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Rezensionen zu
Der unschuldige Mörder

Mattias Edvardsson

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Der unschuldige Mörder Klappentext Lund, Schweden: Vier Literaturstudenten treffen auf den gefeierten Autor Leo Stark. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt. Doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Und obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig. Jahre später beschließt dessen Freund Zack, ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen von damals, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Studienfreunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen. Und dann taucht plötzlich Leo Starks Leiche auf … Buchkritik "Der unschuldige Mörder" ist ein Roman, anhand des Covers kann vermutet werden, dass es gruseliger zugeht, dem ist aber nicht so. Vielmehr handelt das Buch von einem verschwundenen Autor, der Jahre später als Leiche auftaucht. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Somit wird ein Spannungsbogen erzeugt und die Handlungen fügen sich schön langsam zusammen. Ein Teil der Geschehnisse wird als Buchkapitel immer wieder vom Protagonisten Zack geschrieben. Die Charaktere waren eher farblos und unscheinbar obwohl der Leser/ die Leserin die Personen in der Vergangenheit und Gegenwart kennen lernt. Dies alles geschieht aus der Sicht von Zack. Trotz der vielen Geheimnisse lässt sich die Geschichte langatmig lesen und die erhoffte Spannung bleibt meist aus. Ein Plot aus dem bestimmt viel mehr heraus geholt werden hätte können. Fazit Ich war begeistert vom Buch „Die Lüge“ des Autors und hatte daher hohe Erwartungen an diesen Roman. Leider konnte mich „Der unschuldige Mörder“ nicht restlos überzeugen. Die Idee dahinter, ein Buch in einem Buch zu schreiben, fand ich spannend und neu für mich als Leserin. Nur die Umsetzung war zähflüssig und anstrengend. Teilweise zu viel wirres Zeug und nicht nachvollziehbare Sprünge. Die Figuren waren sehr blass und ich musste oft lange überlegen, wer jetzt wer ist. Es fehlten definitiv die Anhaltspunkte um an den Charakteren hängen zu bleiben. Ein sehr zähes Buch, dass man definitiv besser umsetzen hätte können. Facts Taschenbuch - 192 Seiten Verlag - Limes Sprache - deutsch ISBN - 9783809026846 Preis – 15.00€ Erscheinungsdatum - 04.11.2019

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Ich habe das Buch soeben beendet und nach dem Lesen für die Rezension ein bisschen über die Geschichte recherchiert. Dabei habe ich herausgefunden, dass Der unschuldige Mörder keineswegs ein aktuelles Buch von Mattias Edvardsson ist, wie es auf dem Buchumschlag heißt. Dort steht "Nach dem Sensationserfolg von "Die Lüge" der neue packende Roman von Spiegel-Bestsellerautor Mattias Edvardsson." Das hört sich für mich so an, als ob dieses Buch nach Die Lüge geschrieben und veröffentlicht wurde. Dem ist aber nicht so. Der unschuldige Mörder wurde bereits 2016 in Schweden veröffentlicht. Die Lüge war eines meiner Jahreshighlights 2018 und ich habe mich daher sehr auf Der unschuldige Mörder gefreut. Leider war dieses Buch eine richtige Enttäuschung. Der Schreibstil ist nicht ansatzweise mit dem in Die Lüge zu vergleichen. Diese Geschichte hier ist unausgereift und sehr holprig. Bereits auf den ersten Seiten bin ich während des Lesens oft ins Stocken geraten und mich gefragt, ob es derselbe Autor war, der die Bücher geschrieben hat. Zu dem Zeitpunkt bin ich ja noch davon ausgegangen, dass die beiden Bücher hintereinander verfasst wurden und konnte mir deswegen keinen Reim darauf machen. Mit der Irreführung der Leser hat man dem Autor diesbezüglich keinen Gefallen getan. Wenn man wenigstens darauf hingewiesen hätte, dass Der unschuldige Mörder eines der ersten Bücher des Autors war, hätte man sich als Leser darauf einstellen können, nicht dieselbe Qualität zu bekommen wie bei Die Lüge. Aber so fühle ich mich ein wenig betrogen muss ich sagen. Wenn das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen wäre, hätte ich die Lektüre abgebrochen. So habe ich mich jedoch weiter durchgequält und muss leider weitere Dinge kritisieren. Die Figuren sind nicht gut ausgearbeitet, sondern bleiben über den ganzen Roman hinweg blass und sind daher nicht greifbar. Zack und Leo waren die Einzigen zu denen ich mir wenigstens ein kleines Bild verschaffen konnte, zu allen anderen hatte ich überhaupt keine Bindung. Hier wurde unglaublich viel Potenzial verschenkt. Die Handlung der Geschichte wird durch die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Figuren erzählt. Das das Einzige, was ein wenig Abwechslung hineingebracht hat, sonst wäre die Geschichte komplett langweilig geblieben. Auch die Gestaltung durch die zwei Zeitebenen hat mein Interesse wenigstens ansatzweise geweckt, sonst wäre ich wahrscheinlich eingeschlafen. Der Handlungsfaden ist schon aus durch viele andere große Romane bekannt und war deswegen auch nichts neues für mich. Fazit: Dieses Buch wird definitiv in meinen Jahresflops auftauchen, woran nicht zuletzt die unverschämte Vermarktung des Verlages schuld ist.

