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Rezensionen zu
Summer Girls

Jobien Berkouwer

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Da ich momentan wieder ziemlich stark im Thriller-Fieber bin, habe ich beschlossen, das brandneu ins Deutsche übersetzte „Summer Girls“ der niederländischen Autorin Jobien Berkouwer zu lesen. Das Cover des Buches ist, wie ich es mittlerweile schon vom Penguin-Verlag kenne, wieder hübsch hergerichtet mit geprägtem, glänzendem Titel und vielversprechendem Titelbild. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht der Profilerin Lot erzählt, die erst vor Kurzem in die kleine Gemeinde Twente versetzt wurde und nun „vorübergehend“ bei Hieke, einer älteren Frau, im Gästehaus wohnt. Hieke wird im Laufe der Erzählung mehr und mehr zu einer Art Freundin/ Mutterfigur für Lot und war mir beim Lesen eine der sympathischsten Protagonisten mit ihrer liebenswürdigen Art, immer ein offenes Ohr für die junge Polizistin zu haben. Der Profilerberuf scheint dort auf dem Land noch ziemlich unbekannt zu sein und so muss sich Lot bei ihren Kollegen den Respekt hart erarbeiten, da die Männer „Täterprofile“ als Zeitverschwendung und vergeudete Ermittlungskraft sehen und sowieso der steinzeitlichen Ansicht sind, Frauen gehören besser in die Küche. Mir persönlich gefällt die Detailliertheit, mit der Lots Beruf beschrieben wird, da ich das selbst superinteressant finde. Jobien Berkouwers eigene Profilertätigkeit und ihre 15-jährige Berufserfahrung bei der Polizei sind sicher ausschlaggebend dafür, dass diese Themen so authentisch an den Leser gebracht werden und die gesamte Erzählung keine Lücken oder Logikfehler aufweisen. Einige Kapitel von „Summer Girls“ betreffen allerdings nicht Lot, sondern den Täter oder auch die Opfer. Es ist faszinierend, dass man in diesen häufig relativ kurzen Kapiteln so viel über den Mörder und sein vergangenes Leben erfährt, aber trotzdem keine Hinweise bekommt, wer er denn nun ist. Man versteht im Laufe der Geschichte, wieso er zu dem geworden ist, der er nun ist. Leider unterscheidet sich dieser Teil des Romans nicht groß von anderen, denn wie häufig sind die Ursachen Zurückweisung und eine schwere Kindheit. Über dieses kleine Detail kann ich aber hinwegsehen, denn am Leseerlebnis ändert es nichts. :-) Was mich erstaunt hat, war, dass selbst die Täter-Sequenzen so einfühlsam erzählt werden, dass ich sogar Verständnis für einige seiner Handlungen entwickelt habe. Ein Punkt hat mich leider sehr gestört – und zwar das Ende. Es kam für mich einfach zu abrupt und und unerwartet. Ich hatte noch einige Fragen, die dann aber nicht mehr beantwortet wurden. Ob es vielleicht einen Folgeband mit dem nächsten Fall gibt, weiß ich nicht, deshalb kann ich mich noch nicht damit trösten, dass alles eventuell in späteren Büchern aufgeklärt wird. Der Thriller ist trotz Allem ein guter Mix aus Spannung, Einblicken in die Ermittlungabläufe und auch ein bisschen Liebe, die das Werk abrundet. Der Ort Twente ist als Handlungsort sehr schön ausgewählt, denn obwohl er ja Mittelpunkt des grausamen Verbrechens im Buch ist, erscheint er idyllisch. Ich habe den Ort auch im Internet gegoogelt – eine Region in den Niederlanden heißt tatsächlich so und die sieht auf den Bildern wirklich hübsch aus. Deshalb gibt es für "Summer Girls" vier Sterne.

