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Rezensionen zu
München

Robert Harris

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*** gekürzte Rezension - in voller Länge + Fotos auf meinem Blog *** Von Robert Harris habe ich mittlerweile bereits drei Bücher gelesen, das waren “Imperium”, “Pompeij” (mein Lieblingsbuch des Autors) und “Vaterland”, und war in jedem dieser Werke wieder vom Ideenreichtum Harris begeistert. Eine Wahnsinns Storyline, gepaart mit ausgezeichneten Recherchen und politischen Intrigen. Auch Hörbüchern durfte ich bereits zweien lauschen, “Dictator” und “Enigma”. Das Konzept der Romane über Hochverrat, Loyalität und Vertrauensbruch scheint für Robert Harris ziemlich gut aufzugehen, weshalb sich das Hörbuch “München” natürlich auch hier nahtlos in die Reihe seiner Romane einreiht. Was ja nicht zwangsläufig etwas schlechtes bedeuten muss. Ich habe mir nun für euch das Hörbuch in einer gekürzten Fassung angehört und dabei versucht herauszufinden, was damals im September 1938 in München geschah. ->> Das Hörbuch Das Hörbuch wurde in der gekürzten Lesung auf sechs Audio-CDs mit 7 Stunden und 58 Minuten Laufzeit gepresst. Die vollständige Lesung dauert hingegen etwa 2 Stunden 30 Minuten länger, wobei ich persönlich mit knapp 8 Stunden schon genug bedient bin. Schön wäre es gewesen, wenn die Geschichte auf einem MP3-Datenträger ausgeliefert worden wäre, da es für mich als Medienserver-Nutzer so deutlich einfacher gewesen wäre, das Hörbuch auf meinem Smartphone mitzunehmen. So musste ich die CDs erst einmal rippen um sie komfortabler verwalten zu können. Aber eigentlich brauche ich an dieser Stelle nicht meckern, denn Random House Audio haben ihre Hausaufgaben bereits gemacht und liefern immer mehr Hörbücher auf CDs im MP3-Format aus. Vielleicht gibt es ja auch von “München” eines Tages eine Neuauflage im moderneren Gewand. ->> Der Erzähler In “München” erzählt Frank Arnold die Geschichte um Hitler und der verzweifelt Kampf einer Widerstandzelle gegen den drohenden Krieg. Der in Berlin geborene Dramaturg hat bereits so einige Hörbücher und Hörspiele aufgenommen, allerdings kannte ich seine Stimme tatsächlich nur aus dem Hörbuch “Dictator”, dessen Romanvorlage ebenfalls von Robert Harris verfasst wurde. Ich muss zugegeben, ein riesiger Fan werde ich wohl von Frank Arnold nicht werden. Insgesamt liefert er eine gute Leistung ab, dennoch ist mir seine Stimme irgendwie ein wenig zu langweilig. Ich bin oftmals in Gedanken einfach abgedriftet, was natürlich für ein Hörbuch mit sehr starkem politischem Hintergrund fatale Folgen haben kann. Plötzlich tauchen Protagonisten auf, von denen man bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nichts mitbekommen hat, aber wohl schon länger in der Geschichte behandelt wurden … wer kennt das nicht? ;-) ->> Fazit Was an der ganzen Geschichte sehr spannend ist, man erlebt “München” aus einer Perspektive, in der es auf jeden Fall noch möglich ist, den drohenden zweiten Weltkrieg im letzten Moment noch irgendwie zu verhindern. Wer den Geschichtsunterricht in der Schule nicht ganz verschlafen hat, weiß natürlich, wie diese Anstrengungen gefruchtet haben und die Geschichte letzten Endes ausging. Und genau das ist irgendwie das spannende an diesem Polit-Thriller. Wobei Thriller jetzt meiner Meinung nach auch nicht unbedingt die richtige Genre-Bezeichnung ist, dafür beginnt die Geschichte irgendwie ein wenig zu langsam. Sehr ruhig werden die Hauptprotagonisten in der Geschichte eingeführt, wobei ich mir hier vorstellen kann, dass die gekürzte Fassung des Hörbuchs bereits einiges an Hintergrund-Fakten zu den Hauptpersonen, einen Übersetzer im auswärtigen Amt der Reichsregierung, Paul von Hartmann und den ihm aus seinen Jugendjahren bekannten Engländer Hugh Legat, seines Zeichens Sekretär, der Schere zum Opfer gefallen sind. Das besonders am Anfang eher träge Tempo erschwert den Zugang zur Geschichte ein wenig, allerdings wird gerade dadurch teils sehr interessantes Geschichtswissen erstklassig recherchiert und aufbereitet vermittelt. Besonders beeindruckend fand ich die Sorglosigkeit der Londoner Bürger, zum Beispiel Hugh Legats Frau, die ihrem Mann beim Mittagessen mal eben so mitteilt, dass sie endlich Gasmasken für die Kinder besorgt hat. Wenn man sich das mal so überlegt, kurz vor dem zweiten Weltkrieg muss schon eine seltsam aufgeladene Atmosphäre in der Luft gelegen haben. Man bereitet sich auf einen Krieg vor, glaubt aber irgendwie nicht so recht daran und legt eine gewisse Art Galgenhumor an den Tag. Während nun Chamberlain, bis 1940 Premierminister des vereinigten Königreichs, Mussolini und Hitler sich in München zu einer Konferenz treffen, um den ziemlich angeschlagenen Weltfrieden wieder ein wenig zu kitten, beginnt dort auch das gemeinsame Wirken von Legat und von Hartmann, der beiden fiktiven Figuren in einem politischen Spiel, welches nicht realer sein könnte. Von Hartman hat sich einer Widerstandszelle angeschlossen, die die Offenlegung Hitlers Machenschaften und dessen Tod als obersten Punkt ihrer Agenda führt. Doch von Hartmann schafft dies nicht allein und benötigt dringend die Hilfe Legats, um den Kontakt zum englischen Premierminister herzustellen und damit dem deutschen Diktator das Wasser abzugraben. Legat sieht aber zuerst nur seine Karriere in Gefahr und wägt die Konsequenzen für sich und seine Familie ab. Bis er Lena wieder trifft… Auch wenn das Hörbuch ein paar unnötige Passagen aufweist, weiß es meistens doch ganz gut zu unterhalten. Man merkt durchaus, das Robert Harris sehr viel Zeit in die Recherche gesteckt hat. Wobei es natürlich auch sein kann, dass er noch ein ordentliches Repertoire an Informationen besaß, welches er möglicherweise in seinem damaligen Bestseller “Vaterland” nicht verwenden konnte. Auf jeden Fall lässt Harris in “München” die Geschichte kurz vor Hitlers Einmasch in die Tschechoslowakei lebendig und nachvollziehbar werden und weiß auch mit den beiden fiktiven Hauptprotagonisten gut zu unterhalten. Von Hartman und Legat tragen meiner Meinung nach die Geschichte sehr gut und man fiebert stellenweise wirklich mit, ob denn die Pläne der beiden nicht vielleicht doch noch irgendwie aufgehen. Aber wie es endet, zeigt der schulische Geschichtsunterricht … Abschließend fehlt dann eigentlich nur noch die Wertung. Abzüge gibt es für die wenigen Längen, ohne die es ein hervorragendes Hörbuch hätte werden können. Zwar ist der Erzähler Frank Arnold nicht so ganz mein Fall, aber ich Insgesamt gesehen vergebe ich dann doch 4 von 5 Couchpiraten für diesen politisch motivierten Thriller.

