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Rezensionen zu
Scharnow

Bela B Felsenheimer

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Wer Lust auf einen abstrusen, absolut humorigen und unterhaltsamen Ausflug in ein frei erfundenes Dorf in Brandenburg hat, in dem man allerhand schräge Charaktere antrifft, der ist mit SCHARNOW mehr als gut beraten. Bela B. Felsenheimer hat seinem Namen mit diesem Roman alle Ehre gemacht. Er schafft coole, wie auch weniger coole Charaktere, hat einen einzigartigen Schreibstil und bietet seinen Leser:innen einen verrückten und sehr amüsanten Genremix, in dem es mal magisch, mal gesellschaftskritisch und sogar ein bisschen mörderisch zugeht. Absoluter Geheimtipp also, für alle, die mal was Anderes wollen.

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Hört seine Musik, spart euch dieses Buch! Meinung: Hin und wieder kaufe ich Bücher wegen des Autors. So auch in diesem Fall. Bela B sagt Musikfans direkt etwas. Aber schreibt er auch gute Bücher und nicht nur gute Songtexte? Naja... Schon der Klappentext lässt erahnen, welch verwirrende Handlung uns in Scharnow erwartet. Da ist die Rede von Heckenschützen, Mangamädchen, syrischen Praktikanten und mordlustigen Büchern. Sonst noch was? Ach ja, einen Pakt der Glücklichen und einen fliegenden Mann gibt es auch! Das ist genug Stoff für eine ganze Buchreihe, oder zumindest für eine Anthologie. Doch leider packt Bela B das alles in ein Buch. Struktur oder einen roten Faden habe ich vergeblich gesucht. Zwar hängen alle seine Einfälle irgendwie zusammen (und wenn es nur der gemeinsame Handlungsort ist), aber Sinn macht das alles nicht. Vieles verläuft einfach im Sande, ohne irgendwie erklärt oder aufgelöst zu werden. Anderes, was vielleicht interessant hätte werden können, wird nur angeschnitten und verschwindet dann in der Versenkung. Sprachlich ist das Gesamtwerk ganz okay. Es ließ sich recht flüssig lesen. Da die Handlung aber so schwach ist, konnte mich das Buch nicht fesseln. Einen Spannungsbogen sucht man entsprechend auch vergeblich. Fazit: Eine Aneinanderreihung von kleinen Episoden mit extrem skurrilen Begebenheiten in einem austauschbaren Provinznest. Eine Anhäufung von farblosen Figuren. Und eine Handlung, die keine ist. Den Bestseller-Status verdankt das Buch ausschließlich dem Namen des Autors. Doch der sollte besser weiter Musik machen und das Schreiben anderen überlassen.

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Tja, was soll ich zu diesem Buch sagen... Der Inhalt ist schwierig zu beschreiben, es geht eigentlich um das Örtchen Scharnow und dessen Einwohner. Es ist einerseits spannend zu lesen, was die Bewohner für Eigenheiten haben und was sie alles anstellen und was so passiert. Man fühlt sich aufgrund der Schreibweise irgendwie wie ein Spanner. Und dann sind da die fantastischen Elemente des Romans: das Buch mit Eigenleben, das sich selbst einem Literaturblogger geschickt hat; der fliegende Mann und die Weltenlenker bzw. die Vereinigung BsB, der Bund skeptischer Bürger, die die Weltenlenker aufhalten wollen, indem sie Haustiere mächtiger Persönlichkeiten töten. Die Charakterzüge der Figuren sind auch düster gehalten, teilweise aggressiv, es wird viel Alkohol gesoffen, und alle sind auf die eine oder andere Art mehr oder weniger 'plemplem'. Also alle verrückt ;) Viel Raum wird hier auch Gewalt in allen Formen, Blut, Tod und auch Pornografie eingeräumt. Witzig fand ich die Szene, als die Freunde des Paktes der Glücklichen einen Supermarkt ausrauben, um wieder an Alkohol zu kommen. Und das ganze in besonderer Bekleidung, um nicht erkannt zu werden. Dabei ging natürlich alles schief... Und es gibt leider keinen richtigen Abschluss, kein Ende/Fazit des Buches. Kein "was will uns dieses Buch sagen?". Oder ich hab es einfach nicht verstanden ;) Trotzdem war diese Lektüre unterhaltsam für mich, es war spannend, die Personen in ihrem Handeln zu verfolgen. Und auch die mystischen und fantastischen Einschübe waren witzig, wenn für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar. Sehr hilfreich fand ich das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, denn es kommen viele handelnde Figuren vor und ich musste öfters nachschlagen. Nützlich ist auch der gezeichnete Plan von Scharnow und der Nachbarortschaft Sahsenheim im Buchdeckel. Zu erwähnen ist auch der schwarze Buchschnitt, der dem Buch etwas düsteres gibt (so wie das Buch in der Geschichte). Und der fliegende Mann am Cover passt natürlich perfekt zum Inhalt. Fazit: Dieses Buch ist einfach nur verrückt, irre, abgefahren, bizarr, fantastisch und skurril.