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"Die Wahrheit muss ans Licht."

Von: Elisabeth B. aus Donaueschingen

12.01.2020

In diesem Werk steht ein Verbrechen im Zentrum, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. So wird das Geschehen, was mir sehr gut gefallen hat, auf zwei Ebenen geschildert. Zum einen sind da die Ereignisse in der Gegenwart, hier im Jahr 2008. Zack recherchiert die Hintergründe des Verbrechens, nimmt zu seinen früheren Bekannten Kontakt auf, lässt sie ihre Sicht der Dinge erzählen und wird schließlich in die aktuellen polizeilichen Ermittlungen, die sich im Anschluss an das Auffinden von Stacks Leichnam ergeben, involviert. Die zweite Ebene bildet der Roman, den Zack im Anschluss an seine Arbeit veröffentlich hat. Einzelne Kapitel desselben wechseln sich beständig mit der Gegenwart ab und greifen Recherchiertes auf, sodass sich aus beidem schließlich ein Gesamtbild ergibt. Durch die regelmäßigen Perspektivwechsel und das häppchenweise Präsentieren von Erkenntnissen, jede/r in diesem Roman scheint etwas zu verbergen zu haben, baut der Autor einen Spannungsbogen auf, der den Roman mit wechselnder Intensität latent durchzieht. Außerdem werden Leserinnen und Leser auf eine bestimmte Fährte geführt, die sich am Ende allerdings als falsch erweist, was das Ende des Romans wie eine Bombe einschlagen lässt. Insofern fühlte ich mich beim Lesen gut unterhalten. Leider werden jedoch am Ende nicht alle offenen Fragen geklärt, und die endgültige Aufklärung kommt recht plötzlich. Gerade die Schilderungen aus der Studienzeit beinhalten viele Informationen über den Prozess des Schreibens an sich, was mir recht gut gefallen hat: Ist Schreiben eher erlernbares Handwerk oder etwas, was man nur bedingt lernen kann? Welchen Umfang sollte ein gutes Buch haben? Wie gehe ich mit Sprache um? Was passiert bei einer Schreibkrise? Außerdem gewähren sie einen lebendigen Eindruck in die Studienzeit. Allerdings nehmen hier sexuelle bzw. Liebesbeziehungen einen m.E. zu großen Raum ein, was das Lesen teilweise doch sehr langatmig werden lässt – erstrecht wenn man sich am Ende resümiert, wie viele dieser Informationen für den Fortgang der Handlung wirklich von Bedeutung sind. Die Zahl der Charaktere ist überschaubar, und sie werden auch durchaus lebendig dargestellt; jedoch lassen sie eine innere Entwicklung missen. Selbst mit Anfang Dreißig verhalten sie sich kaum anders als in ihren Studienjahren. Insbesondere Zacks Verhältnis zu seiner Mutter, bei der er wegen seiner Arbeitslosigkeit wieder wohnt, erscheint mir sehr unreif. Aber auch der Bestsellerautor Leo Stark ist so exzentrisch dargestellt, dass ich seine Figur für eher unrealistisch halte und mir beim Lesen das eine oder andere Mal die Lust verging, mehr über ihn zu erfahren. Edvardssons Sprache ist insgesamt flüssig zu lesen; der „Roman im Roman“ liest sich stellenweise etwas „affektierter“, literarischer, was dem geschuldet ist, dass Zack versucht, das im Studium Erlernte umzusetzen, und die beiden Handlungsebenen auch sprachlich voneinander absetzt. Mit großen Erwartungen bin ich an diesen Roman herangegangen, konnte mich „Die Lüge“ doch im Großen und Ganzen überzeugen. „Der unschuldige Mörder“ indes konnte diese leider nicht erfüllen: Edvardsson thematisiert zu viele Nebensächlichkeiten, führt nicht alle losen Fäden zusammen, und auch den Figuren konnte ich nicht viel abgewinnen: ein Roman, der unterhält und den man lesen kann, aber eben nicht lesen muss.

