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Rezensionen zu
Möwenherz

Karen Bojsen

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Ein Urlaubsroman, der wunderbar unterhält.

Von: sommerlese

11.06.2018

Ebba sorgt für den reibungslosen Ablauf der Termine des Stargeigers Jona Bennett und reist mit ihm um die ganze Welt. Doch Jona ist irgendwie ausgebrannt und hat Probleme. Als Ebba vom Tod ihrer Großmutter erfährt, nimmt sie Jona einfach mit an die Nordseeküste. Sie zeigt ihm ihr Erbe, ein altes altes Kapitänshaus samt Museum. Jona findet Gefallen am Museum, während Ebba vor ihrer Vergangenheit zu fliehen versucht. Beide nähern sich an und als Finn auftaucht, Ebbas große Liebe aus Kindertagen, ist das Gefühlschaos komplett. Zitat zum Schlachten der Wale: "Die Farten ins Eis, die Strapazen, die gefährliche Jagd, die Unsicherheit, ob man je wieder nach Hause kommt." Seite 185 In diesem Roman geht es um einiges, um die Karriere, die Musik, die Liebe, die Heimat und die Natur. Mit all diesen Themen ist der Roman jedoch nicht überladen, wie man glauben könnte. Karen Bojsen verbindet mit ihrer unterhaltsamen Geschichte all das zu einem einzigen geschlossenen Ganzen, dem man gespannt folgt. Ebba und Stargeiger Jona brechen aus ihrer geplanten Tournée aus, um der Beerdigung von Ebbas Großmutter beizuwohnen. Das ist einerseits ein trauriger Abschied, doch irgendwie kommen beide an der Nordsee zur Ruhe. Der Stress der Tournée fällt langsam von ihnen ab, sie nehmen die Gezeiten wahr, entdecken die Langsamkeit zurück und fragen sich nach dem Sinn ihres Lebens. Dabei kommen sie sich auch näher, doch dann taucht Finn, die frühere Jugendliebe Ebbas auf. Die Liebesthematik ist eröffnet, aber Ebba muss sich in ihrer Heimat auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Dort verstarb ihre Großmutter neben einem gestrandeten Wal, ist das ein Wink des Schicksals? Von hier aus gingen die Walfänger und auch Ebbas Großvater auf ihre weiten und gefährlichen Fangfahrten bis nach Spitzbergen. Es ist jedenfalls ein Zeichen für die Verbundenheit der Großmutter mit dem Meer. Und wieder ist dieser Roman von Karen Bojsen so ganz nach meinem Geschmack. Im letzten Buch ging es um die Seepferdchen, jetzt werden Wale, der Walfang der Friesen und das Wattenmeer zum Inhalt gemacht. Die informativen Einblicke in die Natur sind scheinbar das Markenzeichen dieser Autorin und damit hat sie mich auch auf eine besondere Reise mitgenommen. Mir ist es immer wichtig, wenn Romane sich nicht nur oberflächlich um Liebesdinge drehen oder Gefühle beschreiben. Es sollte schon noch ein wenig mehr Tiefgang durch andere Themen enthalten sein. Das ist hier der Fall, denn Karen Bojsen zeigt die friesische Walfangtradition, die Verknüpfung mit den holländischen Walfängern und wie heutzutage diese riesigen Meeressäuger an unseren Küsten stranden. An der Nordseeküste ist in den letzten Jahren eine dramatische Entwicklung von Walsterben zu beobachten. Die Ursachen sind in der zunehmenden Verschmutzung der Meere zu finden, die Tiere verhungern oder können ihre üblichen Wanderrouten nicht mehr genau orten. Nur mal zur Info: Ein 15 Tonnen schwerer Pottwal braucht täglich rund 450 Kilogramm fettreiche Nahrung in Form von Tintenfischen, Seeteufel, Kabeljau, Wittling und Seehase. Die gestrandeten Wale sind teilweise sogar verhungert und der Grund liegt in Fischnetzen, Plastikresten und Kunststoffmüll, die man in ihren Mägen gefunden hat. Dieser Roman hat durch den schönen, bildhaften und einnehmenden Schreibstil Karen Bojsens eine besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Die Figuren sind treffend und genau charakterisiert, sie wirken sehr lebendig und sympathisch. Dabei werden die Schwächen und Schwierigkeiten gut herausgearbeitet, die unterhaltende Seite kommt aber auch nicht zu kurz und die Einblicke in das Leben der Walfänger sorgen für besondere Eindrücke. Insgesamt konnte mich dieser Roman richtig mitreißen und auch die Nordseeatmosphäre hat mich gepackt. "Möwenherz" bringt besondere Einblicke in die Natur, schöne und nachdenklich machende. Wenn wir unsere Welt lieben, sollten wir die Meere schü

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