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Auch wenn ich bereits viel negative Kritik über dieses Buch gelesen habe, ich kann mich dieser nicht anschließen. Die exakte Handlung ist nicht ganz auszumachen, jedoch haben mich Schreibstil und die angenehme Stimme Bela B's in meinem Kopf überzeugt. Das Personenverzeichnis am Anfang des Buches (ca. 5 1/2 Seiten lang) hat mich zuerst etwas verunsichert aber gleich waren mir fast alle Charaktere bekannt und für zwei (Hamid & Nami) habe ich auch eine gewisse Sympathie entwickelt. ⠀ Insbesondere den Bela Fans hier würde ich das Buch klar empfehlen.⠀

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Das Omili

Von: wal.li

23.11.2019

Als erster stirbt der Literaturblogger Horst Wassmann. Die Rezensionsexemplare stapelten sich derart, dass die Polizei zu dem Schluss kommt, es kann nur Selbstmord gewesen sein. Aber könnte es nicht auch mit dem seltsamen Buch zu tun haben, das so lange auftaucht, bis es quasi verräuchert ist. Am Tag X geschehen in Scharnow weitere seltsame Dinge. Dieser Ort im Norden Berlins könnte glatt in einem Western auftauchen, wenn er nicht im Osten läge. Plattenbauten, ein vereinzeltes Hochhaus und ein einziger Supermarkt zieren den Ort, der eigentlich schon vergessen ist. Die Langeweile ist kaum zu überbieten, bis einer auf die Idee kommt, man könne doch den Supermarkt überfallen. In seinem ersten Roman bietet Bela B Felsenheimer, als Bandmitglied der Ärzte bestens bekannt, ein wahres Kaleidoskop an kruden Ideen. Vielleicht hilft sein Name als Verkaufsargument, doch wenn sein Roman nicht einen gewissen Charme aufwiese, würde das nicht lange überzeugen. Zum Glück handelt es sich bei Scharnow um ein gelungenes Stück Unterhaltung. Es kann zwar nicht gewollt sein, dass der Leser alles versteht und entschlüsselt, doch bietet der Roman genug Handlungsmasse, um zu fesseln und den Leser zum Schmunzeln zu bringen. Letzteres kann einem aber manchmal schnell vergehen, wenn ein unschuldiges Tier zu Tode kommt oder Leichen zerstückelt auf ihre Entsorgung warten. Insgesamt sprüht dieses Werk vor Ideen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ein wenig muss man sich auf diese Lektüre einlassen, die etwas wirr ins Leere führt. Auf dem Weg dahin entwickelt die Handlung allerdings einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann oder auch nur entziehen möchte. Scharnow steht für eine Tristesse, die von der Wende geprägt, irgendwie für den Osten steht, aber sicher auch in Gegenden des Westens zu finden ist. Dabei zeigen sich die Personen wesentlich vielschichtiger als man auf den ersten Blick erkennen kann. Es lohnt sich, ihnen eine Chance zu geben. Da werden sogar Supermarkt-Räuber zu relativ netten Nachbarn.

