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Rezensionen zu
Die Aufklärung

Johannes Saltzwedel

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

In dem Buch „Die Aufklärung – Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute“, verfasst von Johannes Saltzwedel und gespickt mit einigen Beiträgen von weiteren Spiegel-Autoren, das von der Epoche „Aufklärung“ und deren Auswirkungen auf das Heute handelt, finden sich Überblicksdarstellungen berühmter Aufklärer, wie zum Beispiel Voltaire, Immanuel Kant oder Jean-Jaques Rousseau. Das Werk hat eine Seitenzahl von 270, ist im Spiegel-Buchverlag erschienen und bietet insbesondere Anfängern einen ersten Einstieg. Der Titel passt zum Inhalt, da „Aufklärung“ großgeschrieben ist, sodass man auch von weit weg erkennen kann, worum es geht. „Drama der Vernunft“ gibt den Kampf der Aufklärer wieder, für Vernunft und einige andere Werte einzustehen – manchmal leider auch erfolglos. Zusammen mit dem Cover bekommt der Leser einen zutreffenden Vorgeschmack auf das, was ihn inhaltlich erwartet: acht der Aufklärer sind abgebildet. Zusammen mit dem Klappentext weiß der Leser so, dass in diesem Werk der Fokus auf die einzelnen wichtigen Personen der Epoche gelegt wird. Johannes Saltzwedel beschreibt das Konzept des Buches passend als „Mosaik der Ereignisse, Gedanken und Gestalten“. Weder im Klappentext noch im Vorwort wird eine Zielgruppe genannt oder angesprochen. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich dieses Buch an den Normalbürger richtet. Meiner Meinung nach wird der Schreibstil diesem Anspruch gerecht. Auch wenn einige Worte verwendet wurden, die ich nicht verstanden habe, so haben sich mir die zentralen Gedanken und die Rolle der Aufklärer dennoch erschlossen. Für mich war das Buch anschaulich zu lesen, da ich alle paar Seiten auf eine neue Persönlichkeit stoßen, ab und zu ein Bild betrachten oder erfrischende zusätzliche Informationen lesen durfte. Auch war das Buch abwechslungsreich gestaltet, da nie ausschließlich auf die Biografie, die Gedanken oder die Rolle innerhalb der Epoche eines Aufklärers eingegangen wurde, sondern immer auf eine bunte Mischung aus alledem. Genau so muss es meiner Meinung sein, denn diese drei Punkte beeinflussen sich wechselseitig, weshalb es sinnvoll ist, alle drei zu untersuchen, um den Zusammenhang besser zu verstehen. Das ist auch der Grund, weshalb ich die Idee, alles wie ein Mosaik anzuordnen, sinnvoll finde. Was die Seriosität betrifft, halte ich dieses Buch für seriös: Alle Beiträge stammen von Spiegel-Autoren oder Historikern. Außerdem hat Johannes Saltzwedel noch einige weitere historische Bücher verfasst, wie zum Beispiel „Rom. Aufstieg einer antiken Weltmacht“. Fazit: Wenn dich die Aufklärung interessiert oder insbesondere, wie mehr oder weniger einflussreiche Aufklärer damals gelebt, gefühlt und gedacht haben, ist dies ein empfehlenswertes Werk für dich!