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Der Thriller fängt schon sehr spannend an, in dem es direkt um ein flüchtendes Mädchen im Wald geht. Von Seite zu Seite nimmt er immer mehr Fahrt auf und bleibt bis zum Ende hin voller Spannung. Die Geschichte wechselt zwischen Lot, dem Mörder und natürlich dem Opfer, was ich sehr gelungen finde. Auch lassen sich Ausschnitte der Vergangenheit des Mörders finden, die sehr authentisch und spannend sind, da hier aufgezeigt wird, weshalb der Mörder so grausam geworden ist, was das Verhalten natürlich nicht rechtfertigt. Zudem gibt es Ausschnitte aus der jetzigen Zeit, was er gerade so unternimmt und welche Gedanken ihn verfolgen. Dies wurde sehr detailreich dargestellt, wie alles in der Geschichte. Die Profilerin Lot van Dijk hat mir als Person sehr gut gefallen. Sie hat sich nicht von ihren männlichen Kollegen unterkriegen lassen und hat stets für das gekämpft, was ihr wichtig ist, auch wenn alle meinen, dass sie nur gut Kaffee kochen könnte und am Herd stehen sollte. In diesem hauptsächlich männlichen Team muss sie sich erstmal behaupten, was am Anfang gar nicht so leicht für sie ist. Zu ihrem Glück erfährt sie wenigstens durch ihren ziemlich tollen Partner Jaap Unterstützung. Auch die Nebenfiguren sind sehr detailreich ausgestaltet und authentisch. Hieke, Lots Vermieterin, bringt einen beim Lesen immer wieder zum Schmunzeln. Sie ist zuvorkommend und weiß, was Lot braucht. Das Ende ist über die ganze Geschichte hin völlig unvorhersehbar gewesen und ich habe wirklich oft im Dunkeln getappt. Die vielen wirklich überraschenden Wendungen haben dem Thriller den letzten Schliff verliehen. Auch dem Mörder kam ich durchweg nicht auf die Schliche. Fazit Ein wahnsinnig spannender und emotionaler Thriller, den ich voller Spannung und Neugier gelesen habe. Die vielen überraschenden Wendungen sind wahrlich unvorhersehbar und verleihen der Geschichte den letzten Schliff. Ich bin ein großer Fan von Lot und würde mir noch mehr Geschichten über sie wünschen. Ein sehr empfehlenswerter Thriller!

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Eine Frau beißt sich durch

Von: Caren Lückel aus Bad Berleburg

24.02.2018

Inhalt: Die frisch ausgebildete Profilerin Lot van Dijk wird in eine verschlafene Gegend irgendwo in Holland versetzt. Dort ist sie zunächst unterfordert, es gibt, abgesehen von ein paar ausgebüxsten Pferden, die wieder einzufangen sind, wenig zu tun. Doch dann wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Das könnte ihr erster „richtiger“ Fall werden. Als noch eine zweite Leiche auftaucht, gehen die Ermittler von einem Serienmörder aus. Lot will nun durch die Erstellung eines Täterprofils den Mörder dingfest machen. Ihre ausschließlich männlichen Kollegen belächeln sie. Kann sie sich durchsetzen? Meine Meinung: Die Geschichte beginnt spannend - und sie bleibt es. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut! Einen Großteil der Handlung beschreibt sie aus Sicht der Hauptprotagonistin: Der Profilerin Lot van Dijk. Sie hat es nicht leicht in einem Team, das, außer ihr, ausschließlich aus Männern besteht, die mit diesem „neumodischen Kram“ nichts anfangen können. Lieber tatkräftig ermitteln als Täterprofil entwickeln. Aber Lot kämpft für ihre Sache und es lohnt sich. Im Verlauf der Handlung erfahren wir sehr viel über die Ermittlungsarbeit von Polizei, Spurensicherung und was sonst noch zum Polizeiapparat gehört. Auch die privaten Seiten von Lot lernen wir kennen, sie ist ein Fan von gesunder Ernährung, macht sich lieber einen grünen Smoothie als sich von Fastfood zu ernähren. Eben rundum eine Frau, die weiß, was sie will. Manche Kapitel werden aus Sicht des Mörders erzählt. Einige Männer sind verdächtig und bis zum Ende bleibt es spannend, es gibt immer wieder unvorhersehbare Abzweigungen. Auch die Opfer kommen ab und zu zu Wort. Das Buch beginnt mit der verzweifelten Flucht eines Mädchens, dadurch ist man sofort mitten im Geschehen. Die Figuren sind authentisch und liebevoll gezeichnet. Die Kollegen im Revier haben ihre Macken, aber auch ihre guten Seiten. Mir hat Hieke, Lots Vermieterin, sehr gefallen. Mit ihrer mütterlichen, fürsorglichen Art bringt sie Lot oft wieder zur Ruhe. Fazit: Ein spannender, unterhaltsamer Thriller, unbedingt zu empfehlen. Ich hoffe, es wird demnächst noch mehr Fälle für Lot van Dijk geben.