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witzig, emotional und sehr kurzweilig

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren

29.10.2019

Scharnow ist der Debütroman von "Die Ärzte"-Schlagzeuger und Sänger Bela B.. Scharnow ist eines der vergessenen Dörfer in Brandenburg in der Nähe von Berlin, wo anscheinend nichts passiert und die Langeweile greifbar ist. Der Autor beschreibt der auf absurd-witzige, sehr unterhaltsame Art und Weise einen Tag und dessen Auswirkungen in dem fiktiven Ort beschreibt. Der Roman wird mit einem mehrseitigen Personenregister eingeleitet, sodass sich direkt vor dem ersten Lesen ein Überblick über alle Handelnden mit Verweisen zu anderen Handelnden und Orten in und um Scharnow bekommt. Der Roman besteht aus vielen kurzen Kapiteln, um den zahlreichen handelnden Personen und der sich überschlagenden Ereignissen gerecht zu werden. Auch wenn die vorgestellten Charaktere zu Beginn in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen, hängen sie im weiteren Verlauf dann doch eng zusammen. Dies ist ein Zusammentreffen skurriler Charaktere und Organisationen: Darunter fallen der Bund der skeptischen Bürger, einer Gemeinschaft von Verschwörungstheoretikern, der Pakt der Glücklichen, der Erotiktänzer Dave Peter Märse, der syrische Hamid Yussuf Kaoum, Praktikant im örtlichen Billkauf, der Literaturblogger und Pornograf Ron Thorsten Wassmann, oder die Pornodarstellerin Susanne „Chantal“ Scharster. Nichts zu spüren von einem verschlafenen Dorfleben. Am Anfang der Lektüre ist es ein wenig schwierig, reinzukommen. Die vielen einzelnen Geschichten werden aber mit der Zeit geschickt miteinander verknüpft. Die Personen sind ein oder Art und Weise miteinander verbunden, interagieren miteinander oder stehen miteinander in Beziehung. Jeder der Charaktere ist individuell, manchmal verliert sich Bela B. aber in der detaillierten Beschreibung von Szenen, Handlungen und Einzelheiten zu sehr. Das Buch ist sonst leicht zu lesen, witzig, emotional und sehr kurzweilig. Eine Liebesgeschichte kann auch nicht fehlen. Den großen Plot, die tiefgehende weltverändernde Aussage, den die brandenburgische Provinz bereithält, gibt es nicht, der Spaß am Lesen steht eher im Vordergrund.

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Merkwürdige Dinge geschehen. Und manchmal ziemlich oft. So als ob die Welt ganz langsam aus den Fugen geraten würde. Kalle scheint es zu merken oder mindestens zu ahnen. Was ist nur los mit ihm? Am Zeitschriftenregal im "Billkauf" entdeckt er zwischen Liebesromanen und Sportzeitschriften, wie achtlos hineingeworfen, ein seltsames Buch. Er fragt sich, wie um alles in der Welt er auf die Idee gekommen ist, es könnte dort selbst hineingesprungen sein. Eine Antwort findet er zunächst nicht. Ist auch nicht weiter schlimm, denn es gibt weitaus wichtigere Dinge zu tun. Schließlich trägt er Verantwortung. Der "Pakt der Glücklichen" ist sein Lebenswerk und als Gründer und Oberhaupt hat er alle Hände voll zu tun, denn neben allem Unbill des Lebens ist es gar nicht mal so einfach, seine illustre Truppe zusammen zu halten. Der "Bund skeptischer Bürger" (BsB) kann ein ähnliches Lied singen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gemeinschaft der Verschwörungstheoretiker sich zwangsläufig nicht nur höheren Zielen verpflichtet sieht, sondern zu allem Überfluss auch noch kurz vor der Vollendung ihrer großen Ziele steht. Man ist ihnen auf der Spur, den "Weltenlenkern"... und was dies alles mit einem Güllemilliardär und Gysis ehemaliger Katze zu tun hat, muss sich erst noch herausstellen. "Scharnow" beginnt unüblich und doch so, wie es sich die große Vielzahl der Damen und Herren der schreibenden Zunft einmal hinter die Ohren schreiben könnte: Mit einem Personenverzeichnis. Holla! In jedem Film und jeder Oper längst Usus. Neben den ersten unterhaltsamen Lachern könnte jedoch allein der Umfang etwas verängstigen. Doch keine Angst, der Herr Felsenheimer kriegt das ganz prima auf die Reihe. Halbwegs jedenfalls. Das und noch viel mehr. Was der Autor hier abliefert, katapultiert ihn aus dem Stand in die Nähe des Ranges eines deutschen John Niven. Dies fällt um so positiver auf, als diese Qualitätsstufe doch recht spärlich besetzt ist. In einem CD-Review würde man jetzt noch anfügen, dass hier keinesfalls etwas kopiert wird, sondern durch seine Eigenständigkeit überzeugen kann. Wo und wie man mit den Lobliedern beginnen soll, ist schwierig, denn hier stimmt einfach alles. Von einem bestimmten Standpunkt aus gesehen, versteht sich, denn wer keinen schrägen Humor mitbringt und das ganze Leben nicht als absurde Aneinanderreihung von sinnlosen Zufällen begreift, wird an der Geschichte, die Bela B Felsenheimer seiner "Jugend in Spandau" gewidmet hat, keinerlei Gefallen finden. Das Brandenburger Örtchen Scharnow, in der Nähe der Kreisstadt "Sahsenheim", gibt es natürlich nicht. Na und? Die ganzen Akteure ja auch nicht. Oder? Bei dieser Frage gerät man ins Schleudern, zumindest wenn man sich, wie auch dem Autor freundlichst unterstellt werden darf, in gewissen Kreisen tage-, wochen-, monate-, jahrelang oder gar immer noch herumtreibt. In jenen verrauchten Kaschemmen, wo das Leben wahre Gesichter zeigt. Dort gibt es alles, was man sich nur wünscht. Selbst ebenso fliegende wie verkannte Superhelden wirken dort gar nicht mal so spektakulär, sondern eher normal. Helden sind sie eh alle und verkannt sowieso. Scharnow ist somit nichts anderes als ein aktualisierter Bericht des ganz normalen Wahnsinns, der unten, gleich um die Ecke, tobt. Ein geniales Sammelsurium kapitaler Missverständnisse, falsch interpretierter Beobachtungen, vermeintlicher Halluzinationen oder entzauberter Verschwörungstheorien, jedoch gleichzeitig mit einigen metaphysischen Überraschungen angereichert. Wenn man so will. Was man unbedingt auch wollen sollte, ist ein gewisser Abstand zum Thema: Fragen müssen nicht beantwortet werden. Sackgassen dürfen ebenfalls kein Problem sein. Wenn nicht hier, geht es woanders weiter. Oder halt gar nicht. Eine geistreiche (mit Fanta versetzte) Klamotte ist es auch und eine durchgeknallte Milieustudie. Ein herrliches Stück Leben, voll abgehangen. Was ich damit sagen will: Natürlich gibt es sie wirklich. Leute wie Kalle und seine Jungs, Sylvia, das einstige Sportidol, "Trotsky" und seine Spezialkräfte, der "omnipräsente" Schlagersänger oder die ganzen anderen Verlierer. Ausnahme: Die Weltenlenker. Jene gibt es in der Realität natürlich nicht ...