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„Das Licht der Vernunft soll leuchten“. Dieser eine Satz Johann Gottfried Herders hat die Kraft, den gesamten „Antrieb“ der Aufklärung durch ihre Entwicklungen von den Anfängen bis eben zu Herder hin auf eine griffige Formel zu prägen. Wobei Herder am Ende einer Kette in Teilen auch sehr aggressiv und kontrovers ausgetragener „Ring-Kämpfe“ um die Verbindung von Verstand, Mensch, Religion, Bestimmung und, nicht zuletzt, tiefsitzenden traditionellen Gesellschaftsformen steht. En Ringen, dass im gesamten Buch verdeutlicht, dass „Die Aufklärung“ nicht ein einzelnes Ereignis ist, nicht eine „Erfindung“ weniger Personen und nicht ein historisch klar verortbares Moment darstellt, sondern im Gegenteil in Form eines dynamischen Prozesses verlief, der mit dem Ende der „Epoche“ der Aufklärung bei Weitem nicht abgeschlossen ist. Gerade diese Dynamik, das Ringen um immer wieder die Stellungen von Verstand, Wissenschaft, Religion, Determination, im Gesamten eben um das „humanistische Menschen- und Weltbild“ ist, einmal auf den Weg gesetzt, ein sich immer wieder reflektierender, reproduzierender Prozess. Nichts anderes zeigt sich ja in der gegenwärtigen, weltweiten Diskussion um Werte, um eine belastbare Haltung zur Welt und zur politischen Gestaltung der Gesellschaften, um das Ringen zwischen „Verstand und Gefühl“, das in beide Richtungen je sorgsam ausgetragen werden muss, um aus der Enge „persönlicher Empfindungen“ (mit ihrem oft einhergehenden Anspruch auf „So ist das allgemein!“) zu einem Blick über den Tellerrand subjektiver Prägung heraus zu gelangen. Was übrigens gerade Herder (sehr verständlich und anregend im Kapitel im Buch beschrieben“ sich „auf die Fahnen“ geschrieben hatte. Die Verbindung von „Vernunft und Einfühlung“, mithin von „Verstand und Gefühl“. Aus dem Wissen gespeist, dass der Mensch nicht nur dem Verstand gegen sein Gefühl auf Dauer heraus zu folgen vermag. Der Versuch einer Synthese, die zu seiner Zeit im 18. Jahrhundert auf wenig fruchtbaren Boden fiel. „Nüchternere Zeitgenossen stieß so viel Enthusiasmus ab“. Und doch hat kaum ein Vertreter der Aufklärung das Fundament derselben, den Menschen, so griffig geschildert, wie Herder: „Der Mensch…..immer im Gange, unruhig, ungesättigt“. Eine „Unruhe“, die durch klare Argumente und dem Verstand einsichtige Schlüsse allerdings in die „richtige Richtung“ geleitet werden muss. „Weltverbesserung“. „Progression“. Kernpunkte aufklärerischen Denkens, die von Beginn an mitschwangen und im Laufe der Entwicklung alles erfassten. Auch die Religion, Gott. „Keine Ruhe ist in der Schöpfung, denn eine müßige Ruhe wäre der Tod“. Was zum einen das Wesen des „zur Erkenntnis drängenden Menschen“ beschreibt, aber eben auch wenig entspannt klingt und, zudem, der „Kritik an der Vernunft“ durch Kant wenig Rechnung trägt. Von den ersten „Ideen“ zur „Herrschaft der Vernunft“ über Glauben, Aberglauben und jedwede unkritische Haltung ab 1680 durch Piere Bayle bis hin zur „aufgeklärten Ästhetik“ zum Ende des 18. Jahrhunderts hin reicht die thematisch Breite und differenzierte Darstellung im Buch. Verständlich und flüssig geschrieben, portraitierend und mit einer „Ideenkunde“ versehen, werden die Linien der Aufklärung in ihrer Entwicklung und in den hervorstechenden Personen, den „Leuchttürmen“ der Aufklärung, dem Leser nahegebracht. Auch wenn sich die Aufklärung immer wieder einer eindeutigen und klaren Definition widersetzt, die Bedeutung dieser Epoche für das Gesamte, was man die „westliche Gesellschaft“ nennen kann, wird konkret fassbar und nachvollziehbar vorgelegt. Und damit auch geklärt, was auf dem Spiel steht, wenn mit Antworten von Gestern die Welt von heute und morgen gestaltet werden soll. So gilt auch für das Jetzt: „Das Licht klarer Vernunft strahlte mancherorts anscheinend noch nicht sehr hell; weiterhin gab es reichlich zu tun“. Eine „aktivistische Stimmung“, die weiterhin anhält und die nicht verloren gehen sollte. Denn „Progression“ ist (und bleibt) der „Motor der Aufklärung“. Eine empfehlenswerte Lektüre.

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