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Rezensionen zu
Nacht über Tanger

Christine Mangan

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Dieser Roman spielt in den 50er Jahren. Er beginnt mit der Collegezeit von Alice Shipley und Lucy Mason, die das Schicksal als Zimmergenossinnen zusammen bringt. Alice ist seit ihrer Kindheit Vollwaise und bei ihrer begüterten Tante in England aufgewachsen. Sie selbst hat einen Fonds geerbt, auf den sie erst mit ihrem 21. Geburtstag zugreifen kann, bis dahin steht sie unter der Vormundschaft ihrer Tante. Lucy hingegen kommt aus der Nähe des Mädchen-College, sie hat ein Stipendium für Literatur und kommt aus einfachen Verhältnissen, auch ihrer Familie wäre gestorben sagt sie. Die Mädchen sind so unterschiedlich wie nur möglich, allerdings jede auf ihre Art sehr attraktiv. Sie werden beste Freundinnen, bis zu dem Tag, an dem Alice durch Zufall Tom, einen Sohn aus besten Kreisen, kennen und lieben lernt. Es kommt zu einem Bruch, der durch einen tödlichen Unfall noch verstärkt wird. Lucy verschwindet und taucht erst 1956 nach Alice Hochzeit in Tanger auf und verhält sich als wäre nichts geschehen. Die unsichere Alice, weiß nicht, wie sie mit der dominanten Lucy umgehen soll und wird immer mehr in einen sich scheinbar verselbstständigenden Strudel hineingezogen, der auf eine Katastrophe zusteuert, während Marokko die Unabhängigkeit ansteuert. Der Klappentext hat mich auf Anhieb angesprochen, ich vermeinte die Hitze Marokkos, die würzige Luft, zu spüren und zu schmecken, während ich in einen Strudel der Ereignisse hereingezogen würde. Leider war das ein Irrtum, ich lauschte nicht gebannt, dabei bin ich durchaus nicht auf meine Erwartungen fixiert. Wird mir Hochspannung versprochen und es wird gut gemachte Cosy Crime präsentiert, bin ich noch durchaus zufrieden. Aber hier wurde ich mit den Charakteren nicht warm. Sie konnten weder meine Sympathie, noch meine Abneigung gewinnen. Sie waren mir beide zu apathisch/passiv bzw. zu extrem dominant/besessen. Mit diesen Persönlichkeitsstrukturen kann man auch nicht glücklich werden. Daher war für mich vieles vorhersehbar und die Entwicklung der politischen Lage in Tanger, von der ich ein Brodeln und eine zusätzliche Spannung erwartet habe, blieb für mich zu schematisch, faktisch präsentiert. Obwohl ich die Stimmen der Sprecherinnen Bibiana Beglau und Friederike Kempter mag und ich sie auch nicht als Fehlbesetzung wahrnahm, ließ mich ihr Schicksal kalt. Hätte ich das Hörbuch verloren und ich nicht weiter hören können, hätte es mich nicht weiter gestört. Das lag zum einen wohl daran, daß die Protagonistinnen für meinen Geschmack zu eindimensional waren. Alice ist ein Schaf und Lucy eine durchtriebene Manipulateurin und zum anderen die Sprecherinnen, trotz ihrer angenehmen Stimmen mich nicht emotional nicht packen konnten. Sie leierten ihre Texte nicht, sie betonten auch durchaus korrekt, waren klar verständlich und setzen die Pausen gekonnt, aber die Interpretation ließ die großen Emotionen vermissen, die durchaus hinter ihren Taten lauern müssen. Die Interpretation eines hypnotischen Dramas hätte mich mir nicht so nonchalant vorgestellt. Dass ich enttäuscht bin von diesem Hörbuch liegt somit sowohl am Text als auch an der Interpretation. Alice Ehemann John hätte als Gegenpart zu Lucy Feuer in die Geschichte bringen können, aber dafür war er sich seiner selbst und der Passivität seiner Frau zu sicher, als daß er für echte Highlights sorgte. Selbst die wohl überraschend gedachten Wendungen konnten mich nicht überraschend und ich glaube auch nicht, daß dies nur meinem routinierten Krimileser-Ohr oder meiner juristisch geschulten Denkweise zuzuschreiben ist. Auf CD 7 fing es an mich zu interessieren, als Alice versuchte die Schachzüge von Lucy vorherzusehen und dagegen zu halten, aber sie ist halt zu viel Schaf, um nicht die Zweideutigkeit einiger Verhaltensweise mit einzuberechnen. So ebbte die aufkeimende Spannung recht schnell ab, da klar wurde, daß sie kein gleichwertiger Gegner für Lucy ist. Das Ende kam auch nicht mit dem erwarteten Knalleffekt und hätte meines Erachtens knapper auf den Punkt gebracht werden können. Insgesamt, hätte für mich die Geschichte gestrafft werden dürfen. George Clooney scheint meine Meinung übrigens nicht zu teilen, denn er sicherte sich an diesem Erstlingswerk von Christine Mangan, daß sich in 20 Länder verkaufte, bereits die Filmrechte. Mit den richtigen Schauspielern und Kameraperspektive ließe sich auch sicher etwas machen. So wie mich Camus „Der Fremde“ dank des schneidigen, ausdrucksstarken Schauspielers, als Film deutlich mehr überzeugte, als das Buch mit seiner nervenaufreibenden Gleichgültigkeit. Nicht schlecht, aber leider nur unteres Mittelmaß, somit 2,5 Sterne gerundet auf 3. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Random House Audio für dieses ersehnte Rezensionsexemplar.