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Wenn es darum geht, aus historischen Fakten und/oder Persönlichkeiten interessante Romane zu kreieren, dann ist man bei dem englischen Autor Robert Harris an der richtigen Adresse. Ganz gleich, ob er die Lebensgeschichte des römischen Konsuls Cicero oder, wie in seinem neuesten Roman, die Ereignisse rund um das Münchner Abkommen von 1938 beschreibt. Das Ergebnis liefert dem historisch interessierten Leser immer eine nicht nur informative sondern auch unterhaltsame Lektüre, die es schafft, auch aktuelle politische Strömungen und Ideen in diesem fiktionalen Rahmen zu verarbeiten. In Harris‘ aktuellem Roman „München“ geht es um nichts weniger als den Weltfrieden. Deutschland rasselt mit dem Säbel, Europa befindet sich an der Schwelle zu dem nächsten großen Krieg, weshalb sich Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland – vertreten durch Chamberlain, Mussolini, Daladier und Hitler – auf Initiative des britischen Premiers in München treffen, um das Unheil abzuwenden und die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Hitlers Begehr ist das Großdeutsche Reich, und darum möchte er sich die nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Territorien zurückholen. Sein Expansionsdrang geht Richtung Osten, konkret möchte er sich das Sudetenland zurückholen, am liebsten mit Waffengewalt. Und genau das gilt es, mit aller Kraft und sämtlichen Tricks zu verhindern. Soweit die historisch verbürgten Tatsachen, auf die sich Harris in seinem Roman stützt. Fiktion sind die beiden vom Autor hinzugefügten Protagonisten: Hugh Legat (Brite und Privatsekretär Chamberlains) und Paul von Hartmann (Deutscher und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts). Sie kennen sich von früher und waren befreundet. Und vielleicht können die beiden über ihre persönlichen Beziehungen den Lauf der Weltgeschichte beeinflussen… Dass dem nicht so war, ist ja hinreichend bekannt, und dennoch lockert gerade dieses fiktionale Element das stellenweise sehr trocken erzählte Prozedere der Konferenz auf und sorgt gleichzeitig durch die thematisierte Septemberverschwörung für eine minimale Dosis Dramatik. Dennoch bleibt dieser Roman doch hinter meinen Erwartungen zurück. Harris hat zwar wie immer gut recherchiert, aber im Großen und Ganzen ist mir das Ergebnis zu langatmig, zu detailverliebt, zu bedächtig – es fehlen die entsprechenden Verwicklungen, die ich von einem spannenden Politthriller erwarte.