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Der unschuldige Mörder" von Mattias Edvardsson ist als Klappenbroschur bei Limes in der Verlagsgruppe Randomhouse erschienen und umfasst 459 Seiten. Auch wenn das Cover in meinen Augen nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun hat, ist es eine Gestaltung, die mich persönlich anspricht. Das rote Holzhäuschen inmitten grauer Natur. Es erinnert tatsächlich an das Cover von "die Lüge", so dass hier durchaus eine Wiedererkennung gegeben ist. Zackarias Levin ist Journalist und verliert nach der Trennung von seiner Freundin zu allem Überfluß auch noch seinen Job. Um Geld zu bekommen beschließt er ein Buch zu schreiben. Das Thema dabei ist fast autobiografisch, 12 Jahre zuvor hat er an der Universität einen Kurs zu literarischem Schreiben absolviert und dabei viel Zeit mit einer Gruppe Mitstudenten, der Dozentin und dem berühmten Autor Leo Stark verbracht. Zum Ende des Kurses verschwindet der Autor und Zacks bester Freund Adrian wird aufgrund von Indizien zu acht Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, obwohl es keine Leiche gab. Das von Zack nun geschriebene Manuskript mit dem Titel "Der unschuldige Mörder" gibt die Geschehnisse der Jahre 1996/97 wieder und nicht jeder aus der damaligen Clique ist begeistert davon, das Thema wieder ans Licht zu zerren. Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen. Im Jahr 2008, in dem Zack seinen Job verliert und Adrian seine 8jährige Haftstrafe verbüßt hat und im Jahr 1996/97 als Zack, Adrian, Frederik und Betty im Literaturkurs bei Li Karpe aufeinandertreffen und Freundschaft schließen. Wobei der zweite Zeitstrang ja durch das Manuskript von Zack wiedergegeben wird, also seine subjektiven Erinnerungen beinhaltet, die durch Gespräche mit den damals Beteiligten weitere Perspektiven der Geschehnisse erhalten. Die beiden Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt, was dem Buch eine gewisse Grundspannung verleiht und immer wieder zum Weitelesen animiert. Die Charaktere sind nicht alle gleich stark ausgearbeitet, aber besonders Zack glaube ich gut kennengelernt zu haben und er war mir auch von allen am sympathischsten. Bei ihm konnte man die Zerissenheit, die das Erwachsen werden manchmal mit sich bringt, gut nachempfinden. Auch die Angst nie mehr als Mittelmaß zu sein, kam bei ihm stark zum Ausdruck. Leo Stark hingegen war für mich der Antiheld der Geschichte, unnahbar, arrogant und unberechenbar. Die übrigen Charaktere sind etwas blaß geblieben, gerade die Figur der Betty hätte ich gerne noch besser kennengelernt. Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, teilweise ist der Schreibstil fast literarisch, was gut zum Thema des Literaturstudiums passt. Vom Titel her glaubt man einen Thriller oder Krimi zu lesen, aber das ist dieser Roman nur bedingt. Es ist ein ruhiges, gut erzähltes Buch übers Erwachsen werden, über Selbstzweifel und Zerissenheit, die erste große Liebe, aber auch über Besessenheit und falschen Ehrgeiz.

