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Rezensionen zu
Das Vogelhaus

Eva Meijer

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Das Vogelhaus

Von: Bookmarked

09.12.2018

Das Buch beschäftigt sich mit dem Leben von Gwendolen (Len) Howard, einer englischen Naturforscherin, die ihre musikalische Karriere 1942 aufgab, in ein abgelegenes Haus in Sussex zog und dort bis zu ihrem Tod im Jahre 1973 das Verhalten wildlebender Kohlmeisen studierte. Aus der Welt der Menschen zog sie sich immer mehr zurück und bevorzugte stattdessen die Gesellschaft der Vögel, zu denen sie über die Jahre hinweg eine immer engere Beziehung aufbaute. Ihre Studien waren außergewöhnlich, denn sie warfen ein ganz neues Licht auf die Intelligenz der scheuen Tiere und trotzdem wurde ihre Arbeit nicht wissenschaftlich anerkannt, da Len Howard eine Frau ohne entsprechende Ausbildung war. Dieser Roman schätzt ihr Leben und ihre Arbeit. Mein Eindruck: Ich hatte zuvor noch nie etwas von Len Howard gehört und bin der Meinung, dass viel zu wenig über Frauen geschrieben wird, die im 20. Jahrhundert wissenschaftliche Arbeit geleistet und sich gegen die traditionelle Rolle der Frau entschieden haben. Grundsätzlich ist über das Leben von Len Howard aber nicht allzu viel bekannt und so musste die Autorin große Lücken zwischen den wenigen bekannten Fakten mit Fiktion ausschmücken. Aus meiner Sicht ist ihr das gut gelungen, da sich alles ganz natürlich zusammenfügt und man der Protagonistin bereits in jüngeren Jahren anmerkt, dass ihr die Gesellschaft von Menschen wenig gibt. Das wird während ihrer Zeit in London besonders deutlich, da sie die Gesellschaft der Vögel in der Großstadt schmerzlich vermisst. Dadurch war sie mir sofort sympathisch, denn sie schien nicht so recht in die Welt und Zeit zu passen in der sie lebt. Mich hat die erste Hälfte ihres Lebens allerdings nicht so sehr interessiert. Es geht dort um ihre musikalische Ausbildung und Karriere in London, die ihr im Laufe der Zeit immer weniger bedeutet und sie zunehmend belastet. Für mich war dieser Teil der Geschichte etwas zäh, obwohl er wichtig war um zu verstehen warum sich die Protagonistin aus diesem Leben zurückzieht. Ihr abgeschiedenes Leben im „Vogelhaus“ und ihre besondere Beziehung zu den hiesigen Kohlmeisen habe ich hingegen sehr gerne verfolgt. Ich kann mich auch einfach sehr gut mit Menschen identifizieren, die ihre Zeit lieber in der Gesellschaft von Tieren verbringen und den Kontakt zu Menschen reduzieren. Ich finde es unheimlich faszinierend, dass ihr die scheuen Tiere so nah kamen, in ihrem Haus schliefen und sie bei Gefahr sogar um Hilfe baten. Solch innige Beziehungen zwischen Mensch und Tier berühren mich ganz grundsätzlich, ich bin aber froh, dass dieses besondere Verhältnis nie kitschig dargestellt wurde. Denn obwohl Len Howard die Tiere und ihre Studien sehr am Herz lagen, hat sie der Natur ihren Lauf gelassen. Das gefiel mir sehr gut. Das Buch macht außerdem deutlich wie wenig Anerkennung Len Howard für ihre ornithologischen Studien erhielt. Ihr wurde eine wissenschaftliche Arbeitsweise abgesprochen und ihre Erkenntnisse entsprechend nicht ernst genommen. Die Tatsache, dass sie keine einschlägige Ausbildung in dem Bereich vorweisen konnte, erschwerte ihr Bemühen zusätzlich. Aus diesem Grund bin ich sehr froh durch „Das Vogelhaus“ von ihrer Existenz und Arbeit erfahren zu haben. Fazit: Ein sehr ruhiger biografischer Roman über das Leben der englischen Naturforscherin Len Howard, ihre ornithologischen Studien und ihre faszinierend enge Beziehung zu den Tieren. Ein Buch über eine Aussteigerin, die sich erst in der Gesellschaft von Tieren so richtig zuhause fühlte.