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Ein Buchblogger stirbt einen mysteriösen Tod, ein Hund wird erschossen, vier Männer rauben einen Supermarkt aus mit Masken aber sonst nichts an, ein Mann fliegt durch die Lüfte. Wer versucht Scharnow, den Roman aus der Feder von Bela B. Felsenheimer, nachzuerzählen kann scheitern, so skurril ist die Anhäufung von Absurditäten. Trash, Schund, Pulp Fiction, wie man es bezeichnen will kann man sich aussuchen. Eine Tour de Force zum Teil ziemlich brachialer Komik. Mich hat Bela B ja schon mit dem Prolog erwischt, denn der Tod eines Buchbloggers wird hier auf so herrlich schräge Weise herbeigeführt. So eine Medizin kann nur ein Oberarzt verabreichen. Scharnow ist eine Reminiszenz an die coolen Actionfilmstars der 80er Jahre, ein „Heimatroman mit Fantasy-Elementen“ Scharnow, die namengebende Stadt dieses Romans, befindet sich irgendwo nördlich von Berlin im ehemaligen Osten. Dort leben Felsenheimers Protagonisten, es sind Wohlstandsverlierer, Asylwerber, Superhelden, Verschwörungstheoretiker. Wenn man das Sammelsurium der Absonderlichkeiten einmal ein bisschen von der Seite betrachtet, bekommen wir jedoch ganz klare Einblicke in die Tristesse der provinziellen Einöde. Vielleicht genießt Bela B ein bisschen den Promibonus als Leadsänger einer „kleinen deutschen Nachwuchsband“ (Copyright Campino). Aber so viel Schwachsinn literarisch in einen unterhaltsamen Roman zu packen, das muss man einmal zusammenbringen. Mir jedenfalls hat Scharnow großen Spaß gemacht, und dich bin mit „lustiger Literatur“ wirklich schwer zu bedienen.

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