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Sei es in „Vaterland“ oder „Konklave“ oder in den vielen anderen Bestsellern, die Robert Harris bereits verfasst hat, auch in diesem Werk vermischt er geschichtliche Fakten, sein starkes Gespräch für die Darstellung einer konkreten Atmosphäre der Zeit und seine darin eingelagerte fiktive Geschichte zu einem überzeugenden und flüssig zu lesenden Ganzen. War in „Vaterland“ die Geschichte des dritten Reiches nach vorne gedacht, in die Gegenwart hinein, bilden in „München“ die Ereignisse des Jahres 1938 mit dem Einmarsch Hitlers in Tschechien die historische Blaupause des Romans. Dass einerseits Hitler selbst 1945 bitter einsah „schon 1938 mussten wir losschlagen….September 1938, das war der günstige Augenblick“ und andererseits just in diesem September Chamberlain ebenso bitter akzeptieren musste, dass England einfach nicht bereit für einen Kriegsgang war, das sind die Ausgangsvoraussetzungen dieses „Kampfes hinter den Kulissen“. Beileibe also, folgt man Harris, war es weder persönliche Schwäche noch ideologisch unangebrachter Pazifismus, der Chamberlain im Nachgang das Bild eines „sich duckenden“ Premierministers in der Öffentlichkeit (zu Unrecht) verschafften, sondern diplomatische Klugheit und das Nutzen aller Möglichkeiten, um Zeit zu gewinnen. „Von Hartmann merkte sich: zwei Polizisten am Tor, vier SS-Männer hier und mindestens drei weitere, die er in der Wachstube sehen konnte“. Warum sich jener Paul von Hartmann, Übersetzer im auswärtigen Amt der Reichsregierung, diese Wachkonstellation einprägt, das wird sich in Bälde nach dieser Szene zeigen. Denn nicht erst in den Kriegsjahren, auch zuvor bereits gab es so etwas wie „den Widerstand“. Männer, die die Entwicklung mit Sorge betrachteten und durchaus bereit waren, gegen Hitler einzuschreiten. Eine in die historische Situation eingebettete Thriller-Handlung, die der Lektüre in bester Wiese Schwung verschafft. Vor allem, als jener Paul von Hartmann auf Seiten der Engländer auf einen Sekretär stößt, den er aus Jugendjahren noch kennt, Hugh Legat. Ruhig und mit sicherem Blick führt Robert Harris sein Personal dabei langsam in die Geschichte ein, ermöglicht dem Leser durch seine teils wie beiläufig hingeworfenen Beobachtungen (die Zähne Chamberlains, dessen Eitelkeit, das herrische Gemüt Hitlers, aber auch dessen „Geruch“, das Keifen von Ribbentrop, Aufmärsche, SS Schergen und vieles mehr) ein umgehendes Eintauchen in die aufgeladene Atmosphäre jener Tage und bietet ebenso Spannung in den Versuchen, den Krieg zum damaligen Zeitpunkt unbedingt verhindern zu wollen (bzw. ihn unbedingt führen zu wollen auf Seiten der deutschen Mächtigen). „Da saß in der dunklen Ecke noch eine zweite Person, zu der ich sprechen musste. Der Herr Hitler“. So sagt es Chamberlain nach einer getrau im Buch wiedergegebenen Rundfunkrede an die Nation und so empfindet es auch der Leser, die damaligen Ereignisse nun aus „innerer Sicht“ her Revue passieren lassen zu können als „Kunst der Diplomatie“. Die auch als „Verrat“ empfunden werden konnte. Je nachdem, aus welcher nationalen Sicht man auf das Geschehen damals schaute. Dicht wird die Atmosphäre auf jeden Fall, wenn sich die Delegationen in München gegenübersitzen und um den kleinsten Vorteil je ringen. Neben solch „knisternden“ Szenen und seinem überzeugenden Plot stehen allerdings hier und da (in erträglichem Maße) auch Abschnitte mit Längen im Buch, Was aber dem im Gesamten sehr anregenden Lektüre-Eindruck keinen nachhaltigen Abbruch zufügt.