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Worum geht´s? Zack Levin steht vor den Scherben seines Lebens, gekündigt und frisch getrennt rutscht er in eine Krise und beschließt in sein Elternhaus zurückzukehren und ein Buch zu schreiben. Das Buch handelt von seiner Zeit als Student für literarisches Schreiben. Einer Zeit, als er jung, naiv und voller Ideale war. In dieser Zeit verschwand der gefeierte Autor Leo Stark und sein Freund Adrian  wird des Mordes an ihm schuldig gesprochen, obwohl die Leiche des Autors nie aufgefunden wird. Zack möchte den Ruf seines ehemaligen Freundes nun rein waschen. Meine Meinung: Dieses Buch haben mein Freund und ich gemeinsam gelesen. Mein Freund liest selten und wollte das Buch sehr gern lesen, mich hat es, aufgrund des Klappentextes und des wunderschönen Buchcovers, sehr angesprochen und so wurde es unser erster Buddyread. Mein Freund war sehr begeistert von dem Buch. Er mochte die beiden Zeitstränge und die somit geschaffene Spannung. Er konnte das Buch nicht aus der Hand legen und empfand, dass sich das Ende jedes Kapitels immer so zugespitzt hat, dass er weiter lesen musste. Und wenn mein Freund ein Buch so verschlingt, ist es wohl die größte Auszeichnung. Ich selbst hatte leider nicht ganz so viel Freude an dem Buch, wie mein Freund. Ich habe mich vom Klappentext zu sehr leiten lassen und einen Krimi erwartet und keinen Roman. Ich hatte zum Ende hin doch sehr zu kämpfen, denn mir fehlte einfach die Spannung (Das ist aber die Schuld meiner falschen Erwartungshaltung, als die Schuld des Autors!). Der Schreibstil des Buches ist sehr gut und die Idee hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein wunderschöner Roman über das Erwachsenwerden, das gewisse Scheitern dabei und letztlich über die Suche nach der Wahrheit. Edvardsson beschreibt dies sehr bildgewaltig und fast schon philosophisch und zeichnet seine Charaktere so, als würde man sie selbst kennen. Sprachlich gewandt und mit viel Witz hat der Autor hier einen gelungenen Debütroman hingelegt – was viele nicht wissen, in Schweden erschien dieses Buch zuerst, und danach „Die Lüge“. Fazit: Wer einen Thriller oder Krimi erwartet, könnte hier enttäuscht werden, da dieses Buch nicht mit Spannung und Ermittlungen aufwartet. Ich empfehle dieses Buch allen, die gerne einen ruhigen und intelligenten Roman lesen möchten, der sich mit dem Leben, dem Scheitern, dem Neuanfang und der Aufarbeitung der Vergangenheit befasst.

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Bisher is mir noch keine Rezension so schwer gefallen wie diese. Ich weiß noch immernicht, was genau ich von dem Buch halte. Ich bin auf jeden fall super gut in die Geschichte reingekommen und war auch von Anfang an gefesselt, allerdings kam jetzt nicht so wirklich Spannung auf. Ich hab mich aber trotzdem überhaupt nicht gelangweilt. Die Geschichte ist toll erzählt, der Schreibstil von Mattias Edvardsson war richtig angenehm und ich war total entspannt (sonst bin ich immer hibbelig (weils entweder zu spannend ist oder ich mich langweile). Die Charaktere waren generell sympathisch, aber man wusste auch nie genau, ob und wie sehr man ihnen vertrauen kann, oder ob sie doch ein falsches Spiel spielen. Wobei ich Adrian (also den Mordverdächtigen) total unsympathisch finde, obwohl sich der Autor Mühe gegeben hat ihn doch irgendwie gut darzustellen. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, auch wenn ich ne vage Vermutung in die Richtung hatte, war es dennoch nicht ganz so wie ich dachte. Hm ich würde auf jeden Fall eine Leseempfehlung geben, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass eben nicht viel Spannung aufkommt.

