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Rezensionen zu
Nacht über Tanger

Christine Mangan

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Seit dem College und einem furchtbaren Ereignis haben sich Lucy und Alice nicht mehr gesehen. Mittlerweile ist Alice verheiratet und lebt mit ihrem Mann John in Tanger, Marokko, wo sie alles andere als glücklich ist und die meiste Zeit zuhause verbringt. Umso überraschter ist sie, als eines Tages Lucy vor der Tür steht... . Christine Mangans Roman spielt in den 1950er Jahren in Marokko und versprach vom Klappentext her einen außergewöhnlichen Psychothriller. Anfangs konnte mich die Geschichte noch unterhalten, doch viel zu schnell wird klar, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird und welchen der beiden Frauen man glauben und trauen kann. So ging für mich die Spannung verloren und auch mein Interesse. Erzählt wird die Geschichte immer wieder im Wechsel aus den Ich-Perspektiven von Lucy und Alice. Dabei werden die Gedanken und Pläne der beiden Frauen offen gelegt und dadurch aus meiner Sicht viel zu viel verraten. Auch fand ich die Figuren im Roman irgendwie unnatürlich und auch nicht sympatisch. Alice hat offensichtlich in Tanger einen Kulturschock erlitten, traut sich nicht mehr aus dem Haus und führt eine unglückliche Ehe, aus der sie sich nicht befreien kann. Sie wirkte auf mich ziemlich naiv und ich habe mich auch gefragt, warum sie Lucy nach dem, was geschehen ist, überhaupt noch bei sich aufgenommen hat. Allein, dass diese solange bei ihr wohnen darf, fand ich schon nicht realistisch. Bei Lucy merkt man schnell, dass sie etwas im Schilde führt und sie einen ungeheuren Einfluss auf Alice hat. Im Gegensatz zu ihr bewegt sie sich relativ selbstsicher durch die Stadt und wird schnell mit den Bewohnern und der Lebensweise warm. Christine Mangan schreibt flüssig, aber hat es nicht geschafft, mich mit ihrem Roman gut zu unterhalten. Die Wendungen kann man hervorsehen und auch bei den beiden Freundinnen merkt man fast zu Beginn schon, wer ,,die Böse" ist. Spannung kam daher kaum auf. Was der Autorin allerdings gut gelingt, ist die Darstellung der Stadt Tanger. Sie schafft es, die Lebendigkeit, aber auch die Andersartigkeit und die kulturellen Unterschiede gut hervorzuheben. So kann man gut verstehen, dass Alice von der ganzen ihr fremden Atmosphäre eingeschüchtert ist und sich zurückzieht. Insgesamt ist ,,Nacht über Tanger" für mich ein hervorsehbarer und wenig spannender Roman, der außer einer exotischen Atmosphäre nur wenig zu bieten hat. Mein Geschmack wurde jedenfalls nicht getroffen.

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Der Roman handelt von zwei sehr gegensätzlichen Frauen, die in der Collegezeit eng befreundet waren und nach einem tragischen Vorfall getrennte Wege gingen. Die psychisch labile Alice Shipley ist nach einer überstürzten Heirat ihrem Mann John McAllister nach Marokko gefolgt, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Lucy Mason dagegen hat die Trennung nie überwunden und sucht ihre ehemalige Zimmergenossin im Jahr 1956 in Tanger auf. Gleich zu Beginn schafft die Autorin viele Spannungsmomente, indem sie mehrere Fragen aufwirft: Was für eine Art von Freundschaft verband damals die Studentinnen, was steckt hinter dem immer wieder angedeuteten Unglück in Vermont, das die beiden endgültig entzweite, und wie wird Alice auf Lucys Überraschungsbesuch reagieren? Genau genommen gibt es neben Alice und Lucy noch eine dritte Hauptfigur in der Geschichte und zwar die Stadt Tanger. Während Alice es auch nach mehreren Jahren nicht geschafft hat, mit der Umgebung und den Einheimischen warm zu werden, fühlt sich Lucy schon nach wenigen Tagen zugehörig. Sehr anschaulich und sinnlich beschreibt die Autorin Lucys erste Eindrücke und Empfindungen in der pulsierenden Stadt, die auf die Figuren eine ganz unterschiedliche Wirkung ausüben: Für Lucy verkörpert sie Freude und Neuanfang, für Alice Angst und Einsamkeit. Leider ließ meine Begeisterung nach dem vielversprechenden Anfang stark nach. Zum einen ist die Handlung vorhersehbar, zum anderen wirken die Nebenfiguren wie Alice’s Ehemann John oder Lucys Verbündeter Youssef zu schablonenhaft. Hinzu kommt, dass die Autorin sehr bemüht ist, jede Gefühlsregung so präzise und ausführlich wie möglich zu beschreiben, so dass für die eigene Vorstellungskraft kein Spielraum bleibt. Ich fragte mich auch, wie oft die Figuren denn noch die Stirn runzeln. Aus dem explosiven Stoff rund um Obsession, Eifersucht und Kulturschock hätte man mehr machen können.