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Das Vogelhaus

Von: Kristall86

20.11.2018

Len Howard war etwas anders als all die anderen Menschen. Die zweite Hälfte ihres Lebens verbrachte sie in einem kleinen Cottage im Süden Englands. Durch genau diese örtlichen Begebenheiten lernte sie die Natur neu kennen. Entdeckte ihren neuen Blick auf die Natur und besonders auf die Vogelwelt. Autorin Eva Meijer lenkt ganz gezielt den Blick auf diese besondere Frau, die ihr Leben irgendwann so der Natur angepasst hat, dass die Vögel ihre besten Freunde wurden. Meijer beschreibt genau die Grundlagen Howards Studien. Sie zeigt auf wie sie Bezug zu den Tieren aufgebaut hat. Dabei sei gesagt das es sich nicht um eine Biografie handelt sondern vielmehr um eine Erzählung auf einem besonderen Niveau. Sie zeigt eine Frau der es gelang, im wahren Einklang mit der Natur zu leben. Die die Natur und die Umwelt sehr geachtet hat und sie ganz bewusst geschätzt und beobachtet hat. Meijer konfrontiert den Leser mit einigen Fragen die erst im Raum stehen und dann hier und da sehr rund und wohl bedacht beantwortet werden. Mit persönlich hat das Buch unheimlich gut gefallen. Die Perspektive wie dei Geschichte um eben diese Len Howard erzählt wird, war mit äußerst angenehm. Meijers Schreibstil wirkt dabei sei gut formuliert, flüssig und rund. Sie versteht es den Leser am lesen zu halten und wirkt in meine Augen niemals langweilig. Eva Meijer lässt eine besondere Vogelkundlerin nochmals ins Gedächtnis rufen die damals wie heute recht vergessen schien. Aber genau in der heutigen Zeit, wo der Klimawandel mit Sieben-Meilen-Stiefel-Schritten auf uns zu kommt, wo wir alle mehr auf unsere Natur achten sollten, kommt dieses wunderbare Buch gerade recht. Wer sich für die Natur interessiert und besonders für unsere außergewöhnliche und erstaunliche Vogelwelt, muss dieses Buch unbedingt lesen. Von mir bekommt es eine klare Leseempfehlung!

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Der Roman "Das Vogelhaus" erzählt die Geschichte einer unglaublichen Vogelforscherin. Man weiß , dass es solche Menschen gibt , doch wie sie leben geschweige denn denken , weiß kaum keiner , denn die meisten Leben sehr zurückgezogen. So auch die Protagonistin ,Gwendolen , genannt Len, könnte man fast als eine Aussteigerin bezeichnen. In der Natur und unter Vögeln fühlt sie sich wohl, in der Stadt und unter Menschen ist es ihr eher unbehaglich.
Selbst die Beziehung zu ihrem Freund erfüllt sie nicht wirklich. Sie wagt einen neuen Lebensabschnitt , in dem sie nach England zieht und dort Vögel und ihr Verhalten erforscht. Immer wieder wird ihre Geschichte unterbrochen durch Einträge über Sternchen, Putzi und Drops. Sternchen ist Ihre Lieblings Kohlmeise.
Das Verhalten der Tiere wird so genau und detailliert beschrieben, dass man es unbewusst mit dem Verhalten der Menschen vergleicht.
Der Autorin , Eva Meijer , ist eine erstaunliche Leichtigkeit gelungen, so dass die Geschichte einfach nur so dahin fliegt. Darüber hinaus hat man das Gefühl , man kann die Protagonisten gut verstehen, denn sie sind wirklich gut, authentisch und verständlich dargestellt.
Mit diesem Buch lernt man die Forscher besser kennen und verstehen. Vor allem ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf bzw. zu den Tieren ist wundervoll beschrieben. Der schon fast poetische Schreibstil passt sich wundervoll der Geschichte an. Ich kann mir gut vorstellen , dass dieses Buch nicht nur Vogelliebhabern gefallen wird!