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Zackarias Levin ist ein arbeitsloser Journalist und frisch von seiner Freundin getrennt, da er sich die Wohnung in Stockholm nicht mehr leisten kann zieht er zurück zu seiner Mutter, unfreiwillig. Doch er ist für das Schreiben geboren und möchte jetzt sein erstes Buch veröffentlichen, ein Buch, welche Geschichte er selbst miterlebt hat...damals, als seine Freunde und er im Literarischen Schreiben Li Karpe und den gefeierten Autor Leo Stark kennengelernt haben, als gewisse Dinge ins rollen kamen und Zack nun die Wahrheit herausfinden möchte... was geschah damals mit Leo Stark?! Schon vom ersten Buch „Die Lüge“ war ich sehr angetan, denn der Autor versteht es zu schreiben dass man sich nie sicher sein kann was wirklich geschehen ist, wer hier die Wahrheit spricht, wie die Geschichte sich nun wahrlich zugetragen hat. Die Geschichten kommen ohne große Gewalt, Blut und Brutalität aus, der Schreibstil fesselt auch hier und zieht einen sofort mit in die Geschichte, auf eine Seite und um dann doch wieder zu wechseln. Der Titel hätte passender nicht gewählt werden können, man liest die Geschichte in der Geschichte und ist komplett fasziniert. Die Geschichte ist in 2 Zeitebenen geschrieben – einmal im Jahr 2008, als Zack seinen Job verliert und zurück zu seiner Mutter zieht um sein Buch zu schreiben. Dann die Zeit vom Beginn des Studiums über die Entwicklungen in der Gruppe bis zum Verschwinden von Leo Stark. Hier ist man beim Schriftsteller Zack dabei wie er die Kapitel von „Der unschuldige Mörder“ zusammenfasst. Man muss also am Buch dran bleiben, die Verbindungen zwischen dem Erzählten und dem Aktuellen herstellen und ist doch immer am überlegen ob dies alles stimmig erscheint. Wir lernen hier 4 Studenten kennen, die sich damals im literarischen Schreiben eingeschrieben haben und genommen wurden. Zack, Betty, Adrian und Fredrik lernen sich dort kennen, haben großes Talent zum Schreiben und sollen wichtige Schritte von der berühmten Li Karpe lernen. Gerade Adrian ist von ihr hin und weg und weiß alles über sie.. doch der Kurs ist nicht einfach, Li sehr anspruchsvoll und ist gnadenlos in ihrer Kritik. Die Dynamik und Veränderungen in der Gruppe treten mit dem Kennenlernen des egozentrischen Leo Stark und seine Präsenz auf. Jeder der Protagonisten ist sehr gekonnt herausgearbeitet und hat seinen Platz in der Geschichte. Der ein oder andere Protagonist bleibt etwas blass, im Dunklen, zieht sich zurück, aber gerade hier liegt die Stärke, das Unbekannte, das Schreckhafte. Schon sehr schnell merkt man dass sich die 3 Freunde sehr unterschiedlich auf die Neuigkeit von Zack reagieren dass er ein Buch über den Fall Leo Stark schreiben möchte. Während Betty und Fredrik sich zurückhalten ist Adrian ganz angetan von dieser Idee, liest das Manuskript durch und gibt Ratschläge, denn er sass 8 Jahre im Gefängnis für den, angeblichen, Mord an Leo Stark. Ich war fasziniert von den Veränderungen der Gruppe, wir lernen die jungen Leute kennen, dynamisch, voller Hoffnung und Selbstzweifel, wollen ihren Platz in der Gesellschaft finden und dann dieser Umschwung in das Jahr 2008 und wie sich die Freunde von damals gemacht haben oder nicht, was sie jetzt bewegt, womit sie jetzt kämpfen oder sich freuen. Wer ist im sicheren Hafen überhaupt angekommen? Wer hat die Nacht damals vergessen in der Leo Stark verschwunden ist? Wer ist unschuldig, er schuldig? Wer hat Geheimnisse, wer legt die Karten offen auf den Tisch? Die Lösungen treten immer Stückchenweise ein, es ist ein sehr unsicheres Feld welches man betrifft und immer wenn man mit Zack denkt – die Lösung ist endlich klar, kommt wieder ein Fetzen an der die ganze Theorie umwirft, man sich neu orientieren muss und das Grübeln beginnt von vorne. Dieser Roman entwickelt erneut einen sehr starken Sog und man möchte erfahren ob es denn nun einen unschuldigen Mörder gegeben hat oder ob alles seine Richtigkeit hatte. Das Ende war gelungen, die eine Seite hatte ich mir irgendwann denken können, die andere Seite hat mich dann doch sehr überrascht. Auch das zweite Buch des Autors konnte mich überzeugen und ich empfehle seine Bücher auf jeden Fall!