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Nach dem frühen Tod ihrer Eltern hat Alice Shipleys in England lebende Tante Maude die Vormundschaft für das Mädchen übernommen. Als Alice später zum Studium in das im amerikanischen Bundesstaat Vermont gelegene Bennington zieht, ist sie froh, gleich am ersten Tag Lucy Mason kennenzulernen. Beide teilen ein Zimmer und werden beste Freundinnen. Doch die Zeit dort endet für Alice abrupt mit einer Katastrophe. Nach längerem Krankenhausaufenthalt und traumatisiert kehrt sie - noch nicht volljährig - in die Obhut ihrer Tante nach England zurück. Bereits nach wenigen Monaten trifft sie dort John McAllister. Obwohl er nicht der Mann ihrer Träume ist, nimmt sie seinen Heiratsantrag an und zieht kurz nach der Hochzeit, im Jahr 1956, mit ihm nach Tanger. Sie hofft, dort die Vergangenheit hinter sich lassen zu können und malt sich eine schöne Zukunft aus. Doch die Realität ist anders: John und ein Freund vergnügen sich in der Stadt, im Hamam, auf Märkten oder im Hinterzimmer von Cafés und genießen das Nachtleben. Alice aber gelingt es nicht, sich in der fremden Umgebung einzuleben; sie verlässt schließlich kaum noch die Wohnung. Eines Tages steht völlig überraschend ihre ehemalige Zimmergenossin Lucy, zu der sie seit über einem Jahr keinen Konntakt mehr hatte, vor der Tür. Die junge Frau ist sofort von Tanger begeistert und versucht, die Freundin aus der Isolation zu reißen, indem sie sie zu gemeinsamen Unternehmungen überredet. Doch Alice fühlt sich dadurch bedrängt und fremdbestimmt, leidet nur noch mehr. Als eines Nachts ihr Ehemann spurlos verschwindet, keimen Erinnerungen an die Katastrophe in Vermont auf, und sie fragt sich, ob Lucy möglicherweise ein falsches Spiel treibt. Resümee: Die Ereignisse werden - mit Ausnahme der letzten Szene - abwechselnd aus Alices und Lucys Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Dabei erinnern sie sich in Rückblenden auch an ihre gemeinsame Zeit auf dem College. Auf diese Weise entsteht ein immer detaillierteres Bild ihrer Persönlichkeit, und der Leser kann sich nicht nur denken, wie es damals zu dem mysteriösen schweren Unfall kam, sondern ihm graut auch immer mehr vor dem, was sich aktuell anzubahnen droht. Dabei hofft man ständig, dass der Hobby-Psychologe in einem sich irrt bzw. es Wendungen gibt, die eine Eskalation - wie auch immer sie konkret aussehen mag - vermeiden. Die Dramatik wird auch durch den Aufbau des Buches vorangetrieben. Im Sinne einer Drei-Akte-Struktur nimmt die Handlung zwischen Prolog und Epilog folgenden Gang: In Teil I, der Exposition, wird der Leser mit den Protagonisten Alice, Lucy und John, ihrer Situation sowie Persönlichkeit bekanntgemacht. Das Problem wird bereits angedeutet, sodass der Leser ahnt, dass Alices Leben in Tanger und ihre Ehe nicht glücklich werden. Teil II dreht sich um die Konfrontation: Der Konflikt wird aufgebaut und steigert sich durch Komplikationen und unerwartete Wendungen immer mehr, bis es schließlich zur Eskalation kommt. Am Ende dieses Kapitels hält der Leser fassungslos die Luft an und fragt sich, ob und wie die Situation - speziell für Alice - noch geklärt werden kann. Der III. Teil bringt schließlich die Auflösung bezüglich der Geschehnisse in der Vergangenheit und Gegenwart. Besonders gelungen finde ich es in Anbetracht der Thematik, dass die Autorin wie schon erwähnt die letzte Szene mit der Überschrift "Lucy" ausnahmsweise in der Er-Form geschrieben hat. Apropos Thematik: Es geht u.a. um obsessive Liebe, gefährliche Eifersucht, deren Erscheinungsformen und Auswirkungen. Es ist der Autorin gelungen, die Problematik psychologisch tiefgründig und vielschichtig zu veranschaulichen. Am Schluss ist festzustellen, dass beide junge Frauen eine Entwicklung durchgemacht haben. Sehr gut eingefangen ist die exotische Atmosphäre Tangers mit dem Labyrinth aus engen Gassen, den pulsierenden, farbenfrohen und geruchsintensiven Souks, Pfefferminztees, Cafés und der Hitze. Fazit: Dies ist nicht einfach "nur" ein Roman, sondern ein Psycho-Thriller, an dem auch Alfred Hitchcock und Daphne du Maurier ihre Freude gehabt hätten.

