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Rezensionen zu
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Helma Sick

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Viel zu vorsichtige Forderungen

Von: Michael Lausberg aus Doveren

22.12.2018

In diesem Buch verfolgt Helma Sick die Weiterführung ihrer Thesen für die Notwendigkeit der Eigenständigkeit von Frauen unabhängig von einem Partner oder Partnerin. Seit dreißig Jahren berät sie Frauen in Geldfragen und setzt sich dafür ein, dass sie finanziell unabhängig von ihren Partnern bleiben. Auch heute noch opferten viele junge, gut ausgebildete Frauen ihren Beruf für die Familie. Dies demonstriert sie an dem Beispiel ihrer eigenen Lebensgeschichte. Sie erzählt von ihren schwierigen Anfangsjahren und will damit anderen Frauen, Mut machen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Helma Sick stammte selbst aus schwierigen familiären Verhältnissen. Rollenklischees und mangelndes Vertrauen führten in den spießigen 1950er Jahren dazu, dass sie kein Abitur machen konnte. Sie arbeitete dann zunächst als Sekretärin und Schreibmaschinenlehrerin, bis sie schließlich die Leitung eines Münchner Frauenhauses übernahm. Dort machte sie die Erfahrung, dass sich keine dieser Frauen vorstellen konnte, ihr Leben finanziell ohne ihren Mann bewältigen zu können. Diese Abhängigkeit der oft von ihren Männern misshandelten Frauen sollte ein Antrieb sein, etwas in den Köpfen zu verändern und blieb eines ihrer bevorzugten Themenbereiche: Frauen vor den Scherben ihrer Ehe und ohne eigene Finanzierung. Helma Sick absolvierte ein Abendstudium in Betriebswirtschaft, gründete schließlich ihre Beratungsfirma „frau & geld“ und gab und gibt seit vielen Jahren Finanztipps in der Zeitschrift „Brigitte“. Ihre Selbständigkeit musste sie sich hart erarbeiten und will nun ihre Erfahrungen weitergeben. Dass Frauen im Arbeitsleben immer noch benachteiligt sind und viel weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist nur eines der strukturellen Probleme, die sie anspricht. Wenn Frauen sich für die Erziehung von Kindern oder die Familie opfern, bedeutet das für sie im schlimmsten Fall Altersarmut, Steuernachteile und die Abhängigkeit von anderen. Frauen steigen jahrelang aus dem Beruf aus wegen ihrer Kinder, verdienen in der Zeit kein Geld, zahlen nichts in die Altersvorsorge ein und haben nach einer langen unterbrochenen Erwerbsbiographie Probleme, in ihren alten Beruf zurückzukehren. Diese strukturellen Nachteile für Frauen zeigt die Autorin richtig auf. Es hat sich für Frauen in den letzten Jahrzehnten viel zum Positiven verändert, aber das ist nicht genug. Die Forderungen von Helma Sick sind noch viel zu vorsichtig: Es bedarf einer staatlichen finanziellen Anerkennung der Erziehungszeit, flexiblere Modelle für Frauen im Arbeitsleben und die schrittweise Überwindung der immer noch bestehenden männlich dominierten Arbeitsgesellschaft und natürlich gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.

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Von: Elke W.

04.12.2018

Ich habe das Buch eher zufällig gesehen, reingelesen und es hat mich sofort angesprochen - und ich habe es spontan gekauft. Ich lese fast ausschließlich Fachbücher, selten Biografien. Dieses war von Anfang bis Ende kurzweilig, leicht lesbar und gleichzeitig sehr interessant. Ich habe es in zwei Tagen durchgelesen. Was diese Frau alles erlebt und v.a. auf die Beine gestellt hat ist wirklich beachtlich und hat mit Glück wenig zu tun. Und es zeigt, mal wieder, dass man sich immer selbst auf den Weg machen muss, selbst etwas verändern muss. Sie schreibt bemerkenswert ehrlich und man hat nie den Eindruck, dass sie irgendwo zu dick aufträgt oder irgend etwas beschönigt. Es sollten auch Männer lesen, Frauen sowieso. Es macht Lust auf ihre anderen Bücher.

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