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Drops, Putzi, Sternchen – so lauten die niedlichen Namen der Nebenfiguren dieses Romans. Beschrieben werden sie wie Menschen, doch es handelt sich um Vögel, die die Protagonistin Gwendolen („Len“) Howard in ihrem Cottage in Sussex erforscht. Wie es dazu kam, erzählt diese fiktionalisierte Lebensgeschichte über eine ungewöhnliche Aussteigerin und Ornithologin. Lens Interesse für Vögel wurde schon als Kind durch ihren Vater geweckt, der verletzte Vögel zu Hause gesund pflegte. Sie wächst in einer wohlhabenden Familie auf, die sich mit Literatur- und Musikabenden die Zeit vertreibt, spielt mit großer Leidenschaft Geige und bekommt die Chance, in London in einem Orchester zu spielen. Das städtische Leben und die Konflikte und Machtkämpfe im Orchester nerven sie jedoch zunehmend. Auch in der Beziehung zu ihrem Freund Thomas findet sie keine Erfüllung. Das einzige, was ihr am Herzen liegt, sind die heimischen Vögel, deren Gesang und Verhalten sie studiert. 1939 macht sie den entscheidenden Schritt, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen: Sie kauft ein Cottage im ländlichen Ort Ditchling und erforscht die wilden Vögel der Gegend, ihre Sprache, Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften. Lens Lebensgeschichte wird immer wieder unterbrochen durch die Studie über ihre Lieblingskohlmeise „Sternchen“. Durch den Wechsel zwischen den zwei Erzählsträngen vergleicht man ganz unwillkürlich das Verhalten von Lens Familie und Freunden mit denen der Vögel. Eva Meijer ist sehr talentiert darin, sowohl den individuellen Charakter der Menschen als auch der Tiere sehr treffend zu beschreiben. Ich konnte mir bildhaft vorstellen, wie Kohlmeisen und Spatzen, Rotkehlchen und Drosseln in ihrem Haus ein- und ausfliegen und sich in Kartonverpackungen einnisten. Ich war vor allem fasziniert von Lens Geduld, mit der sie das Vertrauen der Vögel gewinnt und ihrer Entschlossenheit, das Terrain vor unerwünschten Besuchern und Baumaßnahmen zu schützen. Von der Kritik, ihre Arbeit sei nicht wissenschaftlich fundiert, ließ sie sich nicht beirren und schrieb zahlreiche Artikel und Bücher über ihre Beobachtungen. Eva Meijers rhythmischer Erzählstil, der sich stellenweise wie ein Gedicht liest, passt wunderbar zu dieser Hommage an die bemerkenswerte Naturforscherin und an die Vogel- und Musikwelt.