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Jobien Berkouwer, selbst Profilerin, schafft sich mit der Hauptperson Lot van Dijk ein Pendant ihrer selbst. Lot ist, im Vergleich anderer Profiler oder Ermittler von derzeit einigen Autoren auf dem Markt, weder alkoholabhängig, noch in einer schlimmen Lebenskrise. Das macht sie von Anfang an vertraut und sympathisch. Keine Alleingängerin, sondern eine Teamplayerin, dessen Erfolg von der Zusammenarbeit ihres ganzen Teams abhängt. Die Geschichte selbst wird in lediglich zwei verschieden Sichtweisen erzählt. Einmal haben wir die Profilerin Lot und auf der anderen Seite der Täter, dessen Handlung und die Hintergründe seiner Tat, relativ früh und zudem offen thematisiert wird. Anfangs vermutet man schnell den Täter identifizieren zu können und sicherlich wird dem ein oder anderen das vielleicht auch früh gelingen, denn die möglichen Verdächtigen begrenzen sich auf einen doch ziemlich kleinen Kreis. Was sicherlich etwas langweilig klingt, halte ich an dieser Stelle für einfach gut durchdacht. Warum? Weil ein fast unzählbarer Verdächtigenkreis in einem kleinen Dorf, dessen Polizei mit dem Einfangen von Pferden beschäftigt ist, einfach zu unglaubwürdig und deplatziert wäre. Das Buch ist in einer sehr einfachen, verständlichen und nicht abschweifenden Handlung verfasst, sodass der Leser der Story lückenlos folgen kann. Als Manko würden viele sicherlich das Ende und den Abschluss des Buches sehen. Zu unspektakulär und sicherlich für den Geschichtsverlauf etwas verfrüht. Doch ich persönlich finde, dass das Berkouwer sehr geschickt macht, denn die Handlung des Serienmörders zum Ende hin - man wird ihn ausgiebig im Verlauf des Buches kennenlernen - ist dann genau genommen passender als man vielleicht anfangs denkt. Daher für mich wirklich ein lesenswertes Buch.

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Das Buch besticht (endlich) durch eine Profilerin, welche nicht Alkoholikerin, kurz vor dem Absturz oder der Illegalität ist. Lot ist eine junge, aus Amsterdam versetzte Profilerin, welche sich in einem neuen Team behaupten muss. Die Gesundheitsfanatikerin stösst mit ihren Smoothies und ihrem Wissen ein paar Polizisten vor den Kopf. Diese, manchmal etwas hinterwäldnerisch dargestellt, sind der Meinung, sie gehöre an den Herd und ist nur zum Kaffee kochen gut. Zum Glück wird sie meistens von ihrem Partner Jaap unterstützt. Das der Mörder (wieder einmal) eine kaputte Kindheit hatte, überrascht jedoch nicht. Die grausame Art seiner Mutter jedoch lässt einem ab und zu innehalten und ein klitzekleines Verständnis für diesen Jungen haben. Die ziemlich kurzen Kapitel wechseln sich in der Sichtweise ab. Mal wird aus der Sicht des Mörders erzählt, das Opfer kommt zu Wort und natürlich die Sicht von Lot. Das Jobien Berkouwer selber mal Profilerin war, spürt man in der Art und Weise wie Lot ermittelt. Der Thriller beginnt gleich mit der Flucht eines Opfers. Somit ist man gleich mitten in der Geschichte, welche rasant Fahrt aufnimmt und nicht mehr loslässt. Die Figuren sind authentisch und mir hat die Nebenfigur Hieke sehr gefallen. Lots Vermieterin bringt mit ihrer mütterlichen Art und ihrer Gelassenheit Lot regelmässig zur Ruhe. Sie spürt intuitiv, wann Lot Nähe und wann Distanz benötigt. Der Schluss hält noch ein paar unvorhergesehene Abzweigungen bereit, bevor sich alles in den letzten Seiten löst. Es gibt zwar keinen Cliffhanger, doch ich denke, es wird noch weitere Geschichten von Lot geben. Es wäre aus meiner Sicht sehr schade, wenn man dieser Profilerin nicht noch ein paar Fälle zum lösen geben würde. Einen Abschnitt hat mich zum Nachdenken angeregt: Es zeigt einmal mehr, wie naiv und kindlich man ist, wenn man fest an das Gute im Menschen glaubt. Manche Menschen sind nun einmal nicht gut, und man muss sie stoppen. Was sie auch selbst schreckliches erlebt haben, die Gesellschaft muss vor solchen Menschen geschützt werden. Und diese Menschen muss man vor sich selbst schützen. (Buchzitat S. 340) In diesem Sinne wünsche ich allen ein bisschen mehr Mut, Naivität und Kindlichkeit damit wir alle noch lange in das Gute des Menschen glauben können. Ich vergebe diesem Buch sehr gerne 4.5 von 5 Sterne.

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