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Die Engländerin Alice Shipley und die Amerikanerin Lucy Mason teilten sich schon als Studentinnen in Neuengland ein Zimmer. Jetzt ist Alice ihrem Mann ins politisch unruhige Marokko des Jahres 1956 gefolgt. Doch Alice hat große Schwierigkeiten, sich an die Hitze und die Mentalität der Leute zu gewöhnen. Meist sitzt sie zu Hause, während John das Nachtleben genießt und sich an Alice’s großzügigem Rentenfond bedient. Als Lucy sich unerwartet zu Besuch bei ihrer alten Studienfreundin anmeldet, ist Alice ebenso erfreut wie erstaunt. Denn nach einem mysteriösen Unfall vor einem Jahr hatten die beiden keinen Kontakt mehr… Es ist eine ebenso raffiniert-ausgeklügelte wie fiese Story, die Christine Mangan da in ihrem psychologisch fein gesponnenen Krimi “Nacht über Tangar” erzählt. Aus der Sicht der reichen Erbin Alice erleben wir ihre Version der Ereignisse, aus der Perspektive von Lucy die ihrige. Fanatische Liebe, Besitzansprüche, Raffgier, Eifersucht – in der schwül-heißen Atmosphäre der marokkanischen Hafenstadt Tangar kochen die Emotionen hoch. Angesiedelt hat Mangan ihre Story in den 1950er Jahren, einer Zeit, in dem die Menschen und die Mode freier wurden und Marokko seiner Unabhängigkeit entgegen strebte. Gekonnt fängt Mangan diese aufgeladene Stimmung in der pulsierenden Stadt ein und entrollt dort ihre spannende, ungemein gut inszenierte Geschichte. Patricia Highsmith wäre stolz auf sie gewesen. Hervorragend und sehr lebendig gelesen von Bibiana Beglau und Friederike Kempter.

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Von: Manuela Quarz

25.06.2018

Freundschaft, Liebe, Obsession und Hass, alles dabei plus Hochspannung pur – gepackt in dichte Bilder aus Tanger! Gänsehaut inbegriffen… einfach lesenswert!

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Von: Bianca Zolchow

15.06.2018

Ein lesenswerter Roman, der nicht darauf angewiesen ist Spannungshochpunkte zu erzielen. Interessante Entwicklung der Charaktere, welche im exotischen Tanger stattfindet. Farbenpracht trifft auf die verworrene Psychologie der Menschen.

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Enttäuschend...

Von: Susanne Ryffel aus Winterthur

14.06.2018

Von Beginn weg ist der Text holperig und die teilweise aufgebaute Spannung wird immer wieder vernichtet: Z.B. S. 226 mit dem Achselzucken des Protagonisten. Als Vorlage für einen Psychofilm sicher geeignet, solange die Dialoge nicht übernommen werden...

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Buch und Büro Ute Schmid

Von: Bianca Schmid-Paech aus Hilpoltstein

14.06.2018

Wendungsreich, vielschichtig und beklemmend.

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