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München...

Von: EvaMaria

19.11.2017

Das Buch habe ich gelesen und zwar, weil ich was verwechselt habe. Ich sage natürlich nicht, was oder wenn, ansonsten könnte es peinlich werden. Nun, hier erzählt uns der Autor eine fiktive Geschichte, die im Jahre 1938 spielt und zwar gibt es hier zwei Männer, die befreundet sind. Allerdings haben die beiden einen sehr unterschiedlichen Hintergrund und zwar ist der eine für die Engländer und der andere für die Deutschen im Einsatz. Ich fand die Handlung wirklich sehr spannend, denn der Autor hat hier als Hintergrund das Münchner Abkommen gewählt, welches für eine friedliche Lösung gewesen wäre. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, wie unterschiedlich man daraufhin gearbeitet hat. Dem Autor ist es aus meiner Sich gelungen, hier Spannung an den richtigen Stellen aufzubauen, allerdings muss ich sagen, dass das Buch sich nicht unbedingt leicht lesen lässt. Ich musste mich wirklich konzentrieren, damit ich nichts verpasse. Es gab auch Abschnitte, die etwas zäh zu lesen waren. Die Beschreibungen der jeweiligen Charaktere fand ich definitiv gelungen. Ich fand es faszinierend, wie historischen Persönlichkeiten dargestellt wurden. Auch die fiktiven Personen waren wunderbar dargestellt. Die Schreibweise hat mir gut gefallen. Besonders die Darstellungen der Personen möchte ich hervorheben, aber auch die Beschreibungen der Orte, an denen die Handlungen spielen, fand ich definitiv gelungen und ich konnte mir diese sehr gut bildlich vorstellen. Das Cover gefällt mir gut und ich finde, dass es sehr gut zur Handlung passt. Fazit: 4 von 5 Sterne. Das Buch kann ich definitiv weiterempfehlen.

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