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Seit dem College und einem furchtbaren Ereignis haben sich Lucy und Alice nicht mehr gesehen. Mittlerweile ist Alice verheiratet und lebt mit ihrem Mann John in Tanger, Marokko, wo sie alles andere als glücklich ist und die meiste Zeit zuhause verbringt. Umso überraschter ist sie, als eines Tages Lucy vor der Tür steht... . Christine Mangans Roman spielt in den 1950er Jahren in Marokko und versprach vom Klappentext her einen außergewöhnlichen Psychothriller. Anfangs konnte mich die Geschichte noch unterhalten, doch viel zu schnell wird klar, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird und welchen der beiden Frauen man glauben und trauen kann. So ging für mich die Spannung verloren und auch mein Interesse. Erzählt wird die Geschichte immer wieder im Wechsel aus den Ich-Perspektiven von Lucy und Alice. Dabei werden die Gedanken und Pläne der beiden Frauen offen gelegt und dadurch aus meiner Sicht viel zu viel verraten. Auch fand ich die Figuren im Roman irgendwie unnatürlich und auch nicht sympatisch. Alice hat offensichtlich in Tanger einen Kulturschock erlitten, traut sich nicht mehr aus dem Haus und führt eine unglückliche Ehe, aus der sie sich nicht befreien kann. Sie wirkte auf mich ziemlich naiv und ich habe mich auch gefragt, warum sie Lucy nach dem, was geschehen ist, überhaupt noch bei sich aufgenommen hat. Allein, dass diese solange bei ihr wohnen darf, fand ich schon nicht realistisch. Bei Lucy merkt man schnell, dass sie etwas im Schilde führt und sie einen ungeheuren Einfluss auf Alice hat. Im Gegensatz zu ihr bewegt sie sich relativ selbstsicher durch die Stadt und wird schnell mit den Bewohnern und der Lebensweise warm. Christine Mangan schreibt flüssig, aber hat es nicht geschafft, mich mit ihrem Roman gut zu unterhalten. Die Wendungen kann man hervorsehen und auch bei den beiden Freundinnen merkt man fast zu Beginn schon, wer ,,die Böse" ist. Spannung kam daher kaum auf. Was der Autorin allerdings gut gelingt, ist die Darstellung der Stadt Tanger. Sie schafft es, die Lebendigkeit, aber auch die Andersartigkeit und die kulturellen Unterschiede gut hervorzuheben. So kann man gut verstehen, dass Alice von der ganzen ihr fremden Atmosphäre eingeschüchtert ist und sich zurückzieht. Insgesamt ist ,,Nacht über Tanger" für mich ein hervorsehbarer und wenig spannender Roman, der außer einer exotischen Atmosphäre nur wenig zu bieten hat. Mein Geschmack wurde jedenfalls nicht getroffen.

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Der Roman handelt von zwei sehr gegensätzlichen Frauen, die in der Collegezeit eng befreundet waren und nach einem tragischen Vorfall getrennte Wege gingen. Die psychisch labile Alice Shipley ist nach einer überstürzten Heirat ihrem Mann John McAllister nach Marokko gefolgt, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Lucy Mason dagegen hat die Trennung nie überwunden und sucht ihre ehemalige Zimmergenossin im Jahr 1956 in Tanger auf. Gleich zu Beginn schafft die Autorin viele Spannungsmomente, indem sie mehrere Fragen aufwirft: Was für eine Art von Freundschaft verband damals die Studentinnen, was steckt hinter dem immer wieder angedeuteten Unglück in Vermont, das die beiden endgültig entzweite, und wie wird Alice auf Lucys Überraschungsbesuch reagieren? Genau genommen gibt es neben Alice und Lucy noch eine dritte Hauptfigur in der Geschichte und zwar die Stadt Tanger. Während Alice es auch nach mehreren Jahren nicht geschafft hat, mit der Umgebung und den Einheimischen warm zu werden, fühlt sich Lucy schon nach wenigen Tagen zugehörig. Sehr anschaulich und sinnlich beschreibt die Autorin Lucys erste Eindrücke und Empfindungen in der pulsierenden Stadt, die auf die Figuren eine ganz unterschiedliche Wirkung ausüben: Für Lucy verkörpert sie Freude und Neuanfang, für Alice Angst und Einsamkeit. Leider ließ meine Begeisterung nach dem vielversprechenden Anfang stark nach. Zum einen ist die Handlung vorhersehbar, zum anderen wirken die Nebenfiguren wie Alice’s Ehemann John oder Lucys Verbündeter Youssef zu schablonenhaft. Hinzu kommt, dass die Autorin sehr bemüht ist, jede Gefühlsregung so präzise und ausführlich wie möglich zu beschreiben, so dass für die eigene Vorstellungskraft kein Spielraum bleibt. Ich fragte mich auch, wie oft die Figuren denn noch die Stirn runzeln. Aus dem explosiven Stoff rund um Obsession, Eifersucht und Kulturschock hätte man mehr machen können.

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Buchhandlung Gustav Fuss

Von: Tanja Bemerl aus Waldmünchen

11.05.2018

Dieses Buch handelt von zwei Freundinnen, bei denen Lucy in Alice verliebt ist. Die allerdings nicht entwickelt wird. Dadurch zieht sich dann eine tragische „Mordgeschichte“ durch Alices Leben. Leicht zu lesen, aber auch schnell durchschaubar.

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