still. Vivian Gornick erzählt die Geschichte ihres Lebens in so phänomenalen Worten und schafft auf diese Weise Bilder beim Leser, die er kaum für möglich hielt. Eine so glaubwürdige und unkonventionelle Autobiografie habe ich noch nie gelesen. Prima! Ganz klare Leseempfehlung!

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Wow

Von: Wiener Buchwurm

15.11.2019

Wow! Was für ein Buch! Vivian erzählt von ihrem Leben, ihren Liebhabern, ihrer Familie und viel von ihrer Mutter. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist eine sehr innige, wenn auch wahnsinnig komplizierte und zu einem großen Teil sehr mühsame. Trotz aller Probleme, die die zwei ihr Leben lang miteinander haben und sie vor sich hin schieben, können sie nicht ohne einander. Dieses Buch ist sooooo GROSSARTIG!!!!! Der Schreibstil und die Sprache von Vivian haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich habe das Buch mit Absicht ganz langsam gelesen um wirklich jedes Wort auf mich wirken lassen zu können. Und ich weiß jetzt schon, dass ich es mindestens noch drei Mal lesen werde. Ich glaube manches habe ich dann doch nicht genug auf mich wirken lassen. :-D Vivian ist eine beeindruckende Frau. Manchmal tat sie mir leid, weil ihre Mutter sehr anstrengend und auch beleidigend ihr gegenüber war. Im Grunde war Vivian nie gut genug für ihre Mutter und dieses Gefühl hat sie leider ihr ganzes Leben lang begleitet. Blöderweise hat sie es auch selbst geglaubt. Ihre Beziehungen zu Männern waren auch durchaus geprägt von ihrem Gefühl nicht genug zu sein. Freud hätte echt seine Freude mit ihr gehabt. J Andererseits dachte ich mir manchmal auch: Jetzt mach mal den Mund auf und sag ihr was du denkst. Reiß dich los von ihr und geh! Ja eh, wenn es einen selbst nicht betrifft kann man ja auch leicht reden. Schließlich glaube ich, dass die Mutter-Tochter-Beziehung eine sehr eigene ist und in vielen Fällen leider auch eine sehr komplizierte. Für Außenstehende nie ganz verständlich und für die teilnehmenden Personen noch viel weniger. J Von mir gibt´s eine Riesenempfehlung für das Buch, weil es mich völlig umgehauen hat und ich jetzt schon weiß, dass ich es noch einige Male lesen werden! Es ist ein kleines, literarisches Meisterwerk.

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Ein jüdisches Mutter-Tochter-Gespann aus der Bronx erzählt sich beim Spaziergehen durch die New Yorker Straßen ihre gemeinsame Geschichte. Doch das Wort „gemeinsam“ ist an dieser Stelle trügerisch. Zwar teilen sie ihre Geschichte, haben diese jedoch ganz anders erlebt, ganz anders empfunden. Das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse der jeweils anderen fehlt. Mutter und Tochter bleiben dennoch Gefährtinnen. Oft wütend, selten versöhnlich, aber untrennbar miteinander verbunden. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Ich habe dieses Buch im Sprint angelesen und bin nur selten über ein Steinchen gestolpert, nur selten ging mir meine Lesedynamik verloren. Es fühlt sich an, als hätte jedes Wort seinen Platz, feingliedrig greifen die gezeichneten Bilder ineinander. Mal mehr, mal weniger subtil schwingt die Frage danach mit, wem oder was eine Frau ihr Leben zu widmen hat. Gornick skizziert, welchen Einfluss das Leben einer Mutter auf das der Tochter hat, welchen Platz der Mann im Leben einer Frau bekommt. „Ich und meine Mutter“ ist ein exaktes Kunstwerk, elegant und unterhaltsam.

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Mütter und Töchter, ein wohl Bände füllendes Thema. Vivian Gornick hat in ihrem autobiografischen Roman „Ich und meine Mutter“ nicht nur ihre Kindheit und Jugend in den 1940ern bis 50ern aufgerollt, sondern auch ihrer Mutter literarisch ein Denkmal gesetzt. Schon vor dreißig Jahren ist der Roman in den USA erschienen, 2019 liegt er nun auch in deutscher Übersetzung vor. Vivian wächst in einem jüdischen Arbeiterviertel New Yorks auf. Sie ist 13 Jahre alt, als ihr Vater 50-jährig verstirbt. Die Mutter verfällt in eine lebenslange Depression. Wir begegnen den beiden Protagonistinnen auf zwei Zeitebenen, in der Vergangenheit und im New York Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, wenn Vivian mit der mittlerweile hochbetagten Mutter durch die Straßen Manhattans spaziert. „Ich bin jetzt das Archiv deines Lebens, Ma.“ Es ist eine komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Tochter, beide können die Erwartungen der anderen nicht erfüllen. Die Mutter, die all ihre Liebe auf den Vater ausgerichtet hat, verliert ihren Lebensmittelpunkt, die Tochter kann und will der Mutter nicht alles recht machen. Vivian studiert, heiratet trotzig einen Nichtjuden, den sie nicht liebt und der sie nicht versteht. Später hat sie Affären, die die Mutter nicht billigt. Vivians Leben passt nicht in das Schubladendenken der Mutter, und diese hatte viele Laden. Es ist nahezu ein Wunder, dass Vivian als Kind von den Glaubenssätzen der Mutter unbeeindruckt Freundschaften pflegen konnte, mit Marilyn, der Mutter eine „Verrückte“ war, mit der Nachbarin Nettie, eine „Schlampe“ und „unkultiviert“. Nicht so zu werden, wie die Mutter, frei von der Abhängigkeit zu einem Mann, selbstbestimmt zu leben und zu lieben, sind Vivians Ziele. Dabei sind sich die Frauen viel ähnlicher als sie wahrhaben möchten. Sie waren sich die längsten Vertrauten und im Alter beginnt die Mutter, sich von ihrem Denken zu befreien. In einem Interview sagt Vivian Gornick über ihre Mutter: „Im Alter hat meine Mutter ihre Meinung dazu aber noch mal geändert. Generell hatte ich den Eindruck, dass sie ihr Leben nie richtig verstehen konnte. Dabei habe ich lange mit ihr darüber geredet, dass das Frausein sie mehr festgeschrieben hat als alles andere. Am Ende hat sie verstanden, was ich damit meine. Sie ist mit 94 Jahren gestorben, zu dem Zeitpunkt war sie selbst Feministin.“ Ich und meine Mutter ist ein kluges und reflektiertes Memoir und zu Recht ein Klassiker der US-amerikanischen feministischen Literatur.

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