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Rezensionen zu
Summer Girls

Jobien Berkouwer

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Dieser Thriller startet gleich mit viel Spannung, da der Leser als erstes eine junge Frau kennenlernt, die nackt durch den Wald flieht – und kaum eine Chance hat dem Psycho zu entkommen, der sie verfolgt. Dementsprechend hoch waren dann auch meine Erwartungen an den Rest des Buchs und ich wurde nicht enttäuscht. Der größte Teil der Handlung wird aus der Sicht der Profilerin Lot erzählt aber immer wieder unterbrochen von kurzen Kapiteln aus der Sicht der Opfer bzw. des verrückten Mörders. Die Spannung wird dabei kontinuierlich hoch gehalten. Dazu tragen wohl auch die kurzen Einblicke in die Kindheit und Jugend des Täters bei. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und man hat bei den Perspektivenwechseln immer sofort erkannt, wer nun erzählt – und das ohne ankündigende Überschrift. Gut gefallen hat mir auch, dass sich die Protagonistin Lot nicht von ihren männlichen Kollegen unterkriegen lässt, obwohl manche recht direkt andeuten, dass Profiling Mist ist und eine Frau nachhause an den Herd gehört. Zusätzlich dazu muss sie sich natürlich als Neuling auch erst noch beweisen. Glücklicherweise ist ihr Partner Jaap viel aufgeschlossener und hilft zu ihr. Sie war mir von Anfang an gleich sympathisch, auch wenn sie aus ihrem Leben zuerst nicht viel preisgibt. Generell fand ich die Charaktere sehr gut ausgearbeitet – auch diejenigen die nur kleine Nebenrollen hatten. Hier hat mir besonders Hieke gefallen, die ihre Untermieterin Lot fast wie eine Tochter behandelt. Das Ende der Geschichte kam dann irgendwie sehr plötzlich und obwohl ich mehrmals glaubte zu wissen, wer der Täter ist, so musste ich doch feststellen, dass ich mich total getäuscht hatte. Insgesamt konnte dieser Thriller mit ein paar Wendungen aufwarten, die mich sehr überrascht haben. Mein Fazit Ein guter Thriller, den ich wirklich nur empfehlen kann und eine Autorin von der wir hoffentlich noch viel zu lesen bekommen werden. Und mit ganz viel Glück, geht es ja irgendwann weiter mit der Geschichte rund um Lot.

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Da ich momentan wieder ziemlich stark im Thriller-Fieber bin, habe ich beschlossen, das brandneu ins Deutsche übersetzte „Summer Girls“ der niederländischen Autorin Jobien Berkouwer zu lesen. Das Cover des Buches ist, wie ich es mittlerweile schon vom Penguin-Verlag kenne, wieder hübsch hergerichtet mit geprägtem, glänzendem Titel und vielversprechendem Titelbild. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht der Profilerin Lot erzählt, die erst vor Kurzem in die kleine Gemeinde Twente versetzt wurde und nun „vorübergehend“ bei Hieke, einer älteren Frau, im Gästehaus wohnt. Hieke wird im Laufe der Erzählung mehr und mehr zu einer Art Freundin/ Mutterfigur für Lot und war mir beim Lesen eine der sympathischsten Protagonisten mit ihrer liebenswürdigen Art, immer ein offenes Ohr für die junge Polizistin zu haben. Der Profilerberuf scheint dort auf dem Land noch ziemlich unbekannt zu sein und so muss sich Lot bei ihren Kollegen den Respekt hart erarbeiten, da die Männer „Täterprofile“ als Zeitverschwendung und vergeudete Ermittlungskraft sehen und sowieso der steinzeitlichen Ansicht sind, Frauen gehören besser in die Küche. Mir persönlich gefällt die Detailliertheit, mit der Lots Beruf beschrieben wird, da ich das selbst superinteressant finde. Jobien Berkouwers eigene Profilertätigkeit und ihre 15-jährige Berufserfahrung bei der Polizei sind sicher ausschlaggebend dafür, dass diese Themen so authentisch an den Leser gebracht werden und die gesamte Erzählung keine Lücken oder Logikfehler aufweisen. Einige Kapitel von „Summer Girls“ betreffen allerdings nicht Lot, sondern den Täter oder auch die Opfer. Es ist faszinierend, dass man in diesen häufig relativ kurzen Kapiteln so viel über den Mörder und sein vergangenes Leben erfährt, aber trotzdem keine Hinweise bekommt, wer er denn nun ist. Man versteht im Laufe der Geschichte, wieso er zu dem geworden ist, der er nun ist. Leider unterscheidet sich dieser Teil des Romans nicht groß von anderen, denn wie häufig sind die Ursachen Zurückweisung und eine schwere Kindheit. Über dieses kleine Detail kann ich aber hinwegsehen, denn am Leseerlebnis ändert es nichts. :-) Was mich erstaunt hat, war, dass selbst die Täter-Sequenzen so einfühlsam erzählt werden, dass ich sogar Verständnis für einige seiner Handlungen entwickelt habe. Ein Punkt hat mich leider sehr gestört – und zwar das Ende. Es kam für mich einfach zu abrupt und und unerwartet. Ich hatte noch einige Fragen, die dann aber nicht mehr beantwortet wurden. Ob es vielleicht einen Folgeband mit dem nächsten Fall gibt, weiß ich nicht, deshalb kann ich mich noch nicht damit trösten, dass alles eventuell in späteren Büchern aufgeklärt wird. Der Thriller ist trotz Allem ein guter Mix aus Spannung, Einblicken in die Ermittlungabläufe und auch ein bisschen Liebe, die das Werk abrundet. Der Ort Twente ist als Handlungsort sehr schön ausgewählt, denn obwohl er ja Mittelpunkt des grausamen Verbrechens im Buch ist, erscheint er idyllisch. Ich habe den Ort auch im Internet gegoogelt – eine Region in den Niederlanden heißt tatsächlich so und die sieht auf den Bildern wirklich hübsch aus. Deshalb gibt es für "Summer Girls" vier Sterne.