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Eva Meijer vermischt in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ Fakten und Fiktion, hat für die gelungene Lebensdarstellung der Gwendolen " Len" Howard Originalschauplätze besucht, Veröffentlichungen sowie noch unveröffentliche Werke gelesen und in zwei abwechselnden Erzählsträngen Lens Leben und ihre Forschungsarbeiten beschrieben. Len Howard ( 1894 – 1973) lebte in England, widmete sich zusammen mit ihrem Vater bereits im Vorschulalter der Pflege und Aufzucht aus dem Nest gefallener oder verletzter Vögel und schrieb bereits als Kind Bücher über ihre Vogelbeobachtungen. Dieses, ihre Liebe zum Geigenspiel, später in einem Orchester, ihre Jugendlieben, ihre Zurückhaltung und ihr Überdruss Menschen gegenüber, ihr Rückzug auf das Land samt ihrem „Vogelhäuschen“ werden im ersten Erzählstrang vermittelt, der 1900 mit ihrer Kindheit beginnt und 1973 kurz vor ihrem Tod endet. Im zweiten Erzählstrang, beginnend 1938 mit ihrem Einzug in das „Vogelhäuschen“ werden ihre Vogelbeobachtungen erzählt, basierend auf den Originalschriften. Diese Texte wurden kursiv gedruckt und vermitteln eindeutig ihre wahre Leidenschaft, Liebe zu den Vögel, ihren Forscherdrang und selbstverständlich auch Erlebnisse ihres Lebens. Sehr spannend wird auch, fast ganz nebenbei die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft erörtert, wobei Len sich eindeutig gegen Heirat und Kindergebähren ausgesprochen hat und ihre Freiheit und Eigenständigkeit liebte; auch Kriegserlebnisse oder Kämpfe der Suffragetten runden die Beschreibungen der Zeit ab. Der Roman ist spannend erzählt; sowohl Lens Leben als auch der zeitliche Hintergrund werden interessant und gut nachvollziehbar, ihre Entbehrungen und Forschungsarbeiten sehr detailliert vermittelt. Stets kann man erkennen, wie sehr Len für ihre Forschung brannte, welche Verzichte und Entbehrungen damit verbunden waren und wie glücklich sie mit den Vögeln im Garten und Haus zusammenlebte. So interessant die Beschreibungen der Vogelbeobachtungen auch waren, fand ich sie zum Ende des Buches dann aber auch genug, da sich manches wiederholte. Eva Meijer portraitiert diese eigenwillige, selbstbewußte und wissbegierige Frau sehr ausgewogen, kurzweilig und ansprechend, so dass ich das Buch unbedingt weiterempfehlen würde.

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Die niederländische Autorin Eva Meijer stieß bei Recherchen für ein anderes Buch auf die Vogelforscherin Len Howard, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurde. Über mehrere Jahrzehnte lebte diese bis zu ihrem Tod 1973 in ihrem 'Vogelhaus' in englischen Sussex. Dort beobachtete sie zahlreiche einheimische Vögel (vor allem Kohlmeisen), baute Vertrauen auf, lebte mit den Vögeln zusammen, richtete ihr Leben nach ihnen aus und veröffentlichte mehrere Artikel und zwei Bücher über ihre Beobachtungen. Obwohl sie nie ein wissenschaftliches Studium absolvierte und von der damaligen Wissenschaft nicht ernst genommen wurde, war sie bei den Forschungsmethoden ihrer Zeit voraus und beobachtete die Vögel in ihrem natürlichen Habitat und betrachtete sie als Individuen. Geprägt ist Len Howards Vorgehen von einer Empathie, die auch heute noch vorbildlich ist. Im Roman vermischen sich Wahrheit und Fiktion, was mich zunächst vor allem in den Passagen über die Meise Sternchen irritierte, die Eva Meijer so schreibt, als würde es sich um von Len Howard geschriebene Zeitschriftenartikel handeln. Irgendwann warf ich diese Bedenken aber über Bord und ließ mich von der Geschichte einer ungewöhnlichen Frau unterhalten und bezaubern. Eva Mejer beschreibt Len Howards Leben, ihre Gedanken und Gefühle und ihre Liebe zu Vögeln mit einer einfühlsamen, melodischen Sprache, die sich gut lesen lässt. Für mich ein Highlight! Ein Muss für alle Vogelliebhaber!

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wunderschön !!!

Von: Andrea Szymanski aus Deutsch Evern

13.08.2018

Endlich einmal ein Buch über eine Ornithologin! Seit jeher haben sich auch Frauen mit Naturbeobachtungen beschäftigt, haben ihre Erkenntnisse aber leider nur in den seltensten Fällen veröffentlichen können. Nun können wir die Lebensgeschichte dieser beeindruckenden Frau und Naturforscherin neben die Bücher von Edith Holden und Sibylla Merian stellen und uns an der wunderbaren Sprache der Autorin erfreuen. Ganz nebenbei erfahren wir Grundlegendes über die Theorien der Verhaltensforschung und dem Leben mit der Natur. Als Biologin aus einem Ornithologen Haushalt werde ich mir dieses Buch zu meinem Geburtstag wünschen und bestimmt auch öfter verschenken!

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