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Die Zeitungskrise trifft im Jahr 2008 auch Zackarias Levin, gepaart mit der Trennung von seiner langjährigen Freundin und Wochen voller Party und Besäufnis, zieht er schließlich von Stockholm zurück zu seiner Mutter nach Veberöd in die schwedische Provinz. An einen Job in der Medienbranche ist aktuell nicht zu denken, weshalb er beschließt, ein Buch zu schreiben, immerhin hat er literarisches Schreiben studiert und genau da liegt auch die Geschichte, die er erzählen möchte. Er und seine Clique lernten in der Studienzeit in Lund durch ihre Dozentin den gefeierten Schriftsteller Leo Stark kennen, der irgendwann spurlos verschwand. Obwohl nie eine Leiche entdeckt wurde, hat man Zacks Freund Adrian Mollberg zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Schon damals und nun noch mehr hegte Zack Zweifel an dem Urteil. Er will die Geschichte erzählen, wie sie wirklich war, die Geschichte des unschuldigen Mörders. Doch schon sein erster Besuch bei ihrer gemeinsamen Freundin Betty löst eine unglaubliche Kette von Ereignissen aus, die irgendwann auch zack selbst ins Fadenkreuz der Polizei befördern. Der schwedische Lehrer Mattias Edvardsson hat die Geschichte seines zweiten Romans clever konstruiert. Er erzählt nicht auf zwei Zeitebenen die Ergebnisse der Studentenzeit und der Gegenwart der Figuren, sondern nutzt Zacks Schreiben als Möglichkeit, die Vergangenheit wieder aufzurollen. Dabei wird bald auch klar, dass diese natürlich jeder Objektivität mangeln muss, da nur eine Figur ihre Erinnerung, ergänzt durch die aktuellen Nachforschungen, liefert und unweigerlich ein großes Fragezeichen hinter dem stehen muss, was uns Zack als reale Geschehnisse anbietet. Die hierdurch entstehende Unsicherheit und ab einem gewissen Punkt auch die Frage, ob man ihm – und nebenbei: auch allen anderen - überhaupt vertrauen und glauben sollte, macht in diesem Buch einen ganz besonderen Reiz aus. „Der unschuldige Mörder“ ist als Roman eingeordnet, auch wenn der Titel einen Krimi nahelegt. Spannend ist die Suche nach dem tatsächlichen Mörder allemal, aber viel mehr noch lebt die Story von den Figuren und den vielen blinden Flecken des Nichtwissens und Nichtsagens. „Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Ich begriff immer weniger. Aber eines verstand ich: die Wahrheit kann sehr verschieden sein.“ Daneben ist es auch eine Geschichte vom Erwachsenwerden, von großen Träumen und intensiver Liebe, die Menschen bis an ihre Grenzen und bisweilen darüber hinaus treibt. Im starken Gegensatz zu den jungen philosophierenden Literaten, die sich von der Welt ihrer Dozentin und des Autors faszinieren lassen, steht Zacks Mutter, die erfrischend deutlich die pragmatische Elterngeneration vertritt und fest im Hier und Jetzt verankert ist; ihre zutiefst banalen und lebenspraktischen Kommentare brechen die Handlung immer wieder auf und ermöglichen den Schritt zurück, wenn man sie als Leser zu sehr von der Handlung packen und hineinziehen lässt. Eine rundum überzeugende Geschichte, die durch interessante Figuren und vor allem die subtile Erzählweise punktet.

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