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Das Buch besticht (endlich) durch eine Profilerin, welche nicht Alkoholikerin, kurz vor dem Absturz oder der Illegalität ist. Lot ist eine junge, aus Amsterdam versetzte Profilerin, welche sich in einem neuen Team behaupten muss. Die Gesundheitsfanatikerin stösst mit ihren Smoothies und ihrem Wissen ein paar Polizisten vor den Kopf. Diese, manchmal etwas hinterwäldnerisch dargestellt, sind der Meinung, sie gehöre an den Herd und ist nur zum Kaffee kochen gut. Zum Glück wird sie meistens von ihrem Partner Jaap unterstützt. Das der Mörder (wieder einmal) eine kaputte Kindheit hatte, überrascht jedoch nicht. Die grausame Art seiner Mutter jedoch lässt einem ab und zu innehalten und ein klitzekleines Verständnis für diesen Jungen haben. Die ziemlich kurzen Kapitel wechseln sich in der Sichtweise ab. Mal wird aus der Sicht des Mörders erzählt, das Opfer kommt zu Wort und natürlich die Sicht von Lot. Das Jobien Berkouwer selber mal Profilerin war, spürt man in der Art und Weise wie Lot ermittelt. Der Thriller beginnt gleich mit der Flucht eines Opfers. Somit ist man gleich mitten in der Geschichte, welche rasant Fahrt aufnimmt und nicht mehr loslässt. Die Figuren sind authentisch und mir hat die Nebenfigur Hieke sehr gefallen. Lots Vermieterin bringt mit ihrer mütterlichen Art und ihrer Gelassenheit Lot regelmässig zur Ruhe. Sie spürt intuitiv, wann Lot Nähe und wann Distanz benötigt. Der Schluss hält noch ein paar unvorhergesehene Abzweigungen bereit, bevor sich alles in den letzten Seiten löst. Es gibt zwar keinen Cliffhanger, doch ich denke, es wird noch weitere Geschichten von Lot geben. Es wäre aus meiner Sicht sehr schade, wenn man dieser Profilerin nicht noch ein paar Fälle zum lösen geben würde. Einen Abschnitt hat mich zum Nachdenken angeregt: Es zeigt einmal mehr, wie naiv und kindlich man ist, wenn man fest an das Gute im Menschen glaubt. Manche Menschen sind nun einmal nicht gut, und man muss sie stoppen. Was sie auch selbst schreckliches erlebt haben, die Gesellschaft muss vor solchen Menschen geschützt werden. Und diese Menschen muss man vor sich selbst schützen. (Buchzitat S. 340) In diesem Sinne wünsche ich allen ein bisschen mehr Mut, Naivität und Kindlichkeit damit wir alle noch lange in das Gute des Menschen glauben können. Ich vergebe diesem Buch sehr gerne 4.5 von 5 Sterne.

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